Das CUBE Stereo Hybrid 160 C:62 SLT 625 27.5 Kiox ist das einzige Bike im Vergleichstest mit 27,5”-Laufrädern an Front und Heck. Macht es das zum Außenseiter oder liefert es ihm die entscheidenden Vorteile auf dem Trail? Wir haben das schicke Bike mit edelsten Parts getestet.
Einen Überblick über diesen Vergleichstest erhaltet ihr hier: Das beste E-Mountainbike 2021 – 25 Modelle im Test
Absolutes Highlight des 8.549 € teuren Bikes ist die hochwertige Lackierung: Denn auf den ersten Blick setzt das CUBE Stereo Hybrid 160 C:62 SLT 625 27.5 Kiox auf edles Understatement. Doch sobald die Sonne rauskommt, erstrahlt es in allen Farben des Regenbogens. Sehr cool! Die Integration des Bosch Performance Line CX-Motors gelingt dem Stereo Hybrid 160 so gut wie kaum einem anderen Bosch-Bike im Test. Ein gut erreichbares magnetisches Ladebuchsencover, der perfekt ins Ausfallende und die Bremsscheibe integrierte Geschwindigkeitssensor und das absolut klapperfreie Akkucover des 625-Wh-Akkus sind hervorragend. Der Kiox-Halter der Hausmarke ACID positioniert das Display am Lenker gut geschützt neben dem Vorbau. Die Datenleitung von Remote zum Display schlängelt sich wie eine Liane um den Lenker und stört die sonst mega aufgeräumte Optik – doch das ist eher Kritik an Bosch als am Stereo Hybrid 160.
Bei der Ausstattung des Stereo Hybrid 160 C:62 SLT 625 27.5 Kiox nutzt CUBE nur die edelsten Parts
Die Ausstattungsliste des CUBE Stereo Hybrid 160 C:62 SLT 625 27.5 Kiox liest sich wie der Trumpf im E-MTB-Quartett: vorne eine FOX 38 Factory GRIP2-Federgabel mit 170 mm, am Heck sorgt ein FOX DPX2 Factory für 160 mm Federweg. Die kabellose SRAM X01 Eagle AXS-Schaltung sorgt mit der großen Kassette für 520 % Bandbreite. Die kabellose RockShox Reverb AXS verfügt mit 150 mm (Größe L) über einen Tick zu wenig Stützenhub. NEWMEN liefert das edle Carboncockpit und den Carbonlaufradsatz. Die Schwalbe-Reifen mit 27,5” x 2,4” kommen in der Super Trail-Karkasse. Am Big Betty hinten wäre jedoch die pannensichere Super Gravity-Version – auch zum Schutz der Carbonfelge – sinnvoller. Gebremst wird mit einer MAGURA MT7 mit den hitzestabilen MDR-P 200-mm-Scheiben. Hier geben die Zweifingerhebel und die dazugehörigen Shiftmix-Klemmschellen Anlass für Kritik. Ihr solltet auf jeden Fall die linke und rechte Klemmschelle miteinander tauschen, doch selbst dann lassen sich Bremse und Schaltung nicht so positionieren, dass beide perfekt erreichbar sind.
CUBE Stereo Hybrid 160 C:62 SLT 625 27.5 Kiox
8.549 €
Ausstattung
Motor Bosch Performance Line CX 85 Nm
Akku Bosch PowerTube 625 Wh
Display Bosch Kiox
Federgabel FOX 38 Factory GRIP2 170 mm
Dämpfer FOX DPX2 Factory 160 mm
Sattelstütze RockShox Reverb AXS 100–170 mm
Bremsen MAGURA MT7 200/200 mm
Schaltung SRAM X01 Eagle AXS 1x12
Vorbau CUBE Performance 50 mm
Lenker NEWMEN ADVANCED 318.25 780 mm
Laufradsatz NEWMEN ADVANCED SL A.30 27,5"
Reifen Schwalbe Magic Mary/Big Betty ADDIX Soft 2,4"
Technische Daten
Größe S M L XL
Gewicht 23,3 kg
Zul. Gesamtgewicht 135 kg
Max. Gewicht Fahrer/Equipment 111 kg
Anhänger-Freigabe nein
Ständeraufnahme nein
Das CUBE Stereo Hybrid 160 C:62 SLT 625 27.5 Kiox ist das einzige Bike im gesamten Vergleichstest, das vorne wie hinten auf 27,5”-Laufräder setzt. Das spiegelt sich auch in der kompakten Geometrie wider: Mit 442 mm sind die Kettenstreben in allen vier Größen kurz. Auch der Hauptrahmen ist mit 460 mm Reach und 614 mm Stack (Größe L) eher kompakt in Anbetracht des von CUBE angestrebten Einsatzbereichs. Geht es auf Touren, sorgen die komfortable Sitzposition und das butterweiche Fahrwerk für Sofa-Feeling. Wer den Motor mit viel Eigenleistung aktiv unterstützt, lässt das Fahrwerk allerdings aufschaukeln. Mit dem Griff zur Plattformdämpfung kann man das Heck beruhigen, allerdings leidet dann das Ansprechverhalten des Dämpfers. Im Gegensatz zum „kleinen Bruder“, dem Stereo Hybrid 140, muss man sich beim 160er-Modell zwischen Effizienz und Komfort entscheiden.
Größe | S | M | L | XL |
---|---|---|---|---|
Sattelrohr | 375 mm | 420 mm | 470 mm | 520 mm |
Oberrohr | 568 mm | 590 mm | 613 mm | 638 mm |
Steuerrohr | 105 mm | 112 mm | 122 mm | 142 mm |
Lenkwinkel | 65,0° | 65,0° | 65,0° | 65,0° |
Sitzwinkel | 75,5° | 75,5° | 75,5° | 75,5° |
Kettenstrebe | 442 mm | 442 mm | 442 mm | 442 mm |
Tretlagerabsenkung | 13 mm | 13 mm | 13 mm | 13 mm |
Radstand | 1.183 mm | 1.206 mm | 1.230 mm | 1.259 mm |
Reach | 420 mm | 440 mm | 460 mm | 480 mm |
Stack | 598 mm | 605 mm | 614 mm | 632 mm |
Hohe Agilität dank kleiner Laufräder? Das CUBE Stereo Hybrid 160 C:62 SLT 625 27.5 Kiox im Test
Trotz des kraftvollen Bosch-Motors mit 85 Nm Drehmoment und dem griffigen Big Betty am Heck fällt es dem CUBE Stereo Hybrid 160 bergauf schwer, an der Konkurrenz im Vergleichstest dranzubleiben. Der Dämpfer sackt an steilen Rampen tief in den Federweg und verschlechtert so die ohnehin schon hecklastige Sitzposition. Als Folge lastet dann sehr wenig Gewicht auf dem Vorderrad, wodurch Impulse am Lenker zwar das Vorderrad einlenken lassen, aber das CUBE folgt trotzdem nicht genau der angepeilten Spur sondern schiebt geradeaus. Dem Untersteuern lässt sich nur entgegenwirken, indem man die Front sehr aktiv belastet. Am besten gelingt das beim Stereo Hybrid 160 tatsächlich im Stehen. Geht es über Wurzeln und Stufen bergauf, ist das richtige Timing gefragt, um mit dem Pedal nicht an Kanten hängen zu bleiben.
In Sachen Integration macht CUBE vor, wie es geht! Die Integration des Bosch-Motorsystems ist auf absolutem Topniveau!
Tuning-Tipps: MAGURA Shiftmix-Klemmschellen links und rechts miteinander tauschen (dadurch wird es besser, das Problem ist aber nicht gelöst) | Volumenspacer im Dämpfer
Wer denkt, das langhubige CUBE Stereo Hybrid 160 geht bergauf Kompromisse ein und liefert dafür im Downhill so richtig ab, der irrt. Trotz massig Federweg und sehr guter Federgabel wird das kompakte Bike mit niedriger Front schon bei mittleren Geschwindigkeiten nervös – Selbstvertrauen kommt so keines auf. Bereits bei kleinen Drops oder wiederholten Schlägen rauscht der Dämpfer durch den kompletten Federweg und schlägt oftmals unvorhersehbar und harsch durch. So sind weder Downhill-Strecken noch natürliche Singletrails zügig und sicher zu bewältigen. Die mangelnde Laufruhe kann das CUBE Stereo Hybrid 160 trotz kleiner Laufräder auch nicht mit hoher Agilität ausgleichen. Aktive Fahrmanöver verpuffen im Fahrwerk, wodurch das 23,30 kg schwere Bike am Boden klebt. An spontane Linienänderungen oder Drifts in der Kurve ist so nicht zu denken.
Fahreigenschaften
7Agilität
- träge
- verspielt
Laufruhe
- nervös
- laufruhig
Handling
- fordernd
- ausgewogen
Fahrspaß
- langweilig
- lebendig
Motor-Feeling
- digital
- natürlich
Motor-Power
- schwach
- stark
Preis-Leistung
- schlecht
- top
Fazit
Trotz edelster Parts zum niedrigen Preis bietet das 8.549 € teure CUBE Stereo Hybrid 160 C:62 SLT 625 27.5 Kiox eine miese Preis-Leistung. Das langhubige CUBE ist der Beweis, dass ein E-Mountainbike mehr als die Summe seiner Teile ist. Rahmendetails, Look und Motorintegration sind absolut spitze – das Fahrverhalten auf dem Trail leider nicht. Hier muss es sich allen anderen Bikes im Test geschlagen geben. Wen Look and Feel des CUBE trotzdem interessieren, der sollte sich das Stereo Hybrid 140 ansehen.
Tops
- vorbildliche Integration des Bosch-Systems
- komfortable Touren-Sitzposition
- geiler Paintjob
Flops
- Trailperformance bergauf wie bergab
- schwache Hinterbauperformance
Mehr Informationen findet ihr unter cube.eu
Das Testfeld
Einen Überblick über diesen Vergleichstest erhaltet ihr hier: Das beste E-Mountainbike 2021 – 25 Modelle im Test
Alle Bikes im Test: Cannondale Moterra Neo Carbon 1 (Zum Test) | Canyon Spectral:ON CF 9 (Zum Test) | CENTURION No Pogo F3600i (Zum Test) | CUBE Stereo Hybrid 140 HPC SLT Nyon (Zum Test) | CUBE Stereo Hybrid 160 C:62 SLT Kiox | Ducati TK-01 RR (Zum Test) | FLYER Uproc6 9.50 (Zum Test) | FOCUS JAM² 6.9 NINE (Zum Test) | GIANT Trance X E+ 1 (Zum Test) | Haibike AllMtn 7 (Zum Test) | KTM Macina Kapoho Prestige (Zum Test) | Lapierre Overvolt GLP 2 Team (Zum Test) | MERIDA eONE-SIXTY 10K (Zum Test) | Mondraker Crafty Carbon XR (Zum Test) | Moustache Samedi 29 Trail 8 (Zum Test) | ROTWILD R.X375 ULTRA (Zum Test) | Santa Cruz Bullit X01 RSV Air (Zum Test) | SCOTT Ransom eRIDE 910 (Zum Test) | SIMPLON Rapcon PMAX (Zum Test) | Specialized S-Works Turbo Levo (Zum Test) | Specialized S-Works Turbo Levo SL (Zum Test) | STEVENS E-Inception AM 9.7 GTF (Zum Test) | Thömus Lightrider E2 Pro (Zum Test) | Trek Rail 9.9 X01 (Zum Test) | Whyte E-150 RS 29ER V1 (Zum Test)
Entspanntes und komfortables Biken auf breiten befestigten Wegen, bergauf wie bergab.↩
Uphill auf einfachen Trails mit wenig Hindernissen, weiten Kurvenradien und gemäßigter Steigung.↩
Aktives Fahren und spielen mit dem Gelände auf einfachen Trails mit wenig Hindernissen, weiten Kurvenradien und im gemäßigten Gefälle.↩
Uphill auf Wanderwegen und Singletrails im anspruchsvollen Gelände, beispielsweise mit losem Untergrund, Stufen, Wurzeln, engen Kurven und teilweise extremer Steigung.↩
Downhill auf Wanderwegen und Singletrails im anspruchsvollen Gelände, beispielsweise mit losem Untergrund, Stufen, Wurzeln, engen Kurven und kleinen Sprüngen sowie Steilabfahrten.↩
Ballern bei Highspeed auf schnellen und teilweise sehr ruppigen Trails mit großen Sprüngen und Hindernissen, die sich nicht überrollen lassen.↩
Das Rating der Fahreigenschaften bezieht sich auf die Räder im Vergleichstest und den aktuellen Entwicklungsstand von E-Mountainbikes. Die besten Bikes schaffen es, vermeintlich gegenteilige Fahreigenschaften in sich zu vereinen und sind so z. B. agil und laufruhig zugleich. Das Handling beschreibt die Balance des Bikes im Gelände bergab. Die Angaben zur Motorpower beziehen sich auf das Fahrgefühl im Gesamtkontext des Bikes, nicht auf den Motor isoliert – dadurch können die Werte zwischen gleichen Motoren variieren.↩
Hat dir dieser Artikel gefallen? Dann würde es uns sehr freuen, wenn auch du uns als Supporter mit einem monatlichen Beitrag unterstützt. Als E-MOUNTAINBIKE-Supporter sicherst du dem hochwertigen Bike-Journalismus eine nachhaltige Zukunft und sorgst dafür, dass der E-Mountainbike-Sport auch weiter ein kostenloses und frei zugängliches Leitmedium hat! Jetzt Supporter werden!
Words: Photos: Diverse