Das CUBE Stereo Hybrid 140 HPC SLT Nyon setzt als einziges Bike im Vergleichstest auf das Bosch Nyon-Display mit Navi-Funktion. Kann es die Technologie zu seinen Gunsten nutzen oder mindert das riesige Display am Ende doch den Trailspaß? Wir haben es für euch herausgefunden.
Einen Überblick über diesen Vergleichstest erhaltet ihr hier: Das beste E-Mountainbike 2021 – 25 Modelle im Test
Auf kaum ein anderes Bike wurden wir während unseres Tests unter der italienischen Sonne so häufig angesprochen wie auf das schicke CUBE Stereo Hybrid 140 HPC SLT Nyon. Schließlich ist der silbern-schwarze Effektlack nur auf den ersten Blick unscheinbar – unter dem passenden Licht funkelt er in allen Farben des Regenbogens. Geil! Beim Motor setzt CUBE auf den Bosch Performance Line CX mit 85 Nm Drehmoment. Sein 625-Wh-Akku steckt im Unterrohr des Carbonrahmens und wird von einem ausgeklügelten, absolut klapperfreien Akkucover verdeckt. Dieses Level an Integration hätten wir uns auch beim Geschwindigkeitssensor gewünscht, der noch immer exponiert auf der Kettenstrebe sitzt und auf einen pannenanfälligen Speichenmagneten zurückgreift. Beim Stereo 160 ist das bereits besser gelöst; warum CUBE das beim 140er-Modell noch nicht umgesetzt hat, ist uns ein Rätsel. Absolutes Highlight unseres 23,96 kg schweren Bikes ist das große Nyon-Display mit zahlreichen Connectivity- und Navigationsfeatures. In diesem Vergleichstest ist CUBE damit ein absoluter Trendsetter und geht mit viel Mut auf die Bedürfnisse seiner Kunden ein.
Die Ausstattung des CUBE Stereo Hybrid 140 HPC SLT Nyon ist fast perfekt
Das CUBE Stereo Hybrid 140 HPC SLT gibt es sowohl mit Nyon- als auch mit dem kompakten Kiox-Display. Bei sonst identischer Ausstattung raten wir euch zur 250 € teureren Nyon-Version. Das Fahrwerk mit FOX 36 Factory GRIP2-Gabel und FOX DPX2-Dämpfer liefert 140 mm Federweg. Carbon-Cockpit und -Laufräder stammen von NEWMEN und fügen sich nahtlos in den edlen Look des CUBE ein. Auf den Laufrädern sind Schwalbe-Reifen in 29” x 2,4” mit der Super Trail-Karkasse montiert: Magic Mary in Front und Big Betty am Heck. Die RockShox Reverb AXS-Variostütze ist in ihrer Funktion den mechanisch aktivierten Stützen viel teurerer Bikes im Test überlegen, liefert bei Rahmengröße L aber nur 150 mm Hub. Auch die SRAM X01 Eagle AXS-Schaltung ist kabellos – das sorgt für ein super aufgeräumtes Cockpit. Mit speziellen Shiftmix-Klemmschellen werden die Trigger von Schaltung und Sattelstütze an den Hebeln der MAGURA MT7-Bremse montiert. Hier hatten fast alle unsere Tester Probleme damit, alle Bedienelemente gut erreichbar zu positionieren.
CUBE Stereo Hybrid 140 HPC SLT Nyon
8.499 €
Ausstattung
Motor Bosch Performance Line CX 85 Nm
Akku Bosch PowerTube 625 Wh
Display Bosch Nyon
Federgabel FOX 36 Factory GRIP2 150 mm
Dämpfer FOX DPX2 Factory 140 mm
Sattelstütze RockShox Reverb AXS 100–170 mm
Bremsen MAGURA MT7 200/200 mm
Schaltung SRAM X01 Eagle AXS 1x12
Vorbau CUBE Performance 60 mm
Lenker NEWMEN ADVANCED 318.25 780 mm
Laufradsatz NEWMEN ADVANCED SL A.30 29"
Reifen Schwalbe Magic Mary/Big Betty ADDIX Soft 2,4"
Technische Daten
Größe XS S M L XL
Gewicht 23,96 kg
Zul. Gesamtgewicht 135 kg
Max. Gewicht Fahrer/Equipment 111 kg
Anhänger-Freigabe ja
Ständeraufnahme nein
Das CUBE Stereo Hybrid 140 gibt es in fünf Rahmengrößen. Das XS-Modell rollt auf kleineren 27,5”-Laufrädern und kommt daher mit kürzeren Kettenstreben aus. Unser 29”-Test-Bike in Rahmengröße L fällt mit 457 mm Reach relativ kompakt aus. Wer für ein längeres Bike zur nächsthöheren Rahmengröße greifen will, sollte die Sitzrohrlänge im Auge behalten. Vor allem bei L (470 mm) und XL (520 mm) kann sie die Bewegungsfreiheit zu sehr einschränken.
Größe | XS | S | M | L | XL |
---|---|---|---|---|---|
Sattelrohr | 345 mm | 375 mm | 420 mm | 470 mm | 520 mm |
Oberrohr | 558 mm | 569 mm | 590 mm | 614 mm | 641 mm |
Steuerrohr | 105 mm | 105 mm | 108 mm | 118 mm | 138 mm |
Lenkwinkel | 66,0° | 66,0° | 66,0° | 66,0° | 66,0° |
Sitzwinkel | 75,3° | 75,2° | 75,2° | 75,2° | 75,2° |
Kettenstrebe | 448 mm | 457 mm | 457 mm | 457 mm | 457 mm |
Tretlagerabsenkung | 16 mm | 36 mm | 36 mm | 36 mm | 36 mm |
Radstand | 1.157 mm | 1.185 mm | 1.206 mm | 1.231 mm | 1.258 mm |
Reach | 410 mm | 416 mm | 436 mm | 457 mm | 476 mm |
Stack | 580 mm | 614 mm | 616 mm | 626 mm | 644 mm |
Der Touren-König? Das CUBE Stereo Hybrid 140 HPC SLT Nyon im Test
Wenn man einmal auf dem Stereo Hybrid 140 HPC SLT Nyon Platz genommen hat, möchte man so schnell nicht mehr aufstehen. Die ausgesprochen entspannte Sitzposition und das fein ansprechende Fahrwerk sorgen für Komfort auf absolutem Spitzenniveau. Dank seinem Nyon-Display liegt das CUBE gegenüber dem ebenfalls komfortablen Moustache Samedi 29 Trail 8 mit Purion-Display klar im Vorteil. Auf unbekannten Trails, dem Alpencross oder im Verkehrsdschungel navigiert es zuverlässig und achtet auch auf Faktoren wie eure verbleibende Akkukapazität. Das SIMPLON Rapcon Max – mit seinem effizienteren E-Live Valve-Fahrwerk – ist auf Touren der einzige ernstzunehmende Konkurrent aus dem gesamten Testfeld. Für Tourenfahrer, die unbekannte Routen erkunden möchten und es auf dem Trail entspannter angehen, ist das CUBE Stereo Hybrid 140 HPC SLT Nyon perfekt!
Ausstattung, Komfort und Fahrverhalten des CUBE Stereo Hybrid 140 HPC SLT Nyon sind für Tourenfahrer perfekt! Für harte Trails und hohe Geschwindigkeiten gibt es bessere Bikes im Test.
Erst auf richtig steilen Schotterrampen oder verwinkelten Trails bergauf zollt das CUBE der entspannten Sitzposition Tribut. Besonders Langbeiner sitzen zu weit über dem Hinterrad. Um das Vorderrad zu kontrollieren, muss aktiv nach vorne gearbeitet werden. An Kanten und Stufen steht das Bike deutlich höher im Federweg als sein großer Bruder mit 160 mm Hub, dennoch schaukelt sich das Fahrwerk beim technischen Klettern auf, weshalb für das Stereo Hybrid 140 an Schlüsselstellen früh Schluss ist.
Tuning-Tipps: MAGURA Shiftmix-Klemmschellen links und rechts miteinander tauschen (dadurch wird es besser, das Problem ist aber nicht gelöst) | Langbeiner schieben den Sattel ganz nach vorne
Geht es bergab, überzeugt das CUBE Stereo Hybrid 140 vor allem mit seinem gutmütigen und intuitiven Handling und eignet sich besonders für Einsteiger. In offenen Kurven ist die Lastverteilung mit dem kompakten Rahmen und dem 60 mm langen Vorbau auch ohne große Gewichtsverlagerung perfekt, wodurch in Kombination mit der traktionsstarken Reifen- und Fahrwerkkombination immer ausreichend Grip zur Verfügung steht. Hindernisse überrollt es mit viel Grip, aber am liebsten im moderaten Tempo. Denn schon bei mittleren Geschwindigkeiten ist das kompakte Stereo Hybrid 140 zu nervös und fordert seine Fahrer auf, Tempo rauszunehmen. Aktiven E-Mountainbikern fehlt es an Gegenhalt und vor allem an Reserven aus dem Fahrwerk, das bereits bei kleinen Drops oder Hindernissen auf dem Trail harsch durchschlägt.
Fahreigenschaften
7Agilität
- träge
- verspielt
Laufruhe
- nervös
- laufruhig
Handling
- fordernd
- ausgewogen
Fahrspaß
- langweilig
- lebendig
Motor-Feeling
- digital
- natürlich
Motor-Power
- schwach
- stark
Preis-Leistung
- schlecht
- top
Fazit
Wären wir auf der Suche nach dem perfekten Touren-Bike, könnte das CUBE Stereo Hybrid 140 HPC SLT Nyon als Sieger aus dem Vergleichstest hervorgehen! Ausstattung, Komfort, Nyon-Display und gutmütiges Fahrverhalten sind perfekt auf dieses Einsatzgebiet abgestimmt. Auf dem Trail kann es allerdings bergauf wie bergab nicht mit vielen der anderen Bikes mithalten: Mit so einem spitzen Einsatzbereich hat es leider keine Chance, als bester Allrounder vom Platz zu gehen.
Tops
- super Langstreckenkomfort
- gelungener Look
- dem Einsatzzweck angemessene Ausstattung
- Nyon-Navigationsdisplay
Flops
- kommt bei hohen Geschwindigkeiten an seine Grenzen
- Geschwindigkeitssensor mit Speichenmagnet
- Hebelergonomie im Cockpit
Mehr Informationen findet ihr unter cube.eu
Das Testfeld
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Entspanntes und komfortables Biken auf breiten befestigten Wegen, bergauf wie bergab.↩
Uphill auf einfachen Trails mit wenig Hindernissen, weiten Kurvenradien und gemäßigter Steigung.↩
Aktives Fahren und spielen mit dem Gelände auf einfachen Trails mit wenig Hindernissen, weiten Kurvenradien und im gemäßigten Gefälle.↩
Uphill auf Wanderwegen und Singletrails im anspruchsvollen Gelände, beispielsweise mit losem Untergrund, Stufen, Wurzeln, engen Kurven und teilweise extremer Steigung.↩
Downhill auf Wanderwegen und Singletrails im anspruchsvollen Gelände, beispielsweise mit losem Untergrund, Stufen, Wurzeln, engen Kurven und kleinen Sprüngen sowie Steilabfahrten.↩
Ballern bei Highspeed auf schnellen und teilweise sehr ruppigen Trails mit großen Sprüngen und Hindernissen, die sich nicht überrollen lassen.↩
Das Rating der Fahreigenschaften bezieht sich auf die Räder im Vergleichstest und den aktuellen Entwicklungsstand von E-Mountainbikes. Die besten Bikes schaffen es, vermeintlich gegenteilige Fahreigenschaften in sich zu vereinen und sind so z. B. agil und laufruhig zugleich. Das Handling beschreibt die Balance des Bikes im Gelände bergab. Die Angaben zur Motorpower beziehen sich auf das Fahrgefühl im Gesamtkontext des Bikes, nicht auf den Motor isoliert – dadurch können die Werte zwischen gleichen Motoren variieren.↩
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Words: Photos: Diverse