Das neue Moustache Trail 7 E-MTB verspricht mit Bosch Smart System, 750-Wh-Akku und bewährtem Magic-Grip-Control-Dämpfer lange Reichweiten und Fahrkomfort wie auf einem fliegenden Teppich. Im Test hat sich das Trail 7 als einsteigerfreundlichstes Bike bewiesen. Ob es sich auch für gestandene Oberlippenbartträger und -trägerinnen eignet, haben wir ebenfalls für euch herausgefunden!

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Moustache Trail 7 | Bosch Smart System/750 Wh | 150/150 mm (v/h)
24,4 kg in Größe M | 6.399 € | Hersteller-Website

Ihr tragt gerne 3-Tage-Bart oder seid dabei, die Gesichtsbehaarung wachsen zu lassen? Jetzt fehlt euch noch das passende Bike, um richtig die Kurven zu cutten wie euer Rasierhobel? Das neue Moustache Trail 7 zeigt sich im Test als einsteigerfreundlichstes Bike und ist dabei auch für ausgiebige Touren geeignet. Den Balance-Akt schafft es durch sein intuitives Handling und das komfortable Fahrwerk. Das Trail 7 vermittelt ein sehr hohes Maß an Sicherheit und macht es auch weniger erfahrenen Piloten einfach, souverän und schnell über Singletrails zu segeln – und zwar wie auf einem fliegenden Teppich. Neben dem ausbalancierten Handling ist es vor allem der fein auf den Hinterbau abgestimmte Dämpfer, der im 150-mm-Heck sehr gute Arbeit verrichtet. Der Dämpfer wurde von Moustache selbst entwickelt und wird konsequent vom günstigsten bis zum teuersten Modell verbaut. So genießt ihr die gleiche Hinterbauperformance wie im Topmodell – bei vielen Marken ist das nicht der Fall!

Marke Eigenbau – By Moustache with Love

Doch nicht nur beim Dämpfer setzt Moustache auf eigene Lösungen. Auch bei der Integration des Herzens: Dem Bosch Smart System-Motor mit 750 Wh großem Akku hat sich Moustache einige Lösungen ausgedacht, die nicht von der Stange kommen, um den Schwerpunkt mit den E-Komponenten so tief wie möglich zu halten. Der Motor wurde mit eigenen Halterungen befestigt und beim Akku verzichten die Franzosen auf Boschs Lösung mit dem schweren und platzintensiven Schloss. Stattdessen ist der Akku über einen stabilen Clip und eine zusätzliche Rändelschraube gesichert. Dadurch lässt er sich ruckzuck und ohne Werkzeug entnehmen und auch mal in der Wohnung aufladen. Kleiner Bonus mit großer Wirkung: Die gesamte Bauhöhe des Akkus ist im Vergleich zum Vorgänger mit nur 625 Wh nicht gestiegen. Eine gute Gewichtsverteilung in Anbetracht der immer größer werdenden Akkukapazitäten zu erreichen, ist schließlich so etwas wie der heilige Gral in der E-Bike-Industrie.

Der Dämpfer ist Moustaches Eigenentwicklung. Mit SAG-Indikator und wenigen Einstellmöglichkeiten ist er benutzerfreundlich und liefert trotzdem eine gute Hinterbau-Performance.
Traktionsstarke Kombination: Die MAXXIS ASSEGAI vorn und hinten leisten gute Arbeit, um den Grip immer aufrecht zu halten.
Der eigens konstruierte Akkuhalter ermöglicht eine werkzeuglose Entnahme der Bosch-Batterie.

Moustache Trail 7

6.399 €

Ausstattung

Motor Bosch Smart System 85 Nm
Akku Bosch PowerTube 750 Wh
Display Bosch Kiox 300
Federgabel FOX 36 Performance 150 mm
Dämpfer Moustache Magic Grip Control 150 mm
Sattelstütze KS Ragei 170 mm
Bremsen Shimano XT M8120 200/200 mm
Schaltung Shimano XT 12
Vorbau Moustache 50 mm
Lenker Moustache Aluminium 760 mm
Laufradsatz Just Moustache Asymmetric Rims 29"
Reifen MAXXIS Assegai EXO 2,5"

Technische Daten

Größe S - XL
Gewicht 24,4 kg
Zul. Gesamtgewicht 150 kg
Max. Gewicht Fahrer/Equipment 125 kg
Anhänger-Freigabe nein
Ständeraufnahme nein


Nicht schön, aber funktional: Das Bosch Smart System ermittelt die Geschwindigkeit über den am Ventil montierten Magneten.
Abgeschliffene Schweißnähte sorgen für einen cleanen Look.
Alles eine Frage der Ausrichtung – der Dämpfer kann durch eine freie Achsklemmung perfekt zum Hinterbau ausgerichtet werden.
Freizügig! Die Leitungen kommen durchs Oberrohr, schnuppern Frischluft und gehen im Sitzrohr weiter.
Größe S M L XL
Sattelrohr 390 mm 420 mm 450 mm 480 mm
Oberrohr 588 mm 618 mm 643 mm 668 mm
Steuerrohr 110 mm 110 mm 130 mm 140 mm
Lenkwinkel 65,6° 65,6° 65,6° 65,6°
Sitzwinkel 76,6° 76,6° 76,6° 76,6°
Kettenstrebe 462 mm 462 mm 462 mm 462 mm
Tretlagerhöhe 345 mm 345 mm 345 mm 345 mm
Radstand 1.218 mm 1.250 mm 1.279 mm 1.306 mm
Reach 441 mm 468 mm 489 mm 512 mm
Stack 623 mm 632 mm 650 mm 659 mm
Helm Troy Lee Designs A1 | Brille 100% Hypercraft | Hippack EVOC HipPack 3 | Shirt Troy Lee Designs
Shorts IXS Sever | Knieschoner Troy Lee Designs Sprint | Schuhe ION Scrub AMP | Socken fizik

Zwar ist die Integration des Smart System sehr gut gelungen, dennoch hat sich das äußere Gewand des Moustache Trail 7 im Vergleich zu seinem Vorgänger kaum gewandelt. Das klassische Viergelenker-Hinterbau-Design bleibt bestehen und die Liebe steckt wie so oft im Detail. Denn in Nuancen wurde das Bike weiterentwickelt und die Neuerungen gewissenhaft umgesetzt. Die Schweißnähte sind schön abgeschliffen und auch das zweifarbige Lackkleid ist ein wahrer Hingucker. Der Flaschenhalter unter dem Oberrohr und die zum Teil offene Zugverlegung entlang des Rahmens hingegen wirken nicht zeitgemäß, erfüllen aber ihre Funktion.

Das Bike ist genau die richtige Wahl für alle, die einfach draufsitzen und sich wohlfühlen wollen.

Das Moustache Trail 7 2022 – Nicht nur was für Oberlippenbartträger

Das Moustache verfügt über ein sehr komfortables Fahrwerk, das auch kleine Fahrbahnunebenheiten zuverlässig wegfiltert. Das sorgt für starke Traktion, bei der ihr die Kontrolle habt, wo und wie es langgehen soll. Bei steilen Uphills schiebt das Bosch Smart System schon bei niedrigen Kadenzen ordentlich an und das Bike überträgt die Kraft zuverlässig. In steilen Uphill-Passagen braucht ihr dank des Custom-Dämpfers und des tiefen Schwerpunkts keine Angst haben, umzukippen. Sowohl bergauf als auch bergab vermittelt das Moustache ein hohes Sicherheitsgefühl mit intuitiven Fahreigenschaften. Das Bike ist genau die richtige Wahl für alle, die einfach draufsitzen und sich wohlfühlen wollen.

Das softe Fahrwerk verwandelt das Moustache in einen fliegenden Teppich – Auf langen Touren hätte selbst Aladdin zum Moustache gegriffen.

Die Traktion, die vom Fahrwerk ausgeht, wird durch die traktionsstarke Reifenkombination von zwei MAXXIS ASSEGAI mit MaxxTerra-Gummimischung und EXO-Karkassen vorn wie hinten noch unterstrichen. Wird es so unwegsam, dass schnelle Ausweichmanöver nötig sind, steht sich das Bike mit seinem schluckfreudigen Fahrwerk selbst im Weg und ihr müsst ordentlich Input liefern, um schnell die Richtung zu wechseln. Trailspielereien oder spontane Ausweichmanöver bedeuten auf dem Moustache einen hohen Kraftaufwand. Wer damit
leben kann, findet im Trail 7 ein wahres Allroundtalent und ein Bike, das so intuitiv zu fahren ist wie sonst nur das MERIDA eONE-SIXTY 975 in unserem Testfeld… auch ohne Pornobalken ;-{).

Tuning-Tipp: Bosch SmartphoneGrip für lange Touren; Front anheben mit Spacer, wem der Flatbar zu niedrig ist

Mit Lachgarantie: Das Moustache fährt so intuitiv und mühelos bergauf, dass einem ein Lächeln nicht ausbleibt.

Qualitäten

1

Design

  1.  
  2.  

Qualität

  1.  
  2.  

Handhabung

  1.  
  2.  

Preis-Leistung

  1.  
  2.  

Einsteigerfreundlichkeit

  1.  
  2.  

Expertentauglichkeit

  1.  
  2.  

Einsatzbereich

Alltagseinsatz

Tour

Flowtrails

Schnell & anspruchsvoll

Technische Uphills

Fazit

Das Moustache Trail 7 ist das einsteigerfreundlichste Bike und der beste Kletterer im Test. Der bärtige Franzose liebt Touren, auf Flow- und schnellen Baller-Trails ist er gut unterwegs – für Fahrer mit aktivem Fahrstil gibt es aber bessere Kandidaten. Das schluckfreudige Fahrwerk bügelt alles platt und sorgt für starke Traktion, was Sicherheit erzeugt und ermutigt, die Bremsen offen zu lassen. Die Kehrseite zeigt sich bei spontanen Richtungswechseln und Trailspielereien, wo Gegenhalt fehlt.

Tops

  • traktionsstarker Hinterbau
  • gutmütiges anfängerfreundliches Handling, sowohl bergauf als auch bergab

Flops

  • viele Kabel am Cockpit
  • klapperndes Akkucover

Mehr Informationen findet ihr unter moustachebikes.com

Das Testfeld

Einen Überblick über diesen Vergleichstest erhaltet ihr hier: Das beste E-Mountainbike 2022 bis 6.500 € – 11 günstige Modelle im Test

Alle Bikes im Test: Bulls Sonic EVO AM-SL1 (Zum Test) | Canyon Spectral:ON CF8 (Zum Test) | Centurion Numinis R2700i (Zum Test) | FOCUS JAM² 7.9 (Zum Test) | Giant Trance X E+19 (Zum Test) | MERIDA eONE-SIXTY 975 (Zum Test) | Mondraker Crafty R (Zum Test) | Moustache Trail 7 | Orbea Rise H15 (Zum Test) | Rossignol Mandate Shift XT (Zum Test) | SCOTT Patron eRide 920 (Zum Test)


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Words: Julian Schwede Photos: Mike Hunger, Robin Schmitt

Über den Autor

Julian Schwede

Juli ist es gewohnt, mit großen Kalibern umzugehen. Er schraubt nicht nur gerne an seinem Bike, sondern hat nach seiner Ausbildung zum KFZ-Mechatroniker an der Königsklasse der Kraftfahrzeuge – Omnibussen – getüftelt und gewerkelt. Als ihm die Entwicklung auf Elektroantriebe im Großformat zu langsam ging, hat er technische BWL studiert und nebenher Tische aus Carbon gebaut. Während sein Dirtbike aus dicken Alu Rohren geschweißt ist, besteht sein Fully ebenfalls aus den schwarzen Fasern und hat ihn schon auf einige Gipfel gebracht. Doch auch angeseilt erklimmt er Berge gern über Klettersteige oder senkrecht an der Wand. Mittlerweile fährt er statt seinem eigenen Bike fast nur noch Bikes aus dem Office-Keller und testet sie auf Leib und Lenker. Neben Bike Reviews kümmert Juli sich auch um das tägliche Newsgeschäft und bezeichnet sich selbst als rasenden Reporter “Carlos Columbus”.