Wie viel Geld muss man für ein gutes E-Mountainbike tatsächlich ausgeben? Müssen es immer gleich 10.000 € oder noch mehr sein? Und worauf muss man beim Kauf von günstigen E-MTBs achten? Wir haben 5 E-MTBs bis 7.000 € getestet und spannende Erkenntnisse gewonnen.

Inhaltsverzeichnis

  1. Was muss das beste E-Mountainbike bis 7.000 € können?
  2. Welcher Typ E-Biker bist du?
  3. Das Testfeld: 5 E-Mountainbikes bis 7.000 €
  4. Die Motorensysteme der E-Mountainbikes im Überblick
  5. Wie und wo haben wir unsere E-Mountainbikes getestet?
  6. Unsere E-Mountainbike-Testcrew
  7. Unser E-MTB Test in Zahlen
  8. Welche Schwächen oder Stärken haben günstige E-Bikes
  9. Die Tops und Flops
  10. Der Überblick über alle E-Mountainbike im E-MTB Test bis 7.000 €
  11. Das beste E-Mountainbike bis 7.000 €: Das Canyon Strive:ON
  12. Unser Kauftipp: Das MERIDA eONE-SIXTY

Egal ob Porsche, Ferrari oder Mercedes G-Klasse. Viele träumen davon, eines Tages eine solche Edelkarosse in ihrer Garage stehen zu haben. Doch sind wir mal ehrlich: Für die meisten von uns wird es nur ein Traum bleiben. Ähnlich verhält es sich bei E-Mountainbikes. Nicht jeder kann und will sich ein E-MTB für bis zu 15.000 € leisten, wie aus dem Testfeld unseres High-End-Vergleichstest mit 27 spannenden Bikes. Daher haben wir uns der Sache angenommen und 5 E-MTBs bis zu einer Preisgrenze von 7.000 € für euch getestet. Für uns die vernünftige Obergrenze, unter der einige spannende Bikes auf dem Markt zu finden sind. Ohne Frage, das ist immer noch sehr viel Geld. Darum ist es umso wichtiger, dass es an der richtigen Stelle eingesetzt wird und man nicht unüberlegt oder falsch informiert eine Fehlentscheidung trifft. Ein E-Mountainbike ist eine langfristige Investition und soll euch auch über eine lange Zeit in vielen Bereichen Freude bereiten – Frust ist hier fehl am Platz. Deshalb erfahrt ihr nicht nur, welches das beste E-Mountainbike bis 7.000 € ist, sondern auch worauf man beim Kauf achten sollte, was die Zutaten für ein gutes E-MTB sind und welches Bike am besten zu euch passt. Cool? Cool!

Was muss das beste E-Mountainbike bis 7.000 € können?

Größter Akku, vermeintlich stärkster oder bester Motor, verführerische Werbeslogans. Überall lauern Gefahren und gefährliches Halbwissen. Doch es kommt auf eure persönlichen Bedürfnisse an! Was braucht ihr?

Dafür gibt es unsere jährliche Leserumfrage, in der jedes Jahr über 14.000 Teilnehmer bis zu 80 Fragen beantworten und uns verraten, was für euch wirklich zählt. Denn wir testen ja nicht für uns, sondern für euch. Diese wertvollen Ergebnisse verraten uns unter anderem, wo und wie ihr fahrt und wie viel ihr für euer nächstes E-MTB ausgeben wollt. Analog zu den Ergebnissen passen wir unsere Testkriterien an, nach denen wir die Bikes bewerten, und auch die Auswahl der Test-Bikes basiert auf euren Interessen.

Jeder von euch nutzt sein E-Mountainbike anders und steht tagtäglich vor neuen, verschiedenen Herausforderungen. Deshalb suchen wir nicht nach einem Spezialisten-Bike, sondern nach dem besten Allrounder, der eine möglichst große Bandbreite abdeckt. Das beste E-MTB bis 7.000 € muss nicht zwingend in allen Disziplinen die Nase vorn haben. Vielmehr muss es das überzeugendste Gesamtpaket bieten. Wie bei einem Fußballmatch kann ein Sieg nur gelingen, wenn das Team perfekt harmoniert und nicht durch Alleingänger ausgebremst wird. Doch das lässt sich nur auf dem Spielfeld, besser gesagt auf dem Trail feststellen und nicht anhand von Datentabellen in der Mannschaftskabine. Das Spiel wird letztendlich auf dem Platz entschieden. Der stärkste Motor – was für viele mit maximalem Drehmoment assoziiert wird – bringt einem nix, wenn er unkontrolliert einsetzt oder eine schlechte Softwareabstimmung hat. Das edelste Fahrwerk ist nutzlos, wenn die misslungene Kinematik des Hinterbaus die Performance nicht ausnutzen kann. Genau aus diesen und vielen weiteren Gründen ist der Praxistest unerlässlich. Wir haben uns die 5 E-MTBs geschnappt und mit einem vielseitigen Team an erfahrenen Testern und Testerinnen in vielen verschiedenen Einsatzszenarien auf die Probe gestellt.

Bei der Entwicklung eines E-Mountainbikes werden alle nötigen Anforderungen in einen Topf geworfen. Die größte Herausforderung der Entwickler ist es, die oft gegensätzlichen Eigenschaften und Anforderungen in Einklang zu bringen. Hohe Laufruhe will mit der richtigen Dosis an Agilität vereint werden und ein hohes Sicherheitsempfinden sowie maximaler Fahrspaß dürfen auch nicht zu kurz kommen. Natürlich ist auch ein intuitives Handling wichtig, das sowohl Einsteiger als auch Fortgeschrittene abholt.

Bergauf sollte genug Motorpower zur Verfügung stehen – fein dosierbar versteht sich –, die gleichzeitig aber zuverlässig durch einen fein ansprechenden Hinterbau auf den Boden gebracht wird. Für lange Touren und anstrengende Tage im Sattel sollte das beste E-Mountainbike natürlich auch noch eine bequeme Sitzposition und ein komfortables Fahrwerk mitbringen. Auch abseits vom Trail muss das E-MTB seinen Anforderungen gerecht werden: Praktische Features wie integrierte Lichter oder versteckte Tools machen einem das Alltagsleben leichter. Obendrauf kommen noch clevere Connectivity-Lösungen, wie Navi-Funktion, Diebstahlsicherung oder eine praktische Setup-Hilfe. Am besten lassen die sich dann noch übersichtlich und intuitiv bedienen. Klingt utopisch? Keine Sorge, manche Bikes in unserem Testfeld erfüllen diese Kriterien und heben sie deshalb von der Konkurrenz ab. Aber welche sind das?

Doch nicht jeder von euch sucht nach dem perfekten Allrounder. Die E-Biker unter euch, die ganz spezielle Anforderungen an ihr E-Mountainbike haben, werden hier ebenfalls fündig. Um euch den bestmöglichen Überblick über die E-MTBs im Test zu verschaffen, haben wir den Charakter jedes einzelnen Bikes inklusive individueller Stärken und Schwächen herausgearbeitet. So findet jeder in diesem Vergleichstest ein geeignetes Modell – ganz egal, ob ihr auf der Suche nach einem Allrounder oder Spezialisten seid.

Welcher Typ E-Biker bist du?

Niemand kennt euch besser als ihr selbst, doch es ist nicht ganz einfach, sich selbst einzuschätzen. Mit unserer persönlichen Kaufberatung helfen wir euch, die richtigen Fragen zu stellen. Und in wenigen Klicks erhaltet ihr nicht nur persönliche Empfehlungen zu E-MTBs, die zu euch passen, sondern auch weitere spannende Artikel rund um die E-MTB-Welt.

Das Testfeld: 5 E-Mountainbikes bis 7.000 €

Die Bikes in diesem E-MTB-Test spielen preislich in der gleichen Liga und weisen auf dem Papier viele ähnliche Parameter auf. Der Gewichtsunterschied vom leichtesten E-MTB mit 23,7 kg zum schwersten mit 26,1 kg beträgt gerade mal 2,4 kg. Bei den Akkugrößen und den Motoren verhält es sich in puncto Spannbreite ähnlich. Der kleinste Akku speichert 626 Wh, während der größte Stromspeicher 750 Wh aufnimmt. Bei den Motoren setzen sogar 4 Hersteller auf Aggregate mit 85 Nm Drehmoment, nur einer leistet mit 90 Nm noch mehr.
Vergleicht man nur die reinen Zahlen, könnte man meinen, dass die E-Mountainbikes sich stark ähneln. Doch falsch gedacht. Das Testfeld in unserem E-MTB Test spiegelt eine große Bandbreite an verschiedenen Konzepten wider und der Fahrcharakter könnte nicht unterschiedlicher sein. Vom Tourer für die gemütliche Gangart über die Ballermaschine für die gröbsten Trails bis hin zur vermeintlich eierlegenden Wollmilchsau, die den Spagat zwischen Alltag und Trail meistern will, ist alles vertreten. Dadurch ist es noch viel wichtiger, die Stärken und Schwächen der einzelnen E-Mountainbikes aufzuzeigen. So können wir euch eine umfangreiche Kaufberatung bieten, helfen euch Fehler zu vermeiden und zeigen, worauf es beim Kauf wirklich ankommt.

Brand Model Motor-System Motor-Power (Nm) Akku-Kapazität (Wh) Gewicht (Kg) Preis
BULLS SONIC EVO AM 3 Bosch Performance Line CX 85 750 26,1 6.299 €
Canyon Strive:ON CFR Bosch Performance Line CX 85 750 24,3 6.999 €
MERIDA eONE-SIXTY 875 Shimano EP801 85 750 26,1 6.599 €
Propain Sresh CF Shimano EP6 85 626 23,8 6.894 €
Specialized Turbo Levo Comp Alloy Specialized 2.2 Custom Rx Trail Tuned 90 700 23,7 6.400 €

Zusätzlich zur oben stehenden Tabelle mit nackten Zahlen wollen wir euch die Bikes in unserem E-MTB Test hier kurz vorstellen:

Das BULLS SONIC EVO AM 3 ABS hat mit seinen 150 mm Federweg (v/h) zwar auf dem Papier die wenigsten Reserven, kommt aber mit cleveren Sicherheits-Features, die einem das Leben erleichtern sollen. Neben integrierten Lichtern ist auch das Bosch ABS-System an Bord, das ein blockierendes Vorderrad verhindern soll. Doch ist beim BULLS nur Safety First oder auch Spaß angesagt? Wie das BULLS kommt das Canyon Strive:ON CFR mit einem Bosch Performance Line CX-Motor mit 85 Nm Drehmoment und 750-Wh-Akku. Mit 6.999 € ist es das teuerste Bike im E-MTB Test, verspricht dafür aber ein Maximum an Performance, verpackt in einen Carbonrahmen mit hochwertiger Ausstattung.

Das MERIDA eONE-SIXTY 875 rollt mit einem spannenden Geometrie- und Größenkonzept daher. Angetrieben wird es von einem Shimano EP801 mit 85 Nm Drehmoment und großem 750-Wh-Akku. Es will maximale Reichweite und erstklassiges Handling vereinen. Das Propain Sresh CF setzt ebenfalls auf ein Shimano-Motorsystem. Der Shimano EP6-Motor wird vom kleinsten Akku im E-MTB Test mit 626 Wh gespeist. Durch den Konfigurator soll sich das E-MTB zu einem Traum-Bike zusammenstellen lassen. Aber ob das Sresh CF auch zu unserem Traum-Tike geschafft hat?

Das Specialized Turbo Levo Comp Alloy ist ein alter Bekannter. Es schlägt gleich zwei Fliegen mit einer Klappe und will nicht nur mit einem eigenen Motorsystem überzeugen, sondern auch mit dem stärksten Motor im Test mit 90 Nm Drehmoment. Doch kann sich das Specialized gegen die Konkurrenz durchsetzen?

Die Motorensysteme der E-Mountainbikes im Überblick

Wenn ihr euch ein neues E-Mountainbike zulegt, dann kauft ihr nicht nur das Bike, sondern auch das Motorsystem, das in ihm steckt. Doch bei der schieren Masse an unterschiedlichsten Konzepten auf dem Markt ist es gar nicht so einfach, das passende Motorsystem für sich zu finden. Wie beim E-Mountainbike selbst gibt es hier zahlreiche Faktoren, die ein gutes Motorsystem ausmachen. Anhand reiner Zahlenwerte sind die jedoch nicht vergleichbar. Auch hier gilt wieder das Zauberwort, ihr ahnt es schon: gelungenes Gesamtkonzept. Doch welches Motorsystem passt nun zu euch und euren Anforderungen? Dann solltet ihr unseren großen Motorenvergleichstest mit den 13 relevantesten und spannendsten Motorsystemen anschauen. Wir erklären neben den Basics die wichtigsten Begriffe und gehen gleichzeitig tief ins Detail. Außerdem erfahrt ihr, warum ein Labortest mit der Praxis nicht vergleichbar ist und warum es den besten E-Bike-Motor nicht geben kann.

Wie und wo haben wir unsere E-Mountainbikes getestet?

Warum in die Ferne schweifen, wenn es vor unserer Haustür genauso schön sein kann? Nicht jeder kann es sich leisten, 2 Wochen einen sündhaft teuren Biketrip in die vermeintlichen MTB-Traumdestinationen wie Finale Ligure oder Madeira zu machen. Doch in unserer Heimat gibt es noch so viel zu entdecken und sogar das ein oder andere Abenteuer zu erleben. Von Märchenwäldern über malerische Pfade bis hin zu Momenten bei Frühjahrs-typischen Wetterkapriolen mit Sonne, Wind und Regen. Um möglichst auch die vielseitigsten Allrounder an ihre Grenzen zu bringen, haben wir die E-Mountainbikes an mehreren Locations getestet, um die volle Bandbreite an Einsatzbereichen auszuloten. Von Flowtrails mit Anliegern und unzähligen Sprüngen über technische Singletrails mit Wurzelpassagen und engen Kurven bis hin zu harten und schnellen Endurotracks. Auch bergauf wurden Fahrer und Bike mit technischen Anstiegen ans Limit gebracht. Und im Alltagseinsatz – z. B. auf dem Weg zur Arbeit – mussten die E-Mountainbikes zeigen, was sie draufhaben und welche Features sie bereithalten.

Unsere E-Mountainbike-Testcrew

Erik
Wenn ich mit dem E-Mountainbike unterwegs bin, bevorzuge ich eher die gemütliche Gangart. Auf meinen Touren nehme ich ab und zu doch mal den ein oder anderen Trail mit. Mir hat es vor allem das BULLS SONIC EVO AM 3 angetan. Neben den clever integrierten Lichtern hilft mir das ABS-System, nach einem langen Tag im Sattel die Forststraße von der Alm sicher ins Tal zu kommen.
Antonia
Mir ist ein gutmütiges E-Mountainbike wichtig, das mich bei Fahrfehlern nicht direkt abwirft. Das Specialized Turbo Levo verleiht dank dem intuitiven Handling und dem weichen Fahrwerk ein sicheres Fahrgefühl.
Elena
Am liebsten erkunde ich neue Trails und freue mich über jede Herausforderung. Ein intuitives Handling und ein guter Mix aus Laufruhe und Agilität ist mir dabei besonders wichtig, um bei unerwarteten Trail-Features nicht überrascht zu werden und schnell reagieren zu können. Das MERIDA eONE-SIXTY lässt sich bei Bedarf mit einem großen Range Extender kombinieren und liefert mir so genügend Reichweite für lange Touren.
Benne
E-Mountainbikes sind teuer und ich möchte mit dem Kauf nicht direkt mein Konto sprengen. Daher möchte ich jeden Euro an der richtigen Stelle investieren. Wie praktisch, dass sich das Propain Sresh CF durch den Konfigurator perfekt auf meine Vorlieben anpassen lässt.
Mike
Die Trail-Performance bei einem E-Mountainbike ist mir sehr wichtig. Davon hat das Canyon Strive:ON CFR mehr als genug. Dennoch bringt es genügend Allroundqualitäten mit, um damit auch mal entspannt morgens zur Arbeit cruisen zu können.

Unser E-MTB Test in Zahlen

6.638 € kosten die 5 E-MTBs in diesem Vergleichstest im Schnitt.

Im Vergleich zum letzten Jahr ist der Durchschnittspreis gleich geblieben.

  • Das teuerste E-MTB ist das Canyon Strive:ON CFR für 6.999 €
  • Das günstigste E-MTB ist das BULLS SONIC EVO AM 3 für 6.299 €
  • 4 Bikes rollen auf 29”/27,5”-Laufrädern.
  • Nur 1 Bike rollt auf 29”-Laufrädern.

Der Federweg reicht von üppigen 170/174 mm
am MERIDA bis hin zu Trail-orientierten
150/ 150 mm
am BULLS.

Die Bikes wiegen im Schnitt 24,1 kg.

  • 23,7 kg wiegt das leichteste E-MTB, das Specialized Turbo Levo Comp Alloy.
  • 26,1 kg wiegen die schwersten E-MTBs, das BULLS SONIC EVO AM 3 und das MERIDA eONE-SIXTY.
  • 2 E-Mountainbikes kommen mit einem Alu-Rahmen.
  • 2 E-Mountainbikes setzen auf einen Vollcarbonrahmen.
  • 1 Bike mischt beide Materialen und kommt mit einem Carbon-Hauptrahmen und einem Alu-Hinterbau.
  • 626 Wh hat der kleinste Akku.
  • 750 Wh hat der größte Akku.
  • alle Akkus sind entnehmbar
  • 4 Motoren liefern alle das gleiche Drehmoment von 85 Nm
  • 90 Nm Drehmoment hat der stärkste Motor.

Vier Bikes mussten wir so testen, wie sie der Händler in den Laden stellt, eines hingegen durften wir komplett nach unseren eigenen Wünschen und unserem Budget zusammenstellen.

Welche Defekte und Pannen hatten wir?

Der komplette E-MTB-Test lief ausnahmsweise fast pannenfrei ab, nur 1 Shimano-Bike hatte Startschwierigkeiten. Das zeigt, dass günstige Bikes nicht weniger robust sein müssen als die teuersten.

Welche Schwächen oder Stärken haben günstige E-Bikes?

Warum günstiger nicht unbedingt schlechter sein muss

In unserem High-End-Vergleichstest versuchen sich Hersteller oft mit Superlativen zu übertrumpfen. Am besten immer noch leichter oder noch mehr Bling Bling. Carbon-Laufräder sehen zwar schick aus, sind aber häufig mit zu dünnen Reifen kombiniert, was oft auf Kosten der Haltbarkeit geht und zu teuren Totalausfällen führen kann. Oftmals kommen die günstigen Modelle mit einem besseren Preis-Leistungs-Verhältnis und besserer Haltbarkeit, weil sie z. B. auf robustere Alu- statt Carbon-Laufräder setzen. Natürlich hat alles seine Schattenseiten, gerade bei den günstigen Bikes muss man Abstriche in der Optik und dem Design machen. Während die High-End-Modelle mit One-Piece-Cockpits und teuren elektrischen Schaltungen daherrollen, sorgen die vielen Kabel an den günstigen Modellen oft für ein unaufgeräumtes Cockpit.

Ein Hoch auf mehr Allround-Fähigkeiten

Häufig sind günstige E-Mountainbikes mehr auf die breite Masse zugeschnitten als die High-End-Versionen. Statt sich ausschließlich auf maximale Performance zu konzentrieren, legen sie in der Regel mehr Wert auf Flexibilität und Alltagstauglichkeit. Für eine möglichst einfache Handhabung lässt sich der Akku an allen Bikes in unserem E-MTB-Test zum Laden entnehmen. Während die High-End-Version des MERIDA eONE-SIXTY den Akku fest verbaut und den Fokus auf maximale Performance legt, ist die günstige Version des eONE-SIXTY deutlich alltagstauglicher und kommt neben integrierten Lichtern sogar mit einer versteckten Ständeraufnahme. Manche E-MTBs kommen auch mit einer Anhängerfreigabe. So könnt ihr euren vierbeinigen Freund im Hundeanhänger mit auf die Tour nehmen. Übrigens: Wer noch auf der Suche nach einem passenden Anhänger für seinen Hund ist, sollte sich den Hundeanhänger-Vergleichstest unseres Schwestermagazins DOWNTOWN genauer anschauen.

Motorsystem ≠ Motorsystem

Die Bike-Hersteller setzen in den günstigen Modellen oft auf das gleiche Motorsystem wie in den Top-Modellen. Daher hat man in Sachen Connectivity die gleichen Funktionen und Möglichkeiten – egal ob High-End-Modell oder nicht. Schaut man genauer hin, gibt es dennoch Unterschiede bei der Software und Hardware. Das Canyon Strive:ON CFR ist mit dem Bosch Performance Line CX-Motor ausgestattet, das LTD-Topmodell aus unserem High-End-Vergleichstest kommt mit der CX Race-Version. Beide Motoren setzen auf die gleiche Basis und leisten 85 Nm Drehmoment und eine maximale Leistung von 600 Watt. Nur die maximale Tretunterstützung steigt in der Race-Version von 340 % auf 400 %. Propain verbaut im Sresh CF in der Base-Variante den Shimano EP6-Motor. Mit dem Konfigurator lässt sich gegen Aufpreis auch auf den Shimano EP801-Motor upgraden, der auch im MERIDA eONE-SIXTY zum Einsatz kommt. Optisch sieht man den Motoren keinen Unterschied an, nur das Gehäuse des EP6 ist aus Aluminium und ca. 300 g schwerer. In Sachen Power kommen beide mit 85 Nm Drehmoment, lediglich die Maximalleistung des Shimano EP6 ist etwas geringer.

Die Tops und Flops

Tops

Mit dem umfangreichen Konfigurator am Propain Sresh CF lässt sich das Bike ganz nach den eigenen Wünschen anpassen.
Alleskönner: Egal ob Trails shredden oder doch nur die gemütliche Familientour, mit vielen Bikes im Test gelingt beides.
Der Akku des BULLS SONIC EVO AM 3 lässt sich bequem nach oben aus dem Rahmen entnehmen, ganz ohne Bücken.
Modulare Akkukonzepte sind auch an den günstigen E-MTBs im Test zu finden. Die Akkukapazität am MERIDA lässt sich mit einem Range Extender ganz einfach erweitern.
Trotz geringerem Preis bekommt man bei den günstigeren Modellen ein ähnliches Maß an Connectivity wie bei den Topmodellen.
Hohe Performance: Trotz des Preislimits kommen das Propain Sresh CF und das Canyon Strive:ON CFR mit einem hochwertigen Fahrwerk. Vor allem Performance-orientierte Rider freuen sich über die vielfältigen Einstellmöglichkeiten.
An alles gedacht: Das MERIDA denkt nicht nur ans Shredden, sondern bringt auch clevere Features wie ein integriertes Frontlicht oder ein Multitool unter dem Sattel mit.
Halt, Stopp! Auch an günstigen Bikes sind sinnvolle und hochwertige Sicherheits-Features zu finden. Am BULLS sorgt das Bosch ABS-System für sichere Bremsmanöver ohne rutschende Reifen auf losem Untergrund.

Flops

Ist das Fahrwerk überfordert, leidet schnell die Performance des gesamten Bikes darunter. Das SR Suntour-Fahrwerk am BULLS kann auf dem Trail nicht überzeugen und sorgt dafür, dass sich das Bike auf technischen Trails nicht mehr präzise steuern lässt.
Falsches Gummi: Auf den Trails limitieren die Reifen des BULLS die Performance. Auch auf Touren würde das Bike von Reifen mit stabilerer Karkasse und weicherer Gummimischung profitieren.
Das Canyon Strive:ON und das MERIDA eONE-SIXTY kommen mit fummeligen Ladeport-Cover, die sich nur schwer wieder schließen lassen oder schnell kaputt gehen.
Das Cockpit des Propain Sresh CF ist überladen mit vielen Klemmen, die die Cockpit-Ergonomie verschlechtern.

Der Überblick über alle E-Mountainbikes im E-MTB Test bis 7.000 €

Das BULLS SONIC EVO AM 3 im E-MTB Test 2024 bis 7.000 €

Das BULLS SONIC EVO AM 3 bringt viele sinnvolle und clever integrierte Alltags-Features mit, wie die schön versteckten Lichter im Hinterbau oder das Bosch ABS-System. Seine Stärken spielt es vor allem auf gemütlichen Touren und flowigen bis moderaten Trails aus. Auf technischen Trails will das BULLS von einer erfahrenen Hand gelenkt werden und kommt im anspruchsvollen Terrain schnell ans Limit.

Bulls SONIC EVO AM 3 | Bosch Performance Line CX/750Wh
150/150 mm (v/h) | 26,1 kg | 6.299 € | Link zum Test

Das Propain Sresh CF im E-MTB Test 2024 bis 7.000 €

Auf dem Trail überzeugt das Propain Sresh CF mit einem intuitiven Handling, bergauf mit guten Klettereigenschaften und Tourenqualitäten und muss sich vor den besten Bikes im Test nicht verstecken. Die hochwertige Ausstattung und die Optik lassen sich dank dem umfangreichen Konfigurator an viele verschiedene Fahrertypen und Geschmäcker anpassen.

Propoain Sresh CF | Shimano EP6/626Wh |
160/150 mm (v/h) | 23,8 kg | 6.894 € | Link zum Test

Das Specialized Turbo Levo im E-MTB Test 2024 bis 7.000 €

Das Specialized Turbo Levo muss sich auch nach all den Jahren nicht vor der Konkurrenz verstecken und punktet mit einem ausgewogenen Handling und dem typischen Specialized-Wohlfühlfaktor. Auf dem Trail kann es jedoch nicht ganz mit dem Gegenhalt des MERIDA eONE-SIXTY und des Canyon Strive:ON CFR mithalten.

Specialized Turbo Levo Comp Alloy | Specialized 2.2 Custom Rx Trail Tuned/700Wh |
160/150 mm (v/h) | 23,7 kg | 6.400 € | Link zum Test

Das beste E-Mountainbike bis 7.000 €: Das Canyon Strive:ON

Das Canyon Strive:ON CFR in der LTD-Variante konnte sich bereits den Kauftipp in unserem großen High-End-Vergleichstest sichern. Jetzt hat sich das Strive:ON CFR für 6.999 € gegen alle Bikes in unserem E-MTB Test bis 7.000 € durchgesetzt. Es kommt mit einem erstklassigen Fahrwerk und starker Performance auf dem Trail. Das super intuitive Handling holt Anfänger und Fortgeschrittene gleichermaßen ab. Auch im Uphill oder auf gemütlichen Touren kann es punkten und kommt mit nahezu jeder Situation spielend zurecht. Es ist der beste Allrounder mit der besten Trail-Performance im Testfeld und sichert sich damit klar verdient den Testsieg!

Canyon Strive:ON CFR | Bosch Performance Line CX/750Wh |
170/160 mm (v/h) | 24,3 kg | 6.999 € | Link zum Test

Unser Kauftipp: Das MERIDA eONE-SIXTY

Das MERIDA eONE-SIXTY ist ein E-MTB für jedermann und ist super einfach zu fahren. Es verbindet hohe Laufruhe gekonnt mit Agilität und bringt durch den hohen Komfort und vielen cleveren Features gute Alltags- und Tourenqualitäten mit. Es kombiniert eine dem Einsatzgebiet entsprechende Ausstattung mit guter Performance und als das zu einem fairen Preis von 6.599 € – verdienter Kauftipp!

Merida eONE-SIXTY 875 | Shimano EP801/750Wh |
170/174 mm (v/h) | 26,1 kg | 6.599 € | Link zum Test

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Words: Mike Hunger Photos: Mike Hunger, Antonia Feder

Über den Autor

Mike Hunger

Von Slopestyle und Landschaftsfotografie, hin zu Enduro und Actionfotografie. Mike probiert gerne neue Dinge aus und hat eine Vorliebe für Action. Und Handwerk: So zieht es ihn mit seinem Syncro-Van, den er selbst restauriert und umgebaut hat, regelmäßig auf verschiedenste Roadtrips. Natürlich immer mit dabei ist sein Bike und seine Kamera, um die feinsten Trails von Italien bis in die Alpen unter die Stollen zu nehmen und die schönsten Momente festzuhalten. Durch seine Ausbildung als Industriemechaniker, seiner Erfahrung aus dem Radsport und seinen Foto-Skills kann er das Know-How perfekt in den journalistischen Alltag umsetzen und testet jetzt als Redakteur die neuesten Bikes und Parts. Als “Foto-Nerd” hält er außerdem die Tests fotografisch fest und sorgt im Magazin für geiles Bildmaterial.