Wie viel muss man für ein gutes E-MTB tatsächlich ausgeben? Welche Kompromisse muss man bei günstigeren E-MTBs in Kauf nehmen und worauf sollte man unbedingt achten, um Fehlkäufe zu vermeiden? Wir haben 11 der heißesten Modelle bis 6.500 € in unserem Vergleichstest gegeneinander antreten lassen, um euch diese Fragen zu beantworten!

Inhaltsverzeichnis

  1. Unser Budget-E-Mountainbike-Vergleichstests
  2. Auf den (Dezimal-)Punkt gebracht: Der Vergleichstest in Zahlen
  3. Was bekommt man für sein Geld? Auf welche Komponenten muss man bei günstigen E-MTBs achten?
  4. Kennenlernrunde, welcher E-MTB-Typ bist du und wer sind wir?
  5. Die Tops und Flops im Testfeld und das beste E-Mountainbike bis 6.500 €

Hand hoch: Wer träumt nicht ab und zu davon, im sexy Supersportwagen à la Bugatti Veyron in seiner Freizeit die Landstraße unsicher zu machen oder stilsicher auf dem Firmenparkplatz vorzufahren, nur um zu sehen, wie die netten Kollegen große Augen machen? Doch für die meisten von uns mit hoch ausgestrecktem Arm wird es leider nur genau das bleiben: ein Traum. Ähnlich verhält es sich bei den besten E-MTBs der Welt. In unserem Highend-Vergleichstest kosten die E-Mountainbikes im Schnitt 10.464 €. Während bei Jeff Bezos so viel Geld in den Ritzen seiner Couch liegt, muss ein Normalsterblicher dafür ziemlich lange stricken.

Unser Budget-E-Mountainbike-Vergleichstests

Für diesen Vergleichstest haben wir ein festes Limit bei 6.500 € gesetzt. Dafür haben wir 11 der vielversprechendsten Kandidaten eingeladen, um das E-MTB mit der besten Preis-Leistung und Allround-Performance zu finden. Nicht jedes E-MTB schöpft dabei das Budget voll aus, die Preisspanne der Test-Bikes reicht von 5.150 € bis 6.500 €. Damit sich in dieser Spanne kein Bike einen unfairen Vorteil verschafft, betrachten wir noch das Upgrade-Potenzial der einzelnen Bikes, falls es das Budget zulässt, oder wir nennen euch sogar Einsparpotenziale! Dabei hat sich gezeigt: Es lässt sich Geld nicht nur an der falschen Stelle sparen, sondern auch an der falschen Stelle ausgeben!
Außerdem schicken wir mit dem Decathlon Stilus 29” E-Mountainbike einen echten Underdog für 2.800 € in den Test, um auszuloten, wo die preisliche Einstiegsgrenze bei vollgefederten E-Mountainbikes momentan liegt. Da es weniger als die Hälfte der meisten E-MTBs im Vergleichstest kostet, startet es außer Konkurrenz.

Bike Preis Federweg (mm) Laufradgröße v/h Gewicht (kg)
BULLS SONIC EVO AM-SL1 5.199 € 140/140 29″ 21,50
Canyon Spectral:ON CF8 6.299 € 150/155 29″/27,5″ 23,94
CENTURION Numinis R2700i 5.149 € 140/130 29″ 26,46
FOCUS JAM² 7.9 6.299 € 150/150 29″ 25,56
GIANT Trance X E+1 6.199 € 150/140 29″ 25,46
MERIDA eONE-SIXTY 6.199 € 160/150 29″/27,5″ 25,60
Moustache Trail 7 6.399 € 150/150 29″ 24,40
Mondraker Crafty R 6.499 € 160/150 29″ 25,50
Orbea Rise H15 6.395 € 150/140 29″ 21,08
Rossignol Mandate Shift XT eMTB 6.399 € 150/140 29″ 24,16
Scott Patron eRide 920 6.299 € 160/160 29″ 26,90
Bulls Sonic EVO AM-SL1 | Shimano EP8/750 Wh | 140/140 mm (v/h)
21,5 kg in Größe L | 5.199 € | Zum Test
Canyon Spectral:ON CF8 | Shimano EP8/900 Wh | 150/155 mm (v/h)
23,94 kg in Größe L | 6.299 € | Zum Test
Centurion Numinis R2700i | Bosch Smart System/750 Wh | 140/130 mm (v/h)
26,46 kg in Größe L | 5.149 € | Zum Test
FOCUS JAM² 7.9 | Shimano EP8/720 Wh | 150/150 mm (v/h)
25,56 kg in Größe L | 6.299 € | Zum Test
Giant Trance X E+1 | Giant SyncDrive Pro 2/750 Wh | 150/140 mm (v/h)
25,46 kg in Größe L | 6.199 € | Zum Test
MERIDA eONE-SIXTY 975 | Shimano EP8/750 Wh | 160/150 mm (v/h)
25,6 kg in Größe L | 6.199 € | Zum Test
Mondraker Crafty R | Bosch Smart System/750 Wh | 160/150 mm (v/h)
25,5 kg in Größe M | 6.499 € | Zum Test
Moustache Trail 7 | Bosch Smart System/750 Wh | 150/150 mm (v/h)
24,4 kg in Größe M | 6.399 € | Zum Test
Orbea Rise H15 | Shimano EP8 RS/540 Wh | 150/140 mm (v/h)
21,08 kg in Größe M | 6.395 € | Zum Test
Rossignol Mandate Shift XT eMTB | Shimano EP8/630 Wh | 150/140 mm (v/h)
24,16 kg in Größe L | 6.399 € | Zum Test
SCOTT Patron eRide 920 | Bosch Smart System/750 Wh | 160/160 mm (v/h)
26,9 kg in Größe L | 6.299 € | Zum Test

Die Motoren-Konzepte aller E-Mountainbikes im Überblick

Bike Motor Drehmoment (Nm) Akkukapazität (Wh)
BULLS SONIC EVO AM-SL1 Shimano EP8 85 750
Canyon Spectral:ON CF8 Shimano EP8 85 900
CENTURION Numinis R2700i Bosch Smart System 85 750
FOCUS JAM² 7.9 Shimano EP8 85 720
GIANT Trance X E+1 Giant SyncDrive Pro 2 85 750
MERIDA eONE-SIXTY 975 Shimano EP8 85 750
Moustache Trail 7 Bosch Smart System 85 750
Mondraker Crafty R Bosch Smart System 85 750
Orbea Rise H15 Shimano EP8-RS 60 540
Rossignol Mandate Shift XT eMTB Shimano EP8 85 630
SCOTT Patron eRide 920 Bosch Smart System 85 750

Nicht alle Hersteller konnten die für die Saison 2022 angepriesenen Bikes auch liefern. Denn nach wie vor sind Produktionskapazitäten limitiert oder essenzielle E-Bike-Komponenten schlichtweg nicht verfügbar. Bei manchen Herstellern stehen sogar die Lager voll von produktionsbereiten Rahmen-Sets mit Motor, die aber wegen fehlender Einzelteile, wie etwa Bremsscheiben oder Akkus, nicht das Werk verlassen können. Deshalb sind bei diesem Vergleichstest nicht alle Bikes vertreten, die wir gerne dabeigehabt hätten. Die spannenden Modelle von Haibike mit neu vorgestelltem Yamaha PW X3-Motor waren zum Testzeitpunkt noch nicht verfügbar. Dafür hat es GIANT mit neuem SyncDrive Pro2-Motor, der auf dem Yamaha PW-X3 basiert, in den Test geschafft. Trek und Specialized führen momentan im Portfolio keine neuen E-MTB-Modelle, die unter das vorgegebene Budget von 6.500 € fallen.

Das Testfeld: E-MTBs mit ähnlichen Eckdaten, aber unterschiedlichen Charakteren und Einsatzgebieten

Obwohl die 11 Test-Bikes nicht nur preislich in einer Liga spielen und auch auf dem Papier viele ähnliche technische Parameter aufweisen, könnte ihr Fahrcharakter auf dem Trail und im Alltag nicht unterschiedlicher sein. Und das ist auch gut so, denn unsere Leserumfrage mit 16.000 Teilnehmern hat gezeigt, wie vielseitig ihr eure E-MTBs einsetzt. 70 % von euch nutzen ihr E-MTB als Sport- und Erholungsgerät für Touren in der Natur und ganze 44 % auch als Transportmittel im Alltag. In unserem Test treffen bei manchen Spezialisten starke Gegensätze aufeinander, wie z. B. das tourenorientierte CENTURION Numinis R2700i auf das ballerfokussierte Mondraker Crafty R. Aber es gibt auch Allrounder, wie das FOCUS JAM² 7.9 oder das MERIDA eONE-SIXTY 975, die vermeintlich gegensätzliche Eigenschaften gut unter einen Hut bringen.

Auch in der Designsprache gehen die Hersteller komplett unterschiedliche Wege: Während das BULLS durch seine zum Teil filigran anmutenden Carbon-Rahmenrohre als Styler die Blicke auf sich zieht, sorgt das SCOTT Patron durch seinen massiven Alu-Rahmen mit integriertem Dämpfer für einen brachialen Auftritt. Unser Anspruch an diesen Test ist es, den Charakter jedes Bikes herauszuarbeiten, der über den Fahreindruck hinausgeht, und damit aufzuzeigen: Was kann das E-MTB, was nicht und für welchen Fahrertyp eignet es sich. So könnt ihr zum Schluss selbst entscheiden, was zu euch passt.

Instagram vs. Reality: Weißt du eigentlich, was dein E-MTB alles kann?

Auch wenn wir uns gerne auf geilsten Singletrails dieser Welt shredden sehen, von epischen Sonnenuntergängen vor hochalpiner Bergkulisse träumen und in unserer Vorstellung viel krasser fahren, als wir es tatsächlich tun – die Realität der meisten Biker sieht auf den ersten Blick erstmal etwas unspektakulärer aus. Wir bekommen regelmäßig die gleichen Geschichten aus unserem Umfeld und in Leserbriefen zu hören. Zuerst hat sich eine Freundin oder ein Verwandter ein E-MTB zugelegt, um bequem zur Arbeit zu pendeln und gelegentlich am Wochenende eine entspannte Tour zu bestreiten. Doch nach einem Jahr hat sich der Lebensstil des E-Bike-Neulings komplett gewandelt. Statt Strandurlaub steht Bike-Urlaub auf dem Programm und das halbe Haushaltsbudget wird nicht mehr für den neuesten Thermomix oder die neue Rolex gespart, die eh nicht verfügbar ist. Vielmehr wird „viel sinnvoller“ in neue Reifen, ein neues Fahrwerk, einen Drehmomentschlüssel oder eine richtige Werkstattausstattung investiert. Das E-MTB hat innerhalb kürzester Zeit nicht nur eine neue Dimension der Begeisterung hervorgerufen, sondern auch die Lebensqualität angehoben und unsere Freizeitgestaltung verändert! Jetzt muss das E-MTB nicht nur für den Alltag oder Ausflüge geeignet sein, es sollte sich auch leicht über Trails manövrieren lassen, Uphill-Challenges bestreiten und irgendwann vielleicht auch einem Bikepark-Besuch standhalten. Dabei können wir oft live mitverfolgen, wie sich die neu gefundenen E-Mountainbiker und -bikerinnen weiterentwickeln, die Ängste vor steilen Abfahrten und den inneren Schweinehund bei schlechtem Wetter überwinden und sich zu immer neuen Abenteuern aufmachen. Der Mut und der Erfahrungshorizont wachsen, und damit auch die Lebensqualität.

Die gute Nachricht kommt jetzt: Viele Bikes sind zwar Spezialisten, die nur wenig richtig gut können. Aber es gibt auch Bikes, die genauso vielseitig sind wie eure Möglichkeiten und bereit stehen, sich mit dem Fahrer und seinen wachsenden Ansprüchen weiterzuentwickeln. Sie bieten sowohl ein einsteigerfreundliches Handling für Anfänger als auch viel Fahr-Performance für Experten – diesen Spagat hinzubekommen, ist eine Kunst! Das Gute daran: Damit haben Könner auf Anhieb viel Freude am Bike und Neulinge können sich zu versierten Fahrern auf ein und demselben E-MTB weiterentwickeln. Gleichzeitig sorgen ein solides Ausstattungspaket, eine gut ausbalancierte Sitz- und Fahrposition sowie clevere Features dafür, dass sie sich für ein breites Einsatzspektrum eignen. Und genau diesen Allrounder haben wir in diesem Vergleichstest gesucht!

Unsere neuen Bewertungs- & Testkriterien: Aufbruch in eine neue Zukunft

Ja, es gibt ihn wirklich da draußen, den Fahrer, dem jede Abweichung von einem Millibar Luftdruck im Reifen auffällt und der sich am liebsten eine Feinjustierung von 200 Klicks bei der Dämpfungskartusche der Federgabel wünscht. Doch er repräsentiert nicht die breite Masse an Lesern unserer Tests. Bei einer knapp halben Million Leser unserer E-MOUNTAINBIKE-Vergleichstests haben wir eine große Verantwortung, euch richtig zu beraten und bei eurer Kaufentscheidung sinnvoll zu unterstützen. Viele von euch sind laut unserer Leserumfrage mit über 16.000 Teilnehmern erst in den vergangenen zwei Jahren auf das E-Mountainbike aufgesprungen. Neueinsteiger können vom facettenreichen Angebot auf dem Markt leicht überwältigt und überfordert sein. Und nicht nur E-Bikes, sondern auch die ganze Bike-Community entwickeln sich rasant weiter. Darum müssen auch wir unsere Vergleichstest kontinuierlich hinterfragen und weiterentwickeln, um zu gewährleisten, dass unsere Tests für alle Fahrertypen weiterhin zugänglich und relevant sind. Wir haben uns daher gefragt: Was braucht es für Einsteiger, was für Experten, um ein E-Bike zu finden, an dem man lange Freude hat und das dem Einsatzzweck gerecht wird? Dazu haben wir uns tiefgehende Gedanken gemacht, welches Bike mit welchem Motor, welchem Akku-Konzept und welcher Ausstattung genau für die Einsatzzwecke am passendsten sind, die der E-Biker auch in der Realität antrifft. Mit unseren Testkriterien und der Ausrichtung der Schwerpunkte wollen wir euch nicht nur bei eurer Kaufentscheidung unter die Arme greifen, sondern auch die Schwerpunkte der Hersteller bei der Produktentwicklung beeinflussen – und damit die Bikes von übermorgen mitgestalten. Klar ist: Die Langlebigkeit, die Qualität und die Handhabung müssen mehr im Vordergrund stehen. Denn „E-Bike-Performance“ findet nicht nur auf dem Trail statt, sondern aus unserer Sicht auch dann, wenn man das E-Bike versucht aufzuladen, es wartet oder für einen schnellen Coffee-Stop kurz unbeaufsichtigt vor dem Café-Eingang abstellt oder es zum Verladen auf den Heckgepäckträger hievt.

Im Nachhaltigkeitsplädoyer des Design & Innovation Award haben wir festgehalten, dass Hersteller gerne dazu tendieren, die Entwicklungsschwerpunkte auf marginale Performance-Gewinne zu legen und dafür freimütig Einschränkungen bei der Handhabung und dem Funktionsreichtum in Kauf nehmen. Mit jedem Modelljahr einen Prozentpunkt bei Fahrwerks–Performance und Rahmensteifigkeit hinzuzugewinnen mag cool sein und die Zahlen-Nerds und Elite-Fahrer unter euch erfreuen, hilft aber nicht weiter, wenn man den Akku zum Laden nicht mehr einfach aus dem Rahmen entfernen kann oder vor lauter Einstellmöglichkeiten sein Fahrwerk verschlimmbessert. Deshalb haben wir unsere Bewertungs- und Testkriterien mit diesem Vergleichstest weiterentwickelt.

Also – was muss ein E-MTB können, um diesen Vergleichstest zu gewinnen? Ein bisschen von allem ist nicht genug – wir wollen, dass ihr das Beste für euer Geld bekommt und so viel Universalität und Performance wie möglich bekommt: Von Handhabung, Alltagstauglichkeit über Tourenkomfort bis Trailsurfen und Ballern! Damit ist der Anspruch an die Universalität eines E-MTBs größer denn je! Da es sich um einen E-Mountainbike-Vergleichstest handelt, sind nach wie vor die Trail-Performance und der Fahrspaß sehr wichtig, allerdings nicht zu jedem Preis: So sollten die besten Allround-E-MTBs sowohl für Einsteiger wie Experten intuitiv, sicher und einfach zu fahren sein, bei niedrigen genauso wie hohen Geschwindigkeiten. Zudem müssen die besten Allrounder technisch anspruchsvolles Gelände genauso gut meistern wie Flowtrails und Uphills. Doch damit nicht genug: Komfort für lange Touren, eine funktionale wie zweckmäßige Ausstattung und einfache Handhabung braucht es auch. Eine serienmäßig verbaute Lichtanlage und Montagemöglichkeiten für Alltagsausstattungen, wie Schutzbleche oder Ständer, können je nach Zielgruppe essenziell sein. Sie bringen euch auch dann noch sicher nach Hause, wenn ihr beim After-Ride-Bier die Zeit bis spät in die Nacht vergessen habt.

Abgesehen von den weiterentwickelten Bewertungskriterien gibt es einen entscheidenden Unterschied zu unserem Highend-Vergleichstest, der aufgrund der super schwierigen Verfügbarkeiten dieses Jahr deutlich kleiner ausgefallen ist: Bei diesem Vergleichstest hier spielt die Kohle eine deutlich größere Rolle. 6.500 € sehen wir als eine gute Obergrenze an, mit der man bei einigen Herstellern bereits viel Performance bekommen kann. Dennoch muss jedes Bike Kompromisse eingehen – die Frage ist nur wo! Auch in diesem Testfeld gibt es Preisunterschiede von bis 1.350 €, die wir natürlich berücksichtigen – am Ende ändert das jedoch nichts am Charakter des Bikes.

Auf den (Dezimal-)Punkt gebracht: Der Vergleichstest in Zahlen

Du stehst auf Excel-Tabellen, Gleichungen und Wurzeln? Wir nicht unbedingt, aber dennoch haben wir euch die spannendsten Zahlen und Fakten aus dem Vergleichstest aufbereitet. Aber bitte mit Vorsicht genießen, denn ohne den richtigen Kontext sind nackte Zahlen und Werte auch oft irreführend, darum haben wir sie für euch verständlich aufbereitet.

Preis:

  • Durchschnittspreis unseres Vergleichstests „Das beste E-MTB 2022 bis 6.500 €“: 6.121 €
  • Durchschnittspreis Highend-Vergleichstests „Das beste E-MTB 2022“ ohne Preislimit: 10.464 €
  • günstigstes E-MTB im Test: CENTURION NUMINIS R2700i: 5.150 €
  • teuerstes E-MTB im Test: Mondraker Crafty R: 6.499 €

Akkukapazität und Motorensysteme:

Eins vorweg, auch im Preissegment bis 6.500 € machen die Hersteller unserer Test-Bikes keine Abstriche bei den Motoren. Die Aggregate von Bosch, Shimano und GIANT sind die sportivsten Top-Modelle, die das Motoren-Portfolio der Hersteller hergibt, und sie kommen auch genauso in den Highend-Modellen zum Einsatz.

  • Motoren im Test:
    • Shimano: 6 x
    • Bosch: 4 x
    • GIANT: 1 x
  • Durchschnittliches Drehmoment: 82 Nm 10 von 11 Fabrikate besitzen 85 Nm Drehmoment, nur das Orbea Rise liefert mit einem gedrosselten Shimano-Motor 60 Nm im Vergleichstest.
  • Durchschnittliche Akkukapazität Vergleichstest „Das beste E-MTB 2022 bis 6.500 €“: 730 Wh
  • Durchschnittliche Akkukapazität im Vergleichstest „Das beste E-MTB 2022“ ohne Preislimit: 668 Wh

Die durchschnittliche Akkukapazität ist bei den E-MTBs bis 6.500 € um knapp 60 Wh angewachsen und damit um knapp 10 % größer als bei den E-MTBs des Highend-Vergleichstest. Das bedeutet aber nicht, das günstigere E-MTBs im Normalfall die größeren Akkus haben. Im Highend-Vergleichstest waren drei Light-E-MTBs im Testfeld vertreten mit einer Akkukapazität zwischen 320 – 375 Wh (Orbea Rise, ROTWILD R.E375 PRO, Specialized S-Works Kenevo SL). Außerdem war das Rollout der Bosch Smart System-Motorgeneration mit neuem großen Akku noch nicht so weit fortgeschritten, wie es inzwischen der Fall ist. Die meisten Bosch-Bikes 2022 erscheinen mit einem 750-Wh-Akku, letztes Jahr waren es noch 625 Wh.

  • kleinster Akku: 540 Wh (Orbea Rise H15)
  • größter Akku: 900 Wh (Canyon Spectral:ON CF8)
  • 2 von 11 Bikes sind kompatibel mit einem Range-Extender : (Orbea Rise H15, GIANT Trance X E+1)
  • Nur 1 von 6 Shimano-Bikes setzt auf einen Standard Shimano-Akku mit 630 Wh :(Rossignol Mandate Shift XT), die restlichen Hersteller vertrauen auf andere Lösungen mit Akkus von 540 Wh bis 900 Wh.

Gewicht:

  • Durchschnittliches Gewicht Vergleichstest „Das beste E-MTB 2022 bis 6.500 €“: 24,60 kg
  • Durchschnittliches Gewicht Vergleichstest „Das beste E-MTB 2022“ ohne Preislimit: 22,9 kg
  • 21,08 kg wiegt das leichteste E-MTB (Orbea Rise H15)
  • 26,9 kg wiegt das schwerste (SCOTT Patron eRide 920)
  • Durchschnittliches maximal zulässiges Gesamtgewicht und Zuladung: 143 kg/117 kg
  • Durchschnittliches maximal zulässiges Gesamtgewicht und Zuladung im Vergleichstest „Das beste E-MTB 2022“ ohne Preislimit: 133 kg/110 kg

Hier sehen wir einen positiven Trend, das maximal zulässige Gesamtgewicht ist in diesem Test im Schnitt um 10 kg größer, wodurch die günstigen E-MTBs im Vergleichstest trotz höherem Gesamtgewicht im Schnitt 7 kg mehr Zuladung erlauben.

Komponenten und Laufradgrößen:

  • Federelemente
    FOX und RockShox dominieren bei den Federelementen an der Front, nur bei Moustache findet man den hauseigenen Magic Grip Control-Dämpfer im Heck.

    • FOX: 7 x
    • RockShox: 4 x
  • 151 mm Federweg besitzen die E-MTBs im Durchschnitt an der Front, 146 mm am Heck.
  • 10 von 11 Herstellern verbauen Schaltungen und Bremsen von Shimano
  • 10 von 11 Bikes rollen auf Reifen von MAXXIS, nur das BULLS setzt auf (schwache)
    Schwalbe Nobby Nic Performance-Reifen.
  • 2 von 11 E-MTBs besitzen ein Frontlicht, 5 können einen Fahrradständer montieren und 4 haben eine Anhängerfreigabe.

Gut zu wissen – Weitere Fakten von interessant bis dekadent

  • 11 von 11 E-MTBs werden in den Größen von S – XL angeboten (auch wenn noch nicht alle S-Bikes zur Markteinführung
    verfügbar sind).
  • 0 von 22 Alufelgen haben einen technischen Ausfall erlitten.
  • 1 angerissenes Displaykabel und eine instabile Kabelverbindung zum Akku haben zu Motoraussetzern geführt (konnten
    aber repariert werden).
  • 24 Gänge sind uns im Schnitt an einem Abend serviert worden – und Besprechungszeit abserviert worden ;).
  • 2 x Sunrise Rides um 6 Uhr bei 0°C – brrrrrrr!
  • 72 Stück Pralinen wurden uns vom Housekeeping auf das Kopfkissen gelegt – und alle verköstigt!
  • 3,5 Minuten hat der Fußweg von der Erdsauna bis zum privaten SPA-Bereich im Hotel Engel Obertal gedauert.
  • 100 m² Wohnfläche auf zwei Etagen hat das von uns genutzte 4-Personen-Chalet.
  • 1 Besprechung in Bademantel und mit Laptop

Was bekommt man für sein Geld? Auf welche Komponenten muss man bei günstigen E-MTBs achten?

Ohne Preislimit ist es relativ einfach, ein gutes Bike mit den besten Komponenten auszustatten. Doch mit begrenztem Budget ist es eine wahre Kunst, die Balance zwischen Performance, Prestige, Design und Funktionalität zu finden. Egal ob man sein E-Bike zum Pendeln, auf der Feierabendrunde oder im Bikepark nutzt, auf den passenden Komponentenmix kommt es an. Dabei gilt immer: Safety First!

An Bremsen spart man nicht – Welche Bremsen brauche ich für mein E-Mountainbike?

Gute Bremsen sorgen auf dem E-MTB für die benötigte Sicherheit, darum muss die Bremskraft stimmen und die Bedienung im wörtlichen Sinne intuitiv von der Hand gehen. In diesem Vergleichstest besitzen alle E-MTBs Vierkolbenbremsen am Vorder- und Hinterrad. 10 von 11 E-MTBs setzen dabei auf Bremsen von Shimano. Besonders cool finden wir, dass sie durch die Bank weg solide Brems-Performance aufweisen – egal ob die Bremsen aus der XT-, SLX-, DEORE stammen oder gruppenlos sind. Es gibt in diesem Test auch Highlights und kleine Abstriche. Das GIANT Trance X E+1 ist als einziges Bike mit einer sehr großen 220-mm-Bremsscheibe am Vorderrad bestückt, was für hohe Standfestigkeit sorgt. Das Rise H15 wird von Orbea immer nur mit kleiner 180-mm-Bremsscheibe ausgeliefert. Es lässt sich zwar vorne im MyO-Online-Konfigurator leicht auf eine 200 mm große Bremsscheibe upgraden, aber leider nicht hinten am Heck.

Wie steht es um weitere kritische Komponenten? Lasst euch nicht in die Irre führen von festgefahrenen Fanboys, die nur auf Motor X, Fahrwerk Y und Reifen von Z schwören. Denn die eine perfekte Komponente gibt es per se nicht, am Ende kommt es immer auf den Einsatzzweck an! Wichtig ist jedoch, bei allem ein Mindeststandard zu wahren: So sind z. B. für Fahrer, die vorwiegend im Gelände unterwegs sind, robuste Reifen und ein gutes Fahrwerk wichtig.

Grobe Fehler durch Feinjustierung – Welches Fahrwerk brauche ich an meinem E-Mountainbike?

Teure Fahrwerkskomponenten sind einer der größten Kostentreiber an E-MTBs. Sie besitzen in der Regel fein abstimmbare Dämpfungseinheiten. Profis können damit das Federverhalten auf den eigenen Fahrstil anpassen, Einsteiger hingegen können von den vielen Drehreglern leicht überfordert sein und das Fahrwerks-Setup im schlimmsten Fall verschlechtern. Als Neuling ist man für gewöhnlich mit den einfacheren Fahrwerkskomponenten gut bedient, sie stehen den teuren Parts auf moderaten Trails in Sachen Performance in fast nichts nach. Der FOX FLOAT X Factory-Dämpfer an unserem Orbea Rise z. B. kann im Orbea MyO-Online-Konfigurator auch guten Gewissens abbestellt werden, da er für seinen Aufpreis von 80 € zum FLOAT X-Dämpfer aus der Performance-Serie keinen Leistungszugewinn oder mehr Einstellmöglichkeiten liefert. Für Profis ist es erfreulich, dass es Rossignol und MERIDA gelungen ist, trotz Budgetrestriktionen die hervorragende RockShox ZEB Ultimate-Federgabel an ihren E-MTBs unterzubringen. Die potente Enduro-Gabel trägt merklich zum stabilen Fahrverhalten des Rossignol Mandate Shift XT und MERIDA eONE-SIXTY 975 in grobem Gelände bei. Beim französischen Hersteller Moustache darf man sich über eine top Hinterbau-Performance auch bei den Einstiegsmodellen freuen. Denn bei allen Modellen kommt der eigens entwickelte Magic Grip Control-Dämpfer zum Einsatz, der sagenhafte Traktion liefert! Bei den meisten Herstellern sind in den günstigeren Modellvarianten einfachere Dämpfer verbaut, die teils auch eine schlechtere Performance als die Topmodelle liefern. Bei den beiden günstigsten Bikes im Vergleichstest, dem BULLS und dem CENTURION, kommen die Federgabeln im anspruchsvollen Gelände recht schnell an ihr Limit: Die RockShox 35-Gabel und die FOX AWL-Gabel können mit dem Rest im Testfeld nicht mithalten!

Lass uns in (Boden-)Kontakt bleiben – Die Reifen im E-Mountainbike-Vergleichstest

Bei den Reifen sparen sich die Hersteller gerne den ein oder anderen Euro – und vor allem Gewicht! Schwere Fahrer mit einem aggressiven Fahrstil, die das Maximum an Traktion aus ihren E-MTBs rausholen wollen, greifen gerne zu Reifen mit robusten Karkassen, wie MAXXIS Doubledown oder Schwalbe Super Gravity, und weichen Gummimischungen. In unserem Vergleichstest sind jedoch alle E-MTB-Reifen mit harten Gummimischungen ausgestattet – mit einer Ausnahme: MERIDA setzt am eONE-SIXTY 975 auf weiche MaxxGrip-Reifen am Vorderrad. Fahrer mit einem moderaten Fahrstil, die nur selten im ruppigen Gelände unterwegs sind, könnten hingegen mit dünnwandigen und dafür leichten Reifen sowie einer härteren, langlebigeren Gummimischung gut bedient sein.
Egal für welchen Einsatz – die schwach profilierten Schwalbe Nobby Nic am BULLS SONIC EVO AM-SL1 limitieren das Bike unnötig und bieten schon auf der Schotterstraße weniger Traktion.

Langsame Schaltvorgänge, lange Lebensdauer – Die günstigen Schaltungen im Vergleichstest

Zu einem Preispunkt von unter 6.500 € kann man keine teuren Funkschaltungen und superleichte Kassetten erwarten, aber Innovation muss nicht zwangsweise ein Kostentreiber sein. CENTURION und MERIDA haben sich bei ihren E-Mountainbikes dazu entschieden, vom inzwischen etablierten 12-fach-Standard abzuweichen und dafür solide Shimano-LINKGLIDE-Schaltungen mit nur 11 Gängen zu verbauen. Die Schaltung ist nicht so fein abgestuft wie bei der Konkurrenz, was aber beim motorunterstützten Fahren weniger ins Gewicht fällt. Die neue 11-fach-Schaltung besitzt die gleiche Bandbreite wie so manche 12-fach-Schaltung und ist damit auch für steile Anstiege geeignet. Allerdings ist sie nicht auf maximale Gewichtsersparnis und knackig schnelle Schalt-Performance ausgelegt – die Schaltvorgänge brauchen spürbar länger. Stattdessen steht die Langlebigkeit im Vordergrund. So sind die Zähne der Kassette deutlich größer dimensioniert und die Schaltung sorgt selbst unter Last für viel sanftere Schaltvorgänge, was die Komponenten schont. Negativ-Beispiele, die nicht nur in diesem Vergleichstest auffallen, sondern auch bei Highend-Bikes vorkommen, sind Schaltwerksblender: So werden zum Beispiel teure Schaltwerke mit günstigen Kassetten und vor allem günstigen Schalthebeln kombiniert. Dabei sorgt gerade der Schalthebel für ein gut definiertes Schaltgefühl, nicht das Schaltwerk. So hätten wir z. B. am SCOTT Patron eRide 920 und am BULLS SONIC EVO AM-SL1 das Shimano XT-Schaltwerk gegen einen günstigeres getauscht – und dafür lieber einen hochwertigeren Schalthebel am E-MTB verbaut.

44 % aller E-MOUNTAINBIKE-Leser nutzen ihr E-MTB auch im Alltag – Du auch?

Unsere Leserumfrage hat ergeben, dass 44% aller E-Mountainbiker und -bikerinnen ihr Rad auch im Alltag nutzen. So gesehen war die Ausbeute an alltagstauglichen E-MTBs noch deutlich zu gering. Nur zwei E-MTBs kommen mit einem fest installierten Frontlicht: das CENTURION Numinis R2700i und das MERIDA eONE-SIXTY 975. Das BULLS SONIC EVO AM-SL1 besitzt zumindest bereits eine MonkeyLink-Lichtvorbereitung am Vorbau, die ihren Strom aus dem Hauptakku zieht und mit nur einem Handgriff ein Licht aufnehmen kann. Kurioserweise sieht es SCOTT umgekehrt und integriert am Patron eRide 920 ein Rücklicht statt einem Frontlicht, das sorgt für bessere Sichtbarkeit, aber nicht für gute Sicht. So muss man sich bei einigen Bikes mit einem montierbaren Licht aushelfen – je nach Modell an der Front oder am Heck. Immerhin, eine Montagemöglichkeit für einen Ständer besitzen 5 der 11 getesteten E-MTBs. Praktisch: Bosch hat für das aktuelle Smart System, das 4 E-MTBs im Test befeuert, während unseres Tests über Nacht das eBIKE-Lock per Software-Update freigeschaltet. Koppelt man das Smartphone mit dem E-MTB, kann man das Smartphone als digitalen Schlüssel nutzen, der das Motorsystem dauerhaft deaktiviert und das Bike so für Diebe unattraktiv wird.

Den Gürtel enger Schnallen – Was sind vermeintliche Abstriche und was überraschende Pluspunkte?

In unserem Highend-Vergleichstest sind prestigerächtige E-MTB-Marken vertreten und mit den besten Parts und neuesten Technologien ausgestattet. Der Vergleichstest bis 6.500 € hat jedoch gezeigt, dass der Fahrspaß nicht erst ab einem fünfstelligen Preisschild anfängt. Welche Marken und Komponenten sollten budgetorientierte Biker von ihrer Wunschliste streichen und welche Abstriche entpuppen sich vielleicht doch als verborgene Schätze?

Alu-Felgen oder doch Carbon? Warum günstiger auch besser sein kann

Carbon-Felgen sucht man in diesem Testfeld vergebens, wir haben sie aber auch nicht vermisst. Hersteller geben es offen zu: Carbon-Laufräder am E-MTB braucht eigentlich so gut wie niemand. Aber übersteigt das Preisschild eines E-MTBs einen gewissen Schwellenwert, erwarten Kunden oft eine Topausstattung mit elektronischen Komponenten, goldenen Fahrwerken oder eben Carbon-Laufrädern. Wir sind in unserem Vergleichstest mit ausschließlich Alu-Felgen nicht nur gut zurechtgekommen, sondern haben auch keine Totalausfälle erlebt, wie wir sie in unserem Highend-Vergleichstest mit Carbon-Felgen hatten. Der gravierende Unterschied: Alu-Felgen verbiegen bei ungewolltem Steinkontakt oder Durchschlägen, während Carbon-Felgen in der Regel brechen bzw. Risse bilden und selten weiterhin fahrtüchtig sind. Das ist nicht nur teuer und unnötig, sondern vor allem auch blöd, wenn der Defekt in der Pampa auftritt!

Weniger ist mehr – Gibt es Light-E-MTB-Konzepte im E-Mountainbike-Vergleichstest bis 6.500 €?

Viele Light-E-MTBs bringen vor allem als Top-Modelle wenig Gewicht auf die Waage – durch besonders leichte wie teure Komponenten, optimierte Carbon-Rahmen und teilweise auch kleine, festverbaute Akkus sowie meist weniger leistungsstarke Motoren. Getreu dem Motto „weniger ist mehr“ verlangen die Hersteller für ihre leichtfüßigen E-MTBs auch „mehr“’. Die hohen Anforderungen an das Konzept stehen aber im Widerspruch zum strikten Preislimit dieses Vergleichstest, wodurch manche Light-E-MTBs Abstriche bei ihren Alleinstellungsmerkmalen zeigen. Während das Top-Modell des Orbea Rise 18,92 kg auf die Waage bringt, ist das Orbea Rise H15 mit Alu-Rahmen und einem größeren 540-Wh-Akku auch etwas über 2 kg schwerer. Dadurch verschwimmen die Grenzen zwischen den erst vor wenigen Jahren geläufig gewordenen Bike-Kategorien und das herausragendste Alleinstellungsmerkmal des Orbea wird etwas abgeschwächt – oder vielleicht auch massentauglicher? Das Gewicht eines E-MTBs sagt per se nichts über das Fahrverhalten aus, entscheidend ist vielmehr die Gewichtsverteilung. Dennoch wählen manche E-Biker ihr E-MTB strikt nach Gewicht aus.

Geringere Auswahl – Premium-Brands gibt es nicht vom Discounter

Nicht alle Marken bieten E-Bikes in diesem Preissegment bis 6.500 € an. Ein E-Bike von Santa Cruz, Yeti oder ROTWILD werden wir wohl auch in nächster Zukunft nicht in einem Vergleichstest für preisbewusste E-Biker vorfinden. Das heißt aber nicht, dass es den günstigen E-MTBs an Prestige oder Premiumanspruch mangelt. Das Canyon Spectral:ON, das Orbea Rise H15 und das SCOTT Patron eRide 920 zum Beispiel beweisen, dass nicht nur Liebe, sondern auch Stil vom Preisschild unabhängig sind. Die drei durchgestylten E-MTBs sind wahre Head-Turner und kosten dabei nicht Welt.

Tuning – Was lohnt sich?

Ihr habt euch so wie wir ein festes Budget gesetzt, aber noch keine Kaufstrategie überlegt? Was ist der bessere Weg: Entweder ein E-MTB vom Händler holen, das bereits nah am Preislimit liegt und möglichst viele Anforderungen direkt abdeckt? Oder ist es doch klüger, erst einmal niedriger einzusteigen, mit Puffer im Budget und dann gezielt zu tunen? Eine allgemeingültige Antwort gibt es, wie so oft, auch auf diese Frage nicht. Hin- und wieder schnürt ein Hersteller ein Paket, das wie die Faust aufs Auge zu euch passt, doch das ist eher die Ausnahme. E-MTBs werden für gewöhnlich in Ausstattungsvarianten statt mit über eine frei wählbare Ausstattungsliste angeboten. Online Konfiguratoren, wie z. B. der Orbea MyO-Konfigurator, bilden hier eher die Ausnahme als die Regel. Wählt man eine höhere Ausstattungsvariante mit besserem Fahrwerk, muss man im Paket oft weitere teure Komponenten mitfinanzieren. Teurere Laufräder, eine glänzende Schaltung mit Leichtbau-Komponenten oder eine vergoldete Teleskopsattelstütze bringen aber nicht immer einen Mehrwert. So kann man an einen Punkt kommen, an dem man hinterfragt: Ich will doch nur ein Glas Milch und nicht gleich die ganze Kuh kaufen. Andere Teile bekommt man bei manchen Herstellern selbst mit höheren Ausstattungsvarianten nicht dazu. Will man zum Beispiel größere Bremsscheiben oder eine Sattelstütze mit mehr Hub verbauen, muss man sich oft selbst zum Bike-Shop des Vertrauens aufmachen.

Würzt ihr eure Suppe, ohne sie vorher probiert zu haben? Unsere Tuning-Empfehlung lautet immer, zuerst euer Bike auszuprobieren, bevor ihr bei neuen Teilen zuschlagt. An den Reifen wird z. B. von Herstellerseite gerne gespart. Habt ihr noch keine Erfahrungen, solltet ihr zuerst ein paar Testfahrten unternehmen und den richtigen Reifendruck für euch finden – zumindest wenn ihr keine „extremen“ Fahrer seid, sei es gewichtstechnisch oder in Sachen Fahrstil. Seid ihr ohne Durchschläge und Traktionsschwierigkeiten gut zurechtgekommen? Top! Die Schlappen reichen dann wohl fürs Erste. Sind die Reifen runtergefahren oder habt ihr den Eindruck, dass sich eure Skills gebessert haben und euer Fahrstil jetzt aggressiver und materialfordernder ist als noch zu Beginn eurer E-MTB-Romanze? Dann könnt ihr euch für Saison Nummer 2 auch mal ein Upgrade gönnen und zu einer weichen Gummimischung und robusteren Karkassen greifen, der richtige Reifen kann einen enormen Unterschied ausmachen.

Beim Sattel liegt die Trefferquote niedriger. Man sollte ihn auf jeden Fall ausprobieren, aber man kann nicht davon ausgehen, dass der mitgelieferte Sattel perfekt passen wird, dafür sind Anatomie und Sitzkomfort-Empfinden von Person zu Person unterschiedlich. Wir empfehlen euch ein Bikefitting, auch bei einem günstigen Bike, denn das kann wahre Wunder bewirken. Die Preise für ein professionelles Fitting starten bei ungefähr 100 €. Wie ihr die richtige Sattel- und Lenkerhöhe findet, zeigen wir euch in unserem Ergonomie-Guide weiter hinten in dieser Ausgabe.

Kennenlernrunde, welcher E-MTB-Typ bist du und wer sind wir?

Wir möchten dich besser kennenlernen, aber auch, dass du dich selber besser kennenlernst. Mit unserer persönlichen Kaufberatung findest du heraus, was für ein E-MTB-Typ du bist. Und damit unsere Vorstellungsrunde keine Einbahnstraße bleibt, verraten wir dir auch, wer wir sind, und wo und wie wir die E-Mountainbikes bis 6.500 € für dich getestet haben.

Welcher E-MTB-Typ bist du? Deine persönliche E-MTB Kaufberatung!

Du stehst gerade vor einer Kaufentscheidung, aber hast Angst davor, dein hart verdientes Geld aufs falsche Pferd zu setzen? Dafür liest du dir zig Tests durch und weißt trotzdem noch nicht, welches E-MTB zu dir passt? Niemand kennt dich besser als du selbst, aber vielleicht hast du dir einfach nur noch nicht selbst die richtigen Fragen gestellt? Wir haben nicht nur die richtigen Fragen für dich, sondern auch die passende Antwort in unserer persönlichen E-Mountainbike Kaufberatung. Unser vielseitig aufgestelltes Team ist seit der ersten Stunde des E-Mountainbikens dabei und hat den Markt fest im Blick. So können wir dir schnell einen Überblick verschaffen. Unsere interaktive Kaufberatung dauert nur 5 Minuten und im Anschluss erhältst du von uns eine Auswahl an E-MTBs sowie Artikel zu Equipment und Know-how, die zu deinem Typ und deinen Anforderungen passen.

Egal welcher Typ du bist, die persönliche Kaufberatung hilft dir bei deiner Kaufentscheidung und liefert wertvolle Tipps. Einen Blick riskieren kostet nichts, denn unsere Kaufberatung ist kostenlos!

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Wo, wie und von wem wurden die günstigen E-MTBs bis 6.500 € getestet?

Baiersbronn, der Kurort im Herzen des Schwarzwalds, ist bekannt für Sterne-Restaurants und noble Hotelanlagen. Das „Sternedorf“ bietet jedoch auch Trails und Touren auf 5-Sterne-Niveau! Zwischen mystischen Tannenwäldern verlaufen flowige Trails, anspruchsvolle Abfahrten und technische Anstiege, die mit idyllischen Tourenabschnitten mit Panoramablicken verknüpft werden und so den Puls immer wieder runterkommen lassen.

Über die letzten Jahre hat Baiersbronn in den Ausbau eines großen Trail- und Tourennetzwerks investiert – und clever mit Gourmet-Zwischenstops kombiniert! Ideale Bedingungen, nicht nur für einen Bike-Urlaub, sondern auch zum Testen! Kein Wunder, dass wir – rund 1,5 Autostunden von unserem Office in Leonberg bei Stuttgart – schon häufig zum Testen dort waren. Zwar hat für die E-Mountainbikes in diesem Vergleichstest ein striktes Preislimit gegolten, für unsere Unterkunft während des Testcamps haben wir jedoch die Portokasse ordentlich ausgeschöpft und uns in ein traumhaftes Chalet der Hotelanlage Engel Obertal einquartiert. Hier merkt man, in welcher Entwicklungsphase sich Baiersbronn gerade befindet: Zwischen dem traditionell-konservativen Flair des Haupthauses und den skandinavisch-schicken und super modernen Chalets in Größe eines Einfamilienwohnhauses liegen Welten – und die lassen sich verbinden und weiterentwickeln. Toll, hautnah mitzuerleben: Der Schwarzwald erfindet sich neu und wird hip und begehrenswert gerade auch für jüngere Zielgruppen – zu denen wir uns jetzt einfach mal zählen. Saunen, Natur-Badeteich, direkter Trail-Zugang, moderne Bike-Garage, 5*-Superior-Service und 5-Gänge-Menü am Abend – ein perfektes Setting! Natürlich haben wir die E-MTBs nicht nur hier, sondern auch auf unseren Hometrails rund um Stuttgart und auch im Alltagseinsatz zum Pendeln getestet, um uns ein umfassendes Bild des Testfelds zu verschaffen.

Wer hat getestet?

Vom E-Mountainbike-Anfänger, Tourenfahrer bis hin zum sportlich ambitionierten E-MTB-Experten haben wir eine vielseitige Testcrew aufgestellt, um die unterschiedlichen Charaktere der E-MTBs aus allen Blickwinkeln einzuschätzen.

Robin
Gerade wenn man beim E-Mountainbike-Budget den Gürtel etwas enger schnallen muss, sollte das neue Bike so vielseitig einsetzbar wie möglich sein. MERIDA hat mit dem eONE-SIXTY 975 erneut bewiesen, wie vielseitig ihre Plattform ist. Gutes kontinuierlich weiterzuentwickeln ist manchmal besser, als sofort die Welt neu erfinden zu wollen. Ein echter Wolf im Schafspelz!
Rudolf
Wenn ich neue Trails erkunde, will ich mir keine Gedanken über meine verbleibende Reichweite machen. Auf dem Canyon Spectral:ON kann ich stundenlang über meine Hometrails cruisen und neue Lines ausprobieren, ohne Angst davor zu haben, dass mir der große 900-Wh-Akku schlapp macht.
Erik
Mich faszinieren Design und Technik gleichermaßen. Das schicke BULLS SONIC EVO AM-SL1 erinnert mich durch die sportliche Linienführung an einen modernen Sportwagen, allerdings ist es auch hier so: Man braucht gute Reifen und ein gutes Fahrwerk, um Gas zu geben. Zum Glück bleibt beim günstigen BULLS noch ordentlich Budget für Tuning-Maßnahmen!
Simon
Für mich zählt bei einem E-MTB die Fahr-Performance mehr als alles andere, und davon hat das Mondraker Crafty R reichlich zu bieten. Dafür nehme ich gerne in Kauf, dass ich es zum Laden in meinem Wohnungsflur abstellen muss und den Akku nicht entfernen kann
Mike
Ich betrachte die neuesten E-MTBs die Hälfte der Zeit durch die Linse meiner Kamera und achte so auch auf jedes Detail. Für das SCOTT Patron eRide 920 musste ich am meisten Farbfilm aufwenden, um die detailverliebte Integration festzuhalten, die selbst viele weitaus kostspieligere E-MTBs nicht aufbringen können.
Susanne
Ich bestreite meine Alltagsfahrten fast ausschließlich elektrisch, oft im E-Smart, aber für kurze Strecken auch auf dem E-Bike, darum ist mir eine praktische Alltagsausstattung am E-MTB besonders wichtig. Die EQ-Ausstattung macht das CENTURION Numinis zu einer guten Wahl für mich und reicht auch für meine Trail-Ansprüche.
Manne
Wenn ich auf meinen Touren meinen Hund Henry nicht im Anhänger mitnehmen kann, bleibe ich lieber daheim. Zum Glück haben gleich mehrere E-MTBs im Test eine Anhängerfreigabe. Zum Beispiel das FOCUS JAM² 7.9, das auch mit einem sehr guten Handling für Fahrer glänzt, die sich nichts mehr beweisen müssen – so wie ich mit meinen 65 Lenzen.
Cari
Mir ist ein gutmütiges E-Mountainbike wichtig, das mich bei einem Fahrfehler nicht direkt aus dem Sattel wirft. Beim Moustache Trail 7 kommt in allen Ausstattungsvarianten immer der gleiche Magic Grip Control-Dämpfer zum Einsatz, der dem Hinterbau dieses sichere Fahrgefühl verleiht. Top!
Julian
Meine kurzen Feierabendrunden verbringe ich am liebsten auf einem agilen Light-E-MTB. Mir hat das Orbea Rise H15 im Test am besten gefallen. Durch das Preisbudget ist am H15 das Light-Konzept zwar nicht ganz so deutlich spürbar wie am teureren Carbon-Rise, aber beim Fahrspaß auf dem Trail nimmt man so gut wie keine Abstriche in Kauf.

Die Tops und Flops im Testfeld und das beste E-Mountainbike bis 6.500 €

Was ist nun das beste E-MTB bis 6.500 € und wie haben sich die einzelnen E-Mountainbikes im Vergleichstest geschlagen? Eins vorneweg, es gibt bei uns kein Punkteranking, bei dem das E-MTB auf Platz 5 schlechter ist als das E-MTB auf Platz 4 mit 2 von 500 Punkten Vorsprung, auch hüten wir uns davor, absolute Schulnoten wie gut oder sehr gut zu geben. Das hat schon in der Schule nicht immer funktioniert: Der mit den besten Noten in Spanisch war vielleicht schriftlich super, aber in der Realität konnte er auch nicht lässiger als andere dos cervezas an der Bar bestellen.

Charaktere lassen sich nicht pauschal benoten, sondern nur beschreiben. Am Ende ist nicht unbedingt das rational beste Bike das richtige, sondern das, was zu euch und euren individuellen Anforderungen passt. Alles andere würde den – selbst mit ähnlichen Eckdaten – unterschiedlichen Charakteren der E-MTBs nicht gerecht werden und euch womöglich zu einer falschen Kaufentscheidung verleiten. Für einen besseren Überblick haben wir für euch die Tops & Flops des Testfelds sowie die Charaktere aller Bikes nochmal kurz zusammengefasst.

Tops

Das CENTURION Numinis R2700i und MERIDA eONE-Sixty sind ab Werk mit einem Frontlicht ausgestattet, am BULLS SONIC EVO AM-SL1 lässt sich per MonkeyLink-Aufnahme ein Licht spielend installieren und das SCOTT Patron eRide 920 besitzt immerhin ein Rücklicht.
Das FOCUS JAM² 7.9 beweist mit der praktischen Tasche am Hauptrahmen und einem USB-C-Port auf dem Oberrohr ein gutes Verständnis für die Bedürfnisse von Tourenfahrern.
Das Akku-Konzept am Canyon Spectral:ON CF8 beschreitet neue Wege. Trotz riesigem 900-Wh-Akku ist die Gewichtsverteilung und der Schwerpunkt on point und es fährt sich leichtfüßiger als die meisten E-MTBs mit kleinerem Akku im Test – stark!
Das Orbea Rise H15 gibt es dank MyO-Online-Konfigurator à la carte. Das Reifen-Upgrade auf die gut profilierten MAXXIS Minion DHF/ DHR II-Reifen für nur 19 € ist unsere Empfehlung und die passende Beilage für den freudenvollen Hauptgang im Gelände.
Gelegenheit macht Diebe. Bosch hält mit der eBike Lock-Funktion dagegen, die das Smartphone zum Schlüssel für das Motorsystem macht. Im Test profitieren Moustache, SCOTT, CENTURION und Mondraker von der neuen Funktion.
SCOTT betreibt am Patron eRide 920 eine radikale wie polarisierende Integration: Nicht nur beim Motorsystem, auch der Dämpfer und Details, wie das Rücklicht, die Ständeraufnahme und die Züge, wurden sehr clever im und am Rahmen untergebracht.
Begone, Carbon! Alle Räder im Test laufen auf Alu-Felgen, und zwar ohne Probleme zu bereiten. Trotz zum Teil sehr verblockten High-Speed-Passagen auf den Trails in Baiersbronn hatte wir keinen einzigen technischen Ausfall an den Felgen.

Flops

Die Sitzposition des GIANT Trance X E+1 ist extrem frontlastig und taugt nur für steile Kletterpassagen. In anderen Disziplinen sorgt sie für unnötigen Druck auf den Handballen.
Gib mir Deckung! Drei Motorabdeckungen haben im Test Schaden genommen: MERIDA, Rossignol und Canyon.
Begrenzte Bodenfreiheit – das tiefe Tretlager am Canyon Spectral:ON sorgt im technischen Gelände für häufige Pedalaufsetzer, die einen leicht aus der Balance bringen können.
Ladeport mit Wellness-Schlammmaske? Der Ladeport am Unterrohr des Rossignol sitzt in direkter Drecksbeschusslinie des Vorderrads.
Die dicken Schweißnähte am GIANT Trance X E+1-Rahmen fallen unangenehm auf. Hier fehlt es einfach an der Liebe zum Detail.
Aus der Spur – Die RockShox 35-Federgabel am BULLS SONIC EVO AM-SL1 gerät auf anspruchsvollen Abfahrten schnell an ihr Limit.
Kennt kein Halten mehr – Die schwach profilierten Schwalbe Performance-Reifen sorgen für schlechte Traktion auf dem BULLS SONIC EVO AM-SL1.

Das E-MTB Testfeld im Überblick

Das FOCUS JAM² 7.9 in skandinavischem Schick besticht mit seiner hohen Verarbeitungsqualität, den praktischen Features, wie Rahmentasche und USB-C-PORT, sowie seinem komfortablen Fahrwerk für Touren und Trails. Mit seinem gutmütigen wie souveränen Handling erinnert es an die Fahreigenschaften eines zuverlässigen Volvos und holt auch Fahranfänger ab, nur für echte Trail-Akrobaten, die Vollgas geben wollen, fehlt es dem etwas trägen FOCUS an Lebendigkeit.

Das CENTURION Numinis R2700i ist der Alltagsheld unter den E-MTBs. Als günstigstes Bike im Testfeld bietet es am meisten Budget für Upgrades. Doch statt sportliche Fahrwerkskomponenten empfehlen wir euch die EQ-Vollausstattung, wodurch es jeden Pendler glücklich macht, der gelegentlich kurze Abstecher auf leichte Trails unternimmt.

Das GIANT Trance X E+1 hat einen gelungenen Umstieg auf das neue SyncDrive Pro2-Motorsystem vollbracht, die extreme Rahmengeometrie mit stark frontlastiger Gewichtsverteilung bleibt aber größtenteils unverändert. Hat man keinen direkten Vergleich, fällt einem das schmale Einsatzgebiet des GIANT vielleicht nicht auf, aber im Testfeld zeigte es sich deutlich abgeschlagen. Nur auf richtig steilen Kletterpassagen scheint das GIANT in Trance, pardon Balance.

Mit dem Mondraker Crafty R lassen sich schnelle und anspruchsvolle Abfahrten in Angriff nehmen. Speedfreaks überzeugt es mit hohen Fahrwerksreserven und viel Laufruhe. Bei einer langsameren Gangart in den Händen eines Fahranfängers ist es hingegen oft gelangweilt.

Das BULLS SONIC EVO AM-SL1 lockt mit seinem modernen Design und dem großen Akku bei einem niedrigen Gewicht. Während es agil über gemäßigte Trails geht, wird es in anspruchsvollem Terrain schnell durch eine kompromissbehaftete Ausstattung ausgebremst. Aber mit dem zweitniedrigsten Preis im Testfeld bietet es viel Potenzial für Upgrades.

Das SCOTT Patron eRide 920 sorgt mit seinem hohen Level an Integration, dem brachialen Look und dem souveränen Handling auf ruppigen und schnellen Abfahrten für Begeisterung bei Technik-Nerds und Fahrern mit martialischem Fahrstil. Fans von puristischem Mountainbike-Feeling sei hier aber abgeraten.

Das Rossignol Mandate Shift XT bietet ein sehr hochwertiges und funktionales Ausstattungspaket und viel Laufruhe bei hohem Tempo. Der etwas lieblose Rahmen wirkt von der Stange und das lethargische Fahrverhalten sorgen nicht für überschäumende Lebensfreude.

Ganz im Gegensatz dazu sprüht aus dem Canyon Spectral:ON CF8 das Leben auf flowigen Trails nur so in Strömen. Der schick designte Rahmen und das gut ausbalancierte Fahrfeeling – trotz enormen 900-Wh-Akku – sorgen für langanhaltenden Fahrspaß für aktive Fahrertypen. In technischem Gelände bergauf kommt es hingegen nur schwer voran.

Nicht so das kletterfreudige Moustache Trail 7, das einsteigerfreundlichste E-MTB aus diesem Vergleichstest. Mit seinem gutmütigen Handling und einem Spitzenmaß an Traktion erklimmt es jeden Gipfel und sorgt auf der Abfahrt mit seinem hohen Sicherheitsempfinden für Fahrspaß bei E-MTB-Neulingen. Aktive Fahrer müssen jedoch gegen das schluckfreudige Fahrwerk ankämpfen.

Unser Testsieger:
MERIDA eONE-SXTY 975

Das MERIDA eONE-SIXTY 975 überzeugt in wirklich jedem Einsatzgebiet. Es passt mit seinem leicht beherrschbaren, aber dennoch präzisen Handling und seinen vielen Rahmen- und Ausstattungs-Highlights zu allen Fahrertypen und besitzt dabei so gut wie keine Schwächen. Dadurch wird es verdient zum Testsieger im E-MOUNTAINBIKE-Vergleichstest bis 6.500 € und kann die Krone ein weiteres Jahr verteidigen.

MERIDA eONE-SIXTY 975 (Zum Test) | Shimano EP8/750 Wh | 160/150 mm (f/r)
25,60 kg in Grösse L | € 6.199

Unser Kauftipp:
Orbea Rise H15

Wenn das MERIDA eONE-SIXTY 975 die rational beste Kaufentscheidung darstellt, dann ist das Orbea Rise H15 das E-MTB, bei dem das Herz die Entscheidung trifft. Kein anderes E-MTB im Vergleichstest bietet mehr Emotionen, mehr Trail-Spaß und mehr puristisches Mountainbike-Feeling als das Orbea Rise H15. Damit harmoniert auch das modulare Motor- und Akkukonzept mit gedrosseltem Shimano EP8-Motor, 540-Wh-Hauptakku und 252-Wh-Range Extender. So geht der Kauftipp verdient an das Orbea Rise H15.

Orbea Rise H15 (Zum Test) | Shimano EP8 RS/540 Wh | 150/140 mm (f/r)
21,08 kg in Grösse M | € 6.395

Alle Bikes im Test: FOCUS JAM² 7.9 (Zum Test) | MERIDA eONE-SIXTY 975 (Zum Test) | Centurion Numinis R2700i (Zum Test) | Orbea Rise H15 (Zum Test) | Giant Trance X E+1 (Zum Test) | Mondraker Crafty R (Zum Test) | Bulls Sonic EVO AM-SL1 (Zum Test) | SCOTT Patron eRide 920 (Zum Test) | Rossignol Mandate Shift XT eMTB (Zum Test) | Canyon Spectral:ON CF8 (Zum Test) | Moustache Trail 7 (Zum Test)


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Words: Rudolf Fischer Photos: Robin Schmitt, Mike Hunger

Über den Autor

Rudolf Fischer

In seinem früheren Leben war Rudolf in der Innovationsförderung tätig und hat Patentbewertungen im Millionen- und Milliardenbereich durchgeführt. Heute widmet er sich als Redakteur für DOWNTOWN und E-MOUNTAINBIKE nicht weniger spannenden Aufgaben. Als Data-Nerd beschäftigt er sich intensiv mit Zukunftsthemen wie Connected Mobility, testet aber natürlich auch gerne die neuesten Bikes, und zwar täglich. Entweder beim Pendeln oder zusammen mit dem Team bei unseren großen Vergleichstests. Der technisch orientierte Diplom-Betriebswirt ist so vielseitig wie ein Schweizer Taschenmesser. Beispiele gefällig? Rudolf beherrscht u. a. Front-, Side- und Backflip – zwar nicht auf dem Bike, aber per pedes in der Stadt. Seine Parkour-Karriere hat er mittlerweile jedoch an den Nagel gehängt. Darüber hinaus spricht er Deutsch, Englisch, Französisch, Russisch und etwas Esperanto. Beim Versuch, sich selbst Japanisch beizubringen, ist er jedoch kläglich gescheitert. Wichtig zu wissen: Im HQ ist Rudolf bekannt, gefürchtet und (manchmal auch) gehasst für seinen trockenen Humor im Ricky-Gervais-Stil. Natürlich lacht er am meisten selbst darüber …