Das COMMENCAL META POWER RIDE ist sowohl mit großen 29”- als auch mit 27,5”-Laufrädern zu haben. Wir haben das 3.999 € teure COMMENCAL META POWER 27 RIDE mit 27,5”-Bereifung des Direktversenders aus Andorra getestet: die richtige Wahl für maximalen Trailspaß?
Einen Überlick über das Testfeld findest du hier: Das beste E-Mountainbike 2019 um 4.500 € – 8 Modelle im Vergleichstest
Beim META POWER-Rahmen hat sich COMMENCAL an seinem erfolgreichen Enduro-Bike META orientiert und motorisiert es mit einem Shimano STEPS E 8000-Motor, der von einem externen 500-Wh-Shimano-Akku gespeist wird. Der Aluminium-Rahmen des 3.999 € teuren META POWER 27 RIDE verfügt über einen robusten Unterfahrschutz, um den Motor vor Steinen und Aufsetzern zu schützen. Der Motor wird mit Shimanos hochwertigem E 8000-Farbdisplay und -Remote kombiniert – die E 7000-Bauteile würden uns hier besser gefallen. Denn die E 8000-Remote und die Remote der Sattelstütze sind sehr nahe beieinander und das Cockpit wirkt überladen. Die Motorkraft wird von SRAMs günstiger NX 11-fach-Schaltung auf das Hinterrad übertragen. Unverständlicherweise setzt COMMENCAL nicht auf den Ein-Gang-Schalthebel, der die Lebensdauer von Kassette und Kette um einiges verlängern kann. Die SRAM Guide RE-Bremse packt ordentlich zu und lässt sich dennoch gut dosieren. Dank 200-mm-Scheiben vorne und hinten ist sie auch auf langen Abfahrten standfest. Die voluminösen Schwalbe-Reifen (Magic Mary vorne, Hans Dampf hinten) liefern viel Traktion und für die meisten Fahrer ausreichend Pannenschutz. Wer das volle Potenzial des META POWER 27 RIDE abrufen möchte, montiert aber am Hinterrad einen noch pannensicheren Reifen mit robuster Karkasse.
Fahrtwind = Fahrspaß! Mit dem COMMENCAL META POWER 27 RIDE traut man sich schnell aus seiner Komfortzone und behält trotzdem die Kontrolle. Adrenalinschub inklusive!
Das COMMENCAL META POWER 27 RIDE im Detail
Federgabel RockShox Yari RC 160 mm
Dämpfer RockShox Deluxe RT 150 mm
Motor/Akku Shimano STEPS E8000 504 Wh
Schaltung SRAM NX Eagle
Bremsen SRAM Guide RE 200/200 mm
Sattelstütze Kind Shock Lev Si 150 mm
Vorbau RIDE ALPHA Aluminium 50 mm
Lenker RIDE ALPHA Aluminium 780 mm
Laufradsatz SPANK OOZY 295+/Formula Hubs 27,5″
Reifen Schwalbe Magic Mary/Hans Dampf 2,6″
Die SRAM Guide RE mit großen 200-mm-Scheiben vorne wie hinten packt ordentlich zu und lässt sich dennoch feinfühlig dosieren.
Die SRAM NX 11-fach-Schaltung wird leider nicht von einem E-Mountainbike-spezifischen Ein-Gang-Schalthebel kontrolliert. Wer unvorsichtig schaltet, riskiert hohen Verschleiß und Kettenrisse.
Der massive Unterfahrschutz macht deutlich: Mit dem META POWER darf es auch mal härter zur Sache gehen.
Der Kettenstrebenschutz deckt wirklich alle kritischen Bereiche ab. Durch das besonders weiche Obermaterial ist der Antrieb angenehm leise. Obendrein klemmt er den Schaltzug.
Sowohl der Dämpfer als auch der Akku des COMMENCAL META POWER sind zu einem Teil in den Rahmen integriert.
Die Kind Shock LEV Si liefert 150 mm Hub und gibt sich in der Bedienung keine Blöße.
| Größe | S | M | L | XL |
|---|---|---|---|---|
| Sattelrohr | 400 mm | 440 mm | 490 mm | 520 mm |
| Oberrohr | 577 mm | 599 mm | 624 mm | 648 mm |
| Steuerrohr | 105 mm | 110 mm | 120 mm | 125 mm |
| Lenkwinkel | 66° | 66° | 66° | 66° |
| Sitzwinkel | 75° | 75° | 75° | 75° |
| Kettenstrebe | 444 mm | 444 mm | 444 mm | 444 mm |
| Tretlager Höhe | -17 mm | -17 mm | -17 mm | -17 mm |
| Radstand | 1.180 mm | 1.201 mm | 1.226 mm | 1.251 mm |
| Reach | 415 mm | 435 mm | 458 mm | 481 mm |
| Stack | 615 mm | 619 mm | 624 mm | 629 mm |
Das COMMENCAL META POWER 27 RIDE im Test
Bergauf gibt sich das COMMENCAL META POWER trotz seines Images als „Baller-Bike“ keine Blöße. Mit ausgewogener Lastverteilung dank steilem Sitzwinkel erklimmt es mit Leichtigkeit auch steile Rampen. Der Shimano STEPS E8000 lässt sich im progressiven Trail-Modus super kontrollieren und verhindert mit dem aktiven Fahrwerk und dem 2,6” breiten Schlappen ein durchdrehendes Hinterrad. Lediglich bei hohen Hindernissen und Stufen sind gutes Pedal-Timing und die richtige Linienwahl erforderlich, um Pedal- oder Motoraufsetzer aufgrund des tiefen Tretlagers zu verhindern.
Wer das will, wird mit dem COMMENCAL META POWER 27 RIDE in der Abfahrt zum Trail-Rowdy. Und das im positiven Sinne: Dank der hohen Front und des niedrigen Tretlagers sind Angstzustände und Zweifel an der Linienwahl ein Problem der Vergangenheit. Obwohl das META POWER relativ kompakt ist, lässt es keine Laufruhe missen und blüht mit zunehmender Geschwindigkeit auf. Dabei arbeitet das Fahrwerk zwar weniger sensibel als z. B. im Canyon, bietet dafür aber viel Feedback und Gegenhalt – Abspringen leicht gemacht. Auch bei Vollgas bleibt der Hinterbau stets kontrollier- und berechenbar. Dann kommt die Yari an Front schon fast nicht mehr mit dem Potenzial des Hinterbaus mit. Wer es richtig knallen lassen will, dem helfen Volumenspacer, um die Progression der Gabel zu erhöhen. Um Kurven zirkelt das COMMENCAL mit Leichtigkeit dank ausreichend Druck am Vorderrad, viel Bewegungsfreiheit und der griffigen Reifen. Das Besondere am COMMENCAL META POWER 27 RIDE: Anfänger stellt es nicht vor unlösbare Herausforderungen in Sachen Körperposition und Fahrtechnik. Trotzdem können Experten auf ihm mit dem Gelände spielen und kompromisslos Gas geben. Ein Baller-Bike für jedermann (und -frau)!
Das COMMENCAL META POWER 27 RIDE geht keine Kompromisse ein. Sowohl im Uphill als auch im Downhill zeigt es nur Stärken, keine Schwächen.
Fazit
Für uns ist das META POWER 27 RIDE die richtige Wahl: Das agile Handling, gepaart mit der sehr hohen Laufruhe, macht wirklich jedem Spaß, egal ob bei Highspeed oder niedrigen Geschwindigkeiten. Trotz exzellenter Downhill-Performance erklimmt das META POWER selbst sehr technische Trails mit Leichtigkeit. Obendrein ist das COMMENCAL META POWER 27 RIDE in diesem Test eines von nur zwei Bikes unter 4.000 € – damit sichert es sich den begehrten Kauftipp.
Tops
- Fahrspaß pur!
- Bremsen
- sehr guter Kletterer
Flops
- kein Ein-Gang-Schalthebel
- Federgabel kann fast nicht mithalten – aber das ist Jammern auf hohem Niveau
Fahreigenschaften
4Agilität
- träge
- verspielt
Laufruhe
- nervös
- laufruhig
Handling
- fordernd
- ausgewogen
Fahrspaß
- langweilig
- lebendig
Motor-Feeling
- digital
- natürlich
Motor-Power
- schwach
- stark
Preis-Leistung
- schlecht
- top
Mehr Informationen findet ihr unter: commencal-store.de
Das Testfeld
Einen Überlick über das Testfeld findest du hier: Das beste E-Mountainbike 2019 um 4.500 € – 8 Modelle im Vergleichstest
Alles Bikes im Test: Canyon Spectral:ON 7.0 | CONWAY eWME 629 | FLYER Uproc7 4.10 | Haibike XDURO AllMtn 3.0 | MERIDA eONE-SIXTY 800 | RADON SWOOP HYBRID 9.0 | Specialized Turbo Kenevo Comp
„Die Hütte ist das Ziel, nicht die Trails“ – überwiegend auf Schotterstraßen und flowigen Single-Trails unterwegs, Komfort spielt eine wichtige Rolle↩
der Fahrspaß steht im Vordergrund, das Fahrkönnen reicht von Beginnern bis zu erfahrenen Bikern – die Spanne reicht von flowigen Single-Trails bis zu anspruchsvollen, technischen Trails↩
Fahrer mit sehr guter Bike-Beherrschung – unterwegs auf anspruchsvollen und herausfordernden, technischen Trails – bergauf wie bergab.↩
Das Rating der Fahreigenschaften bezieht sich auf die Räder im Vergleichstest und den aktuellen Entwicklungsstand von E-Mountainbikes. Die besten Bikes schaffen es, vermeintlich gegenteilige Fahreigenschaften in sich zu vereinen und sind so z. B. agil und laufruhig zugleich. Das Handling beschreibt die Balance des Bikes im Gelände bergab. Die Angaben zur Motorpower beziehen sich auf das Fahrgefühl im Gesamtkontext des Bikes, nicht auf den Motor isoliert – dadurch können die Werte zwischen gleichen Motoren variieren.↩
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Words: Photos: Christoph Bayer, Valentin Rühl
