Wer mit dem Bike auf Reisen geht, steuert meist direkt ins Unterholz. Ab in die Natur – weg vom Trubel. Statt raus aufs Land zieht es unsere Redaktion jedoch seit Jahren rein in die Stadt, genauer gesagt in die Weltstädte. Wir sagen euch, warum sich eine Reise mit dem E-Bike in die Metropolen lohnt!

Eines sollte direkt klargestellt werden: Wir wissen, dass einige von euch da draußen täglich schwer zu schleppen haben. Früh raus, für Frühstück ist sowieso kaum Zeit, auf der Arbeit sind alle acht Tentakeln gefragt, Abendessen, Fernsehen, zurück ins Bett. Am Wochenende hat man dann vielleicht mal zwei oder drei Stunden Zeit, um schnell im Wald in die Pedale zu treten und durchzuatmen. Vielleicht wohnt ihr ja sogar in einer Millionenmetropole und alles, was ihr vom Bike-Urlaub erwartet – sofern ihr Zeit dafür habt– ist Ruhe, Natur und eine Handvoll Trails. Doch was wäre, wenn man dem noch mehr Gutes hinzufügen könnte?

„Einmal wie immer, bitte!“

Das mal vorweg: Wir definieren uns als echte Naturburschen, unser Vokabular besteht aus Whips, Reach und Doubles. Städte haben wir vor gar nicht allzu langer Zeit noch Mordor genannt. Auf die Idee, Urlaub in einer Metropole zu machen, wären wir nicht mal im Rausch gekommen. Von solch einer Reise befriedigt zu werden, schien völlig abwegig. Es passte auch nicht in unser Bild von uns selbst. Wer sind wir denn, etwa Touristen? Darüber hinaus zu laut der Verkehr, zu schlecht die Luft, viel zu viele Menschen, zu weite Distanzen und außerdem wollten wir grüne Trails shredden – pardon – fahren. Schon die Logistik eines Städtetrips wäre viel zu viel Herausforderung. Oh Gott! Deshalb sind wir jahrelang dem Prinzip gefolgt: „So wie immer, bitte.“ Denn dann wussten wir wenigstens, was wir bekommen. Die Frage schien immer: Warum experimentieren und uns den verdienten und lang ersehnten Urlaub womöglich noch versauen? Was hat eine Stadt denn schon zu bieten?

Aber dann ist uns aufgefallen, dass wir uns so sehr in den Fäden unserer Routine verstrickt hatten, dass wir fast schon bewegungsunfähig waren. Umzingelt von Aufgaben und gefesselt von der immer gleichen Perspektive. Der immer gleiche Berg hinterm Haus am Wochenende war da noch die Kirsche auf der Sahne, auch wenn die schon seit zwei Stunden in der Sonne stand. Wenn wir dann doch mal Urlaub gemacht haben, ging es natürlich direkt nach Finale oder in einen nahegelegenen Trailpark mit einem Landschaftsblick, den wir kannten. Erkennt ihr euch in dieser Beschreibung wieder? Dann wird es höchste Zeit, das Gleiche zu machen, was wir damals getan haben. Nämlich die Unterhose zu wechseln, auszubrechen und etwas Neues zu entdecken. Zeit, die Akkus aufzutanken und einfach loszufahren. Zeit fürs Entdecken im Turbomodus.

Entdeckt die Stadt, entdeckt euch selbst

Fühlt ihr euch uninspiriert und braucht dringend mal einen neuen Blickwinkel auf die Dinge? Reist man in die Metropolen der Welt mit ihrem ganz eigenen Klang und Tempo, kann man auch eine neue Seite an sich selbst erkunden. In Frankfurt zum Beispiel. Die erste Reaktion des zuständigen Redakteurs war bei diesem Vorschlag: „Dahin? Ohne mich!“ Bei der Auswahl der City-Escape-Destinationen waren wir von der Finanzhauptstadt kollektiv wenig begeistert. Bahnhofsviertel und die EZB = no fun! Doch nach einer solchen Reise ist man immer schlauer und inspirierter. Was wir hier fanden, war nämlich neben einer unendlichen Vielfalt an langen Trails mit Blick auf Mainhattan ein neuer Ort in uns selbst. Frankfurt ist die Stadt der Macher! Hier wird nicht nur von Projekten erzählt, hier wird umgesetzt und abgeliefert. Kurz: Hier wird geschafft! Zurück zu Hause sind wir von dieser Mentalität angesteckt geblieben und haben direkt mit einer neuen Perspektive ein spannendes, noch geheimes Projekt gestartet. Frankfurt lieferte die nötige Motivation und den Drang, etwas Neues zu entwickeln.

Such dir jemand, der dir die Stadt aufschließt, und fang an!
-Florian Jöckel

„Die können doch nur gut aussehen.“

Eine Stadt ist selten so, wie man sie erwartet. Wer hätte zum Beispiel gedacht, dass Paris mehr kann als nur gut aussehen und dass hier mittlerweile sogar die Fahrradspur breiter wird? Wenn man Städte bereist, überschatten die Vorurteile oftmals die Vorfreude. Doch in jeder Stadt wird man eines Besseren belehrt. Bei unserem Trip in die französische Hauptstadt wurden unsere Vorurteile gleich mehrmals entkräftet: Gut gebaute Trails mit entspannten Locals, die sogar Englisch sprachen, konnte man vom Eiffelturm aus innerhalb einer halben Stunde erreichen. Eine Stadt des Chaos und der Staus? Im Zentrum der Fashion-Hauptstadt krempelt man vermehrt die Haute Couture hoch und schwingt sich galant auf den Sattel – der Verkehr wird ruhiger, die Luft besser. Seit diesem Ausflug trinken wir zwar zugegebenermaßen noch mehr Wein und tragen das Leinenhemd einen Knopf offener. Aber Horizonterweiterung durch das Reisen geschieht eben nie ganz ohne Risiken und Nebenwirkungen.

In Berlin kamen wir aus dem Feiern nicht mehr raus. Moment mal, ist das nicht auch ein Vorurteil gegenüber der Stadt? Ist es nicht, denn wir waren zwar auch in zwei bis drei Clubs unterwegs. Aber tagsüber haben wir vor allem neben gut gebauten Trails die Diversität der Hauptstadt und den Einblick in neue Realitäten gefeiert. Für manche ist es eine Stadt, die irgendwie verrückt und anders ist, für andere ein überbewerteter Hype, der ihnen auf die Nerven geht. Und für wieder andere ein Ort, um kleingeistigen Ansichten zu entkommen, sich inspirieren zu lassen und alternativ zu leben. Auch wir waren dort gezwungen, alte Denkmuster zu hinterfragen und uns neuen Dingen zu öffnen. Seit Berlin fühlen wir uns toleranter und aufgeschlossener – und damit auch irgendwie glücklicher. Schließlich wurden wir mit Ideen konfrontiert, die uns so auf dem Land oder in einer anderen Stadt noch nie über den Weg gelaufen sind.

Basiswissen

Klar kann man alles googeln, aber es aus erster Hand zu erfahren ist halt geiler. Reist man in eine Stadt, lernt man immer etwas dazu. Meistens sogar weit mehr als nur ein paar neue Vokabeln, die man stolz beim heimischen Italiener zum Besten gibt. Bei unserer Entdeckungstour durch Rom sind wir im Tour-Modus statt Touri-Bus auf unseren E-Mountainbikes von Pontius zu Pilatus gerollt und vom Trevi-Brunnen mit fast einer Kurbelumdrehung zum Papst. Dabei haben wir ganz nebenbei erfahren, dass das Hupen der Italiener viel mehr bedeuten kann als nur „Ey, du Vollidiot!“ und dass das antike Rom nach wie vor fundamentale Auswirkungen auf unser heutiges Leben hat. Die Römer bauten schon 300 Jahre vor Christus die ersten Aquädukte aus Beton (!), die die Stadt zum Teil noch heute – wenn auch restauriert – mit Wasser beliefern. Alle romanischen Sprachen wie Spanisch, Französisch und Rumänisch stammen direkt vom Lateinischen ab, das Gleiche gilt für viele Fremdwörter im Deutschen und Englischen. Selbst Autobahnen und Straßen finden ihren Ursprung im antiken Rom und werden zum Teil noch immer befahren. Geschichtsunterricht auf Stollenreifen also! Man hofft, dieses Wissen einmal irgendwo elegant zum Besten geben zu können. Zum Beispiel in einem Text über die Vorteile von City Escapes. Oder so.

Stadt ist nicht gleich Lärm!

Surfen, Biken oder lieber spazieren gehen durch die Altstadt? Lissabon beweist: Städte müssen nicht immer ein Betondschungel mit Huporchester sein und die Ruhe muss in einer Metropole nicht zu kurz kommen. In dieser Stadt, von deren Hafen aus Vasco da Gama aufbrach, um Indien zu entdecken, waren wir völlig überrascht vom breiten Trail-Angebot.. Perfekte Trails mit Meerblick durch verschiedene Vegetationen trotz Stadtnähe und mit einer Abfahrtszeit von mehr als 7 Minuten – es dauerte nicht lange, bis sich unser Grinsen bis über beide Ohren zog. Wenn es besonders heiß war, stürzten wir uns nach der Abfahrt samt Bib-Shorts in die erfrischenden Wellen, um uns am Ende des Tages mit einer Pulle Wein unterm Arm in einer der kleinen Gassen der Stadt zu verlieren. Ein absoluter Traum! Unser Autor blieb gleich ganz hier.

Eine Stadt kann euer Leben verändern

Ein Freund der Redaktion sah unsere City Escape Barcelona, trennte sich nach jahrelanger belastender Beziehung von seiner Partnerin und zog zwei Wochen später mit Bike, Sack und Pack selbst in die kultige Hauptstadt Kataloniens. Neue Stadt, neues Glück. Ein Tapetenwechsel kann, sofern möglich, einen wichtigen Impuls im Leben setzen und euch von einem alten Habitus befreien. Sich in einer neuen Umgebung in einer Fremdsprache zurechtzufinden lässt die verkehrsberuhigten Neuronenstraßen in eurem Kopf mal wieder zweigleisig brummen. Raus aus dem Trott, rein ins Leben!

Eine Reise in die Stadt bietet die perfekte Auszeit vom Alltag. Kaum etwas inspiriert so sehr wie eine Metropole, in der sich die Welt ein bisschen schneller dreht als zu Hause. Und sie sind einfach leicht zu erreichen. Dank E-Bike könnt ihr alle Highlights der Stadt selbstständig und schnell abrollen und in eurem Leben neue Akzente setzen. Also packt die Koffer und unternehmt einen City-Trip! Auf den folgenden Seiten geben wir euch ein paar Ideen mit.


Bon dia Barcelona – Perspektivenwechsel im Entdeckermodus

Barcelona lässt sich jedes Jahr von Millionen von Gästen besuchen, die die Stadt teilweise besser kennen als viele Einheimische. Die Rede ist nicht von Sangría-Eimern und den Touri-Fallen auf La Rambla, sondern vor allem von angesagten Cafés, kreativen Boutiquen, Museen, Architektur, Kultur und schönen Plätzen zum Verweilen. Die Stadt verändert sich permanent und bietet immer wieder etwas Neues zum Entdecken. Wie schade wäre es, wenn man in seinem Alltagstrott und der langweiligen Routine gefangen bleibt? Höchste Zeit also, Barcelona aus einer neuen Perspektive zu betrachten – nämlich von unseren Haibikes aus.

Eines der besten Mittel für neue Perspektiven ist das E-Mountainbike.

Mit dem E-Mountainbike fliegen wir die Carretera de les Aigües zu Barcelonas Bergrücken Tibidabo hinauf. Jeder Tritt in die Pedale bringt uns der Freiheit ein Stück näher. Schneisen für Blechlawinen verwandeln sich in einsame Schotterstraßen – je nach Uhrzeit mit oder ohne Fußgänger. In dem Naturpark gibt es eine Vielzahl an Trails, die entweder nach Sant Cugat del Vallès führen oder direkt zurück in die Stadt. Wir genießen die Abfahrt voller Singletrails zurück nach Barcelona. Unser Ziel: Barceloneta, der berühmte Strand von Barcelona. Und natürlich ein Bier!
Wer eine kurze Autofahrt nicht scheut, braucht keine 30 Minuten, um dem Stadtzentrum zu entfliehen und die Berge von Alella oder Cabrils zu entdecken:. Aussichten aufs Meer, typisch katalanische Restaurants und eine unglaubliche Vielfalt an Trails, von flowig bis verblockt, von einfach bis verrückt. Und für alle, die es entspannt angehen lassen wollen, gibt es unzählige Schotterstraßen, die sich die ganze Maresme entlangziehen.

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Wiener Melange – Im Spannungsfeld zwischen Tradition und Moderne

Wien ist anders – das merkt man nicht nur an der Stadt, sondern vor allem an ihren Bewohnern. Oberflächlich betrachtet, besteht Wien aus omnipräsenten Museen, historischen Prunkbauten und kaiserlichen Palästen sowie ausgedehnten Grünflächen und der dreifachen Donau. Kultur wird hier voll und ganz gelebt, teilweise so krass, dass man gar nicht mehr weiß, wie viel davon Touristenattraktion und wie viel ernst gemeint ist. Zum Beispiel wenn sich die Touristen vom Fiaker durchs historische Stadtzentrum kutschieren lassen. Apropos Ernst: Wer schon einmal vom Wiener Schmäh gehört hat, der weiß, dass die Wiener ihre ganz eigene Art von Humor besitzen und gar nicht so viel darauf geben, ob ihre Witze von Nicht-Wienern verstanden werden.

Cruisen durch den Prater, entspannen an der Alten Donau, Zwischenstopp im Strand-Café – Wien ist fahrradfreundlich und es gibt viel zu entdecken! Vor allem, wenn man die Füße und die Seele baumeln lassen will.

Doch nicht nur im Stadtzentrum wird Kultur gelebt und weiterentwickelt, sondern auch in den Bergen und Wäldern des Umlands: Hier gibt es mittlerweile eine lebendige Bike-Kultur, viel Engagement, eine immer größer werdende Zahl an legalen Trails und sogar ein Trail-Center! Wir fahren mit dem Auto in den Wienerwald nach Mödling, das keine 20 km südlich von Wien liegt. Dort gibt es seit Kurzem einen offiziellen Singletrail, von dem unsere Freunde bereits geschwärmt haben. Darüber hinaus zeichnen den Naturpark eine spezielle Vegetation, erfrischende Quellen und gemütliche Schutzhütten aus. Wir entdecken tatsächlich sagenhafte Trails und einen Wald mit Geschichte – denn was aussieht wie ursprüngliche Natur, wurde alles angelegt. Kaiserin Maria Theresia forstete im 18. Jahrhundert das südliche Heidegebiet des Wienerwalds mit Schwarzkiefern auf, um eine Versteppung der Landschaft zu verhindern.

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Zürichs Doppelleben – Eine spannende Mischung aus New York und Berlin?

Zürich ist eine Stadt, die viele Menschen einseitig und verzerrt wahrnehmen. Das mag daran liegen, dass die malerische Metropole am nördlichen Ende des Zürichsees vor allem für ihre feine Altstadt, die teuren Boutiquen entlang der Bahnhofstraße und als globales Bank- und Finanzzentrum bekannt ist. Trotz gerade mal rund 420.000 Einwohnern wird Zürich immer wieder in einem Zuge mit Paris und New York genannt. Dabei ist Zürich eine Stadt mit Doppelleben. Eine Stadt, in der spannende Parallelwelten eine friedliche Koexistenz führen.

Müsste man Zürich charakterisieren, so wäre es eine Mischung aus Berlin in teurer Ausführung und New York als Dorf.

Mit dem E-Mountainbike kann man in der fahrradfreundlichen Stadt von Sightseeing bis Secret Escape alles erreichen, was der moderne Metropolitan sich wünscht – und zwar im Turbo-Modus! Also schnappen wir uns den Landrover und fahren in das rund eineinhalb Autostunden entfernte Gebiet von Flims Laax Falera, um alpine Trails zu shredden. Nach weniger als 48 Stunden quillt das Gedächtnis vor lauter Erfahrungen und neuen Erinnerungen bereits über: der spaßige Runca-Trail, der spektakuläre Ride am Vorabgletscher, der Honig vom Segnesboden, Murmeltiere, ein Kurzbesuch am gigantischen Wasserfall, Sonnenaufgang im Flimserwald, Baden im Crestasee. Damit noch nicht genug der Eindrücke: Lagerfeuer im Glamping-Ground, Sonnenbaden beim umgebauten Kuhstall auf der Alp Nagens, eine Käseführung von Alpmeister Silvan … das muss man erst mal alles verarbeiten.

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Die Stadt der Entdecker – Im Turbo-Modus zwischen Vasco da Gama und Overtourism

Ein Schiffshorn röhrt in der Ferne. Möwen kreisen am Himmel. Die warme Sonne legt einen sepiagleichen Schleier über die Hausfassaden. Wo sich die Iberische Halbinsel ins Meer verabschiedet, macht all das einen normalen Wintertag aus – wir sind in Lissabon! Stadt der sieben Hügel. Stadt des Lichts. Oder einfach: die angesagteste Hauptstadt Europas. Aber was genau unterscheidet Lissabon nun von anderen europäischen Hauptstädten und was macht sie besonders für einen City Escape?

In Lissabon ist man vergebens auf der Suche nach Dingen, die nicht möglich sind.

Das milde Wetter, die ungewöhnliche Hügellandschaft der Stadt, die abwechslungsreichen Trails Sintras und die Nähe zum Meer machen die Region zum absoluten Alleskönner. Sobald man aus der Stadt rausfährt, ist man schon in Gegenden, die zum Surfen, Kiten, Biken, Skaten, Paragliden oder Wandern einladen. Der nah an der Stadt gelegene Park Monsanto begeistert mit kurzen, aber knackigen Trails, die von den Locals gehegt und gepflegt werden. Eine Zugfahrt in den Naturpark nach Sintra bringt uns dann an den westlichsten Punkt des europäischen Festlands. Hier findet man ein Labyrinth aus Bergen und Tälern; gut gebaute und manchmal naturbelassene Singletrails lassen die Biker-Herzen höherschlagen. Unendliche Spitzkehren im Steilhang, Steinfelder und kleine Sprünge mit Kurs auf den westlichsten Punkt Europas und dazu ein grandioser Blick aufs Meer – wir haben das Trailparadies gefunden!

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Berlin Calling – Typisch Berlin

In Lissabon bewundert man den Sonnenuntergang, in Paris den Eiffelturm, in Berlin den Untergrund. Wo ein Gullydeckel der Eingang zur illegalen Party und der raue Ton an der Tagesordnung ist, findet man nur in der Zwischenwelt raus, was diese Stadt so kontrovers macht. Berlin ist laut, schrill, überzogen und dreckig. Oder: politisch, kulturell, divers und Ort der Start-ups und Lebenskünstler. Für manche eine Stadt, die irgendwie verrückt und anders ist und die man einmal im Jahr besucht. Für andere ein überbewerteter Hype, der ihnen auf die Nerven geht. Und für wieder andere ein Ort, um kleingeistigen Ansichten zu entkommen, sich inspirieren zu lassen und alternativ zu leben.

Berlin ist eine Stadt, die von dem Currywurst-Champagner-Konflikt lebt …

Berlin ist auch Heimat der Fixies und Hollandräder – denkt man. Doch dass man nicht nur in den Clubs der Stadt ordentlich die Bremse offen lassen kann, sondern auch auf den umliegenden Trails, wissen nur wenige. Berlin überrascht mit Routen in alle Himmelsrichtungen. Da fast die Hälfte der Fläche von Wäldern, Flüssen und Parks bedeckt ist, hat es den Titel als grünste Stadt Deutschlands verdient. Im Norden warten üppige Wälder mit Seen und Mooren, in Grunewald auf dem Teufelsberg im Westen locken gut gebaute Trails. Im Süden findet man ewige Steppe und Ackerland, im Osten die Müggelberge mit ihrer offiziellen Bikepark-Strecke.

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Auf ein Speed-Date mit Frankfurt – Eine Stadt mit Höhen und Tiefen

Oben der Reichtum in den Wolkenkratzern, unten die Armut auf den Straßen. In der unterschätzten Metropole am Main prallen Gegensätze aufeinander. Wir sind auf E-Bikes durch die Stadt gerollt, vor der euch eure Eltern gewarnt haben – und waren in nur 30 min aus den Häuserschluchten draußen auf den Trails. Eine perfekte City Escape!

Frankfurt gibt Gas, wo andere bremsen. Selten haben wir eine Stadt erlebt, die sich so hungrig und zielstrebig gibt.

Wer keine Lust auf Frankfurts schwindelerregende Höhen hat, schaut sich die Main-Metropole am besten von unten an. Entspannt lassen sich ein paar wichtige Spots und die historischen Wahrzeichen der Stadt mit einer Fahrradtour entlang des Mains abrollen. Mit dem Bike haben wir die Stadt vom Bordstein bis zur Skyline erkundet. Wem die Innenstadt und ihre spiegelverglasten Banken über den Kopf steigen, der findet im Norden der Stadt, nämlich auf dem Feldberg mit über 800 Höhenmetern, ein legales Singletrail-Streckennetz, das seinesgleichen sucht. Auf den Singletrails des Bergs, die bis zu 3,6 km lang sind, kommen Biker aller Könnerstufen auf ihre Kosten und finden eine ordentliche Portion Flow. Beschilderungen analog zu Skipisten führen euch auf den offiziellen Strecken durch Anliegerkurven, Drops und Tables. Anschließend rollt man zum „After-Ride-Äppler“ ins nahe gelegene Kronberg und beschließt den Tag mit ein paar hessischen Spezialitäten.

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Eine Stadt, die fast alles kann – Die Marke Paris

Kaum eine Metropole ist derart zum Synonym einer Lebenseinstellung und Marke geworden wie Paris. Von Cuisine über Fashion bis hin zur modernen Kunst kann Paris alles – nur kein Englisch. Doch was hat es mit dem kosmopolitischen Image auf sich? „Paris ist alles, was du willst!“ So schwärmte schon 1831 der Komponist Frédéric Chopin. Wir haben für euch die Stadt erfahren und auf uns wirken lassen, um festzustellen, ob das heute noch so stimmt.

Paris ist die Stadt der Lichter, Liebe und Mythen – und neuerdings auch die Stadt des Fahrrads.

Hier, wo Staus normalerweise 24/7 das Stadtbild beherrschen, treten jetzt dank einer Gesetzesänderung Tausende Pariser in die Pedale. Um herauszufinden, wie weit die Stadt mit ihrem „Plan Vélo“ ist, haben wir die E-Bikes aufgeladen und uns mit zwei Locals getroffen. Und gecheckt, ob man sich auch als Radfahrer in die Stadt der Liebe verlieben kann. Klar werden euch hier keine alpinen Abfahrten erwarten, doch gibt es in der Region rund um die Hauptstadt ein Trail-Netz, das allen Könnerstufen Spaß bereiten wird – gerade mit E-Unterstützung. Ob mit dem Zug nach Norden zum Forêt domaniale de Montmorency oder in den Süden nach Fontainebleau, hier werden sich alle Könnerstufen wohlfühlen. Im ganzen Gebiet verteilt gibt es gut präparierte Singletrails, die dank E-Unterstützung richtig viel Bock machen … könnten. Denn ohne die Hilfe der Locals oder Apps wie Komoot oder Trailforks wären wir an diesem Spot verloren.Vielleicht wird der Plan vélo ja bald noch etwas ausgebaut und umfasst dann auch Trails? Wir würden uns jedenfalls freuen!

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„Roma non basta una vita“ – Ein Leben reicht nicht, um Rom zu besichtigen

Rom ist mit seiner über 3.000 Jahre alten Kultur- und Architekturgeschichte einzigartig. Doch kann die Stadt des Julius Cäsar auch Zukunft? Auf der Suche nach Antworten haben wir Bekanntschaft mit einer Wölfin gemacht, uns an der italienischen Küche satt gegessen und sind auf dem Tivoli über die Steine der Vergangenheit gesprungen.

Rom ist das größte Freilichtmuseum der Welt.

Rom steht für Pantheon, Papst und Pasta. Aber kann man hier auch richtig Mountainbiken? Wir haben die Hauptstadt und ihr Umland mit Locals erkundet, um der Spur der Römer zu folgen und die Millionenmetropole auf ihre Trail-Tauglichkeit zu prüfen. Eines der beliebtesten Tagesausflugsziele ist die Kleinstadt Tivoli. Im Sommer gehört es zu den kühlsten Ecken der Region und lockt mit seiner relativ kurzen Anfahrt von circa 50 min auch die Bikeszene Roms auf die Trails. Für E-Mountainbiker, die technisch gut drauf sind, bietet der Trail einen super Mix aus Aussichten und Abenteuer. Aber Achtung: Anfängern würden wir diesen Trail weniger empfehlen. Anders Formello: Schneller Flow statt holpriger Steine, gebaute Strecken, die an eine Rollercoaster erinnern – und das alles sowohl für Anfänger als auch Experten geeignet und offizieller Ausgangspunkt für den nahe liegenden Veio Bikepark mit den Trails Pecora and Capra. Anlieger links, Anlieger rechts und ein kleiner Kicker in den Steilhang, um dort unten in die nächsten Anlieger reinzujagen. Alles fahrbar, alles easy. Der Bikepark ist wirklich für alle Könnerstufen geeignet und im Gegensatz zu Tivoli mit weniger brenzligen Sektionen bestückt. Perfekt für eine Auszeit vom Großstadtdschungel!

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Words: Julian Lemme Photos: Diverse

Über den Autor

Julian Lemme

Julian hat schon mit Haien den Pazifik erkundet, der Höhenangst im Himalaja die Hand geschüttelt, ein paar Stunden im ältesten Knast Uruguays gesessen und im brasilianischen Regenwald Weltfrieden gefunden. Als digitaler Nomade hat er die halbe Welt bereist und ganz nebenbei die Layouts für unsere Magazine gemacht. Heute ist er schon fast sesshaft geworden und lebt mit seinem Hund Bonnie im sonnigen Lissabon, um dort zu biken, zu surfen und den entspannten Lebensstil zu genießen. Als Art Director haben wir ihm die geilen Layouts und Styles zu verdanken, die unsere Magazine auszeichnen.