Hat Paris mehr zu bieten als Haute Couture, Louvre und warme Croissants? Auf unserem E-MOUNTAINBIKE City Escape Paris powered by Haibike sind wir über die Pariser Trails geflogen, haben die Weltmetropole neu entdeckt und festgestellt: die nächste Französische Revolution steht bevor. Warum, erfahrt ihr in unserem Artikel! On y va!

Was ist die E-MOUNTAINBIKE City Escape-Serie?

Mit den E-MOUNTAINBIKE City Escapes powered by Haibike besuchen wir die spannendsten Metropolen der Welt und bringen euch Inspiration, Insider-Wissen und die besten Tipps und Touren für die jeweilige City. Unser Ziel ist es, in Kooperation mit Haibike Inspiration für eine neue Generation von Bikerinnen und Bikern und für einen neuen Lifestyle zu bieten. Wir eröffnen neue Perspektiven und zeigen spannende Möglichkeiten, die Metropolen dieser Welt zu erleben – egal ob als Touristin oder Einheimischer!

Jeder E-MOUNTAINBIKE City Escape Guide inspiriert auf ganz eigene Weise. Lerne neue Facetten von Weltmetropolen, interessante Locals sowie die besten Insider-Tipps kennen: die Sprache der Einheimischen, Dos and Don’ts, Cafés, Bars, Restaurants und Bike-Shops. Bei jeder City Escape stellen wir euch außerdem die Bikes vor, auf denen wir die Metropole erkundet haben.

Bock auf eine Tour durch Barcelona, Zürich, Wien, Lissabon, Frankfurt oder Berlin? Hier findest du unsere bisherigen E-MOUNTAINBIKE City Escapes und jede Menge Insider-Tipps, Trail-Action und Einblicke in die jeweilige Metropole.

Genießt die folgenden 6 Teile:

1. Eine Stadt, die fast alles kann – Die Marke Paris

Kaum eine Metropole dieser Welt ist derart zum Synonym einer Lebenseinstellung und Marke geworden wie Paris. Von Cousine über Fashion bis hin zur modernen Kunst kann Paris alles – nur kein Englisch. Doch was hat es mit dem kosmopolitischen Image von Paris auf sich?

Zeig mir dein Haus und ich weiß, in welcher Stadt du lebst – die Pariser Architektur ist charakteristisch, unverwechselbar und charmant. Die Häuser mit ihren Straßencafés, darüber Stockwerke mit schmiedeeisernen Balkonen, oben Mansardendächer – ein Hauch Nostalgie schwirrt überall ein bisschen mit. Und hinaus, über all die Gassen mit Concept-Stores, Second-Hand-Läden und Ateliers bis hin zu den langen Boulevards mit unfassbar vielen Sehenswürdigkeiten. Monumente, die perfekt platziert die wichtigsten Punkte der Stadt betonen. Im Gegensatz zu Metropolen wie Barcelona, dessen Stadtviertel sich epochal und architektonisch klar voneinander abgrenzen, wirkt Paris wie aus einem Guss. Dass Paris so aussieht, wie es aussieht, ist kein Zufall, sondern hat gute Gründe. Die Stadt wurde in ihrer Geschichte mehrmals von Grund auf umgestaltet.

Um zu verstehen, wie die Stadt ihr einheitliches Bild erschuf, müssen wir eine kleine Zeitreise vornehmen: Im 17. Jahrhundert hinterließ eine schillernde Figur prunkvolle Fußstapfen in der französischen Geschichte: Ludwig XIV. wollte mit seinem Hang zu umfangreicher Bautätigkeit Paris zur größten und prächtigsten Stadt der Welt machen. Dabei war Paris damals bereits Hauptstadt von Frankreich und eine der größten Städte Europas. Unter Ludwigs Herrschaft wurde die einst mächtige Stadtmauer abgetragen, um mehr Platz für die sogenannten Grands Boulevards zu schaffen. Nach der französischen Revolution im 18. Jahrhundert ließ Napoleon Bonaparte die Stadt durch die fortschreitende Industrialisierung weiter wachsen. Mitte des 19. Jahrhunderts war die Stadt zu einem pittoresken Labyrinth aus mächtigen Bauten und Stadthäusern, aber auch engen, dunklen und gefährlichen Gassen geworden. Bis heute trägt Paris die markanten Spuren seines schönen und rechtzeitig gebremsten Größenwahns. Unter Napoleon III. wurde die Stadt modernisiert, Luft, Menschen und Geld sollten fließen. Den Planer seiner monumentalen, modernen Metropole hatte Napoleon III. schnell gefunden: Baron von Haussmann setzte seinen Wunsch unter dem Leitsatz „Mehr Raum. Vereinheitlichen. Verschönern!“ um und entwarf in knapp 20 Jahren die Stadt neu. Dabei verschwand das Paris des 16. und 17. Jahrhunderts fast vollständig. Schneisen, Brücken, Grünanlagen und Wohnhäuser wurden gebaut, die Kanalisation realisiert und Bäume gepflanzt. Von den Parkbänken, Laternen, Säulen und Fassaden bis hin zu den kunstvollen Gittern an den Bäumen wurde alles angeglichen und vereinheitlicht. Neue Achsen für den Verkehr, wie zum Beispiel die Champs-Élysées entstanden. Jeder Durchbruch sollte den Blick auf Monumente und Sehenswürdigkeiten freigeben – voilá, Kathedrale Notre-Dame und Bahnhof Saint-Lazare. Zwar stürzten die Ausgaben des Präfekts die Stadt in Schulden, doch heute lebt Paris von der damals entworfenen Architektur und Ästhetik, die das Stadtbild so sehr prägt und ihre Besucher ins Schwärmen versetzt.

Prunk, Ästhetik, Schönheit – dabei kann die französische Hauptstadt mehr als gut aussehen. Zum Beispiel gut aussehen. Denn der wahrscheinlich berühmteste Laufsteg der Welt, geht mit seinen Luxusgütern wie Mode, Haute Couture und Schmuck einmal quer durch Paris. Das letzte Mal, dass ich so gemustert wurde wie hier, war bei der Bundeswehr (bei der ich nie war). Der Großteil der Pariser Bürgerschaft achtet auf Stil. 24/7. Egal ob er, sie oder es Frühstück holt, etwas von der Apotheke besorgt oder in den Bus einsteigt. Selten wird man Pariser und Pariserinnen antreffen, die ungekämmt und im Jogginganzug eingetütet eine Adilette vor die Tür setzen. Texturen und Farben müssen passen, dabei braucht das Outfit nicht gleich mehrere hundert Euro kosten. Kleidung und Accessoires sind hier Ausdruck der Persönlichkeit. Pariser Chic ist mal classy, mal modern und hin und wieder sportlich. Wir enttarnen uns direkt als Touristen, als wir mit abgelaufenen Turnschuhen durch die Stadt flanieren. Man könnte es als oberflächlich abschreiben, doch das Ästhetik-Bewusstsein liegt tiefer als man denkt. Es ist eher eine Philosophie. Pariser und Pariserinnen essen nicht mit Plastikgabeln, sie haben bestimmte Codes am Tisch und zu Besuch kommen sie nie mit leeren Händen. Es scheint wie ein Versuch, die Welt der Sinne zu erkunden. Hier etwas fürs Auge, dort etwas für den Geschmack, da etwas auf die Ohren und zu guter Letzt auch immer tiefe Gefühle und ganz viel Stimmung. Paris offenbart eben eine ganz eigene Facette.

„Jes suis parisien“. Gefühlt kommt jeder zweite Franzose, den wir in unserem Leben getroffen haben, aus Paris. Statistisch stimmt das nicht ganz, aber klar ist, dass man als Pariser stolz darauf ist, Pariser zu sein und sich auch dann noch dazu zählt, wenn man weit außen in den Vororten wohnt. Das kosmopolitische Image von Paris ist einfach verführend attraktiv. Faktisch lebt fast jeder fünfte Franzose mittlerweile in der Metropolregion. Das bedeutet, dass mehr als 11 Millionen Menschen im Pariser Großraum Ile-de-France wohnen, darunter über 2 Millionen im Herzen der Stadt selbst. Damit ist die hinsichtlich Lebenshaltungskosten teuerste Metropole der Welt auch gleichzeitig die am dichtesten besiedelte Stadt Europas. Zum Vergleich: Berlin ist ganze 8 Mal so groß, hat jedoch nur ein Fünftel der Einwohner. In Paris ist die Welt zuhause. Unter den 11 Millionen Parisern zählen Algerier, Spanier und Portugiesen zu den größten Einwanderungsgruppen, sowie circa 40 weitere Nationalitäten aus nordafrikanischen bis hin zu südamerikanischen Regionen. Man hört, schmeckt und spürt es an jeder Ecke. Hinzu kommen jährlich mehr als 16 Millionen Touristen, die die Megastadt zu einer der meistbesuchten Städte der Welt machen.

Als Bühne der Kultur schreibt Paris seine eigenen Geschichten. Berühmt für traditionellen kulinarischen Hedonismus, bekannt für Shows im Moulin Rouge oder Lido, bewundert für unzählige Sehenswürdigkeiten und mehr als 130 Museen, getragen auf der Pariser Fashion Week. Die Stadt ist ohne Frage eine Kulturhochburg und es wäre nicht vermessen zu schreiben, dass sich die westliche Kulturgeschichte ohne Paris ganz anders lesen würde. Und das zeitlos: Noch immer beherbergt die Stadt bedeutende Schriftsteller, Künstler und Intellektuelle.

„Paris ist alles, was du willst!“ So schwärmte schon 1831 der Komponist Frederic Chopin. Wir haben für euch die Stadt erfahren und auf uns wirken lassen, um festzustellen, ob das heute noch so stimmt. Auf den folgenden Seiten findet ihr unsere Informationen und Eindrücke.


2. Die nächste Französische Revolution – Paris entdeckt das Rad neu

Paris drosselt sich auf Tempo 30. Unfälle und Lärm sollen verringert und die Stadt klimafreundlicher werden. Damit positioniert sich die französische Hauptstadt im Eiltempo in die Charts der fahrradfreundlichen Metropolen und spaltet die Gemüter. Mit Baguette unterm Arm haben wir die romantische Weltstadt auf unseren E-Bikes abgerollt, um herauszufinden, ob die nächste Französische Revolution kommt.
On y va!

Wer früher durch Paris Rad gefahren ist, schien extrem lebensmüde. Mit Helm und umgehängtn Fahrradschlössern zog man in den „Krieg“. Schlachtfeld waren die engen Gassen, endlosen Straßen oder auch „les couloirs de la mort“ – Korridore des Todes, auf denen man von Bussen und Transportern gesandwiched wurde. Doch seit Anna Hidalgo mit ihrem Fünfjahresplan „Plan Velo“ als Bürgermeisterin im Amt ist, steigen nun tausende Pariser täglich aufs Rad. Entspannt? Wir haben es herausgefunden.

Das Ortsschild „Paris“ krönt jetzt eine 30. Seit letztem Jahr ist hier Schluss mit fünfzig. Vielerorts werden neue Verkehrsschilder aufgehängt, einige davon vorerst nur provisorisch. Anna Hidalgo hat ihr Wahlversprechen gehalten und die Verkehrswende eingeleitet. In einem ihrer programmatischen Texte schrieb die Bürgermeisterin schon vor Jahren, dass die Stadt verstärkt vom Auto befreit werden müsse, um Räume zu erobern und diese neu zu erfinden. In der Umsetzung hieß das, dass Hidalgo über 60.000 Parkplätze zurückbauen ließ und die restlichen verteuerte. Neue Radwege wurden geschaffen, wie beispielsweise am Ufer der Seine. So rollen auch wir bequem und sicher von einem Ende der Stadt zur anderen, abgetrennt von Autos und Transportern. Allein 2020 wurden über 52 Kilometer an Pop-up-Fahrradwege verlegt, Fahrradstellplätze geschaffen und Grünflächen gepflanzt. Noch immer werden eifrig neue Routen markiert, abgeändert und teilweise auch wieder verworfen. In einigen Straßen, wie der Rue de Rivoli entlang des Louvre Museums, müssen Autos sogar ganz den Fahrrädern sowie Fußgängerinnen weichen. Mit dem Tempo-30-Gesetz setzt Hidalgo ihrem Projekt die Krone auf. Von der Regelung ausgenommen sind jedoch wichtige Verkehrsachsen sowie Stadtautobahnen. Hauptstraßen, wie z. B die Champs-Èlysées, dürfen mit Tempo 50 gefahren werden. Städte wie Grenoble und Lille sind hier sicherlich Ideengeber, denn sie sind bereits seit Jahren Pioniere mit stadtweiten Tempolimits.

Rund 60 % der Pariser hätten laut Stadtverwaltung der Geschwindigkeitsbegrenzung zugestimmt, denn auf der Mehrheit der Straßen gelte sowieso schon Tempo 30. Viele der über 2 Millionen Bewohner des Stadtzentrums sehen in dieser Veränderung ein Zeichen für den Fortschritt der Weltstadt, dabei besitzt nur jeder dritte von ihnen ein Auto. Die Meinung dazu invertiert sich im Großraum Paris, denn hier lehnen mehr als die Hälfte der rund 10 Millionen Einwohner die neuen Geschwindigkeitsbeschränkungen ab. Man fürchte, künftig nur schlecht mit dem Auto in die Stadt vordringen zu können und somit ausgeschlossen zu werden. Doch am Ende stellt sich für alle die Frage, welche Hebel man für den nötigen Fortschritt schnell und einfach umsetzen kann.

Die Ziele wurden klar definiert. 50 % weniger Lärm, 25 % weniger Unfälle sowie mehr Raum fürs Fahrrad – und damit die gute Option, vom Auto umzusteigen. Laut der Stadtverwaltung reduziert sich der Lärm derzeit durch Tempo 30 um drei Dezibel, welches die Anwohner angeblich wie eine Halbierung des bisherigen Zustands empfinden. Doch wie es sich für ein leidenschaftliches Volk mit bewegter Geschichte gehört, laufen einige Sturm. Zu unüberlegt und unrealistisch sei Hildagos Plan, die Infrastruktur gleiche gewundenden Spaghetti und laut dem Umweltforschungsinstitut Cerema sei der CO2-Ausstoß bei Tempo 30 km/h fast 20 Prozent über dem bei 50 km/h. Im Internet ergänzt das Institut dann aber, dass man damit öffentliche Verkehrspolitik nicht korrekt bewerten könne. Die Tempo-30-Gegner argumentieren weiter, dass der Pariser Verkehr ohnehin mit einer durchschnittlichen Geschwindigkeit von 11 km/h fließen, oder besser gesagt stocken würde. Manche sehen deshalb das Tempolimit 30 als etwas Symbolisches, denn die Staus seien ja nach wie vor dieselben. Was man dabei jedoch verkennt: Durchschnitte beinhalten keine Aussagekraft über das Geschwindigkeitsspektrum und dessen Extreme. Faktisch wird ein Tempo-30-Limit kritische Verkehrssituationen für Radfahrer entschärfen. Für das motorisierte Fahrrad-Volk bedeutet das: Pedelecs, also E-Bikes mit Trittunterstützung und einer Höchstgeschwindigkeit von 25 km/h, dürfen auf Radwegen fahren – sofern sie vorhanden sind. Im Straßenverkehr ziehen sie meist den Kürzeren – auch bei Tempolimit 30. E-Bikes mit einem Motor über 250 Watt, der auch ohne treten 25 km/h bzw. 45 km/h fährt, sind hingegen auf Straßen angewiesen.

Allein der Umwelt zuliebe sehnen sich aber viele Pariser die Autos nicht zurück bzw. wollen an ihnen nicht per se festhalten. Doch müssen sie lernen, wie sie mit allen Verkehrsteilnehmern sicher koexistieren können. Selbstreflexion heißt das magische Wort, das wir alle uns immer wieder ins Gedächtnis rufen müssen. Während wir bei unserem Besuch auf E-Bikes durch die Stadt rollen, sind es des Öfteren auch Radfahrer sowie Elektroroller, sogenannte trottinettes, die den Verkehr unsicher machen. Einige fahren im Eiltempo rücksichtslos Slalom um weitere Verkehrsteilnehmer, andere wiederum passieren Straßenkreuzungen bei Rot. Fußgänger schrecken zurück, während sie auf Gehwegen von Kurierfahrern haarscharf geschnitten werden. Rücksichtnahme gilt eben für alle Verkehrsteilnehmer. Das Gute ist: Man kann es lernen – und ist letzten Endes viel entspannter, wie auch wir erfahren können.

Während der Stoßzeiten sehen wir auf einigen Straßen mehr Fahrräder als Autos. Die Elektrifizierung des Rads macht lange Commutes zur Arbeit, Uni oder Schule möglich und verändert nicht nur das Stadtbild, sondern auch das Bild vom Biker, das hier lange von lebensmüden Fixie fahrenden Hipstern geprägt wurde. Mit den neuen Regelungen ist das Fahrrad für viele Pariser das praktischere Fortbewegungsmittel. Hört man sich bei den Locals um, fühlen sich viele durch die häufigere Radnutzung sogar stärker verbunden mit ihrer Stadt, der Umwelt und den Menschen und rollen sich nach einem stressigen Tag dann auf dem Rad den Kopf frei. Was wichtig ist, denn Paris ist auch für seine mürrischen Bürger bekannt, die oftmals unfreundlich gegenüber Mitmenschen sein können. Grund genug, aufs Rad zu steigen und Dampf abzulassen. Für einige sollte Velo nun ein Anagramm für “Love” sein. #Velosophie #kitschigaberwahr

Auf unserer Reise treffen wir viele Pariser, für die es mittlerweile selbstverständlich ist, aufs Rad zu steigen. Es ist nicht nur hip, sondern auch die perfekte Ausweichmöglichkeit zum stressigen „Metro, Boulot, Dodo“ = U-Bahn, Arbeit, Schlafen. Elise, eine Kellnerin, zum Beispiel schaut auf unsere Bikes und erzählt uns prompt nach Aufnahme der Bestellung, dass sie täglich auf dem Rad sitzt, mindestens 10 km, um den Kopf frei zu bekommen. Ein Passant, den wir nach dem Weg fragen, gibt uns gute Tipps für eine Rundtour, die er immer mit seinen Freunden machen würde, wenn diese ihn von außerhalb besuchen: Sie startet bei Montmartre, verläuft entlang der Seine, stoppt für ein Picknick in den unzähligen Parks und endet auf einem der vielen Open Air-Veranstaltungen der Stadt. Bei all unseren Begegnungen wird klar, dass das Bike nun wieder seinen Platz in den Seelen der Pariser gefunden hat, egal ob bei jung oder alt. Nach jahrelangen Staus fließt Paris wieder. Der Verkehrswende Hidalgos sei Dank.

Eine Stadt, die für ihre Vergangenheit bekannt ist, rollt mit Pioniergeist im großen Gang gen Zukunft. Sicher ist das Projekt „Plan Velo“ noch im Aufbau und hat somit seine Kinderkrankheiten, doch im Gegensatz zu anderen Weltmetropolen trifft Paris klare Entscheidungen und bereitet den Weg für eine bessere urbane Mobilität und lebenswerte menschenzentrierte Stadt. Im nächsten Teil begeben wir uns auf eine Erkundungstour und erfahren Paris auf dem Fahrradweg.


3. Paris aus dem Sattel – Probefahrt und Sightseeingtour in der Stadt der Liebe

Paris ist die Stadt der Lichter, Liebe und Mythen – und neuerdings auch die Stadt des Fahrrads. Hier, wo Staus normalerweise 24/7 das Stadtbild beherrschen, treten jetzt dank einer Gesetzesänderung tausende Pariser und Pariserinnen in die Pedale. Um herauszufinden, wie weit die Stadt mit ihrem „Plan Velo“ ist, haben wir die E-Bikes aufgeladen und uns mit zwei Locals getroffen. Und gecheckt, ob man sich auch als Radfahrer in die Stadt der Liebe verlieben kann.

9 Uhr morgens in Paris. Kein Smog und nur wenig Verkehr. Die Luft ist kühl, klar und für eine Millionenstadt wie Paris überraschend sauber. Baguettes werden an die Cafés geliefert. Hier und da genießen die ersten Pariser ihr Frühstück. Nostalgisch klingende Chansons wie La Vie En Rose von Édith Piaf laufen auf den Außenlautsprechern. Paris, wie aus einem Bilderbuch. Hier treffen wir gleich unseren persönlichen Tourguide und Local Steph. Steph aka Stephanie ist eine echte Pariserin. Die Vorliebe für Goldschmuck, Charcuterie und Wein sind ihre Erkennungsmerkmale,ebenso wie der französische Akzent in ihrem Englisch. Verliebt in die Stadt und deren Geschichte sowie interessiert in Kunst und Kultur zeigt uns die Food-Bloggerin und Entrepreneurin, an welchen Orten kein Weg dran vorbei geht.

Unser Treffpunkt ist gleichzeitig Stephs erste Empfehlung. Hoxton. Das lässig schicke Hotel ist Hotspot trendiger Pariser, die sich hier entweder zum Frühstück, Mittag- oder Abendessen mit Freunden in die Sitzecken fallen lassen, casual Business Meetings im Innenhof abhalten oder einfach alleine abschalten. Während wir die Bikes in einem „Bike-Keller“ für unser kurzes Frühstück abschließen, laufen im Hintergrund entspannte Tunes. Die Kaffeemühle mahlt, der Barista klopft, durch das Glasdach scheint die Sonne und Croissants werden warm serviert. Der perfekte Ort, um in die Stadt und in den Tag zu starten.

Wir rollen weiter durch einige fast autofreie Straßen. Nur ab und zu werden unsere Manöver-Skills getestet, denn nicht jeder Verkehrsteilnehmer hat uns Radfahrer schon auf dem Radar. Steph führt uns zu ihren „Must Dos“ der Stadt, wie z. B dem Marché des Enfants Rouges, einem der ältesten noch heute bestehenden Märkte in Paris. Sie trifft sich hier oft mit Freunden und Arbeitskollegen auf ein ungezwungenes Mittagessen. Der größtenteils überdachte Markt bietet Platz für unterschiedlichste Händler, die typische französische Waren anbieten. Doch vor allem sollte man hier die nordafrikanischen Spezialitäten probieren. Trotz Frühstück legen wir direkt das Mittagessen nach. Orientalische Teller beim Marokkaner. Wir können nicht widerstehen und treffen dabei noch weitere nette Pariser, die uns unbedingt ihre Tipps für die Stadt mitgeben wollen.

Klar, dass die Kunst in Paris nicht zu kurz kommen darf. 2,5 Millionen Besucher jährlich können sich nicht irren. Auf Zuruf besuchen wir das Museum Pompidou. Im Grunde genommen ist es nicht nur ein Museum, sondern ein Zentrum der Kultur. Denn das Centre Pompidou beherbergt unter anderem das Museum der Modernen Kunst (Musée National d’Art Moderne), die Bibliothèque Publique d’Information, das Musik-Forschungszentrum IRCAM sowie mehrere Vortragssäle, Kinos und Theater. Die eigenwillige Architektur polarisiert die Pariser noch immer, denn von außen ähnelt das Museum eher einer Fabrik. Bunte, riesige Leitungen und technische Anlagen des Zentrums verlaufen entlang der Fassade und geben dem Gebäude einen einzigartigen Look, der aneckt. Dabei folgen die verwendeten Farben einem klaren Schema. Treppen sind rot, die Belüftung weiß, Rohre der Klimaanlage blau, Wasserrohre grün, elektrische Anlagen gelb.

Was laut Steph auf keiner Tour fehlen darf, ist ein Stopp auf der Brücke Pont Notre-Dame mit Blick auf die Geschichte bzw. auf die Île de la Cité. Denn hier, auf dieser 22 Hektar kleinen, von der Seine umgebenen Binneninsel, hat die Stadt Paris ihren Ursprung. Ganze 9 Brücken verbinden die historische Île de la Cité mit dem Rest der Stadt. Hier befindet sich die berühmte Kathedrale Notre-Dame de Paris, die nach ihrem Brand im Jahr 2019 derzeit im Wiederaufbau steckt. Außerdem findet man hier die ehemalige Königsresidenz Palais de la Cité mit der früheren Palastkapelle Sainte-Chapelle, sowie die Polizeipräfektur und ​​das ehemalige französische Staatsgefängnis Conciergerie de Paris, dessen berühmteste Gefangene die französische Königin Marie-Antoinette war.

Am besten steuert man noch über die neu aufgelegten Radwege zum Stadtpark Parc des Buttes-Chaumont. Egal ob mittags oder abends. Hier befindet sich leicht versteckt ein wahrer Geheimtipp, der schon lange nicht mehr geheim ist: Pavillon Puebla. Stephs Lieblingsspot, wenn sie auf einer Biketour in entspannter Atmosphäre Freunde treffen oder einfach mal dem Grau der Stadt entkommen will. In dem gemütlichen Pavillon isst man Pizza, liegt in den Hängesesseln und wippt den Fuß am Abend zu funky Tunes unter bunten Glühbirnen. Wir genießen hier unser zweites Mittagessen und kommen für den Abend gleich noch einmal.

Noch nicht genug? Stimmt! Deswegen holen wir uns eine zweite Meinung ein und lassen uns von unserer langjährigen Freundin Sokat durch ihren freien Tag gen Westen führen. Meist gefangen im Hamsterrad des Alltags ​​– Déjà-vu mit „Metro, Boulot, Dodo“ – zieht es sie in jeder freien Minute raus aus der Stadt. Vorbei an einem der bekanntesten Denkmäler der Stadt, dem Arc de Triomphe de l’Étoile, geht es sogar auf der über 70 m breiten Champs-Élysées über einen Radweg sicher Richtung Park Bois de Boulogne. Für uns überraschend: Der Park ist zweieinhalb Mal größer als der New Yorker Central Park und bietet den Parisern auf unzähligen Wiesen Platz zum Relaxen, Slackline laufen und Picknicken.

Was auf Sokats City-Tour natürlich nicht fehlen darf: das höchste Gebäude und Wahrzeichen der Stadt, der Eiffelturm. Klar, etwas Klischee-belastet, aber für Sokat immer noch ein Muss für alle Paris-Besucher. Der wichtigste Sendeturm der Stadt ist gleichzeitig das Nationalsymbol der Franzosen und zieht jährlich rund 7 Millionen Besucher an. Natürlich ist bei unserer Ankunft am Nachmittag mindestens die Hälfte der 7 Millionen vor Ort, um die 324 Meter hohe, imposante Architektur für die Nachwelt mit mindestens 5.000 Bilder pro Sekunde festzuhalten. In der Peripherie des Turms ist dadurch kein Fuß an den Boden bzw. kein runder Pedaltritt in die Kurbel zu bekommen. Absteigen und schieben – oder abhauen.

Wer noch Zeit und Batterie hat, fährt zum Louvre Museum – entweder entlang der Seine oder aber auf der Rue de Rivoli, die neuerdings im Rahmen des „Plan Velo“ ausschließlich für Lieferwagen und Fahrräder befahrbar ist. Das 1739 im geschichtsträchtigen Louvre Palast eröffnete Museum ist mit einer Sammlung von mehr als 380.000 Objekten auf einer Fläche von über 72.000 Quadratmetern und fast 10 Millionen Besuchern jährlich eines der größten und meistbesuchten Kunstmuseen der Welt und somit ebenfalls unumgänglich. Wir skippen trotzdem unser Date mit Mona Lisa, denn unsere Fahrräder können wir hier leider nicht mit hineinnehmen. Ein Punkt, an dem dem die Stadt noch arbeiten muss, denn oftmals scheitern unsere Entdeckungen an der Sicherheit unserer Bikes.

Ein weiterer Tipp, den uns Steph, Sokat sowie viele weitere Pariser geben: den Sonnenaufgang bzw. -untergang vom Hügel Montmartre vor der Basilika Sacré-Cœur zu bewundern. Am besten sehr früh morgens, mit einem Croissant in der Hand. Denn dieser Aussichtspunkt inmitten der Stadt ist kein Geheimnis mehr, sondern ein schon lang verbreiteter, not Lonely Planet Tipp.

Können wir eine Sightseeing-Radtour mit dem Bike durch Paris empfehlen? Auf Jeden Fall. Keine Fahrkarten, weniger Staus, direkt am Ort ohne lästige Parkplatzsuche und alles zu eurer Zeit. Sattelt eure Bikes, setzt einen Helm auf und erkundet die Stadt Paris auf ihren unzähligen Fahrradspuren, denn so rollt es sich jetzt leichter, sicherer und schneller! Wo früher die Blechlawinen hupten, klingeln jetzt schon öfters mal die Fahrradglocken.


4. Mountainbiken in Paris? – Eine Handvoll Trails

Paris ist Food, Fashion und Culture. Aber kann man hier auch Mountainbiken? Wir sind mit ein paar Locals rausgefahren, in den Speckgürtel der Stadt, um die Millionenmetropole auf ihre Trail-Tauglichkeit zu prüfen.

Unseren Local Guide Pierre treffen wir im Zentrum, direkt am Bahnhof Gare du Nord. Von hier aus geht es mit dem Zug gen Norden Richtung Saint-Leu-la-Forêt zum Forêt Domaniale de Montmorency. Fahrradmitnahme? Easy! An einem kleinen Dorfbahnhof steigen wir aus und ab aufs Rad. Nach 3 Tagen City-Tour sind wir ungeduldig. Also Turbo-Modus an. Wir wollen schnell die kleinen Gassen des Dorfes hinter uns lassen und rein in den Wald!

10 Minuten später sind wir mittendrin. Was für ein Kontrastprogramm, gerade noch gefangen in einer Millionenstadt und jetzt frei im Wald. Von Paris ist hier nichts mehr zu sehen geschweige denn zu hören. Keine Cafés, keine mürrischen, gestressten Menschen, keine Boulevards, kein Tempo-30-Limit. Wir tauschen es ein, gegen Vogelgezwitscher, Waldluft und das Summen unserer Motoren. Unsere Haibikes machen den Weg zum Ziel, denn selbst die Zufahrt zu den Trails lässt uns johlen. „Whoop“ – ein kleiner Singletrail führt uns zum Startpunkt. 2 bis 3 Trails gehen von dieser sandigen Erhöhung ab. Wir folgen den Spuren. Droppen blind in die ersten Passagen. Keine Steine, und keine Wurzeln. Dafür sandige Trail-Abschnitte, die uns ab und zu ins Straucheln bringen. Doch Spaß haben wir hier allemal!

Der Trail windet sich mit seinen perfekt geshapten Anliegern durch den Wald und ein paar gut gebaute Kicker warten hinter der ein oder anderen Kurve. Einige Hindernisse und Sprünge sind hier so gut konstruiert, wie man sie in einem Bikepark erwarten könnte. Mit der relativ geringen Erhöhung von 190 Metern haben wir im Uphill sowie Downhill dank der E-Unterstützung im Forêt Domaniale de Montmorency eine gute Zeit. Nach ein paar Abfahrten und gesammelten Flugmeilen geht es zurück in die Stadt – genauer gesagt, in den Naturpark Gâtinais français im Süden von Paris. Denn hier, um Fontainebleau, gibt es noch weitere Trails, die so komplett anders als die des Nordens sind.

Ein bisschen mehr als eine Stunde braucht es aus dem Pariser Stadtzentrum per Zug oder Auto nach Fontainebleau. Wie auch im Norden im Forêt Domaniale de Montmorency ist hier die Stadt weit entfernt. Große Felsformationen zieren den Wald. Nach einem kurzen Anstieg folgen Trails, die unsere Skills mit großen Drops und Steilhängen testen. Doch in Fontainebleau werden sich alle Könnerstufen wohlfühlen. Im ganzen Gebiet verteilt gibt es gut präparierte Singletrails, die dank E-Unterstützung richtig viel Bock machen – könnten. Denn ohne die Hilfe der Locals oder Apps wie Komoot oder Trailforks wären wir an diesem Spot verloren. Da auch hier alles eher inoffiziell erbaut wurde, führen natürlich keine Schilder zum Glück. Am besten schließt man sich hier den Locals an. In Teil Fünf geben wir euch 1 bis 2 Vokabeln an die Hand, damit der erste Smalltalk auf Anhieb klappt, denn wir alle kennen die Sprachbarriere in Frankreich ;-).

Auf dem Rückweg machen wir noch einen kleinen Abstecher nach Versailles. Natürlich lässt man uns nicht einen Meter in das weltberühmte Château de Versailles rollen. Kein Einlass mit den Bikes. Wir orbiten um das außergewöhnlich große Schloss, das sich über 63.000 m² Gesamtfläche erstreckt und Mitte des 17. Jahrhunderts bis zur Französischen Revolution die Hauptresidenz der Könige von Frankreich war. Der Barockbau dehnt sich an einer Stelle über mehr als einen halben Kilometer aus und gilt als Höhepunkt europäischer Palastarchitektur. Kein Wunder, dass er als Vorbild für zahlreiche Schlösser im 17. bis zum 19. Jahrhundert diente. Wir geben uns mit dem Pièce d’Eau des Suisses zufrieden. Der 13 Hektar große, im Jahr 1679 künstlich angelegte See stellte damals die Wasserversorgung des Schlosses her und ist heute Ort der Entspannung für die Bewohner der Stadt Versailles.

Paris ist ein Schweizer Taschenmesser. Klar werden euch hier keine alpinen Abfahrten erwarten, doch gibt es in der Region rund um die Hauptstadt ein Trail-Netz, das allen Könnerstufen Spaß bereiten wird – speziell mit E-Unterstützung. Mit der richtigen Einstellung und einer entspannten Crew kann man hier schöne Stunden unweit einer Weltstadt verbringen.


5. Escape Essentials – Cafés, Bars, Restaurants, Dos and Don’ts in Paris

Bike-Shops

Veloactif
Wo? 39 avenue de Pierre Brossolette, 92120 Montrouge
Web veloactif.com

OVELO
Wo? 24 Rue du Mistral, 91140 Villejust
Web ovelo.fr

Wo schläft man in Paris am besten?

In Paris erwarten euch lange Tage und kurze Nächte. Trotzdem brauchen wir alle immer einen kleinen Rückzugsort, an dem wir mal fünfe gerade sein lassen und die Füße hochlegen können. Anbei verraten wir euch unsere beiden Lieblingshotels, in denen wir uns nach dem einen oder anderen Glas Wein in die Federn fallen gelassen haben.

Hotel Amour Paris
Wo? 8 Rue de Navarin, 75009 Paris
Web hotelamourparis.fr

Hoxton Paris
Wo? 30-32 Rue du Sentier, 75002 Paris
Web thehoxton.com/paris/

Wo isst man in Paris am besten?

Bouillon Julien
Wo? 16 Rue du Faubourg Saint-Denis, 75010 Paris
Web bouillon-julien.com

Septime
Wo? 80 Rue de Charonne, 75011 Paris
Web septime-charonne.fr

Saturne
Wo? 153 Rue de Lourmel, 75015 Paris
Web restaurant-saturne.fr

Marché des Enfants Rouges
Wo? 39, rue de bretagne, 75003 Paris

Perruche
Wo? Printemps De L’Homme, 2 Rue du Havre 9ème étage, 75009 Paris
Web perruche-restaurant.com

Pink Mama
Wo? 20bis Rue de Douai, 75009 Paris
Web bigmammagroup.com/en/trattorias/pink-mamma

Wo trinkt man in Paris am besten Wein?

Septime Cave
Wo? 3 Rue Basfroi, 75011 Paris
Web septime-lacave.fr

Le Dauphin
Wo? 131 Ave Parmentier, 75011 Paris
Web restaurantledauphin.net

Servan
Wo? 32 Rue Saint-Maur, 75011 Paris
Web leservan.com

Hotel Amour
Wo? 8 Rue de Navarin, 75009 Paris
Web hotelamourparis.fr

Welche Cafés wir euch in Paris empfehlen

Echo
Wo? 95 rue d Aboukir, 75002 Paris
Web echo-paris.com

Hoxton Paris
Wo? 30-32 Rue du Sentier, 75002 Paris
Web thehoxton.com/paris/

Café de Flore
Wo? 172 Bd Saint-Germain, 75006 Paris
Web cafedeflore.fr

Dos

  • mit dem Fahrrad ein paar Sehenswürdigkeiten abklappern
  • auf dem E-MTB Fontainebleau erkunden
  • auf dem Markt Marché des Enfants Rouges essen
  • Ausblick über Paris von Montmartre/Sacré-Coeur bestaunen
  • Louvre Museum auschecken
  • die Parks Jardin de Tuileries und Jardin de Luxembourg erkunden
  • warme Croissants zum Frühstück
  • Le Pavillon Puebla. Pizza & Tunes bei Tag & Nacht
  • lange Abende mit Wein und netter Unterhaltung
  • einen – oder viele – Café in einen der unzähligen Straßencafés
  • ein paar französische Vokabeln vorab lernen

Donts

  • Champs-Élysées mit tausenden Touristen ablaufen
  • seine Wertsachen/Fahrrad unbeaufsichtigt lassen
  • Tauben füttern
  • mit dem Auto durch die Stadt gondeln
  • nachts ohne Licht am Fahrrad durch Paris fahren
  • kein Wort französisch sprechen

Französisch für Anfänger

Salut – Hi
Bonjour – Guten Tag
Bonsoir – Guten Abend
Comment ça va? – Wie geht es dir?
Ça va bien, merci. – Mir geht es gut, danke.
S’il vous plaît (form.) – Bitte
Merci beaucoup – Vielen Dank!
De rien – gerne
Excusez-moi – sorry
Vas-y, Allez-y – Los!
Oui – ja
Non – nein
Attention – Achtung
Au secours! – Hilfe!
Je ne parle pas (beaucoup de) français – Ich spreche leider kein Französisch
Savez vous où sont les trails? – Können Sie uns zu den Trails bringen?
Pouvez vous m’emmener sur les trails? – Können wir uns euch anschließen?
L’addition s’il vous plait. – Die Rechnung bitte.
Un croissant et un café s’il vous plaît – Ein Croissant und einen Kaffee bitte.
Une tournée s’il vous plaît – Noch einmal das Gleiche bitte.

6. Escape faster – Unsere Elektrofahrzeuge im Detail

Das Haibike AllMtn 12

Haibike AllMtn 12 | Yamaha PW-X2/600 Wh | 160/160 mm (v/h)
24,3 kg in Größe L | 6.499 € | Hersteller-Website

Für die Sprünge bei Fontainebleau und die sandigen Pisten im Forêt Domaniale de Montmorency haben wir uns für das Haibike AllMtn 12 entschieden. Der Schub aus dem Yamaha PW-X2-Motor mit 600-Wh-Akku lässt sich als „extraordinaire“ bezeichnen. Er befördert uns selbst über steilste Rampen stets entspannt zum Trail-Einstieg hinauf. Bergab erzeugt das Fahrwerk aus FOX 38 Factory-Federgabel und RockShox Super Deluxe Select-Dämpfer mit jeweils 160 mm Federweg viel Traktion. In Kombination mit der hohen Front und der starken Verzögerung der bissigen Shimano XT-Vierkolbenbremsen sorgt das selbst bei Mountainbike-Einsteigern für ein sicheres Fahrgefühl. Doch nicht nur auf den Trails rund um die Fashion-Hauptstadt macht das Haibike AllMtn 12 eine gute Figur. Der tiefrot lackierte Vollcarbon-Rahmen im markanten Haibike-Design zieht selbst auf der überladenen Flaniermeile der Champs-Élysées noch die Blicke der Touristen auf sich.

Chapeau
Durch die Leistung aus dem kraftvollen Yamaha PW-X2-Motor schafft man jeden Anstieg und würde selbst die 237 Stufen zur Basilika Sacré-Cœur meistern.
Sacre bleu!
Das Fahrwerk mit 160 mm Federweg und die gemischten Laufradgrößen sorgen für Trail-Performance und verwandeln selbst beherrschte Biker zum Enfant terrible auf Offroad-Strecken außerhalb der Stadtmauern.
Déjà-vu
Die Züge aus dem Cockpit verschwinden durch den von Haibike bekannten, markanten Kühlergrill in den Rahmen und sorgen so für eine saubere Silhouette.
Haute Couture
Unser exklusives Fluchtfahrzeug, das AllMtn 12 in der tiefroten Metallic-Lackierung, stammt aus der Haibike Kollektion 2022 und wird bald vom Pariser Laufsteg den Weg in den Bikehandel finden.

Das Haibike Trekking 10

Haibike Trekking 10 | Bosch Performance Line CX/625 Wh | 100 mm (v)
26,7 kg in Größe L | 4.199 € | Hersteller-Website

In Paris überschneiden sich 6.100 Straßen auf über 13.000 Kreuzungen und bieten viel zu entdecken. Für eine entspannte und stilvolle Stadttour sind wir auf das Haibike Trekking 10 gestiegen. Dank des nach oben rotierten Bosch Performance Line CX-Motor findet der 625-Wh-Akku weit unten im Unterrohr Platz und verleiht dem E-Bike einen besonders niedrigen Schwerpunkt und ein stabiles Fahrverhalten. Dadurch eignet sich das Trekking 10 sowohl zum entschleunigten Cruisen als auch dazu, sich mit Tempo in langgezogene Kurven zu lehnen. Dabei kann es sich voll auf das seitliche Profil der 2,4” breiten Schwalbe Super Moto X-Reifen abstützen. Für den passenden Fahrkomfort sorgt die SR Suntour MOBIE E45 Federgabel mit 100 mm Federweg an der Front und dämpft selbst die rausten Pflastersteinstraßen der Pariser Altstadt ab. Damit man auch abends in der Stadt der Lichter sicher unterwegs ist und nicht zwischen den Straßenlaternen untergeht, sorgt das markante Skybeamer-Frontlicht für gute Sicht und Sichtbarkeit.

À la carte
Das Haibike besitzt mit dem Modular Rail System eine universelle Befestigungsmöglichkeit, für die es ein ganzes Menü an Flaschenhalter oder anderes Zubehör gibt.
Moulin Rouge
Das markante Skybeamer-Frontlicht strahlt fast so stark wie die Beleuchtung von so manchen französischem Nachtclub und sorgt so für eine sichere Fahrt.
Tête-á-tête
Beim Haibike Trekking 10 wird das Bosch Kiox-Display nah über dem Vorbau montiert.
Pièce de résistance
Das Herzstück, der starke Bosch Performance Line CX-Motor, wurde nach oben verdreht in den Rahmen eingebaut. So passt der Akku vor den Motor und sorgt für einen tiefen Schwerpunkt.

Das Haibike Trekking 9

Das Haibike Trekking 9 ist der petit frère, der kleinere Bruder des Trekking 10 und teilt sich mit ihm viele Vorzüge. Auch bei ihm wurde der kraftvolle Bosch Performance Line CX-Motor nach oben rotiert in den Rahmen eingebaut, sodass der 625-Wh-Akku vor dem Motor im Unterrohr Platz findet. Das verleiht dem Bike dasselbe ausbalancierte Handling und den leicht sportiven Charakter, wodurch es selbst in den engsten Pariser Gassen am Haibike Trekking 10 dranbleibt. Beim Haibike Trekking 9 werden die Motordaten aber statt auf einem kompakten Kiox-Farbdisplay nur auf einem rudimentären Intuvia-Display ausgegeben. Für etwas mehr Fahrkomfort auf französischen Pflastersteinstraßen verbaut Haibike an der Front des Trekking 9 eine SR Suntour MOBIE25-Federgabel mit 100 mm Federweg. Das E-Bike rollt auf voluminösen Continental CONTACT Cruise-Reifen mit 2,4” Breite und verzögert durch Shimano MT 410-Zweikolbenbremsen. Der aufgeräumte Rahmen erzeugt durch grellrote Farbakzente Aufmerksamkeit – chic!

Haibike Trekking 9 | Bosch Performance Line CX/625 Wh | 100 mm (v)
26,2 kg in Größe M | 3.899 € | Hersteller-Website
Passé
Das Haibike Trekking 9 greift auf das altmodische Bosch Intuvia-Display zurück, um die Motordaten anzuzeigen.
Rapide
Das Trekking 9 besitzt eine 100 mm SR Suntour MOBIE25-Federgabel und schnell rollende Continental CONTACT Cruise Reifen, wie gemacht für die Pariser Innenstadt.
Balance
Durch den rotierten Bosch Performance Line CX-Motor findet der Akku vor dem Motor Platz. Der dadurch entstandene tiefe Schwerpunkt verleiht dem Haibike seine Fahrstabilität und ein ausbalanciertes Handling.
Bagage
Der StandWell-Gepäckträger bietet mit einer maximal zulässigen Zuladung von 25 kg reichlich Transportkapazitäten für euren Einkauf auf dem Marché des Enfants Rouges.

Bock auf eine Tour durch Barcelona, Zürich, Wien, Lissabon, Frankfurt oder Berlin? Hier findest du unsere bisherigen E-MOUNTAINBIKE City Escapes und jede Menge Insider-Tipps, Trail-Action und Einblicke in die jeweilige Metropole.


Hat dir dieser Artikel gefallen? Dann würde es uns sehr freuen, wenn auch du uns als Supporter mit einem monatlichen Beitrag unterstützt. Als E-MOUNTAINBIKE-Supporter sicherst du dem hochwertigen Bike-Journalismus eine nachhaltige Zukunft und sorgst dafür, dass der E-Mountainbike-Sport auch weiter ein kostenloses und frei zugängliches Leitmedium hat! Jetzt Supporter werden!

Words: Julian Lemme Photos: Valentin Rühl

Über den Autor

Julian Lemme

Julian hat schon mit Haien den Pazifik erkundet, der Höhenangst im Himalaja die Hand geschüttelt, ein paar Stunden im ältesten Knast Uruguays gesessen und im brasilianischen Regenwald Weltfrieden gefunden. Als digitaler Nomade hat er die halbe Welt bereist und ganz nebenbei die Layouts für unsere Magazine gemacht. Heute ist er schon fast sesshaft geworden und lebt mit seinem Hund Bonnie im sonnigen Lissabon, um dort zu biken, zu surfen und den entspannten Lebensstil zu genießen. Als Art Director haben wir ihm die geilen Layouts und Styles zu verdanken, die unsere Magazine auszeichnen.