Das Garmin Edge 1030 Plus ist aktuell das Topmodell der Fahrrad-Navis im Portfolio des Outdoor-Spezialisten. Als externes Gerät funktioniert es am E-Bike genauso gut wie am herkömmlichen MTB oder beim Wandern, doch der Lenker ist der angestammte Platz des Garmin Edge 1030 Plus. Wie schlägt es sich im Vergleich mit der Konkurrenz?
Hier findet ihr alles über den Test des besten Fahrrad-Navi für E-Bikes.
Das Garmin Edge 1030 Plus bietet das umfassendste Navigationspaket im Test, auch als E-Bike-Display macht es eine gute Figur.
Das Garmin Edge 1030 Plus ist ein externes Navigationsgerät der Oberklasse – und mit einem Preis von 600 € ist es auch das kostspieligste in unserem Test. Dafür wurde es von Garmin mit allen Spielereien ausgestattet, die man sich vorstellen kann.
Bedient wird es über ein 3,5” großes Touchdisplay. Die Menüführung ist zwar aufgeräumt, die Fülle an Einstellungen kann aber leicht überfordern. Alleinstellungsmerkmal in unserem Test: Neben vielen kostenlosen Fahrradkarten lassen sich kostenpflichtige Spezialkarten für das Garmin Edge 1030 Plus erwerben. Die Routenberechnung lässt sich ebenfalls bis ins Detail individualisieren, indem man Profile mit unterschiedlichen Navigationspräferenzen anlegt. Neben Modi wie Offroad-Radfahren und Mountainbike hat man die Möglichkeit, auch Autofahren oder Wandern zu wählen. Im nächsten Schritt lässt sich die Route hinsichtlich der Fahrtzeit, der Distanz oder des Anstieges optimieren. Darüber hinaus besitzt das Garmin Edge 1030 Plus die Funktion „Routing nach Beliebtheit“. Anhand gesammelter Nutzerdaten werden besonders beliebte Streckenabschnitte bevorzugt. Dadurch kann man sich vom Garmin über Trails in der Nähe der eigenen Route lotsen lassen oder gesperrte Streckenabschnitte umfahren. Den gewünschten Zielort könnt ihr über die Adresse ins Navi eintippen oder auf der Karte auswählen.
Touren lassen sich sowohl auf dem Gerät als auch am PC oder Smartphone erstellen und mit dem Garmin Edge 1030 Plus synchronisieren. Für Routen aus Portalen wie Komoot, Strava und Trailforks bietet Garmin den IQ Store an, über den man Apps auf dem Navi installieren kann, um auf die Routen zurückzugreifen. Anders als mit dem SIGMA kann man dadurch schnell und unkompliziert seine Routen per Smartphone und Komoot planen und auf das Garmin übertragen. Bei Berechnungen langer Routen braucht das Garmin Edge 1030 Plus länger als die Konkurrenz, kürzere Routen stehen nach wenigen Sekunden bereit. Auf Abzweigungen weist das Garmin mit gut erkennbaren Pfeilen und Pieptönen hin, so verpasst man keine Abzweigung. Passiert es doch einmal, wird die Route neu berechnet. Die Zeit für die Neuberechnung der Route hängt zwar von der verbliebenen Strecke ab. Beim direkten Vergleich fällt aber auf: Hier gibt es schnellere Geräte im Test. Eine eigenständige Sprachausgabe beherrscht das Garmin Edge 1030 Plus nicht, sie kann aber über ein gekoppeltes Smartphone erfolgen. Das Display kann seine Helligkeit automatisch regeln, selbst auf der höchsten Stufe ist es dabei allerdings nicht besonders hell und fällt hinter dem SIGMA ROX 12.0 und dem Bosch Nyon zurück. Die Ablesbarkeit leidet darunter jedoch nicht: Auf dem Garmin sind Auflösung, Schrift und Karte immer gut zu erkennen. Die Akkulaufzeit profitiert von dem etwas gedämpften Display, der Akku hält bis zu einem Tag Dauerbetrieb durch.
Das Garmin verfügt über den ANT+ Standard und Bluetooth und kann mit den meisten Sensoren in Verbindung treten. Mit kompatiblen E-Bikes, die das ANT+ LEV-Profil unterstützen, können auch Motor- und Akkudaten wie Unterstützungsstufe, Ladestand und Restreichweite auf dem Garmin Edge 1030 Plus-Display angezeigt werden. Es ist damit ein möglicher Display-Ersatz für einige E-MTBs von Specialized und GIANT sowie Bikes mit aktuellen Shimano-Motoren. Durch die Bluetooth-Verbindung zum Smartphone kann die eingebaute Sturzerkennung eine Notfallbenachrichtigung an einen hinterlegten Kontakt aussenden. Auch seinen Diebstahlschutz verdankt das Garmin Bluetooth. Ist er aktiviert, schlägt das Garmin Edge 1030 Plus bei verräterischen Bewegungen Alarm und sendet zusätzlich eine Benachrichtigung an das verbundene Smartphone. Das geht aber nur, solange das Smartphone in Reichweite ist.
Die Sensoren im Garmin werden auch dafür verwendet, Metriken der Fahrt auszuwerten und Sprünge, die Fahrweise oder den Schwierigkeitsgrad einer Strecke zu bemessen.
Fazit
Das Garmin Edge 1030 Plus ist der Pfadfinder in diesem Test! Die moderne Hardware, die gute Navigation und die direkte Verbindung zum Smartphone machen es zur besten Option für alle, die ihr Navi an mehreren Bikes nutzen möchten. Es ist mit 600 € aber auch das teuerste Gerät im Test. Der üppige Funktionsumfang lässt zwar keine Wünsche offen, erschwert jedoch leider die Menüführung. Das Garmin Edge 1030 Plus kann auch als E-Bike-Display eingesetzt werden – kompatibel sind bisher aber nur wenige Motoren.
Tops
- detaillierte und gute Navigationsfunktion
- umfassende Zusatzfunktionen
- zeigt E-Bike-Daten an
- Diebstahlschutz
- Sturzerkennung
Flops
- over-engineered
- komplizierte Menüführung
- nicht das hellste
Mehr Informationen findet ihr unter garmin.com.
Das Testfeld
Einen Überblick über diesen Vergleichstest erhaltet ihr hier: Das beste Fahrrad-Navi für E-Bikes im Test
Alle Navigationsgeräte im Vergleichstest: Bosch COBI.Bike Sport (Zum Test) | Bosch Nyon (Zum Test) | Bosch SmartphoneHub (Zum Test) | Garmin Edge 1030 Plus | SIGMA ROX 12.0 (Zum Test)
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Words: Rudolf Fischer Photos: Jonas Müssig