E-SUVs sind einer der heißesten Trends unter den E-Bikes. Egal, ob Alltag oder Abenteuer – die besten SUV E-Bikes können alles in einem. Dennoch sind die Unterschiede innerhalb der Kategorie riesig. Wir haben 10 neue und spannende SUV E-Bikes getestet und sagen euch, worauf ihr beim Kauf achten müsst.

Lässig, komfortabel und zu allem bereit – das ist die Botschaft, die von einem SUV E-Bike ausgeht. SUV E-Bikes sind voll im Trend und wollen die treuen Begleiter sein, egal was auf dem Programm steht. Während manche von uns drei verschiedene Bikes in der Garage stehen haben, ist ein SUV E-Bike ein Singleplayer, der sich nahtlos in jede Szenerie einfügt. Und mehr Möglichkeiten als je zuvor bietet: Egal, ob wir Alltagsaufgaben bewältigen und täglich zur Arbeit pendeln, in der Stadt stylisch unterwegs sein oder einkaufen gehen wollen – SUV E-Bikes fallen auf und sind ein Statement. Doch damit nicht genug: entspannte Ausflüge ins Grüne oder anspruchsvolle Alpenüberquerungen, Radreisen oder Surfen über flowige Singletrails? Dank zahlreicher Komfort- und Sicherheits-Features sowie Offroad-Bereifung ist nicht nur der Weg ein Erlebnis, sondern auch das Ziel: Warum die Radtour nicht mit Picknick, Angeln, SUP am See oder einem Overnighter, sprich Schlafen unter freiem Himmel, verbinden? Denn SUV E-Bikes bieten auch zahlreiche Optionen für den Gepäcktransport.

Was macht ein SUV E-Bike aus?

Ein gutes SUV E-Bike steckt voller Features und Funktionen. Die Bikes selbst basierten in der Vergangenheit entweder auf mit Vollausstattungen versehenen E-MTBs oder auf hochgerüsteten Trekking-Bikes. Die neuesten Modelle wurden jedoch von Grund auf neu entwickelt. Und das merkt man. Gute SUV E-Bikes sind so vielfältig einsetzbar wie ein Schweizer Taschenmesser. Und mehr als nur praktisch: Sie verkörpern Sportlichkeit, Spaß und Abenteuer. Aber trifft das auch auf alle zu? Unser Testfeld besteht aus der neuesten Generation an SUV E-Bikes, die mehr Geländegängigkeit und Komfort denn je bieten. Dennoch befinden sich einige mehr auf der sportlichen Seite mit einem klassischen Oberrohr und andere mit einer sehr aufrechten Sitzposition als Tiefeinsteiger klar auf der bequemen Seite. Doch die Tiefeinsteiger bieten mehr Vorteile als man denkt und performen mitunter auch besser als ihre Pendants mit Oberrohr.

Um herauszufinden, was die 10 SUV E-Bikes alles können, haben wir sie nicht nur auf einer definierten Teststrecke mit und ohne Beladung im direkten Vergleich getestet, sondern sie auch zum täglichen Pendeln genutzt und natürlich auf die unterschiedlichsten Ausflüge und Abenteuer entführt. Mit Stand-Up Paddle, Zelt und Picknick-Equipment. Unser Office-Dog Henry durfte natürlich auch mit – im Hundeanhänger! Badesee, Weinberge und Alltag – wir kommen!

PS: Falls ihr einen Hund habt und überlegt ihn auf solche Abenteuer mitzunehmen, schaut gerne bei unserem Schwestermagazin DOWNTOWN vorbei. Hier haben wir 9 Fahrrad-Hundeanhänger im Vergleichstest gehabt.

Unser SUV E-Bike Testfeld

Von schlichtem Design bis hin zu extravaganten Auftritten, von Under- bis Overstatement – in unserem Vergleichstest sind gleich 10 SUV-Bikes unterschiedlicher Hersteller, die gegeneinander antreten. Das teuerste Bike in unserem Testfeld kostet 9.999 €, das günstigste 5.299 €.

Entscheidend für ein gutes SUV E-Bike sind eine hohe Ergonomie und ein sattes Fahrwerk, um im Alltag genauso wie auf längeren Touren viel Komfort und Sicherheit zu vermitteln. Die SUV E-Bikes in unserem Testfeld sind alle vollgefedert und verfügen über Federwege von 100–140 mm. Die Hinterbau-Kinematiken sind dabei meist auf die Absorption von einzelnen Stößen wie etwa bei Bordsteinkanten ausgerichtet, anstatt adrenalingeladene Offroad-Performance auf anspruchsvollen Trails mit vielen schnell aufeinanderfolgenden Schlägen zu bieten. Sechs haben ein im Winkelverstellbares Cockpit und alle Bikes haben zumindest in einer Ausstattungsvariante eine Teleskop-Sattelstütze.

An unseren Testbikes findet sich die neueste Generation an E-Motoren wieder. Gleich drei Mal verbaut ist der neue und innovative Pinion MGU E1.12-Motor mit integrierter Getriebeschaltung, ein Mal mit konventioneller Kette und zwei Mal mit wartungsarmem Riemenantrieb. Vier Mal kommt der populäre Allrounder Performance Line CX von Bosch zum Einsatz, am Moustache J die etwas schwächere Performance Line-Variante, dazu GIANT mit dem SyncDrive Pro2-und Specialized mit dem 2.2-Motor. Die Akku-Kapazitäten an unseren Testbikes starten bei 625 Wh, was kein Problem ist, da Range-Extender so gut wie Standard bei den SUV E-Bikes sind. GIANT stattet das Stormguard E+1 direkt ab Serie mit einem Range-Extender aus, womit es auf eine Akku-Kapazität von 1.050 Wh kommt und damit den Ausdauer-King im Test darstellt.
Die Schaltungsvarianten sind vielfältig: angefangen bei den integrierten Getriebe-Schaltungen des Pinion MGU E1.12-Motors mit 12 Gängen und einer Bandbreite von 600 % am FLYER, BULLS und ROTWILD, über die Nabenschaltung Enviolo mit einer kleinen Bandbreite von 380 % bis hin zu klassischen Kettenschaltungen mit 11 oder 12 Gängen von Shimano und SRAM und einer Bandbreite von 454–500 %.

Der innovative Pinion MGU E1.12-Motor mit integrierter Getriebeschaltung.
Die Nabenschaltung Enviolo mit einer kleinen Bandbreite von 380 %.

Die Vollausstattung ist essenzieller Bestandteil eines jeden SUV E-Bikes. Doch Vollausstattung ≠ Vollausstattung. Denn gerade hier gibt es große Unterschiede in Sachen Funktionalität und Qualität. Die meisten Bikes haben weit nach unten gehende Schutzbleche, die leider bei fast ausnahmslos allen im Gelände klappern. Gleiches gilt für nahezu alle verbauten Ständer. Bei drei Modellen klappte sich der Ständer während der Fahrt im technischen Terrain abseits der offiziellen Waldwege sogar aus. In Bezug auf Gepäckträger zeigen sich einige Variationen: An manchen Bikes wie dem FLYER Goroc TR:X 8.63 gibt es lediglich seitliche Taschen-Befestigungen, Frontgepäckträger beim Riese & Müller Delite 4 GT Touring, Specialized Tero X und CENTURION Country R3000i LX. Beim CENTURION dient der Frontgepäckträger gleichzeitig als Aufnahmepunkt für Flaschenhalter oder Range-Extender. Dann gibt es noch gefederte Gepäckträger bei Moustache, GIANT und R&M und schlichte Ausführungen wie beim ROTWILD R.C1000. Statt auf einen Gepäckträgertaschen-Standard zu setzen, findet man im Testfeld MIK-Gepäckträger, Ortlieb QL3.1-Gepäckträger, MonkeyLoad-Träger und AVS-Gepäckträger. Manchmal integrieren die Hersteller gleich mehrere Systeme in einem Träger, wie etwa Moustache.

Der Heckträger am Moustache J ist nicht nur Teil der gefederten Masse…
… sondern besitzt auch noch Aufnahmesysteme für MIK- und Ortlieb QL3.1- Taschen.

Was die Beleuchtung betrifft, verfügen einige Modelle über Bremslichter, darunter ROTWILD, Specialized, Riese & Müller und CONWAY. Zusätzlich bieten diese vier Modelle plus CENTURION und ADVANCED auch eine Fernlichtfunktion.

Gefederter, massiver vs. schlanker, ungefederter Gepäckträger

Unter den 10 SUV E-Bikes sind vier Tiefeinsteiger und sechs mit klassischem Oberrohr vertreten. Doch Kritiker aufgepasst, denn ein SUV E-Bike-Tiefeinsteiger ist keinesfalls gleichzusetzen mit einem Damen- oder Altherrenrad – unsere Testbikes sind für jung bis alt! Sowohl Carbon- als auch Alu-Rahmen sind vertreten. Eine Special Mention gibt es für Moustache und ihr spannendes neues Fertigungsverfahren: Der Rahmen des Moustache J.All wird in einem Alu-Schwerkraftgussverfahren zu 100 % made in France hergestellt. Das sorgt für Vor-und Nachteile, die über die einfache Nutzung hinausgehen und Einfluss auf den gesamten Lebenszyklus haben.

ADVANCED Trekking Pro FS Wave Tiefeinsteiger vs. Specialized Tero X mit klassischem Oberrohr

In unserem Vergleichstest gibt es zwischen den 10 SUV E-Bikes einen Gewichtsunterschied von über 8 kg, da das ROTWILD sich mit seinen 25,6 kg als Carbon-Rad als leichtestes “Fliegengewicht” im Gegensatz zu dem schweren GIANT mit stolzen 34,1 kg präsentiert. Über die Schulter schmeißen klappt hier nicht, dafür ist aber alles dran, was wir brauchen.
Und zu guter Letzt haben die SUV E-Bikes Prestige. Nicht jeder legt gleich viel Wert auf Prestige, aber Fakt ist, es gibt schwächere und stärkere Marken im Testfeld, unterschiedlichste Designs und natürlich zahlreiche technische Features, die für mehr oder weniger interessanten Gesprächsstoff am Stammtisch sorgen.

25,6 kg leichtes ROTWILD vs. 34,1 kg schweres GIANT

Die Bikes in der Übersicht

Marke Bike Rahmenform Gewicht Motor Preis Link
ADVANCED Trekking Pro FS Wave Tiefeinsteiger 32,1 kg Bosch Performance Line CX 5.499 € Zum Test
BULLS Vuca EVO FSX 1 Klassisch 29,9 kg Pinion MGU E1.12 7.499 € Zum Test
CENTURION Country R3000i LX Tiefeinsteiger 29,4 kg Bosch Performance Line CX 5.599 € Zum Test
CONWAY CAIRON SUV FS 7.7 Tiefeinsteiger 28,1 kg Bosch Performance Line CX 5,299 € Zum Test
FLYER Goroc TR:X 8.63 Klassisch 29,1 kg Pinion MGU E1.12 8.999 € Zum Test
GIANT Stormguard E+ 1 Klassisch 34,1 kg GIANT SyncDrive Pro2 7.999 € Zum Test
Moustache J. All Tiefeinsteiger 32,3 kg Bosch Performance Line 6.199 € Zum Test
Riese & Müller Delite 4 GT Touring Klassisch 30.8 kg Bosch Performance Line CX 7,629 € Zum Test
ROTWILD R.C1000 TOUR Klassisch 25,6 kg Pinion MGU E1.12 9,999 € Zum Test
Specialized Turbo Tero X 6.0 Klassisch 26,5 kg Specialized 2.2 6,200 € Zum Test
Ø 29,8 kg Perfion ProSync E2.2
(Danke, Chat GPT 😉 )
7,092€

Unser E-Mountainbike Test-Team

Rudi: Komfortables Touring, aber hoch hinaus
Rudi unternimmt gern Tagestrips ins Allgäu und erklimmt auch gern mal den ein oder anderen Gipfel, weshalb ein großer Akku, am besten mit Range-Extender, wichtig für ihn ist. Wegen Rückenproblemen ist eine gute Ergonomie auf dem Bike mit einer angenehmen Sitzposition überlebensnotwendig.
Antonia: Pendeln und Bikepacking, um der Großstadt zu entfliehen
Antonia fährt gern täglich zur Arbeit. Hier muss sie durch die Stadt, die Hasenbergsteige erklimmen, bis sie den Wald erreicht.
An verlängerten Wochenenden macht sie gerne Bikepacking-Touren, bei der ein Baggersee inklusive sein muss, da diese in Stuttgart rar sind.
Erik: Hauptsache viel Kilometer und ein Autoersatz
E-SUV auf vier und zwei Rädern. Seinen Porsche Cayenne lässt Erik aber auch gerne mal zu Hause stehen. Er fährt am liebsten längere Touren und startet gern vor der Haustür. Wegen 30 km verlässt er das Haus nicht.
Manne: Einkaufen und den Hund auf Touren immer dabei
Manne geht regelmäßig am Samstag auf den Wochenmarkt und benötigt deshalb viel Stauraum und Taschen. Damit sein Hund Henry mitfahren kann, braucht sein Bike eine Anhängerfreigabe und am besten einen großen Akku wegen des Mehrgewichts.

SUV E-Bike vs. Trekking E-Bike – Wo ist der Unterschied?

SUV E-Bikes sind die besseren Trekking E-Bikes. Punkt. Und deren konsequente Weiterentwicklung, die neue Möglichkeiten eröffnet und sich somit auf dem Siegeszug für das beste Bike für Alltag und Abenteuer befindet. Trekking-Bikes hatten vor ihrer Elektrifizierung eine klare Ausrichtung: effiziente Fortbewegung in der Freizeit – schmale Reifen für geringen Tretwiderstand und eine dynamische Sitzposition für mehr Treteffizienz. Wenn überhaupt Federelemente verbaut waren, dann nur kleine, um nicht unnötig das Gewicht nach oben zu treiben und damit keine Kraft in einem wippenden Chassis verpufft.

Die Elektrifizierung der Trekking-Bikes hat einiges verändert. Eine breitere Masse an Menschen stieg aufs Bike, neue Nutzungsszenarien entstanden und auch neue technologische Möglichkeiten! Doch diese neuen Ansprüche wurden anfangs komplett verkannt. Die anfängliche Elektrifizierung der Trekking-Bikes war lediglich ein Nachrüsten von Akkus und Motoren, ohne die Komponenten an die erhöhten Belastungen anzupassen und aufzurüsten, um den neuen Anwendungsbereichen gerecht zu werden.In diesem Kontext rückt die Effizienz aufgrund des Motors in den Hintergrund, während dickere Offroad-Reifen, leistungsstarke Bremsen, eine umfassende Vollfederung und die vielseitige Konzeption der Bikes aus herkömmlichen Trekking-Rädern wahre Alleskönner machen.

Nimmt man den Strom aus dem Akku für Navigationssysteme, Licht und Diebstahlschutzmit Ortung, eröffnen die Motorsysteme unendlich viele Möglichkeiten, die weit über ein mitdrehendes Hinterrad hinausgehen.

Somit nimmt das SUV E-Bike seinen verdienten Platz ein. Herzlich Willkommen in einer neuen Ära: SUV E-Bikes sorgen schon ab der Haustüre für Fahrspaß und sind für alles gewappnet. Ein E-SUV betont die Stärken, die ein E-Bike-Motor liefert und vereint das Beste von drei Kategorien: City-, Trekking- und E-Mountainbikes. Der Begriff SUV E-Bike klingt cooler, geht mit dem Wandel der Zeit und stellt die Trekking-Bikes auf den Kopf. Sie sind mehr als einfache Trekking-Bikes, denn sie sind von vornherein durchdacht und dadurch vielseitiger, bieten maximalen Langstreckenkomfort, Alltagstauglichkeit und eine umfassende und hoch qualitative Ausstattung und Komponenten.

Das Bike für alles. Sportlich und spaßig in der Natur, entspannte Tage am Wasser oder gemütliches Lagerfeuer in den Bergen. Auch im Alltag überzeugt das SUV E-Bike als Packesel oder Pendlerfahrzeug und ist unschlagbar. Vielseitigkeit ist King! Die umfangreiche Vollausstattung lässt keine Wünsche offen.

Was ist das beste SUV E-Bike für mich?

Die Frage nach dem optimalen SUV E-Bike für eure Bedürfnisse lässt sich am besten in zwei Schritten beantworten. Zuerst solltet ihr euch selbst als Fahrer genau unter die Lupe nehmen. Wo und wie fahrt ihr am häufigsten? Was müsst ihr transportieren? Bewegt ihr euch hauptsächlich auf Asphaltstraßen oder wagt ihr euch auch in leichtes Gelände und auf einfache Trails? Nutzt ihr das Bike nur in der Stadt? Seid ihr die einzigen, die das Bike fahren oder werden andere Familien- oder Haushaltsmitglieder euer neues Lieblings-Bike ebenfalls nutzen? Und schließlich, was möchtet ihr mit dem Bike erreichen? Geht es mehr um das tägliche Commuten oder um Abenteuer und Reisen?

Sobald eure individuellen Anforderungen geklärt sind, solltet ihr einen Blick auf die technischen Aspekte der SUV E-Bikes werfen und ob diese eurem Lifestyle und euren Bedürfnissen entsprechen. Welchen Charakter hat das Bike? Was macht es besonders und mit welchen einzigartigen Merkmalen überzeugt es? Was kann das SUV E-Bike? Bevor wir uns in technischen Spezifikationen verlieren, schauen wir nach dem Einsatzzweck, wofür ihr das Bike kaufen wollt. Klar ist: Das eine perfekte SUV E-Bike gibt es nicht, entscheidend ist, was zu euch passt. Welche technischen Aspekte für eure Kaufentscheidung wichtig sind, erfahrt ihr gleich. Generell gilt jedoch: Ein vielseitiges Bikes mit breitem Einsatzbereich bringt immer Vorteile. Denn so hat das Bike die Möglichkeit, mit eurer Entwicklung Schritt zu halten, wenn ihr neue Anwendungsbereiche für euch entdeckt oder richtig angefixt seid.

Ein SUV E-Bike sollte gute Fahreigenschaften aufweisen, die sich aus Sicherheit, Komfort und Fahrspaß zusammensetzen. Dies beinhaltet Lenkbarkeit, Reifengrip, Bremsleistung und das Verhalten mit Gepäck. Außerdem spielen die Federung, das Fahrwerk, die Sitzposition, das Lärmniveau und die Cockpit-Ergonomie eine Rolle. Das Rad sollte über ausreichend Motorleistung verfügen und ein agiles Handling bieten. Die Wartung sollte einfach sein, mit leicht zugänglichen Komponenten und Akkus. In Bezug auf die Ausstattung sind stabile Schutzbleche und Ständer, leistungsstarke Beleuchtung, ein qualitativ hochwertiger Gepäckträger und vielseitige Befestigungsmöglichkeiten für Taschen wichtig. Nicht zuletzt sollten das Design und die Verarbeitungsqualität ansprechend sein, einschließlich Schweißnähte, Spaltmaße und der Integration von Komponenten in die Silhouette des Bikes. Ihr wollt euch ja auch gern mit dem Bike zeigen, oder?

Worauf muss man bei einem SUV E-Bike achten?

Seid ihr euch darüber im Klaren, welchen Einsatzbereich das Bike bei euch hat, geht’s ans Technische eurer SUV E-Bike Kaufentscheidung – also der zweite und umfassendere Teil. Hier gibt es wie immer einiges zu beachten. Damit ihr am Ende die richtige Entscheidung trefft, erklären wir euch nun, auf was ihr beim SUV E-Bike achten müsst …

Motor

Auch wenn es immer aufs ganze Bike ankommt – der Motor bestimmt den grundlegenden Charakter des gesamten Bikes maßgeblich mit. Hersteller tendieren bei den SUV E-Bikes zu Full-Power-Motoren. Gewicht und super-sleake Motorintegration sind nicht so wichtig. In unserem Motoren-Vergleichstest könnt ihr euer Motor-Know-how gerne noch erweitern. Die Hersteller wollen dem Kunden mit den Full-Power-Motoren viel Tretarbeit abnehmen und ein entspanntes Vorankommen selbst im hügeligen Terrain ermöglichen. Trekkingtouren in den Bergen, oder wer im hügeligen Stuttgart pendelt, freut sich! Darum greifen alle Bike-Hersteller bis auf einen zum Top-Modell der Motorenhersteller – Moustache wagt einen anderen Weg, und Specialized liefert sein Tero X je nach Ausstattungsvariante auch mit schwächeren Motoren aus. Zum Motor gehören auch Faktoren wie die Integration des Motors in das Bike, App und Connectivity-Features sowie das dazugehörige Display. Unser Testfeld umfasst 4 verschiedene Motorenhersteller: Pinion, Bosch, Specialized und GIANT. Doch welcher Motor eignet sich für wen beziehungsweise was?

Der Pinion-Motor MGU E1.12 ist eine gute Wahl, vor allem für Trekkingtouren, Langstrecken und Pendler. Die im Motor integrierte Getriebeschaltung hält allen Witterungsbedingungen stand und muss nicht nach jeder Ausfahrt gewartet werden, wenn man einen Antriebsriemen statt einer Kette nutzt. Außerdem kommt der Pinion-Motor ohne Kassette oder Schaltwerk aus, besonders Umwerfer sind meist recht exponiert und reagieren empfindlich auf Felskontakt. Mit einem Pinion-Motor wird zumindest dieses defekt-anfällige Bauteil eliminiert.

Pinion-Motor MGU E1.12

Der große kraftvolle Alleskönner von Bosch: Performance Line CX. Der leistungsstarke Motor ist spritzig, lässt sich durch seine Motorfeinabstimmung jedoch auch gut beherrschen. Außerdem besitzt das neue Smart System von Haus aus ein gutes Connectivity-Paket. Moustache integriert ihn ebenfalls, wenn auch in der abgeschwächten Version des Bosch Performance Line. Man kann auch sagen, der CX auf Sparflamme – nicht ganz so kraftvoll, weshalb die Bike-Hersteller stärker auf ein harmonisches Zusammenspiel von Schaltung und Übersetzung achten müssen.

Bosch Performance Line CX

Leise, gefühlvoll und clever ins eigene Motorsystem integriert: Der Specialized 2.2, der mit dem super-potenten Levo erschienen ist, macht nicht nur im Levo eine sportliche Figur, sondern funktioniert auch im vielseitigen Tero X und liefert ein natürliches Fahrgefühl mit super Performance.

Specialized 2.2

Der GIANT SyncDrive Pro2-Motor ist für die eher sportlichen E-MTBs im GIANT-Portfolio entwickelt und wie der Motor von Specialized ebenfalls komplett in einem hauseigenen Motorsystem von GIANT integriert, samt Navigationsfunktion und Range-Extender-Kompatibilität. Er hat ordentlich Power. Hier und da braucht es deshalb eine erfahrene Hand, um die direkte Kraftentfaltung zu bändigen.

GIANT SyncDrive Pro2-Motor

Akku-Konzept

Wie auch beim Motor kommt es darauf an, wie und was ihr mit dem Bike fahren wollt. An unseren Test-Bikes sind alle im Unterrohr integrierten Akkus entnehmbar, was Vorteile beim E-Bike-Transport oder Laden des Akkus außerhalb des Bikes bringt. Teilweise gibt es Akkus mit Tragegriff wie beispielsweise am CENTURION – praktisch. Aber auch hier zeigen sich große Unterschiede hinsichtlich Akku-Cover, Schließmechanismen oder der Erreichbarkeit des Ladeports oder generell des Akkus. So sind am ROTWILD, BULLS und FLYER die Akkus ein Teil des Unterrohrs. Wollt ihr diese SUV E-Bikes auf einem Heckträger transportieren, aber den Akku lieber im Kofferraum mitführen, klaffen große Löcher im Rahmen, durch die Dreck bei der Fahrt in das E-Bike gelangen kann.

Von der Erreichbarkeit und praktischen Entnahme…
… bis hin zur individuellen Wahl der Akkukapazität

Bei modularen Systemen kann der Akku mit Range-Extendern – externen Akkus, die man an den Hauptakku mit anschließen kann – erweitert werden. Sie variieren je nach Hersteller in Größe und Kapazität, vom 250-Wh-PowerMore Range-Extender im Trinkflaschenformat bis hin zu dicken Klötzen mit ganzen 535 Wh am FLYER. Außerdem bieten Hersteller inzwischen häufiger die Möglichkeit, die Akku-Kapazität des Hauptakkus zu wählen, so auch ADVANCED, BULLS, Moustache und Specialized in diesem Test. Generell müsst ihr für euch herausfinden, wie viel Akku-Kapazität für euren SUV E-Bike-Lifestyle notwendig ist. Wer also meist auf kleinen Runden unterwegs ist, aber am Wochenende gern mal größere Touren macht, kann einen kleinen fest verbauten Akku im Bike wählen und mit Range-Extender fürs Wochenende erweitern. Für mehr Diebstahlschutz verzichten alle Hersteller in unserem SUV E-Bike-Test auf eine leichte Entnehmbarkeit: Alle im Test verbauten Akkus sind mit einem Schlüssel gesichert.

By the way, FIT hat eine coole Funktion, bei der ihr am SUV E-Bike zwischen schnellem und normalem Laden wählen könnt. Außerdem gibt es eine Longlife-Funktion, dann lädt der Akku nur bis 80 % auf. GIANT bietet eine ähnliche Funktion über das smarte Ladegerät an. Vor allem, wenn ihr das Bike über den Winter in den Keller stellt, verlängert ihr damit die Lebenszeit eures Akkus, wenn ihr ihn nicht tiefentladen oder voll aufgeladen lagert.

Schaltung und Bandbreite

Nachdem euch klar ist, welcher Motor mit welcher Akku-Kapazität eure Wahl ist, dürft ihr dabei das harmonische Zusammenspiel eurer Schaltung in Kombination mit Kette oder Riemen nicht vergessen. Die Bandbreite ist hierfür entscheidend. Moustache fällt hier mit seinem J-All negativ auf, da die Übersetzung zu schwach gewählt und nur eine kleine Bandbreite mit dem schwächsten Motor im Test kombiniert ist. Ergo: An manchen Steigungen kommt man zum Stehen. Im Gegenzug hat FLYER einen sehr starken Motor mit interner Übersetzung, großer Bandbreite und großem Ritzel hinten, dass so groß wie das Kettenblatt ist. Selbst beim steilsten Anstieg hat man den passenden Gang, wohingegen man in der Ebene bei Cruising-Tempo eher im (zu) hohen Gang unterwegs ist.

Integrierte und reichweiten-basierte Navigation

Hersteller bieten oftmals coole Zusatzfunktionen an, die, wenn gut umgesetzt, den Funktionsumfang nochmal deutlich erweitern. Navigationsfunktionen, die die Reichweite und den Verbrauch des Motorsystems in Verbindung mit der Topografie einbeziehen, können einen Mehrwert leisten. Leider sind diese im Gegensatz zu früher, wie das Bosch Nyon, nicht mehr wirklich integriert und es wird meistens zusätzlich das Handy oder ein GPS-Navigationsgerät benötigt. Doch lieber ein nicht so gut integriertes Navigationssystem als keins, falls der Handy-Akku auf dem Berg doch mal leer geht. Wirklich offroad-tauglich war dennoch keines der Navis in unserem SUV E-Bike-Test. Die drei Pinion-Bikes mit FIT-System und GIANT bieten lediglich Abbiegehinweise in Form von Pfeilen an, Bosch packt zumindest einen schematischen Straßenverlauf on top. ROTWILD sorgt mit einer SP Connect-Halterung und einem USB-C-Ladeanschluss vor, sodass man ohne Umwege das Smartphone am Lenker befestigen und laden kann. Für das Bosch-System lässt sich die SmartphoneHub-Halterung werkzeuglos an Stelle des Kiox 300/500-Displays anbringen. Darüber kann das Smartphone während der Fahrt vom E-Bike-Akku geladen werden, und das Smartphone samt Navi mit Kartendarstellung wird per Lenkerremote fernbedient, wie vorher bereits das Kiox-Display.

Das FLYER hat das größte Display in unserem Testfeld und bietet Abbiegehinweise in Form von Pfeilen an.
Rotwild bietet eine reichweitenbasierte Navigation an. Hierfür müsst ihr das Handy als Display nutzen.
Falls der Handyakku während eures Ausfluges leer geht, könnt ihr es problemlos während der Fahrt mit Hilfe eines USB-C-Anschlusses am ROTWILD laden.

Reifen

28” ist tot – zumindest was SUV E-Bikes betrifft. Nichts charakterisiert City-Bikes oder altmodische Trekking-Bikes so sehr wie dieses (antiquierte) Maß für Reifendurchmesser. Dabei ist es nicht der nominale Durchmesser selbst, auf den es ankommt: Vier Testbikes rollen auf größeren 29”-Laufrädern, fünf auf „kleineren“ 27,5”-Laufrädern und eines auf einem Laufradmix aus 29” vorne und 27,5” hinten. (Würde man daraus den Mittelwert ziehen, landet man auch bei 28,175” ;). Der Knackpunkt ist, die Maße 27,5” und 29” sind aus dem E-MTB-Segment entliehen. Das bedeutet für euch: breite und eher profilierte Reifen, die für mehr Fahrkomfort und Traktion bei allen Fahrbedingungen sorgen. Bei wem gelingt es, bei wem nicht? Die Hersteller in unserem SUV E-Bike-Test haben es verstanden: richtiges Profil und breite Reifen! ADVANCED hat mit 2,1 Zoll die schmalsten und BULLS mit den Supero AllGround die am schwächsten profilierten, falls es mal wirklich matschig wird. Vorbei sind die Zeiten, wo man sich Sorgen machen musste, in versenkten Straßenbahnschienen stecken zu bleiben. ROTWILD kann bei der Reifenwahl zwar mit den anderen im Test mithalten, der Hersteller verbaut aber als einziger einen anderen Vorder- als Hinterreifen und zieht hinten einen sehr lauffreudigen und nur wenig profilierten Reifen auf. Damit verschenkt er etwas Potenzial, da das Bike eigentlich sehr sportlich gefahren werden kann. Mit etwas grobstolligeren Reifen hätte man mehr aus der Offroad-Performance auf matschigen Trails rausholen können.

Weniger ist manchmal mehr.

Kleiner Teaser: Viel hilft nicht immer viel, also ist hoher Reifendruck nicht die Lösung für alle Probleme – besonders nicht bei einem SUV E-Bike. Wer Komfort und Grip anstelle von Lenkerflattern und Unsicherheit bevorzugt, sollte die Reifendruck-Empfehlung der Hersteller unterschreiten. Vor allem Tiefeinsteiger neigen schneller zu Lenkerflattern, da das stoßabsorbierende Element reduziert wird. Die Reifenhersteller im Test empfehlen regelrechte Fantasiewerte von 1,6–4,5 bar für unsere Testreifen, wobei einige sogar 2,8 bar als Minimaldruck angeben. Der Hintergedanke hierfür ist, die Integrität von Reifen, Schlauch und Felge zu wahren, während der Fahrer oft an zweiter Stelle steht. Es ist verlockend, den Reifendruck auf glattem Asphalt hochzusetzen, da härtere Reifen schneller rollen und Durchschläge und Pinch Flats vermieden werden können. Fahrer mit wenig Erfahrung wählen im Zweifel die goldene Mitte, und so landen schnell über 3 bar im Reifen, was zu vielen Nachteilen führt. Selbst unser schwerster Tester Rudi mit über 100 kg geht beim Pendeln über asphaltierte Landstraßen nicht über 2 bar im Hinterrad hinaus: „Ich hab lieber 2 mal im Jahr einen Platten, weil das Hinterrad über eine scharfe Kante eines Schlaglochs rollt, anstatt auf den Grip und den Fahrkomfort eines anschmiegsamen Reifens zu verzichten.“ Der Rollwiderstand ist bei den kraftvollen Motoren vernachlässigbar und zählt sowieso nur auf glatten Asphalt-Pisten (gähn). Zudem ist die Akku-Reichweite von den SUV E-Bikes im Test so enorm, dass nicht mit Tricks wie hohem Reifendruck mehr Reichweite aus dem Akku gekitzelt werden muss. Die Generation der Trekking-Fahrer war es zwar gewohnt, mit höherem Druck zu fahren, aber die modernen Reifen wurden speziell für E-Bikes entwickelt und verfügen über ein höheres Volumen sowie robustere Karkassen.

Tuning-Tipp: Tubeless! Keine Panik vor einem Flat, die Dichtmilch repariert kleine Blessuren meist von selbst. ROTWILD macht es direkt richtig und schickt das Testrad ohne Schläuche mit Tubeless-Bereifung zu uns in die Redaktion.

Bremsen

Bei SUV E-Bikes ist die Brems-Performance vor allem aufgrund des hohen Gewichts und des breiten Einsatzgebietes wichtig. Neben einer gut funktionierenden Bremse ist auch die Dosierbarkeit für euch als Fahrer von Bedeutung. Wie gut verzögert die Bremse? Und wie viel Kraft muss dafür aufgewendet werden? Und hat das SUV E-Bike ein ABS-System? Die Bremsen in unserem Testfeld sind alle aus dem E-Mountainbike-Bereich, weshalb ihr direkt üben könnt, mit nur einem Finger zu bremsen. Bei den meisten im Test geht das, aber das ein oder andere SUV E-Bike, wie zum Beispiel das ADVANCED oder das Moustache, macht es einem dann doch unnötig schwer.

Federung

Unsere vollgefederte Testflotte hat einen Federweg von 100–140 mm. Je nachdem, wie gerne ihr offroad fahren geht, benötigt ihr mehr oder weniger Federweg. Jedoch hat unser SUV E-Bike-Test auch gezeigt, dass es nicht nur auf den Federweg an sich ankommt. CONWAY hat nach dem GIANT insgesamt den zweitgeringsten Federweg, aber einen hoch entwickelten Hinterbau, und geht mit den nur 100 mm hinten super-effizient um und lässt weder Grip noch Fahrkomfort vermissen. Damit zeigt CONWAY, dass es nicht auf den Federweg ankommt, der auf dem Papier steht, sondern wie man mit den Federwegsreserven umgeht.

Ergonomie und Sitzposition

Ist der Vorbau höhen- und winkelverstellbar, kann die Sitzposition nach persönlichen Vorlieben eingestellt werden und jeder findet die gewünschte Sitzposition je nach Einsatzgebiet. Wer auf dem ROTWILD oder Specialized sitzt, wird schnell merken, dass man zwangsläufig eine eher sportliche Sitzposition einnehmen muss. Dahingegen bieten das CENTURION oder auch das Moustache eine eher aufrechte Haltung mit Hollandrad-Feeling. Entscheidet ihr euch für einen Tiefeinsteiger, heißt das nicht zwangsläufig, dass der Einstieg wahrhaftig tief ist. Das Moustache hat im Gegensatz zum CENTURION einen eher hohen Einstieg und hier kommen Biker, die Probleme haben, ihr Bein hoch zu heben trotz Tiefeinsteiger-Rahmen an ihre Grenzen. Ein großes Plus für den Komfort bringt eine absenkbare Sattelstütze. Mit dieser könnt ihr nicht nur bequem beim Halten an Ampeln sitzen bleiben, ohne absteigen zu müssen, sondern auch bei Talfahrten den Sattel absenken: So habt ihr mehr Bewegungsfreiheit im Stehen auf ruppigen Abfahrten und seid auch im Sitzen angenehmer im Bike integriert, wenn es richtig schnell auf Asphaltstraßen ins Tal geht.

Winkelverstellbare Cockpits helfen, eine ergonomische auf euch abgestimmte Sitzposition zu erreichen.

Lautstärke

Geräuschkulisse und Fahrradkomponenten sind zwei entscheidende Aspekte, die bei SUV E-Bikes nicht zu übersehen – pardon – zu überhören sind. Ein lautes Motorgeräusch in Verbindung mit klappernden Teilen kann den Fahrspaß erheblich beeinträchtigen. Vor allem wenn man das Gefühl hat, das Fahrrad fällt jeden Moment auseinander. Häufigste Verursacher unerwünschter Geräusche waren in unserem Test vor allem die Fahrradständer und Schutzbleche. Insbesondere bei unebenem Waldboden oder grobem Kopfsteinpflaster werdet ihr merken, von was wir sprechen. Fahrt ihr dann doch mal öfters im Wald und es stört euch zu sehr, könnt ihr vor eurer Ausfahrt den Ständer abmontieren.

Handling

Das Handling des SUV E-Bikes während der Fahrt ist der Wegweiser für Fahrspaß und Fahrsicherheit. Kann das Bike sowohl mühelos in der Stadt als auch in schwierigen Gelände Vorhersehbarkeit und Sicherheit verleihen, ist der Spaß all-inclusive. Was macht ein spaßiges Handling aus? Hier spielen mehrere Faktoren rein. Hop on – Hop off lautet das Motto der SUV E-Bikes. So sollte es sich anfühlen, wenn ihr aufsteigt, losdüst und das Bike wieder abstellt. Wünschenswert ist ein spritziger dynamischer Fahrcharakter mit starker, aber dennoch natürlicher und leicht beherrschbarer Motorcharakteristik. Für Trail-Spaß benötigt das Bike Offroad-Potenzial, und hier kommt die Federung erneut ins Spiel. Am besten ist es, wenn die Federung nicht nur darauf ausgelegt ist, einzelne Stöße abzufangen, um beim Überfahren einer Bordsteinkante möglichst viel Komfort zu bieten, sondern z. B. auch so, dass gutes Feedback und Gegenhalt abseits von Wegen zurückkommen. Wer drei Wurzeln in Folge überfährt, sollte nicht nach der zweiten Wurzel bereits komplett im Federweg abgetaucht sein. Wer sich zwischen komfortablen oder straffen Fahreigenschaften nicht entscheiden will, wählt das Specialized Tero X, denn das kann beides!

Wie gut Lenkbefehle umgesetzt werden, macht sich bemerkbar, wenn die Schotterstraßen verlassen werden. Kontrolle, Präzision und Agilität werden durch viele Faktoren beeinflusst; Traktion am Vorderrad, durch griffige Reifen, feinfühlig ansprechende Federgabeln und poppige Hinterbauten, die Gewichtsverteilung im Bike, damit die Balance und wie viel Druck auf dem Vorderrad lastet. Die Rahmengeometrie wie Lenkkopfwinkel, Radstand, Tretlagerhöhe und und und. Sogar die Lenkerbreite beeinflusst das Lenkverhalten. Das ROTWILD lenkt sich eher präzise-sportlich und dabei fahrstabil, das Moustache hingegen eher quirlig mit Hollandrad-Feeling. Da ein SUV E-Bike nicht nur für Spritztouren um den Block, sondern auch beim Pendeln oder auf Ausfahrten genutzt wird, sind oft Gepäckträgertaschen verbaut. Diese sollen sich während der Fahrt so wenig wie möglich bemerkbar machen. Gepäckträger, die hinten extra breit ausfallen wie bei GIANT und Moustache, sind zwar sperrig, sorgen aber dafür, dass die Taschen nicht in die Speichen, Kette, Riemen oder Bremsscheiben geraten können. Auch eine ausgeglichene Gewichtsverteilung macht sich im Fahrverhalten bemerkbar. Doch Fahrspaß kann auch durch ein schickes Bike-Design aufkommen. Wenn man mit dem Lambo durch die Stadt fährt, kommt es nicht darauf an, wie schnell er von 0 auf 100 beschleunigt, sondern wie gut er aussieht.

Diebstahlschutz

Das SUV E-Bike zu schützen, ist gar nicht mal so unwichtig, da es auch dementsprechend kostet. Wer sein Bike bei einer Tour am See oder an der Hütte abstellen will, profitiert von einem effektiven Diebstahlschutz. Klar kann auf ein digitales oder analoges Schloss nicht verzichtet werden, aber ein kleines Add-On gegen Diebe schadet nie. Neben GPS-Trackern versuchen akustische Alarme, die Langfinger schnell in die Flucht zu treiben. Ihr könnt also ohne Sorge ins Wasser oder in die Hütte gehen und müsst nicht euer Bike dauerhaft im Blick haben.

Langfinger aufgepasst! Unterschiedliche Systeme wie das eBike-Lock von Bosch sichern das SUV E-Bike nochmal extra ab.

Alle SUV E-Bikes mit dem Bosch Smart System kommen von Haus aus mit der eBike Lock-Funktion, mit der das Smartphone zum digitalen Schlüssel wird. Moustache stattet das J-All zusätzlich mit dem Bosch ConnectModule aus, das einen Ortungs-Chip integriert. Beim Riese & Müller Delite 4 kommt statt des Bosch-Chips der hauseigene RX-Chip zum Einsatz, der als Voraussetzung für die R&M-Ortungsdienste und den Wiederbeschaffungs-Service dient. Auch bei den drei E-Bikes mit FIT-Motorsystem lassen sich FIT Digital Key (Smartphone als Schlüssel) und der FIT E-Bike Tracker (Ortungsdienste) kostenpflichtig nachrüsten. Auch das Specialized Tero X beherrscht ein Systemlock per Smartphone oder Pin und gibt sogar einen Alarm von sich, wenn es unrechtmäßig bewegt wird: Finger weg!

Gewicht

Solltet ihr euer SUV E-Bike als Packesel im Alltag auf dem Wochenmarkt oder für lange Touren mit Gepäck beladen, ist es wichtig, dass ihr nicht das zulässige Gesamtgewicht (zGG) überschreitet. Hier gilt nicht nur die zulässige Zuladung auf dem Gepäckträger, sondern auch das maximal zulässige Gesamtgewicht eures E-Bikes. Das setzt sich zusammen aus:E-Bike-Gewicht, Fahrergewicht samt Ausstattung und Gepäck sowie Anhänger. Ihr habt einen Hund und wollt mit Fahrrad-Hundeanhänger fahren, dann solltet ihr checken, ob das SUV E-Bike eine Anhängerfreigabe hat. Nur sehr wenige der Testbikes haben eine Anhängerfreigabe, obwohl diese Bikes für Kinderanhänger ideal sind.

Wenn euer Hund mitfahren möchte…
…solltet ihr zGG und Anhängerfreigabe des Bikes nochmal checken.

Doch wie wichtig ist generell das Gewicht eures SUV E-Bikes selbst? Kennt ihr ein SUV-Auto, bei dem man auf die Klimaanlage verzichtet, um ein niedriges Fahrzeuggewicht zu erzielen? Wir auch nicht. Und so sind auch die SUV E-Bikes im Test. Für möglichst viele Einsatzzwecke gewappnet und so viel Fahrkomfort und Sicherheit gewährleisten wie nur geht – das schlägt aufs Gewicht. Leicht über Wurzeln abziehen, spontane Sprungmanöver und Richtungswechsel sind da nicht so einfach drin. Um einen wirklichen Allrounder zu ergattern, nehmt ihr lieber ein höheres Gewicht in Kauf und habt mehr Funktionen und ein größeres Einsatzgebiet. Klar gibt es Szenarien, bei denen das Gewicht nervig sein kann, wie wenn ihr das Bike in den Keller tragen müsst oder auf den Heckträger packt. Könnt ihr den Akku ausbauen, habt ihr direkt einen easy Workaround.

Bei den meisten E-Bikes ist die Diskussion darüber, wie viel Akku-Kapazität ich benötige und wie viel ich dadurch an Gewicht einsparen, oft ziemlich hitzig, aber auch immer sinnvoll. Die vier Tiefeinsteiger im Test bewegen sich in Sachen Akku-Kapazität allesamt am unteren Rand des Testfeldes, was erstmal nicht verwunderlich ist. Tiefeinsteiger oder „Wave“-Rahmen haben im Normalfall eine gestauchte Rahmengeometrie: Die Front ist hoch, der Abstand von Sattel zu Lenker eher kurz, und das sorgt zum einen für eine kompakte, aufrechte und darum sehr bequeme Sitzposition auf dem SUV E-Bike. Der Nebeneffekt ist, dass durch das kurze Unterrohr wenig Platz für lange Akkus ist, die im Unterrohr integriert werden sollen, besonders, wenn ein Modell auch in der Rahmengröße S angeboten wird.

Durch das kurze Unterrohr bei den Tiefeinsteigern haben die Akkus weniger Platz.
Unterschiedlichste Varianten der Akkuentnahme können es euch schwerer oder leichter machen.
Die Rahmengeometrie entscheidet mit, wie und wo ihr euren Akku entnehmen könnt.

Alle vier Tiefeinsteiger haben 625-Wh-Akkus, was für eine große Tagestour für viele Fahrer schon ausreichend ist. Keine Regel ohne Ausnahme: Beim ADVANCED, das auch nicht sonderlich kurz ausfällt, passt in allen Größen auch ein stattlicher 750-Wh-Akku ins Unterrohr. Und Bikes wie das Riese & Müller und das GIANT haben auch einen sehr kurzen Reach und es trotzdem hinbekommen, einen großen Akku unterzubringen. Beim Moustache hingegen hat man die Wahl zwischen 500 Wh oder 625 Wh, was für leichte Fahrer sinnvoll sein kann – 200 € gespart, Gewicht gesenkt und lieber in einen flexiblen Range-Extender investiert. Bei Moustache kostet der PowerMore mit 250 Wh 500 €, den man flexibel mit mehreren Bikes nutzen kann und auch nur, wenn man ihn braucht.

Setup

Wir predigen es oft, aber auch hier gilt wie immer: Dein Bike ist nur so gut, wie du es (auf dich) abstimmst! Du kannst das beste Bike kaufen und es fährt sich dennoch furchtbar. Nicht nur der Reifendruck ist entscheidend, sondern auch das richtige Setup. Wer sich hier nicht auskennt, sollte lieber Geld in ein professionelles Setup beim Fahrradhändler seines Vertrauens investieren.

Das Set-Up ist und bleibt wichtig.
Nicht alle haben einen winkelverstellbaren Lenker, falls doch, solltet ihr diesen auf euch anpassen.

Set-Up-ABC, was gehört alles dazu:
– Dämpfer und Gabel
– Sitzhöhe
– Bremshebel
– Lenkerhöhe, Lenkerneigung (falls ihr einen winkelverstellbaren Vorbau habt)
– Reifendruck (nicht zu hoch, haben wir oben bereits schon erklärt)
– Satteltaschen, wichtig! (Lieber einmal mehr Zeit nehmen und dafür viel Stress unterwegs sparen)

Um euch das Set-Up um das ganze Drum herum zu erleichtern, sind Schnellspanner ein entgegenkommendes Feature: unkompliziert und schnell. Super für alle, die sich ein Bike teilen. Bei unserer Testflotte ist schnell aufgefallen, dass einige Bikes, wie beispielsweise das ADVANCED, eine schlechte Erreichbarkeit von Komponenten wie etwa dem Dämpfer haben. Kommt ihr gut an Dämpfer und andere Komponenten ran, müsst ihr das Setup danach ausrichten, auf welchem Untergrund ihr fahrt, welches Fahrergewicht inklusive Gepäck auf dem Bike lastet, ob ihr eher gestreckt oder gestaucht sitzt und was für einen Fahrstil ihr habt.

Der Dämpfer wird anhand des Fahrstils und Untergrund angepasst.

In unserem Testfeld sieht man einige außergewöhnliche Hinterbaukonstruktionen, wie am GIANT oder Moustache, die eine Einarmschwinge statt eines Rahmendreiecks haben. Sitzstreben, Kettenstreben und Verbindungsstück zum Sattelrohr bieten den Vorteil, dass man den Riemen einfacher austauschen kann, ohne ein Rahmenschloss am Hinterbau öffnen zu müssen. Aber keine Sorge, im Normalfall macht das nur ein Profi und ihr müsst euch darum nicht kümmern. Und noch eins oben drauf setzt das Moustache, da es weder ein Rahmenschloss noch einen Riemenspanner braucht, weil der Motor und die Hinterradachse auf der gleichen Strebe sitzen – Chapeau!

Voll-Ausstattung

Wer die meiste Zeit ohne Ständer und Schutzbleche fährt, wird bei einem SUV E-Bike schnell merken, wie praktisch diese Teile doch sind. Die verzweifelte Suche, in der Stadt einen freien Fahrradständer oder eine Wand zum Anlehnen zu finden, hat damit ein Ende. Ihr könnt jederzeit euer SUV E-Bike abstellen und erreicht den Inhalt eurer Gepäckträgertaschen einfacher, wenn ihr beide Hände zur Verfügung habt. Außerdem werden Kette, Antrieb und Lager geschont, wenn beim Ablegen weder Dreck noch Sand drankommt. Aber: Eine Ständerfunktion zu haben, macht nur Spaß, wenn diese sinnvoll konstruiert und positioniert ist, was nicht bei allen Bikes der Fall ist. Genauso auch die Schutzbleche, die stabil konstruiert und ausreichend Abstand zum Reifen haben sollen. Vor allem die Befestigung der Schutzbleche war bei einigen SUV E-Bikes im Test nicht ausreichend: Klappern und Schleifgeräusche sind als treue Begleiter während der Fahrt garantiert. Sie sind nicht nur für den Spritzwasserschutz wichtig, sondern auch als tragendes Bauteil für Licht und Lampen. Apropos Licht und Lampen: Bikes ohne Fern- und Bremslicht bekommen von uns einen fetten Minuspunkt. Mit wenig Aufwand kann man großen Nutzen bekommen, liebe Hersteller, das sollte jeder hinbekommen.

Licht, Frontgepäckträger, Schutzbleche…
… Heckgepäckträger und kompatible Taschen. Es ist alles am Start.

Um das SUV E-Bike als praktischen Packesel zu nutzen, sind Gepäckträger mit durchdachten Systemen verbaut. Ist der Gepäckträger dafür zugelassen, könnt ihr sogar einen Kindersitz montieren. Vor allem die Quick-Lock-Systeme von Ortlieb oder der MIK-Standard haben mit einer schnellen und sicheren Montage überzeugt. Wo die Taschen überall fixierbar sind, hängt vom Bike ab. Sowohl das CENTURION, R&M Delite 4 als auch das Specialized haben die Möglichkeit eines Front-Gepäckträgers. Beim Specialized haben wir uns aufgrund der Sportlichkeit dagegen entschieden. Wenn ihr dann vollbeladen auf einer Trekkingtour in den Alpen einen richtig steilen Berg mit dem SUV E-Bike erklimmen müsst, dann kann es auch passieren, dass ihr aus Sicherheit lieber schiebt. Hier kommt die Schiebehilfe ins Spiel, die euch wie von Zauberhand mit nur einem gedrückten Knopf unterstützt.

Design

Die Palette ist groß und reicht von schlank bis voluminös, so wie das GIANT, über solide oder grazil-filigran erscheinende Rahmen, über sportliche Vibes wie das Specialized oder ROTWILD, hin zu modernen City-Vibes wie dem ADVANCED. Im Detail gibt es Unterschiede, wie groß die Schweißnähte oder auch die Spaltmaße zwischen Rahmen und Akku-Cover sind. Es sieht nicht nur weniger hübsch aus, sondern es kann dadurch Wasser in den Rahmen und an die elektronischen Kontakte gelangen. Kabelsalat am Cockpit bieten vor allem CONWAY und Specialized, und die Kabel gehen teilweise sogar vor den Lichtkegel. Eine cleane Kabelführung und ein generell aufgeräumtes und nicht überfrachtetes Cockpit sind dann doch die charmantere Lösung. Auch die Displays sind auf unterschiedlichste Art verbaut: Im Vorbau integriert, wie beim GIANT, oder vor dem Vorbau wie beim Rest im Test. ROTWILD hat als einziges das Display nicht mittig, sondern links und bringt auch das kleinste im Testfeld mit. Mit Abstand am größten ist das FLYER-Display – Fernseh-Feeling garantiert. Auch die Integration von Motorsystem und Dämpfer gibt jedem Bike seine eigene Note. Gerade das ADVANCED hat ordentlich was an Design mitgebracht: die kunstvoll gestaltete Dämpferwippe, die sich dem rechteckigen Sitzdom anschmiegt, und der Dämpfer, der fast unsichtbar im Sattelrohr verschwindet.

Schaut man sich die Cockpits der Bikes im Test an, fällt einem schnell ins Auge, wenn Hersteller nicht auf einen cleanen Look Wert legen.
Kabelwirrwarr am Cockpit, das teilweise sogar in den Lichtkegel hängt, kann schnell störend wirken. GIANT macht es hier besser als Specialized.

Tops

Das GIANT Display ist im Steuersatz integriert und fällt kaum auf.
Die Dropper-Post von Specialized ist die längste im Test mit seinen 150 – 190 mm. Auch das niedrige Sattelrohr sorgt für viel Bewegungsfreiheit und mehr Spaß auf den Trails.
Das ADVANCED überzeugt mit seinem Design. In der City ist es mit seiner kunstvoll gestalteten Dämpferwippe ein echter Hingucker.
Am CONWAY ist die Lupine SL Nano-Lampe mit Fernlicht gut positioniert vor dem Lenker. Zusammen mit dem CONTEC LED-Rücklicht mit Bremslichtfunktion, das weit oben installiert ist, sorgt dies für gute Sicht und Sichtbarkeit
Am CONWAY verrichtet die aufwändig gestaltete Hinterbau-Kinematik einen super Job und spricht sehr feinfühlig an.
Schön und clean überzeugt die Motorintegration am FLYER Goroc TR:X.
Moustache setzt auf regionale Herstellung, um die Wege möglichst kurz zu halten. Anhand eines Alu-Guss-Verfahren in Frankreich lassen sie den Hauptrahmen aus flüssigem Aluminium, das in einer Form erstarrt, entstehen.
Typisch Riese & Müller kann man das SUV- E-Bike im umfangreichen Konfigurator auf die eigenen Bedürfnisse und Vorlieben anpassen.
Dank Carbon-Rahmen und hochwertigen Teilen kommt das ROTWILD trotz massig Federweg, großem Akku, schwerem Motor und Vollausstattung auf schlanke 25,6 kg und ist das leichteste Bike im Testfeld.

Flops

Aufgrund des modern designten Rahmen erschwert das ADVANCED SUV E-Bike einem die Erreichbarkeit des Dämpfers. Ein Setup ist kaum möglich.
Am ADVANCED sorgen die Shimano MT420/MT410-Bremsen für hohe Bedienkräfte, um das Advanced zum Stehen zu bringen.
Leider hängt am BULLS das Frontlicht zu niedrig, um eine optimale Beleuchtung der Straße zu gewährleisten.
Aufgrund des niedrigen Tretlagers am CENTURION sind Pedalaufsetzer in Kurven keine Seltenheit.
Das Cockpit beim Giant verdient als einziges auch die Bezeichnung Cockpit. Man braucht einen Flugschein, um es zu bedienen. Bei der wuchtigen Gestalt entsteht der Eindruck, dass es mit Kerosin betankt werden muss, statt mit Strom.
Kein Fan von wilden Abfahrten ist der Ständer am FLYER, der bei ruppigen Passagen ziemlich am Klappern ist.
Beim Durchsteigen muss der Fuß deutlich höher angehoben werden, als bei anderen Bikes im Test. Schuld daran sind der Motor und der Dämpfer, die unter dem Hauptrahmen sitzen.
Bei steilen Anstiegen kommt die Enviolo TR am Moustache J mit ihrer schmalen Bandbreite von 380 % an ihre Grenzen. In Verbindung mit dem großen Kettenblatt vorn und dem nicht so kraftvollen Motor wird man an steilen Bergen zusehends langsamer.
Die vielen Kabel stören das cleane Erscheinungsbild etwas und schieben sich immer wieder in den Lichtkegel.

Schadensliste:
– 1x kaputter Riemen
– 1x kaputte Nabenschaltung
– 2x platte Reifen
– einige verschobene Schutzbleche
– schwer leidende Fahrradständer
– einige Motor-Errors und Neustart

Empfehlungen

Größter Fahrspaß
SPECIALIZED
Guter Allrounder
CONWAY
Langstreckenläufer
GIANT
Nachhaltigkeits-Bombe
Moustache
Wandelbarstes Bike
Riese & Müller
HOT DAMN
ADVANCED, FLYER und ROTWILD

Erkenntnisse, Testsieger und Kauftipp

Fahrspaß, mehr Fahrspaß, Specialized Tero X 6.0! Und genau deshalb ist das SUV E-Bike von Specialized auch der Testsieger. Das breite Einsatzgebiet, die hohe Qualität der zwar sparsamen Ausstattung und der hohe Komfort. Vor allem aktive und sportliche Fahrer kommen hier auf ihre Kosten. Der Specialized-Ansatz denkt andersherum: Die Amerikaner nutzen ihre Mountainbike-Expertise und haben ein waschechtes MTB gezähmt und Ausstattung drauf geklatscht statt einfach nur ein City- oder Trekking-Bike zu pimpen. Denn hier ist nicht nur das Pendeln zur Arbeit abgedeckt, sondern auch das Bike für den Trail-Spaß. Allin-one! Und cool aussehen tuts auch noch!

Das CONWAY CAIRON SUV FS 7.7 erfüllt nicht unsere Erwartungen – im positiven Sinne: Es leistet viel mehr, als man einem Offroad-Tiefeinsteiger auf den ersten Blick zutraut. Entspannter Cruiser und praktischer Packesel für den Alltag. Fahrsicherheit und Komfort werden für Abenteurer mit Fahrspaß vereint. Mit seinen Fahrqualitäten und dem Design kann es dem Specialized SUV E-Bike zwar nicht das Wasser reichen, dafür sichert es sich mit dem attraktiven Preis erneut den Kauftipp.

Das Moustache J.All SUV E-Bike tut sich durch die innovative Herstellung und lokale Produktion in Frankreich hervor, was umweltbewusste Fahrer anspricht. Es bietet Komfort auf gemächlichen Schotterstrecken. Unsere Testradkonfiguration mit Riemenantrieb und Nabenschaltung hat jedoch den Einsatz in hügeligem Terrain durch die kleine Übersetzungsbandbreite stark beschnitten. Für mehr Uphill-Performance hat Moustache auch eine Variante mit Kettenschaltung im Programm. Bei hügeligem Terrain ist die Kettenschaltung zur Verbesserung der Uphill-Performance quasi Pflicht.

Das CENTURION R3000i LX ist vielseitig einsetzbar, sowohl abseits befestigter Wege im Entdeckermodus als auch im entspannten Cruise-Modus. Es spricht somit ein breites Publikum an und zeichnet sich durch sein stilvolles Design aus, ohne dabei die Funktionalität zu vernachlässigen.

Wenn du ein erfahrener Mountainbiker bist und nach einem geeigneten Fahrrad für Wochenend-Touren, leichte Trails und den Arbeitsweg suchst, könnte das ROTWILD R.C1000 die richtige Wahl für dich sein. Es wird auch diejenigen ansprechen, die Wert auf Prestige, hochwertige Komponenten und hohe Akku-Kapazität bei wenig Gewicht legen.

Diejenigen, die ein stilvolles und leistungsfähiges Fahrrad suchen, werden beim FLYER Goroc TR:X 8.63 sicherlich fündig. Dies liegt nicht nur an der hochwertigen Ausstattung und dem eleganten Carbon-Rahmen, sondern auch an der Tatsache, dass es sich um eines der teureren Modelle in unserem Testfeld handelt, was ihm eine gewisse Exklusivität verleiht.

GIANT gegen Goliath! Das GIANT Stormguard E+1 hat alles, was für Langstrecken gut ist. An Anschraubpunkten wurde nicht gespart und auch beim Gewicht nicht. Das schwerste Bike mit Topausstattung wirkt zwar ein bisschen wie ein Nordpol-Expeditionsfahrzeug, hat aber alles, was man braucht. Zudem hat es die größte Akku-Kapazität im Testfeld und eine automatische Enviolo-Schaltung, die aber nicht für jedermann taugt.

Das ADVANCED Trekking Pro FS Wave ist die hessische Beauty Queen im Test. Es eignet sich hervorragend für Stadtfahrten und gelegentliche Ausflüge in den Stadtpark oder den Stadtwald. Das E-Bike bietet auch Vielfahrern auf der Suche nach einem SUV mit einem angenehm tiefen Einstieg eine sinnvolle Alternative dank des optionalen 750-Wh-Akkus.

Das Riese & Müller Delite E-Bike 4 GT Touring ist vielleicht nicht das vielseitigste Modell, aber dank des Konfigurators kann jeder individuell festlegen, worauf er den Schwerpunkt legen möchte. Insbesondere für Stadtfahrer und Tourenradfahrer, die ein Fahrrad mit ausgeprägten Sicherheitsmerkmalen suchen, bietet das Delite eine attraktive Option. Die Robustheit und der Prestige-Faktor sind bei Riese & Müller ohnehin bereits inklusive.

Das BULLS Vuca Evo FSX 1 richtet sich an Stadtbewohner und urbane Abenteurer, die lange Strecken bevorzugen und nicht unbedingt grobes Terrain suchen. Es ist ein komfortables und vielseitiges SUV E-Bike mit beeindruckender Reichweite. Das BULLS Vuca ist eine gute Wahl für entspanntes Cruisen und eignet sich durch seine Brutalismus-Optik auch ideal für Fans von architektonischen Meisterwerken wie den Wellenbrechern und Betonbauten von Paul Bonatz.

Erkenntnisse

Lassen wir die Test-Session mit den 10 SUV E-Bikes nochmal Revue passieren, gab es doch einige AHA-Effekte. Fangen wir mit dem größten Vorurteil an: Tiefeinsteiger sind nur für alte Menschen und in der City zu fahren. Falsch gedacht! Tiefeinsteiger sind trailfähiger als ihr glaubt. Doch gleichzeitig war überraschend, wie wenig trailfähig das GIANT ist, das eigentlich viel hergibt und kein Tiefeinsteiger ist, und dass BULLS und Riese & Müller vom CONWAY in puncto Offroad-Fahrspaß geschlagen werden.
Die meisten von euch, die den Begriff E-SUV hören, denken vermutlich erstmal an Autos. Gerade deshalb werden auch viele Vergleiche mit den SUVs in der Autobranche gemacht. Die SUV E-Bikes sind im Gegensatz zu den Autos keine Blender und liefern voll ab: bequem, komfortabel und auch gut in der Offroad-Performance.

Autsch, das wird teuer! Eins ist klar, selbst bei einem Durchschnittspreis von 7.000 € ist das günstigste Testbike mit 5.300 € kein Zuckerschlecken. Auch wenn der Preis es wert ist, trägt das Preisschild eindeutig ein Etikett für exklusiven Fahrspaß. Immerhin gibt es wieder Schnäppchen und Rabatte, vergleichen lohnt sich mehr denn je!

Fazit

Seid ihr bereit, Trendsetter zu werden? SUV E-Bikes sind die Durchstarter einer neuen Bike-Generation. Sie schlagen die Trekking-Bikes in vielen Aspekten und sind wahrhafte Allrounder. Von sportlich bis komfortabel, erfüllen sie alle Ansprüche eines guten Alltags- und Freizeitbegleiters. Abenteuer ist garantiert! SUV E-Bikes sind keine Blender, sondern sie liefern!

Alle Bikes im Test:
ADVANCED Trekking Pro FS Wave | BULLS Vuca EVO FSX 1 | CENTURION Country R3000i LX | CONWAY CAIRON SUV FS 7.7 | FLYER Goroc TR:X 8.63 | GIANT Stormguard E+ 1 | Moustache J. All | Riese & Müller Delite 4 GT Touring | ROTWILD R. C1000 TOUR | Specialized Turbo Tero X 6.0


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Words: Antonia Feder Photos: Jan Richter, Robin Schmitt, Antonia Feder