Mit dem neuen SIMPLON Rapcon Pmax schüttelt die österreichische Marke ihr verstaubtes Image ab: Bereits optisch sind alle Zeichen auf Trail-Performance gesetzt. Dank individuell konfigurierbarer Ausstattung, ausgewogenem Handling und optionalem DualBattery-Konzept soll jeder im Rapcon Pmax das passende Bike für sich finden. Ob die Rechnung aufgeht?
Hier findet ihr alles über den Test des besten E-MTB 2020.
Rund um den neuen Bosch Performance Line CX-Motor hat auch SIMPLON ein brandneues E-Mountainbike auf die Beine gestellt. Das SIMPLON Rapcon Pmax kann im Konfigurator individuell konfiguriert und ausgestattet werden. Wahlweise kommt es mit 150 mm Federweg vorne und hinten, oder – so wie unser 7.979 € teures Test-Bike – mit 170 mm RockShox Lyrik Ultimate-Federgabel und 160 mm Federweg am Heck, die ein RockShox Super Deluxe-Dämpfer mit etwas mehr Hub bereitstellt. Neben dem internen 625-Wh-Akku, der für 1.000 € Aufpreis um einen externen Bosch PowerPack Akku mit 500 Wh und cleverer Halterung mit Flaschenhalter-Adapter erweitert werden kann, stecken noch weitere zahlreiche Details in dem schicken Vollcarbon-Rahmen. So verlaufen z. B. alle Züge gebündelt, klapperfrei und ausgesprochen aufgeräumt durch den Steuersatz in den Rahmen. Einzig beim Geschwindigkeitssensor hätten wir uns mehr Detailversessenheit gewünscht. Hier setzt SIMPLON noch immer auf einen exponierten Sensor auf der Kettenstrebe und kombiniert ihn mit einem Speichenmagnet. Trotz der nahezu unzerstörbaren, aber auch sehr schweren Schwalbe Eddy Current-Reifen auf dem hochwertigen DT Swiss HX1501-Laufradsatz bringt es das SIMPLON Rapcon Pmax in unserer Konfiguration auf gerade einmal 22,92 kg.
Ausstattung, Gewicht und technische Daten des SIMPLON Rapcon Pmax
SIMPLON Rapcon P MAX
7.979 €
Ausstattung
Motor Bosch Performance Line CX 75Nm
Akku Bosch PowerTube 625Wh
Display Bosch Purion
Federgabel RockShox Lyrik Ultimate 170 mm
Dämpfer RockShox SuperDeluxe Select+ 160 mm
Sattelstütze Kind Shock LEV INTEGRA 150 mm
Bremsen MAGURA MT7 200/200 mm
Schaltung SRAM GX Eagle 1x12
Vorbau ACROS Gothic 40 mm
Lenker Tune Wunderbar 780 mm
Laufradsatz DT Swiss HX1501 29"/27,5"
Technische Daten
Größe S M L XL
Gewicht 22,92 kg
Zul. Gesamtgewicht 140 kg
Max. Gewicht Fahrer/Equipment 117 kg
Anhänger-Freigabe nein
Ständeraufnahme nein
Besonderheiten
Ausstattung konfigurierbar
Bosch DualBattery option
optionaler Scheinwerfer
Geometrie und Größe des SIMPLON
Eines der Hauptaugenmerke in der Entwicklung des Rapcon Pmax war die maximale Bewegungsfreiheit des Fahrers. Dafür wurde das Sattelrohr bewusst möglichst kurz gehalten und das Oberrohr wurde sehr tief gezogen. Wem 465 mm Reach (in L) nicht reichen, der kann dadurch problemlos zur nächsten Rahmengröße greifen.
Größe | S | M | L | XL |
---|---|---|---|---|
Sattelrohr | 390 mm | 420 mm | 450 mm | 480 mm |
Oberrohr | 572 mm | 594 mm | 627 mm | 660 mm |
Steuerrohr | 90 mm | 95 mm | 110 mm | 125 mm |
Lenkwinkel | 65,1° | 65,1° | 65,1° | 65,1° |
Sitzwinkel | 75,1° | 75,1° | 75,1° | 75,1° |
Kettenstrebe | 458 mm | 458 mm | 458 mm | 458 mm |
Tretlagerabsenkung | 23 mm | 23 mm | 23 mm | 23 mm |
Radstand | 1.198 mm | 1.220 mm | 1.257 mm | 1.293 mm |
Reach | 411 mm | 431 mm | 461 mm | 491 mm |
Stack | 610 mm | 615 mm | 628 mm | 643 mm |
Das SIMPLON Rapcon Pmax im Test
Einmal auf dem SIMPLON Rapcon Pmax Platz genommen, möchte man so schnell nicht mehr von ihm absteigen. Die Sitzposition ist in der Ebene sehr komfortabel und absolut langstreckentauglich. So ist das SIMPLON eines der wenigen Bikes im Test, bei denen der Zusatzakku für lange Touren oder den Alpencross sinnvoll ist. Wer ohne Zusatzakku und gerne im technisch anspruchsvollen Gelände unterwegs ist, sollte den Sattel ganz nach vorne schieben. Denn für steile Rampen ist der Sitzwinkel etwas zu flach geraten, sodass man eher von hinten sitzend in die Pedale tritt. Der Trumpf im Uphill ist der extrem griffige Schwalbe Eddy Current-Hinterreifen, der in Kombination mit dem feinfühligen Fahrwerk für nie enden wollende Traktion am Hinterrad sorgt: sogar im Stehen!
Federweg, Laufradgröße, Fahrwerk, Scheinwerfer …: Wer will, kann das Rapcon Pmax im Konfigurator auf seine Bedürfnisse individuell anpassen, egal ab Bikepark, Alpencross oder Pendeln.
Bergab integriert das SIMPLON Rapcon Pmax seinen Fahrer dank niedrigem Tretlager tief und zentral im Bike. Die Geometrie ist dabei weder extrem modern noch altbacken, und sorgt dank tief gezogenem Oberrohr, kleinerem 27,5”-Hinterrad und kurzem Sattelrohr für viel Bewegungsfreiheit in alle Richtungen. Zusammen mit den bissigen MAGURA-MT7-Bremsen und der massiven Traktion der Eddy Current-Reifen vermittelt das Rapcon Pmax in jeder Situation viel Sicherheit, Präzision und Laufruhe – ohne dabei träge oder langweilig zu sein. Einzig auf feuchtem weichen Waldboden greift der Eddy Current Vorderreifen nicht ganz so zuverlässig wie im Trockenen. Das Fahrwerk schluckt Unebenheiten willig und nutzt dabei den Federweg effektiv aus, ohne spürbar durchzuschlagen, und liefert obendrein noch ausreichend Gegenhalt für Sprünge oder zum Pushen. In schnellen, offenen Kurven fühlt sich das Rapcon Pmax wohler als in ganz engen verwinkelten Sektionen. Ihm gelingt der Mix aus Agilität und Laufruhe zwar gut, es spielt aber dennoch auf der laufruhigeren Seite der Bikes im Testfeld und brilliert vor allem bei höheren Geschwindigkeiten.
Tuning Tipp: Sattel ganz nach vorne schieben, um steile Uphills zu erklimmen | Schwalbe Magic Mary-Vorderreifen für weiche Waldböden
Fahreigenschaften
7Agilität
- träge
- verspielt
Laufruhe
- nervös
- laufruhig
Handling
- fordernd
- ausgewogen
Fahrspaß
- langweilig
- lebendig
Motor-Feeling
- digital
- natürlich
Motor-Power
- schwach
- stark
Preis-Leistung
- schlecht
- top
Fazit
Das SIMPLON Rapcon Pmax ist ein super schickes und durchdachtes E-Mountainbike für wirklich jeden Einsatzbereich, von Alpencross bis Bikepark. Neben der komfortablen Langstreckenposition kann es bergab jeden Trail mit hohem Speed meistern. Die smarten Rahmendetails, die individuell konfigurierbare Ausstattung, das clever gelöste DualBattery-Konzept und der klasse Look sprechen für das SIMPLON Rapcon Pmax.
Tops
- individuell konfigurierbare Ausstattung
- extrem breiter Einsatzbereich
- klasse Kabelführung und aufgeräumtes Cockpit
Flops
- Geschwindigkeitssensor mit Speichenmagnet
- Lock-out-Hebel am Dämpfer schwer zu erreichen
Mehr Informationen zum SIMPLON Rapcon Pmax findet ihr auf simplon.com.
Das Testfeld
Hier findet ihr alles, was ihr über den Test des besten E-Mountainbike 2020 wissen müsst.
Alles Bikes im Vergleichstest: BULLS SONIC EVO AM 6 | Cannondale Moterra 1 | Canyon Spectral:ON 9.0 | COMMENCAL META POWER 29 TEAM 2020 | CONWAY XYRON 927 Carbon | CUBE Stereo Hybrid 160 HPC | FANTIC XF1 180 Race | FOCUS JAM² 9.9 DRIFTER | Giant Reign E+ 0 Pro | Haibike XDURO Nduro 10.0 | Liteville 301 CE MK1 | MERIDA eONE-SIXTY 10K | Moustache Samedi 27 Trail | Norco Range VLT C1 | NOX Hybrid Enduro 7.1 | Orbea WILD FS M-LTD | Pivot Shuttle 29 | Rocky Mountain Altitude Powerplay Carbon 90 Rally Edition | ROTWILD R.X750 ULTRA | SIMPLON Rapcon Pmax | Specialized Turbo Kenevo Expert | Specialized S-Works Turbo Levo | Trek Rail 9.9 | Whyte E-180 RS V1 | YT DECOY CF Pro Race
Entspanntes und komfortables Biken auf breiten befestigten Wegen, bergauf wie bergab.↩
Uphill auf einfachen Trails mit wenig Hindernissen, weiten Kurvenradien und gemäßigter Steigung.↩
Aktives Fahren und spielen mit dem Gelände auf einfachen Trails mit wenig Hindernissen, weiten Kurvenradien und im gemäßigten Gefälle.↩
Uphill auf Wanderwegen und Singletrails im anspruchsvollen Gelände, beispielsweise mit losem Untergrund, Stufen, Wurzeln, engen Kurven und teilweise extremer Steigung.↩
Downhill auf Wanderwegen und Singletrails im anspruchsvollen Gelände, beispielsweise mit losem Untergrund, Stufen, Wurzeln, engen Kurven und kleinen Sprüngen sowie Steilabfahrten.↩
Ballern bei Highspeed auf schnellen und teilweise sehr ruppigen Trails mit großen Sprüngen und Hindernissen, die sich nicht überrollen lassen.↩
Das Rating der Fahreigenschaften bezieht sich auf die Räder im Vergleichstest und den aktuellen Entwicklungsstand von E-Mountainbikes. Die besten Bikes schaffen es, vermeintlich gegenteilige Fahreigenschaften in sich zu vereinen und sind so z. B. agil und laufruhig zugleich. Das Handling beschreibt die Balance des Bikes im Gelände bergab. Die Angaben zur Motorpower beziehen sich auf das Fahrgefühl im Gesamtkontext des Bikes, nicht auf den Motor isoliert – dadurch können die Werte zwischen gleichen Motoren variieren.↩
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Words: Felix Stix, Robin Schmitt, Jonas Müssig Photos: Finlay Anderson, Robin Schmitt, Felix Stix, Markus Frühmann