Ausruhen und durchatmen sind für die Ingenieure von ROTWILD Fremdwörter. Erst letztes Jahr gelang den Dieburgern mit ihren ersten beiden vollgefederten E-Mountainbike-Modellen ein großer Wurf, nun präsentieren sie die nächste Evolutionsstufe – das R.X+ FS 27.5.
Update November 2016: Dieser Artikel ist aus 2015, inzwischen haben wir einen aktuelleren Testbericht des ROTWILD R.X FS 2017

Maximale Variabilität war ein Hauptziel bei der Entwicklung des neuen R.X1. ROTWILD wollte dem Kunden nicht diktieren, welche Laufradgröße für ihn die beste ist, sondern der Kunde sollte selbst entscheiden können, ob er 27.5″- oder 27.5+ Reifen fahren möchte. Möglich wird das durch den variablen Hinterbau, an dem sich die Kettenstrebenlänge, und dadurch die Reifenfreiheit, via Flip-Chip verstellen lässt. Für unseren Test erhielten wir das Rad mit 2,8″ breiten Schwalbe Nobby Nic-Reifen auf 40 mm breiten Felgen, in Serie rollt das R.X+ auf 2,4” Continental Mountain King in Kombination mit 30 mm breiten Felgen, auf die sich jedoch ebenfalls problemlos Plus-Reifen aufziehen lassen sollen. Beim Antrieb setzen die Dieburger auch beim neuesten Spross auf das kompakte Modell aus dem Hause Brose und integrieren es zusammen mit dem 518 Wh starken Akku in der IPU (Integrierte Power Unit) im Unterrohr.

Insgesamt gelingt ROTWILD eine sehr gute Systemintegration und der Hersteller löst viele Probleme (optisch wie technologisch), mit denen andere noch zu kämpfen haben. So verfügte unser Testmodell bereits über das neue Mini-Display, auf dem alle nötigen Informationen kompakt und in einem eleganten wie minimalistischen Format dargestellt werden. Die Bedienung erfolgt intuitiv. Genauso stimmig wie die cleane Optik ist auch das Fahrverhalten: „Aufsteigen und wohlfühlen“ lautet die Devise – zusammen mit der modernen Geometrie, bestehend aus einem langen Hauptrahmen und kompakten Kettenstreben, ergibt sich ein äußerst ausgewogenes, stets berechenbares und agiles Fahrverhalten. Kurven meistert das ROTWILD gelassen und selbst anspruchsvolle, verblockte oder mit Wurzeln durchsetzte Sektionen überrollt man mit ihm einfach. Hier spielen die 2,8″ breiten Schwalbe Nobby Nic-Reifen ihre Vorteile voll und ganz aus und sorgen für ein hohes Maß an Traktion und Sicherheit. Das Fahrwerk mit seinen 140/145 mm Federweg vermittelt dem Fahrer gutes Feedback, sackt auch bei starken Kompressionen nicht weg und unterstreicht so den rundum positiven Gesamteindruck.

Details





Ausstattung ROTWILD R.X+ FS 27.5″ EVO 2016
Federgabel: FOX 34 Float 140 27.5+ Factory
Dämpfer: FOX Float EVOL DPS
Motor: Brose Power Engine
Batterie: Rotwild Power Pack 518 Wh
Bremsen: Shimano XT 203/180
Schaltung: Shimano XTR/XT
Sattelstütze: Kind Shock LEV Integra
Vorbau: Crankbrothers Iodine 1
Lenker: Crankbrothers Cobalt 11 780
Reifen: Continental Mountain King
Laufräder: DT Swiss M1700 Spline
Gewicht/Größe: 20,74 kg / Größe M
Preis: 6.999 €
Fazit
ROTWILD ist mit dem R.X+ ein weiterer großer Wurf gelungen. In Kombination mit den dicken Plus-Reifen überzeugt das Rad mit massig Traktion, gepaart mit einem dennoch agilen und ausgewogenen Handling. Leider waren die Ausstattung und auch die Motorsteuerung des Testbikes noch nicht serienreif, wodurch das Rad nicht in der Gesamtwertung berücksichtigt werden konnte.
Stärken:
- hervorragendes Fahrwerk
- ausgewogenes Handling
- Variabilität
Schwächen:
- Display noch nicht serienreif
Alle Bikes im Test: Bergamont E-Line Trailster C 8.0 | CUBE Stereo Hybrid 140 SL | FLYER Uproc6 8.90 | Haibike SDURO AllMtn Pro | LAPIERRE Overvolt FS 900 | ROTWILD R.X+ FS 27,5″ EVO | SCOTT E-Genius 710 Plus | Specialized Turbo Levo FSR Expert 6Fattie | KTM Macina eGnition 11 CX5
Hier geht’s zum großen E-Mountainbike Vergleichstest 2016.
Update November 2016: Dieser Artikel ist aus 2015, inzwischen haben wir einen aktuelleren Testbericht des ROTWILD R.X FS 2017
Text & Bilder: Christoph Bayer