Variabilität hat einen Namen: ROTWILD R.X+ FS EVO. Bei dem Rad kann der Fahrer neben der Laufradgröße und der Geometrie bei einem geschulten Händler auch die Motorcharakteristik anpassen lassen. Aber wie wirken sich diese ganzen Extras auf die Performance aus?

Für die neue Saison hat ROTWILD die Ausstattung des R.X+ überarbeitet und bietet das Rad nun endlich auch mit griffigen, 2,8″ breiten Reifen an – zumindest in den Ausstattungsvarianten EVO und PRO. Eine weitere Neuerung ist die elektronische Shimano XT Di2-Schaltung an unserem Testbike, die Gangwechsel mit chirurgischer Präzision und blitzschnell erledigt. Für Vortrieb sorgt weiterhin ein Brose-Motor mit einem 500 Wh starken, fest ins Unterrohr integrierten Akku. Für eine bessere Effizienz hat ROTWILD dem Motorengehäuse Kühlrippen spendiert, welche die heiße Abluft besser ableiten und so die Reichweite vergrößern sollen. Außerdem kann jeder ROTWILD-Händler die Unterstützungsstufen anpassen. Mit einem auf 80 % erhöhten Eco-Modus und einer sparsamen Fahrweise waren so am Ende einer 1.700 hm langen Tour noch zwei Akku-Balken auf dem Mini-Display – sehr gut! Die Informationen, die das Display bietet, sind übersichtlich, die Bedienung ist intuitiv. Das leichteste Bike im Test (20,79 kg) spart auf der Waage durch seinen fest ins Carbon-Unterrohr integrierten Akku. Dieser kann im täglichen Gebrauch jedoch zu Problemen führen, vor allem, wenn am Lagerplatz des Bikes keine Steckdose vorhanden ist.




Auf dem Trail überzeugt das ROTWILD R.X+ FS dank seiner kompakten Geometrie mit einem sehr direkten und agilen Handling. Das hochwertige FOX Factory-Fahrwerk klebt förmlich am Boden und filtert sämtliche Unebenheiten ausgesprochen feinfühlig weg. Auch bei Highspeed zeigt sich das Rad ziemlich stabil. Einzig im steilen Gelände stört die sehr tiefe Front, durch die zu viel Gewicht in Richtung Vorderrad wandert. Wir würden uns hier mehr Spacer unter dem Vorbau oder einen Lenker mit noch mehr Rise wünschen und auch direkt die pannenanfälligen Schwalbe Nobby Nic-Reifen tauschen. Bergauf klettert das ROTWILD R.X+ FS solide und begeistert mit einem wirklich natürlichen Fahrgefühl des Antriebs, der speziell in technischen Sektionen viel Traktion liefert. Im Vergleich zur Konkurrenz wirkt der Antrieb jedoch unter Volllast etwas weniger kraftvoll.

Das ROTWILD R.X+ FS EVO im Detail
Federgabel FOX 34 FLOAT Factory 140 mm
Dämpfer FOX FLOAT DPS Factory 140 mm
Motor / Akku Brose 518 Wh
Bremsen Shimano XT
Schaltung Shimano XT Di2
Sattelstütze KS LEV Integra
Vorbau PRO Koryak Di2
Lenker PRO Koryak Di2 760 mm
Reifen Schwalbe Nobby Nic 2,8″
Laufräder DT Swiss XM1501 Spline One

Der Hinterbau des ROTWILD R.X+ überzeugt mit hoher Antriebseffizienz und gutem Feedback. Dennoch filtert er Unebenheiten sehr feinfühlig weg – Bikerherz, was willst du mehr?

Über das minimalistische Display des ROTWILDs lassen sich die wichtigsten Fahrdaten abrufen und die Unterstützungsstufen variieren. Achtung: Rad niemals auf den Kopf stellen, sonst ist das Display direkt zerkratzt!

Über verschiedene Inserts in der Kettenstrebe lässt sich die Länge des Hinterbaus und somit das Handling des Bikes an die persönlichen Vorlieben bei der Verwendung von 27,5″-Laufrädern anpassen. Plus-Pneus erfordern die lange Einstellung.

ROTWILD hat eine neue Motorabdeckung entwickelt, die Wärme mittels integrierter Kühlrippen besser ableiten und so den Wirkungsgrad des Antriebs verbessern soll. Mehr Reichweite ist die Folge. Ein gesonderter Test folgt.

Fazit
ROTWILD hat das ohnehin schon sehr gute R.X+ FS EVO durch clevere Anpassungen bei der Ausstattung und der Motorsteuerung für die Saison 2017 noch besser gemacht. Fahrer, die Wert auf eine edle Optik und konsequente Integration legen, werden hier fündig. Auf einen entnehmbaren Akku muss man jedoch leider nach wie vor verzichten.
Stärken:
– herausragende Integration
– agiles Handling
– natürliches Fahrgefühl
Schwächen:
– Motor unter Volllast weniger kraftvoll
– Akku nicht entnehmbar
Weitere Informationen findet ihr auf der offiziellen Website des Herstellers!
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