Das brandneue Stereo Hybrid 160 HPC soll laut CUBE den anspruchsvollsten Enduro-Anforderungen gerecht werden. Die Ausstattungsliste des 7.999 € teuren Carbon-Racers spiegelt diesen Eindruck wider, aber kann das Stereo Hybrid dieses Versprechen auch auf dem Trail halten?
Hier findet ihr alles über den Test des besten E-MTB 2020.
Mit dem Wechsel auf die neue Bosch Performance Line CX-Motoren-Generation hat CUBE die Stereo-Plattform von Grund auf überarbeitet. Das 7.999 € teure Topmodell CUBE Stereo Hybrid 160 HPC setzt auf einen Carbon-Hauptrahmen und einen 625-Wh-Akku, der aufwendig und clever im Inneren des Unterrohrs integriert ist. Das weiche Material des Akku-Covers und die durchdachte interne Zugführung halten den Geräuschpegel angenehm niedrig. Weitere Details wie die magnetische Ladebuchsenabdeckung oder der eigens entwickelte Kiox-Halter zeigen, dass CUBE die Schwächen des Bosch-Systems mit viel Liebe zum Detail umgangen hat. Leider hört diese Liebe beim Geschwindigkeitssensor auf: Hier kommt noch immer der störanfällige Speichenmagnet zum Einsatz. Das gesamte Farb- und Designkonzept des rund 23 kg schweren CUBE Stereo Hybrid 160 ist vom Griff bis zum Reifenstollen konsequent durchgezogen und das Bike vermittelt dadurch einen sehr hochwertigen Gesamteindruck.
Ausstattung, Gewicht und technische Daten des CUBE Stereo Hybrid 160 HPC
Bei der Ausstattung kommen für CUBE ausnahmslos High-End-Komponenten infrage. Besonders cool: Der Fokus bei Bereifung, Bremse und Fahrwerk liegt ganz klar auf maximaler Trail-Performance, ohne Abstriche für ein geringes Gewicht zu machen.
CUBE Stereo Hybrid 160 HPC
7.999 €
Ausstattung
Motor Bosch Performance Line CX 75Nm
Akku Bosch PowerTube 625Wh
Display Bosch Kiox
Federgabel RockShox Lyrik Ultimate 170 mm
Dämpfer RockShox Super Deluxe Ultimate 160 mm
Sattelstütze RockShox Reverb AXS 125 mm
Bremsen MAGURA MT7 200/200 mm
Schaltung SRAM X01 Eagle AXS 1x12
Vorbau Race Face Turbine R 35 50 mm
Lenker Race Face Next R Carbon 800 mm
Laufradsatz NEWMEN ADVANCED SL E.30 Carbon 27,5"
Technische Daten
Größe S M L XL
Gewicht 23,06 kg
Zul. Gesamtgewicht 125 kg
Max. Gewicht Fahrer/Equipment 101 kg
Anhänger-Freigabe nein
Ständeraufnahme nein
Besonderheiten
Geometrie und Größe des CUBE
Die Geometrietabelle des CUBE Stereo Hybrid 160 liest sich zunächst vielversprechend: flacher Lenkwinkel, hohe Front und ausreichend Reach. Allerdings hält CUBE noch immer am klassischen Sitzrohrformat fest und verbaut in Größe L ein 470 mm langes Sitzrohr bei einem Reach von 460 mm. Wer ein längeres Rad fahren möchte, kommt bei der nächsten Rahmengröße (480 mm Reach) wegen des mit 520 mm zu langen Sitzrohrs schnell an die Grenzen.
Größe | S | M | L | XL |
---|---|---|---|---|
Sattelrohr | 375 mm | 420 mm | 470 mm | 520 mm |
Oberrohr | 568 mm | 590 mm | 613 mm | 638 mm |
Steuerrohr | 105 mm | 112 mm | 122 mm | 142 mm |
Lenkwinkel | 65,0° | 65,0° | 65,0° | 65,0° |
Sitzwinkel | 75,5° | 75,5° | 75,5° | 75,5° |
Kettenstrebe | 442 mm | 442 mm | 442 mm | 442 mm |
Tretlagerabsenkung | 13 mm | 13 mm | 13 mm | 13 mm |
Radstand | 1.183 mm | 1.206 mm | 1.230 mm | 1.259 mm |
Reach | 420 mm | 440 mm | 460 mm | 480 mm |
Stack | 598 mm | 605 mm | 614 mm | 632 mm |
Das CUBE Stereo Hybrid 160 HPC im Test
Mit der komfortablen und sehr zentralen Sitzposition des CUBE Stereo Hybrid 160 sind lange Touren in der Ebene und auf Forststraßen ein Genuss. In steilen Uphills sackt das Heck jedoch weit in den Federweg ein und das Vorderrad muss aktiv am Boden gehalten werden. An Wurzeln und Stufen bleibt das „kleine“ 27,5”-Vorderrad trotz 170 mm Federweg und wenig Last auf der Front gerne mal hängen. Da die robuste Karkasse des Hinterreifens niedrige Luftdrücke problemlos wegsteckt, generiert das CUBE Stereo Hybrid 160 viel Grip am Hinterrad und macht im Zusammenspiel mit dem gefühlvollen eMTB-Modus des Bosch-Motors durchdrehende Reifen zur Seltenheit. Dennoch ist mit dem CUBE bergauf ein deutlich aktiverer Fahrstil gefragt, bei dem die Front belastet werden muss, um mit den besten Kletterern im Test mitzuhalten.
Das CUBE Stereo Hybrid 160 HPC kann mit den Top-Performance-Bikes im Testfeld nicht mithalten.
Die Ausstattung, das Design und das Marketing-Versprechen des CUBE Stereo Hybrid 160 schreien nach einem krassen Baller-Bike für die ganz harten Strecken – das ist es aber bei Weitem nicht! Trotz des üppigen Federwegs rauscht das Fahrwerk bei harten Schlägen leicht durch. Allen mit aktivem Fahrstil fehlt es am Gegenhalt: Bei Absprüngen, beim Pushen über Wellen oder aus Kurven versinkt der Großteil der eingebrachten Energie im Fahrwerk. Anstelle eines echten Baller-Bikes ist das CUBE Stereo Hybrid 160 HPC vielmehr ein sehr komfortables sowie Fehler verzeihendes E-Mountainbike für Touren und den gemäßigten Trail-Einsatz. Bei geringerer Geschwindigkeit überzeugt es vor allem in Kurven mit einer ausgewogenen Lastverteilung und viel Grip an beiden Rädern.
Bei niedrigeren Geschwindigkeiten und weniger anspruchsvollem Gelände bergauf wie bergab ist das Stereo Hybrid 160 angenehm leicht zu handeln und sehr komfortabel.
Tuning Tipp: Spacer im Dämpfer | Variostütze mit mehr Hub, wenn es die Schrittlänge zulässt
Fahreigenschaften
7Agilität
- träge
- verspielt
Laufruhe
- nervös
- laufruhig
Handling
- fordernd
- ausgewogen
Fahrspaß
- langweilig
- lebendig
Motor-Feeling
- digital
- natürlich
Motor-Power
- schwach
- stark
Preis-Leistung
- schlecht
- top
Fazit
Statt als E-Mountainbike für Racer auf anspruchsvollen Enduro-Strecken, empfiehlt sich das CUBE Stereo Hybrid 160 HPC eher für Tourenfahrer, die es gemütlich angehen lassen. Das Rad punktet mit einer top Ausstattung, kann sportliche Fahrer aufgrund seines undefinierten Fahrwerks auf dem Trail aber nicht überzeugen.
Tops
- klasse Reifenkombination
- entspannte, langstreckentaugliche Sitzposition
- stimmiges Farbkonzept
Flops
- Fahrwerk zu undefiniert und linear
- zu wenig Stützenhub (125 mm in M)
- Geschwindigkeitssensor mit Speichenmagnet
Mehr Informationen zum CUBE Stereo Hybrid 160 HPC findet ihr auf cube.eu.
Das Testfeld
Hier findet ihr alles, was ihr über den Test des besten E-Mountainbike 2020 wissen müsst.
Alles Bikes im Vergleichstest: BULLS SONIC EVO AM 6 | Cannondale Moterra 1 | Canyon Spectral:ON 9.0 | COMMENCAL META POWER 29 TEAM 2020 | CONWAY XYRON 927 Carbon | CUBE Stereo Hybrid 160 HPC | FANTIC XF1 180 Race | FOCUS JAM² 9.9 DRIFTER | Giant Reign E+ 0 Pro | Haibike XDURO Nduro 10.0 | Liteville 301 CE MK1 | MERIDA eONE-SIXTY 10K | Moustache Samedi 27 Trail | Norco Range VLT C1 | NOX Hybrid Enduro 7.1 | Orbea WILD FS M-LTD | Pivot Shuttle 29 | Rocky Mountain Altitude Powerplay Carbon 90 Rally Edition | ROTWILD R.X750 ULTRA | SIMPLON Rapcon Pmax | Specialized Turbo Kenevo Expert | Specialized S-Works Turbo Levo | Trek Rail 9.9 | Whyte E-180 RS V1 | YT DECOY CF Pro Race
Entspanntes und komfortables Biken auf breiten befestigten Wegen, bergauf wie bergab.↩
Uphill auf einfachen Trails mit wenig Hindernissen, weiten Kurvenradien und gemäßigter Steigung.↩
Aktives Fahren und spielen mit dem Gelände auf einfachen Trails mit wenig Hindernissen, weiten Kurvenradien und im gemäßigten Gefälle.↩
Uphill auf Wanderwegen und Singletrails im anspruchsvollen Gelände, beispielsweise mit losem Untergrund, Stufen, Wurzeln, engen Kurven und teilweise extremer Steigung.↩
Downhill auf Wanderwegen und Singletrails im anspruchsvollen Gelände, beispielsweise mit losem Untergrund, Stufen, Wurzeln, engen Kurven und kleinen Sprüngen sowie Steilabfahrten.↩
Ballern bei Highspeed auf schnellen und teilweise sehr ruppigen Trails mit großen Sprüngen und Hindernissen, die sich nicht überrollen lassen.↩
Das Rating der Fahreigenschaften bezieht sich auf die Räder im Vergleichstest und den aktuellen Entwicklungsstand von E-Mountainbikes. Die besten Bikes schaffen es, vermeintlich gegenteilige Fahreigenschaften in sich zu vereinen und sind so z. B. agil und laufruhig zugleich. Das Handling beschreibt die Balance des Bikes im Gelände bergab. Die Angaben zur Motorpower beziehen sich auf das Fahrgefühl im Gesamtkontext des Bikes, nicht auf den Motor isoliert – dadurch können die Werte zwischen gleichen Motoren variieren.↩
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Words: Felix Stix, Robin Schmitt, Jonas Müssig Photos: Finlay Anderson, Robin Schmitt, Felix Stix, Markus Frühmann