Endlich ist es da – das neue Ekano 2 CF und zugleich das erste Carbon-E-MTB von Propain. Es kommt mit neuem Design, bewährtem PRO10-Hinterbau und SRAM Eagle Powertrain samt automatischer Transmission-Schaltgruppe. Zudem hat es mit 180/170 mm (v/h) ordentlich Federweg für harte Trails im Gepäck. Wie performt das neue Ekano 2 CF auf dem Trail?

Propain Ekano 2 CF Ultimate | SRAM Eagle Powertrain /630 Wh | 180/170 mm (v/h)
23,4 kg in Größe L | 9.999€ | Hersteller-Website

Mit dem Ekano 2 bekommt das Ekano-E-Mountainbike seinen lang ersehnten Nachfolger. Nachdem im Sommer zuerst die Alu-Version Ekano 2 AL vorgestellt wurde, legt Propain mit dem Ekano 2 CF nun die Carbon-Variante nach. Es ist das erste Carbon-E-MTB der Schwaben und wurde auf maximale Performance ausgelegt, soll aber Einsteiger und Profis gleichermaßen abholen. Wie die Alu-Version kommt es erstmals mit Propain-typischem PRO10-Hinterbau. Ein weiteres Markenzeichen von Propain ist der riesige Online-Konfigurator, in dem man das Bike auf seine eigenen Vorlieben anpassen kann. Wer es einfacher haben will, der wählt eine von drei vorkonfigurierten Ausstattungsvarianten. Der Federweg ist, egal welche Variante man wählt, gesetzt: 180 mm an der Front und 170 mm am Heck. Im Gegensatz zur Alu-Variante kann man das Propain Ekano 2 CF sowohl in gemischter Mullet-Laufradkonfiguration als auch in einer reinen 29”-Variante ordern. Allerdings müsst ihr euch dafür direkt beim Klick auf den Bestell-Button festlegen, da die Software des Motors auf die jeweilige Laufradgröße angepasst wird und man es im Nachhinein nicht mehr ändern kann. Auch wenn sich das neue Alu- und Carbon-Ekano im ersten Moment recht ähnlich sehen, gibt es auch beim Motor Unterschiede: Während das Propain Ekano 2 AL weiterhin auf Shimano mit dem neuen EP801 setzt, kommt das Ekano 2 CF mit dem neuen SRAM Eagle Powertrain-Motor mit automatischer Transmission-Schaltgruppe – aber dazu gleich mehr. Beim Preis müsst ihr nochmal deutlich tiefer in die Tasche greifen als bei der Alu-Version. Die von uns getestete Ultimate-Ausstattungsvariante wechselt für 9.999 € den Besitzer und bringt in Größe L 23,4 kg auf die Waage. Für das Factory-Topmodell muss man 11.299 € berappen, und das macht das Ekano 2 CF zum bislang teuersten Propain. Bei der Entwicklung in den letzten Jahren ist das aber nicht verwunderlich, und viele Hersteller überbieten sich mittlerweile mit hohen Preisen.

Das Propain Ekano 2 CF 2024 im Detail

Vergleicht man das neue Propain Ekano 2 CF mit dem Vorgänger, fällt sofort die geänderte Dämpferlage auf. Er bildet nicht mehr eine Linie mit der Sitzstrebe, sondern steht jetzt vertikal im Rahmen. Kenner dürften es schon geahnt haben: Die große Neuerung ist der Wechsel auf den PRO10-Hinterbau, der auch an den analogen MTBs wie Spindrift, Tyee und Hugene zum Einsatz kommt. Somit fügt sich auch das neue Ekano 2 nahtlos in das Portfolio ein und ist das letzte Propain-Bike, das auf die Hinterbau-Konstruktion geupdatet wurde. Auch der Carbon-Rahmen trägt die Propain-typische Formensprache und kommt mit modernem Design und geschwungenen Linien. Lackiert in knalligem Mighty Mango, in Kombination mit den schwarzen Decals und Komponenten, erinnert das Ekano 2 CF etwas an Baumaschinen, aber fällt auf und macht das Bike zu einem echten Hingucker. Unsere Lackierung des Testbikes war noch nicht final, daher kann es zu kleinen Abweichungen kommen. Wer weniger auffällig unterwegs sein will, kann aus zwei dezenten Farbvarianten auswählen: entweder Deep Forest – ein grünliches Blau – oder edles Carbon Raw. Bei der Zugverlegung setzen die Schwaben auf ihr „ICR“ – Integrated Cable Routing –, das auch schon am analogen Enduro Tyee zum Einsatz kommt. Die Züge laufen direkt am Vorbau in den Rahmen. Dabei bildet der Vorbau einen Formschluss zum obersten Kunststoff-Spacer, und die Leitungen laufen unterhalb vom Vorbau in den obersten Spacer, danach weiter durch den Steuersatz in den Rahmen. Durch diese Konstruktion und den zweiteiligen Spacer kann die Vorbauhöhe mühelos angepasst werden. Dreck und Wasser sollen durch eine Dichtung am Kabeleingang vom Steuersatz ferngehalten werden. Die Bremsleitung tritt im Bereich des Motors wieder aus dem Rahmen und verläuft dann auf der Kettenstrebe bis zu ihrem Wirkungsort. Nur die Leitung des Speed-Sensors wird im Inneren der Kettenstrebe bis nach hinten geführt. Die Alu-Version löst es hier cleaner, indem sie die Bremsleitung im Inneren der Kettenstrebe bis nach hinten führt, denn einen wirklichen Vorteil in der Montage bringt es nicht, außer man tauscht lediglich den Hinterbau.

Nun setzt auch das neue Ekano 2 CF auf den bewährten und Propain-typischen PRO10-Hinterbau.
Die Bremsleitung läuft auf der Kettenstrebe bis zur Bremse, nachdem sie im Tretlagerbereich den Rahmen verlassen hat. An unserem Testbike war die Leitung des Speedsensors noch außen verlegt, in Serie soll diese im Inneren der Kettenstrebe bis nach hinten laufen.

Das SRAM Eagle Powertrain-Motorsystem am Propain Ekano 2 CF 2024

Propain setzt im neuen Ekano 2 CF auf das SRAM Eagle Powertrain-Antriebssystem mit der elektronischen Transmission-Schaltgruppe. Die Kombination aus SRAM-Motor und Schaltgruppe ermöglicht durch die Auto-Shift-Funktion ein automatisches Wechseln der Gänge mithilfe eines Schaltalgorithmus, der den Gang hauptsächlich aus Kadenz und Geschwindigkeit berechnet. Die Gänge können durch die Coast-Shift-Funktion auch manuell und ohne zu schalten gewechselt werden. Dafür dreht der Motor das Kettenblatt kurz an, allerdings geht das auch nur, solange man rollt und sich Hinterrad und somit die Kassette drehen. Unter dem Eagle Powertrain-Motor mit 90 Nm Drehmoment und 680 Watt Maximalleistung steckt für viele kein Unbekannter, denn SRAM setzt bei der Basis auf den bewährten Brose Drive S Mag. Die Integration in den Carbon-Rahmen ist zwar gelungen, dennoch fällt der Tretlagerbereich im Vergleich zum restlichen Rahmen etwas größer aus. Hier merkt man, dass die Basis des SRAM Eagle Powertrain-Motors schon etwas in die Jahre gekommen ist. Wie genau sich der Motor auf dem Trail verhält und welche weiteren Features der SRAM Eagle Powertrain noch liefert, findet ihr in unserem ausführlichen Motortest.

Propain hat es geschafft, den SRAM Eagle Powertrain schön in den Rahmen zu integrieren. Dennoch fällt der Tretlagerbereich im Vergleich zum restlichen Rahmen sichtbar größer aus und man merkt, dass die Basis des Motors schon etwas in die Jahre gekommen ist.

Gespeist wird der SRAM-Motor von einem 630-Wh-Akku, der aus dem Unterrohr herausgeklappt werden kann. So lässt sich der Akku auch entspannt in der Wohnung laden, falls man im Keller keine Stromquelle hat. Der Drehverschluss, der das Akku-Cover sicher an Ort und Stelle hält, kann zwar werkzeuglos geöffnet werden, jedoch nur, wenn eure Finger wie eine Zange zupacken können, denn an unseren Testbikes ließ sich der Verschluss nur schwer öffnen. Anschließend kann der Akku nach dem Lösen einer Halteschraube mit etwas Kraft nach unten aus dem Unterrohr entnommen werden. Metallklammern verhindern ein Herausfallen direkt nach dem Lösen der Schraube. Für mehr Trail-Spaß ermöglicht Propain, einen Range-Extender mit 250 Wh zu kombinieren. Allerdings gibt der Range-Extender seine Energie-Ressourcen nur frei, wenn sich der Motor im schwächeren Range-Fahrmodus befindet. Er wird nicht einfach in den Flaschenhalter gesteckt, sondern in eine spezielle Halteschiene eingeklippt. Lädt man das Propain E-Bike doch mal in der Garage, sitzt der Ladeport gut erreichbar über dem Motor. Neben Zangen-Händen für das Akku-Cover braucht man auch viel Fingerspitzengefühl, um das fummelige Ladeport-Cover aus Kunststoff zu schließen, bevor man auf die Trails starten kann.

Nach dem Lösen der Sicherungsschraube wird der 630-Wh-Akku noch von zwei Metallklammern an Ort und Stelle gehalten. Durch leichtes Ziehen kann man dann den Akku aus dem Unterrohr herausklappen.
Der Ladeport sitzt zwar gut zugänglich über dem Motor, nur für das fummelige Cover aus Gummi sind viel Geduld und Fingerspitzengefühl gefragt.

Eine Übersicht über das Nötigste wie den gewählten Fahr- und Schaltmodus und den Akkustand in Prozent zeigt das im Oberrohr integrierte SRAM AXS Bridge-Display an. Zugleich bildet es auch die Steuerzentrale des Motorsystems. Um mit den restlichen Komponenten kommunizieren zu können, steht es etwas heraus und ist nicht bündig in den Rahmen eingelassen. Auf eine extra Remote für die Bedienung des Motorsystems verzichtet SRAM, was für eine cleane Optik am Cockpit sorgt. Hier kommen die SRAM AXS-Pods ins Spiel, die nicht nur mit einer guten Haptik überzeugen, sondern auch neben der Schaltung das restliche System steuern können. Das hat eine Doppelbelegung der Tasten zur Folge, die gerade am Anfang noch etwas gewöhnungsbedürftig ist. So schaltet man zum Beispiel mit der oberen Taste am rechten Pod durch kurzes Drücken in einen leichteren Gang, bei langem Drücken aktiviert oder deaktiviert man die Auto-Shift-Funktion. Die Tastenbelegung lässt sich aber auch in der SRAM AXS-App den eigenen Vorlieben entsprechend anpassen.

Das SRAM AXS Bridge-Display bietet einen Überblick über die nötigsten Informationen wie den gewählten Fahr- und Schaltmodus und den Akkustand in Prozent.
Mit den SRAM AXS-Pods wird das ganze System gesteuert, und sie überzeugen mit guter Haptik.

Die Ausstattung unseres Propain Ekano 2 CF 2024 Testbikes

Unser Propain Ekano 2 CF-Testbike kam in der vorkonfigurierten Ultimate-Ausstattungsvariante mit RockShox-Fahrwerk. Vorne ist die ZEB Ultimate mit der hochwertigen Charger 3.0-Dämpfungskartusche verbaut, und hinten nimmt der brandneue Vivid Ultimate-Luftdämpfer die Schläge auf. Die Federelemente überzeugen mit hoher Performance und trotzdem einfacher Einstellbarkeit – das freut Einsteiger und Profis gleichermaßen. Gebremst wird mit kraftvollen SRAM CODE RSC-Stealth-Vierkolbenbremsen, bei denen sich die Hebelweite werkzeuglos einstellen lässt, und durch die SwingLink-Technologie benötigt man weniger Kraft, um die gleiche Bremspower abzurufen. Kombiniert sind die Bremsen mit einer großen 220-mm-Bremsscheibe vorne und einer 200-mm-Scheibe hinten, mit der man auch auf langen Trails in den Alpen immer genügend Bremspower und Standfestigkeit hat.

Die hochwertige Charger 3.0-Dämpfungskartusche der RockShox ZEB Ultimate-Gabel bietet nicht nur eine top Performance, sondern auch eine einfache Einstellbarkeit.
Die kraftvollen SRAM CODE RSC-Stealth-Vierkolbenbremsen packen auf eine große 220-mm-Bremsscheibe vorne und eine 200-mm-Scheibe hinten zu.

Präzise Schaltvorgänge gewährleistet die SRAM X0 Eagle Transmission, die auf ein Schaltauge verzichtet, direkt am Rahmen montiert und dadurch sehr robust ist. Anders als ein herkömmliches AXS-Schaltwerk wird sie direkt über den Hauptakku des Bikes gespeist und nicht über einen Akku am Schaltwerk. Das ist praktisch, da man so nicht vergisst, den Akku fürs Schaltwerk aufzuladen, aber es kann auch nur bei eingeschaltetem System geschaltet werden. Die kabellose RockShox Reverb AXS funktioniert zwar blitzschnell, aber hat mit 170 mm ihren maximalen Hub erreicht. Das ist für ein E-MTB in Größe L zu wenig und schränkt den Fahrer in der Bewegungsfreiheit ein. Das Cockpit liefert Sixpack: Der Millenium-Vorbau hält den Millenium Alu-Lenker mit einer Breite von 805 mm.

Die SRAM X0 Eagle Transmission wird direkt über den Hauptakku gespeist. So kann man das Aufladen des Akkus wie bei einem herkömmlichen AXS-Schaltwerk nicht mehr vergessen.
Die kabellose RockShox Reverb bietet nur 170 mm Hub und schränkt dadurch die Bewegungsfreiheit des Fahrers ein.

Die robusten NEWMEN EVO EG Alu-Laufräder sind in unserem Fall mit Reifen von MAXXIS kombiniert. Eine gute Wahl im Konfigurator ist die verbaute ASSEGAI/DHR II-Kombi, denn der ASSEGAI-Vorderreifen kommt mit der weichen MaxxGrip-Gummimischung und EXO+ Karkasse und der DHR II am Heck in der robusten Doubledown-Karkasse und der etwas härteren MaxxTerra-Mischung.

Dem Konfigurator sei dank kann man dem Ekano 2 CF dem Einsatzgebiet entsprechende Pneus verpassen. In unserem Fall vorne ein MAXXIS ASSEGAI in der weichen MaxxGrip-Gummimischung und EXO+ Karkasse und ein DHR II am Heck in der robusten Doubledown-Karkasse.

Ausstattung und Varianten des neuen Propain Ekano 2 CF 2024

Im Online-Konfigurator von Propain hat man fast endlose Möglichkeiten, sich sein Traumbike zusammenzustellen. Wer etwas mehr Farbe in sein Leben bringen will, kann neben den drei Farben auch die Decals aus unzähligen Farbvarianten auswählen. Neben der Farbe lassen sich aber auch die Anbauteile wie Fahrwerk, Bremsen, Antrieb, Laufräder und Reifen wählen. Wer sich bei der großen Auswahl erschlagen fühlt, kann sich auch für eine der drei fertigen Ausstattungsvarianten Base, Ultimate und Factory entscheiden oder diese als Basis wählen und weiter ausschmücken. Dabei kommen alle Varianten mit SRAM Eagle Powertrain-Motor und der automatischen Schaltfunktion.


Propain Ekano 2 CF Base

7.794 €

Ausstattung

Motor SRAM Eagle Powertrain 90 Nm
Akku SRAM Battery 630 Wh
Display SRAM AXS Bridge Display
Federgabel RockShox ZEB Base 180 mm
Dämpfer RockShox Super Deluxe Coil Select 170 mm
Sattelstütze BikeYoke Divine 125 - 185 mm
Bremsen SRAM DB8 220/200 mm
Schaltung SRAM GX AXS Eagle Transmission 1x12
Laufradsatz Newmen Performance 30 29" oder 29"/27,5"
Reifen Schwalbe Magic Mary Super Gravity Soft/Big Betty Super Gravity Soft 2,4"

Technische Daten

Größe S M L XL
Anhänger-Freigabe nein
Ständeraufnahme nein

Die Base-Ausstattungsvariante mit 7.794 € macht den Einstieg und kommt mit einem RockShox-Fahrwerk, bestehend aus einer ZEB Base-Federgabel und Super Deluxe Coil Select-Stahlfederdämpfer. Die Rush RC-Dämpfungskartusche der Gabel lässt sich zwar leicht einstellen, kann aber mit der Trail-Performance der hochwertigen Charger 3.0-Kartusche der darüberliegenden ZEB-Modelle nicht mithalten. Gebremst wird mit der SRAM DB8-Vierkolbenbremse. Sie ist die Einsteigerbremse von SRAM und wird – untypisch für SRAM – nicht mit DOT, sondern mit Mineralöl befüllt, was der Brems-Performance aber keinen Abbruch tut. Die SRAM GX Eagle Transmission markiert nicht nur den Einstieg in die Direct-Mount-Schaltgruppen, sondern bietet auch am Ekano 2 CF die Möglichkeit, die Auto- und Coast-Shift-Funktion zu nutzen. Bei der Sattelstütze kommt die mechanische Bikeyoke Divine zum Einsatz, bei der dann der linke AXS-Pod gegen eine Leitung und eine herkömmliche Dropper-Remote getauscht wird. Die Fahrmodi können dann nur am Oberrohr gewählt werden, und ihr müsst auf den Walk-Modus verzichten.


Propain Ekano 2 CF Factory

11.299 €

Ausstattung

Motor SRAM Eagle Powertrain 90 Nm
Akku SRAM Battery 630 Wh
Display SRAM AXS Bridge Display
Federgabel FOX 38 Factory 180 mm
Dämpfer FOX DHX2 Coil 170 mm
Sattelstütze FOX Factory Transfer 125 - 175 mm
Bremsen Magura MT7 220/200 mm
Schaltung SRAM XX Eagle Transmission 1x12
Laufradsatz Crankbrothers Synthesis Carbon i9 Hydra 29" oder 29"/27,5"
Reifen Schwalbe Magic Mary Super Gravity Soft/Big Betty Super Gravity Soft 2,4"

Technische Daten

Größe S M L XL
Anhänger-Freigabe nein
Ständeraufnahme nein

Die Factory-Variante bildet die obere Speerspitze und startet bei 11.299 €. Wie der Name bereits vermuten lässt, kommt es mit einem Fahrwerk aus der FOX-Factory-Serie. Vorne arbeitet eine 38er-Federgabel mit hochwertiger GRIP2-Kartusche, und hinten verwaltet ein DHX 2-Stahlfederdämpfer die 170 mm Federweg. Beide bieten top Performance und vielfältige Einstellmöglichkeiten. Gestoppt wird mit kraftvollen MAGURA MT7-Vierkolbenbremsen, geschaltet mit der High-End SRAM XX Eagle Transmission-Schaltgruppe. Als Sattelstütze kommt die mechanische FOX Factory Transfer zum Einsatz. Neben dem Bling-Bling-Faktor durch die goldene Kashima-Beschichtung bekommt man aber auch eine zusätzliche Leitung, und der linke AXS-Pod muss einer herkömmlichen Remote für die Sattelstütze weichen. Wer sich für die Factory-Ausstattungsvariante entscheidet, sollte im Konfigurator auf jeden Fall die kabellose RockShox Reverb AXS zugunsten eines cleaneren Cockpits oder eine Sattelstütze mit mehr Hub wählen – so kann man sich nochmal ein paar Euros sparen.

Die Geometrie des Propain Ekano 2 CF 2024

Das Propain ist in den vier Größen S–XL erhältlich. Es kommt mit einem gemäßigten Reach von 475 mm in Größe L. Das Sattelrohr mit 455 mm ist etwas hoch und schränkt die Bewegungsfreiheit auf dem Trail ein, vor allem wenn man die kurze 170 mm RockShox Reverb AXS wählt. Die Kettenstreben mit 453 mm wachsen nicht mit und sind über alle Rahmengrößen hinweg gleich lang.

Größe S M L XL
Oberrohr 571 mm 593 mm 614 mm 636 mm
Sattelrohr 410 mm 430 mm 455 mm 580 mm
Steuerrohr 110 mm 115 mm 120 mm 130 mm
Lenkwinkel 64° 64° 64° 64°
Sitzwinkel 78° 78° 78° 78°
Kettenstrebe 453 mm 453 mm 453 mm 453 mm
Tretlagerabsenkung 24,5 mm 24,5 mm 24,5 mm 24,5 mm
Radstand 1.239 mm 1.261 mm 1.283 mm 1.307 mm
Reach 435 mm 455 mm 475 mm 495 mm
Stack 644 mm 649 mm 653 mm 662 mm
Helm FOX Dropframe Pro | Brille 100% Speedcraft | Jacke Velocio Ultralight Trail Hooded Jacket | Shirt Velocio Delta Trail Longsleeve | Schuhe Crankbrothers Mallet Speedlace | Socken Stance Crew Socks

Das Propain Ekano 2 CF im ersten Test

Ist man mit dem Propain Ekano 2 CF zum Trail unterwegs, punktet es mit einer komfortablen, aber leicht handlastigen Sitzposition. Sobald es dann aber leicht bergauf geht, hat man dadurch genug Druck auf der Front und das Vorderrad muss nicht aktiv belastet werden. Auch an steilen Anstiegen steigt das Vorderrad nicht. Der Hinterbau generiert viel Traktion und wippt dabei geringfügig. Dennoch bleibt er trotz des vielen Federwegs angenehm straff, weicht aber Schlägen aus, wenn man über Wurzeln oder Kanten rollt. Die guten Klettereigenschaften ergänzt der kraftvolle SRAM Eagle Powertrain-Motor, der einen auch steile Anstiege hochschiebt, ohne aus der Puste zu kommen. Die Auto-Shift-Funktion ist in steilen und technischen Sektionen überfordert und wechselt die Gänge an anderen Stellen, als man es selbst tun würde. Sie eignet sich besser, um entspannt auf moderaten Forstwegen zum Gipfel zu cruisen.

Biegt man oben in den Trail, steht man gut integriert im Bike und die hohe Front vermittelt viel Sicherheit. Dennoch hat man immer genügend Druck auf der Front und das Vorderrad muss nicht aktiv belastet werden, um den Grip aufrechtzuerhalten. Werden Trail und Turns enger, lässt es sich mit wenig Kraftaufwand durch die Kurve steuern. Anfänger können sich dank des intuitiven Handlings des E-MTBs voll und ganz auf die Hindernisse auf dem Trail fokussieren, Fortgeschrittene nutzen die Leichtfüßigkeit, um ihre Linienwahl auch in letzter Sekunde noch anzupassen. Dabei bietet es dennoch eine gute Laufruhe und wirft einen in Steinfeldern nicht ab, sondern animiert dazu, die Bremse noch weiter offen zu lassen. Dazu trägt auch das starke Fahrwerk des Propain Ekano 2 CF bei. Es ist zwar auf der straffen Seite, aber arbeitet feinfühlig und gibt dem Fahrer gutes Feedback vom Untergrund. Verpatzt man doch mal eine Landung, schlägt das Fahrwerk nicht durch und wartet mit ausreichend Reserven auf.

Wechselt man auf dem Trail in den Auto-Shift-Modus weiß man nie, in welchem Gang man sich befindet, da das System ständig die Gänge durchwechselt. Die Gänge, die der Schaltalgorhitmus bestimmt, passen zwar grob, geht man aber vor einer Kurve plötzlich in die Eisen, kommt das System nicht schnell genug hinterher, in einen leichteren Gang zu schalten. Tritt man dann nach der Kurve wieder in die Pedale, hat man einen zu schweren Gang eingelegt. Da bringt die Coast-Shift-Funktion mehr Vorteile. Bremst man vor einer Kurve, hat man die Möglichkeit, ohne zu pedalieren in einen leichteren Gang zu schalten. Auch vor Gegenanstiegen im Trail kann man in einen leichteren Gang schalten, ohne Gefahr zu laufen, mit der Kurbel an Wurzeln oder Steinen hängen zu bleiben.

Für wen ist das neue Propain Ekano 2 CF 2024?

Das Propain Ekano 2 CF ist ein performantes E-Mountainbike, das auch die Allround-Qualitäten nicht aus den Augen lässt. Es eignet sich sowohl für kurze Trail-Runden nach der Arbeit als auch für lange Wochenendtouren. Zudem können sich Individualisten ihr Traumbike im Online-Konfigurator nach ihren Wünschen zusammenstellen.

Das Fazit zum neuen Propain Ekano 2 CF 2024

Das Propain Ekano 2 CF ist auf den ersten Blick ein waschechtes Baller-E-MTB. Doch bei genauerer Betrachtung ist es viel mehr als das. Es ist ein starker Allrounder, der nicht nur auf Trails eine gute Figur macht, sondern auch auf längeren Strecken mit Komfort punktet. Nur die Auto-Shift-Funktion kommt bei sportlichen Fahrern auf komplexen Trails mit Gegenanstiegen schnell ans Limit und bevorzugt eher die gemütliche Gangart. Mit dem umfangreichen Online-Konfigurator lassen sich Ausstattung und Optik an eigene Vorlieben anpassen.

Tops

  • umfangreicher Online-Konfigurator
  • guter Mix aus Laufruhe und Agilität
  • starkes Fahrwerk
  • integriertes Komplettpaket von Motorsystem und Schaltung

Flops

  • Auto-Shift in komplexen Trail-Situationen überfordert

Für mehr Informationen besucht propain.com


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Words: Mike Hunger Photos: Mike Hunger