Ausgabe #033 Test

The Lab: Oakley – Plazma Sportbrille mit Sehstärke

Die wenigsten von uns besitzen Adleraugen, sondern benötigen Brillen oder Kontaktlinsen. Das gilt auch fürs Mountainbiken. Doch was ist die beste Lösung, wenn man auf dem Trail eine Sportbrille mit Sehkorrektur möchte? Wir haben uns von der Firma Oakley sowie Optikern beraten lassen und die Oakley Plazma für euch getestet.

Oakley Plazma | Tester Manne | Dauer 6 Monate | Preis 210 € (ohne Sehkorrektur) | Gewicht 32,9 g (mit optischem Glas) | Hersteller-Website

Brillenträger müssen auf den Komfort einer Fahrradbrille nicht verzichten: Sie haben die Wahl zwischen einer Direktverglasung, also eingeschliffenen Gläsern, oder in den Brillenrahmen integrierbare Clips. Jede Lösung hat ihre Vor- und Nachteile, doch nicht jeder kommt mit beiden Lösungen zurecht. Eine Fahrradbrille mit Direktverglasung deckt nur den Bereich zwischen +3,0 bis -6,0 Dioptrien ab – wegen der gebogenen Glasform und der Glasdicke können manche Hersteller wie Oakley bei der Plazma auch nur bis -5,0 Dioptrien abdecken. Liegt man innerhalb dieser Spanne, wird das gesamte Sichtfeld korrigiert. Das hat vor allem den Vorteil, dass man immer noch scharf sieht, wenn man sich nach seinem Hintermann umdreht. Das schafft der kleinere Clip nicht, dafür ist dieser wesentlich preiswerter und man kann ihn bei Bedarf, wenn sich zum Beispiel die Sehschärfe ändert, ersetzen.

Stabil
Neben den Nasenpolstern sorgen auch die Bügelenden aus Unobtainium für rutschfesten Halt.
Präzise
Der Drei-Punkt-Sitz garantiert die optisch ideale Ausrichtung der Oakley Plazma.

Unser Tester Manne hat sich für die Premiumlösung entschieden und die speziell für Mountainbiker konzipierte Sportbrille Oakley Plazma getestet, mit optischen Gleitsicht-Gläsern für die Nähe und die Ferne. Das Gestell ist in der Farbe Matte Carbon, bei den Gläsern hat Manne Clear To Black Iridium Photochromic gewählt. Es handelt sich dabei um Gleitsichtgläser aus Colormatic-Glas, die sich bei hellem Licht verdunkeln. Je nach Sehstärke liegt der Preis bei diesen Gläsern zwischen 700 und 800 €. Oakley bietet bei diesem Modell sieben verschiedene Farbvariationen an Bügeln und Gläsern an.

So eine Premium-Brille kauft man nicht online, sondern wird individuell von einem Optiker, der wiederum ein Vertragspartner von Oakley ist, angepasst. Neben der Sehschärfe müssen auch Augenabstand und weitere individuelle Faktoren überprüft werden. Nur dann können alle Daten auf das Modell übertragen werden und nur dann lassen sich unerwünschte Effekte wie Unschärfen und Schaukeleffekte vermeiden, die schnell auch zu Übelkeit führen können. Wer wie Manne auch zum Lesen eine Brille braucht, kann sich Gleitsichtgläser anpassen lassen – so kann man jederzeit das Navi und seine Fahrdaten im Auge behalten. Die Anpassung ist deshalb so kompliziert, weil die Brillengläser leicht gebogen sind, um eine bessere Seitenansicht zu gewährleisten, aber auch zum besseren Schutz der Augen vor Schmutz und herumfliegenden Teilen.

Vorteile der Colormatic-Gläser

Unser Tester Manne hat sich für selbsttönende Gläser entschieden, so hat man nur eine Brille dabei und kann auf eine optionale Sonnenbrille verzichten. Außerdem muss man nicht ständig wechseln, wenn man öfter aus dem Wald heraus- und wieder hineinfährt. Lediglich für sehr sportliche Fahrer können wir die selbsttönenden Gläser nicht empfehlen, denn bei sehr schnellem Licht- und Schattenwechsel passen sich die selbsttönenden Brillengläser zu langsam an. Aber das muss jeder Fahrer selbst herausfinden.

Praktisch und unsichtbarer Übergang
Die Korrektionsgläser der Oakley Plazma mit Gleitsichtoption.
Komfortabel
Die Colormatic-Gläser passen sich automatisch den Lichtverhältnissen an.

Fahreindruck

Schon beim Optiker wurde empfohlen, die Brille bereits eine halbe Stunde vor der Fahrt zu tragen, um sich an die Gläser zu gewöhnen. Danach überzeugt die Brille nicht nur durch gute Sicht und Kontrasterkennung, sondern auch durch eine perfekte und rutschfeste Passform. Der stabile Rahmen, das breite Sichtfeld und das geringe Gewicht lassen einen fast vergessen, Brillenträger zu sein. Auch bei ruppigen Passagen sitzt die Brille zuverlässig und verrutscht nicht. Die Gleitsichtbrille wurde zuvor vom Optiker auf den Abstand zum Lenker hin eingestellt und ermöglicht ein optimales Ablesen des Displays während der Fahrt.

Die Oakley Plazma in der Gleitsicht-Version ist die mit Abstand eleganteste, aber auch kostspieligste Lösung, wenn man mit Brille die Trails unsicher macht. Dafür geht man aber auch keine Kompromisse ein und kann sich auf eine perfekte Performance der Brille verlassen. Zudem kann die Oakley Plazma natürlich auch für viele andere Outdoor-Sportarten verwendet werden und für einen entspannten Drink nach dem Ride ist sie dank der Colormatic-Gläser die perfekte Sonnenbrille.

Tops

  • bombensicherer Sitz
  • individuell angepasste Sehstärke, auch für Gleitsicht
  • automatische Abdunkelung bei hellem Licht

Flops

  • hoher Preis, wenn man optische Gläser (vor allem bei Gleitsichtlösung) benötigt
  • durch die gebogenen Gläser nur bis -5 Dioptrien Korrektur der Kurzsichtigkeit

Mehr Infos findet ihr auf oakley.com


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Words: Susanne Feddersen Photos: Mike Hunger

Über den Autor

Susanne Feddersen

Mit ihrem Background als Texterin und Konzeptionerin bei renommierten Werbeagenturen, als Leiterin der Stuttgarter Texterschule und ehemalige Produkt-Marketing-Managerin bei Ferrero ist klar: Susannes Leidenschaft gehört der Kommunikation! Zudem ist sie ein Organisationstalent. Selbst im größten Trubel behält sie den Überblick und unterstützt so vor allem unser Leadership-Team bei der Umsetzung zahlreicher Projekte und der Koordination von Marketing-Kampagnen. Susanne ist langjährige Mountainbikerin und steigt gerade aufs E-Bike um – ihre ganze Familie übrigens auch!