Das neue MERIDA eONE-SIXTY 10K kommt mit kraftvollem Shimano EP801-Motor, 600-Wh-Akku sowie praktischen Alltags-Features und verspricht mit Full-Power-Motor, aber kleinerem Akku, massig Performance. Ist der hohe Preis von 11.599 € angemessen? Wir haben getestet, ob das Bike mit 170/174 mm Federweg (v/h) den hohen Leistungsansprüchen gerecht wird.

MERIDA eONE-SIXTY 10K | Shimano EP801/600 Wh | 170/174 mm (v/h)
21,8 kg in Größe M | 11.599 € | Hersteller-Website

Das MERIDA eONE-SIXTY 10K ist schon lange Bestandteil des MERIDA-Portfolios und hat es sich dort bequem gemacht. Aber es ruht sich nicht auf dem Thron aus! Auch für uns ist es nicht das erste Mal, dass wir es testen, und deshalb sind wir mit dem E-Mountainbike vertraut. Bereits im E-Mountainbike-Vergleichstest bis 6.500 € hat sich das MERIDA eONE-SIXTY 975 den Sieg als starker Allrounder geholt. Doch wie etabliert sich das neue MERIDA in der Ausstattungsvariante 10K? Kann es erneut überzeugen? Das MERIDA-Team nimmt sein ausgeklügeltes Geometrie- und Größenkonzept, das es bereits bei seinen Enduro-Bikes angewendet hat, und überträgt es erstmals auf eines seiner E-Mountainbikes. Das neue eONE-SIXTY erscheint in einem frischen und schicken Design mit 170 mm Federweg (v/h) und rollt mit Mullet-Bereifung, also 29” vorne und 27,5” hinten daher. Außerdem kommt es mit dem neuen Shimano EP801-Motor und wird von einem Trendpower Simplo 600-Wh-Akku mit Strom versorgt. Die von uns getestete Variante in Größe M bringt vergleichsweise geringe 21,8 kg auf die Waage und ist für 11.599 € erhältlich.

Das MERIDA eONE-SIXTY 10K 2024 im Detail

Achtung, haben wir hier Ähnlichkeit mit dem analogen MERIDA ONE-SIXTY Enduro-Bike? Absolut! Das neue MERIDA eONE-SIXTY kommt ebenfalls in schickem Design mit einer weißen Lackierung und goldenen Akzenten. Der Vollcarbon-Rahmen mit schlichten Linien setzt also auf die gleiche Formensprache wie das analoge MERIDA ONE-SIXTY Enduro-Bike, und der Dämpfer bildet dabei eine Linie mit der Sitzstrebe.

Der FOX FLOAT X2-Luftdämpfer steht schick in einer Linie mit der Sitzstrebe.
Wie beim analogen Enduro übernimmt auch das MERIDA eONE-SIXTY dasselbe Hinterbau-Konzept.

Das Prinzip der Flex-Stays macht die Sitzstreben durch eine spezielle Konstruktion und besondere Carbon-Lagen nachgiebig. Dadurch wird ein sonst benötigter Lagerpunkt überflüssig, der durch den Flex der Sitzstrebe ausgeglichen wird, was wiederum Wartung und Gewicht spart. Die Kühlrippen im Steuerrohrbereich bleiben, wie beim vorherigen Modell, unverändert.

Die schicken Kühlrippen am Steuerrohr durften bleiben!

Super praktisch! MERIDA verbaut ein Multi-Tool unter dem Sattel. Leider ist dieses nur durch ein dünnes Gummi-Case geschützt, und das Hinterrad feuert ordentlich Schmutz auf das Tool ab: Dreck marsch! Wohingegen das Sattelrohr und Hauptlager durch einen großen Fender aus Kunststoff geschützt werden. Hier haben der fliegende Dreck und die Steine keine Chance. Für einen Schlauch oder Werkzeug gibt es auf der Unterseite des Oberrohrs einen integrierten Strap, an dem ihr ein Pannenset oder ähnliches befestigen könnt und es immer griffbereit habt. Auch der gut dimensionierte Kettenstrebenschutz schützt ausreichend und macht das Bike leise in der Abfahrt.

Diese kleinen Beinchen gehören zum integrierten Multitool von MERIDA. Allzeit bereit, sollte unterwegs was geschraubt werden.
Der Kettenstrebenschutz ist großzügig dimensioniert und verhindert lautes Klappern der Kette.
Der integrierte Fender schützt Sattelrohr und Hauptlager vor Dreckattacken.
Klein wie eine Schnecke schmiegt sich ein Ersatzschlauch dank des Straps von MERIDA direkt unters Oberrohr.

Sein cleanes Erscheinungsbild verdankt das MERIDA auch den gut versteckten Leitungen an der Front, die Klappergeräuschen keine Chance geben. Dadurch, dass sie direkt am Steuersatz ins Innere laufen, kommt das MERIDA eONE-SIXTY ohne Kabel-Ports aus. Der einzige Nachteil dabei: Wer sein Bike selbst repariert, hat es dadurch komplizierter beim Schrauben.

Ohne Kabelsalat präsentiert sich das MERIDA eONE-SIXTY clean und schick.

Der Shimano EP801-Motor im neuen MERIDA eONE-SIXTY 2024

Das neue MERIDA eONE-SIXTY kommt wie sein Vorgänger mit einem Shimano-Motor. Mittlerweile aber in der neuesten Evolutionsstufe. Der EP801 liefert 85 Nm, unterstützt im Vergleich zum Vorgänger EP8 nicht mehr nur bis 500 Watt, sondern mit bis zu 600 Watt und ist schön und passend zum Bike in den Rahmen integriert. Trotz voller Power trägt er im Erscheinungsbild nicht so dick auf.

Mit 85 Nm Drehmoment unterstützt der Shimano EP801-Motor mit ordentlich Boost, wenn es bergauf geht.

Gespeist wird er von einem 600-Wh-Akku, der fest verbaut ist. Falls der Keller oder die Garage keine Steckdose hat, muss das Bike leider mit in die Wohnung genommen werden. Kleiner Tipp: Vorher gut sauber machen, sonst müsst ihr zweimal putzen. Der Ladeport sitzt praktisch über dem Motor und ist dadurch gut erreichbar, ohne dass ihr euch verrenken müsst, lediglich das Gummi-Cover ist etwas mühselig zu bedienen und braucht Fingerspitzengefühl. Die Akku-Kapazität des MERIDA eONE-SIXTY kann noch mit einem Range Extender erweitert werden, der zusätzliche 360 Wh spendiert und mit einer Halterung am Unterrohr befestigt wird – dafür müsst ihr dann allerdings auf einen Flaschenhalter verzichten.

Aus der Froschperspektive zeichnet sich der schwarze, großzügige Rahmenschutz mit starkem Kontrast vom weißen Rahmen ab.

Schaut man sich die Integration des Range Extenders an, erzeugt der große schwarze Zusatz-Akku auf dem Unterrohr etwas Oldschool-Feeling wie zu Zeiten der ersten E-MTBs, deren Akkus außen verbaut waren. Dafür habt ihr aber auch massive 960 Wh Akku-Kapazität, mit der ihr ordentlich Reichweite erlangt. Shimano spendiert die restliche Hardware mit dem klassischen SC-EM800-Display am Lenker und dem minimalistischen Ein- und Ausschalter im Oberrohr. Theoretisch kann auch nur mit dem Modul am Oberrohr gefahren werden, da man damit sowohl die Fahrmodi wechseln als auch den Akku-Stand ablesen kann.

Shimano spendiert hier das SC-EM800-Display am Lenker, das so positioniert ist, dass es bei Stürzen geschützt ist.
Clever im Oberrohr integriert, präsentiert sich der Ein- und Ausschaltknopf in moderner Optik. Darunter noch ein Taster, um die Fahrmodi zu wechseln.

Die Ausstattung des MERIDA eONE-SIXTY

Die stolzen 11.599 € müssen sich auch in der Ausstattung widerspiegeln, damit man bereit ist, die Kreditkarte zu zücken. MERIDA entscheidet sich für eine High-Performance-Ausstattung, die sehr auf Abfahrts-Tauglichkeit ausgelegt ist. Passend zu diesem Einsatzzweck kommt das MERIDA eONE-SIXTY mit einem FOX Factory-Fahrwerk. Vorne ist eine 38er-Federgabel mit hochwertiger GRIP2-Kartusche verbaut, und hinten werkelt der FOX FLOAT X2-Luftdämpfer. On Point passt die gold glänzende Kashima-Beschichtung gut zu den goldenen Akzenten vom Rahmen. Bei der Einstellbarkeit der Federelemente bleiben keine Wünsche offen.

Vorne arbeitet für euch die 38er-FOX-Federgabel mit hochwertiger GRIP2-Kartusche.

Gute Performance beim Schalten bietet die elektronische SRAM XX Eagle Transmission. Sie ermöglicht präzises Schalten unter voller Last und wird vom Haupt-Akku mit Strom versorgt, benötigt daher keinen extra Akku. Hier lauft ihr also nicht Gefahr, unterwegs plötzlich nicht mehr schalten zu können.

Ebenfalls aus dem Hause SRAM kommen die CODE Ultimate Stealth-Vierkolbenbremsen, die mit einer 220er-Bremsscheibe vorne und mit einer 200er-Scheibe hinten für enorme Bremspower auch auf langen Abfahrten sorgen – von Überhitzen keine Spur. Die hauseigene Sattelstütze MERIDA TEAM TR II ist mit ihren 230 mm Hub definitiv eine der längeren Sattelstützen auf dem Markt und holt damit auch große Rider ab. Da sie aber für die meisten zu lang sein wird, kann man die Sattelstütze nach Belieben stufenlos verstellen – ohne Werkzeug und ohne sie auszubauen.

Mit extra viel Hub von 230 mm hat die Sattelstütze TEAM TR II von MERIDA einiges an Puffer für jegliche Fahrergrößen – passend zum variablen Geometrie-Konzept.
Auch hinten an der Bremsaufnahme versorgt MERIDA das eONE-SIXTY mit Kühlrippen, was man in der Vergangenheit schon öfters im Portfolio gesehen hat.

Die HXC1501 SPLINE Carbon-Laufräder werden von DT Swiss geliefert und mit MAXXIS-Pneus bestückt. Es findet sich die bewährte ASSEGAI/Minion DHR II-Kombi (v/h) mit robuster Doubledown-Karkasse. An der Front sorgt die weiche MaxxGrip-Gummimischung für maximalen Grip und am Heck bringt die härtere MaxxTerra-Mischung einen guten Kompromiss aus Langlebigkeit, geringem Rollwiderstand und Traktion mit.

Die SRAM AXS-Remote ist klein und überzeugt mit guter Haptik.

MERIDA eONE-SIXTY 10K

11.599 €

Ausstattung

Motor Shimano EP801 85 Nm
Akku Trend Power Internal Battery 600 Wh
Display Shimano SC-EM800
Federgabel FOX 38 Factory GRIP2 170 mm
Dämpfer FOX FLOAT X2 Factory 170 mm
Sattelstütze MERIDA TEAM TR II 230 mm
Bremsen SRAM CODE Ultimate Stealth 220/200 mm
Schaltung SRAM XX Eagle AXS Transmission 1x12
Vorbau MERIDA Expert eTR II 40 mm
Lenker MERIDA TEAM TR II 780 mm
Laufradsatz DT Swiss SPLINE HXC1501 SPLINE 29"/27,5"
Reifen MAXXIS ASSEGAI, MaxxGrip, Doubledown/MAXXIS Minion DHR II, MaxxTerra, Doubledown 2,5/2,4

Technische Daten

Größe S M L XL
Gewicht 21,8 kg
Zul. Gesamtgewicht 140 kg
Max. Gewicht Fahrer/Equipment 118 kg
Anhänger-Freigabe nein
Ständeraufnahme nein

Besonderheiten

integriertes Frontlicht
Tool

Tuning-Tipp: Verbaut ihr einen Flaschenhalter mit integriertem Tool, könnt ihr auch zu eurer Ergonomie passende Sättel fahren, ohne aufs Tool zu verzichten.

Die verschiedenen Ausstattungsvarianten des MERIDA eONE-SIXTY 2024

Das MERIDA eONE-SIXTY ist in fünf verschiedenen Varianten erhältlich und davon jeweils in zwei Farboptionen. Dabei gibt es drei Modelle mit Carbon-Rahmen und zwei mit Aluminium-Rahmen. Alle Varianten setzen auf den gleichen Federweg: 170 mm vorne und 174 mm hinten im Mullet-Setup mit 27,5″-Hinterrädern. Bei kompletter 29”-Bereifung verändert sich der Federweg auf 170/160 mm (v/h). Die Geometrie des eONE-SIXTY CF aus Carbon und des LITE aus Aluminium sind identisch.

MERIDA eONE-SIXTY CF aus Carbon vs. LITE aus Aluminium.

Die Carbon-Varianten, gekennzeichnet als CF, bieten einen leichteren und steiferen Rahmen, während sie über einen fest verbauten 600-Wh-Akku verfügen. Diese Modelle sind auf Performance ausgerichtet und kosten in den Ausführungen 6000, 7000 und 10K von 7.399–11.599 €. Das Modell 7000 verfügt über ein FOX-Fahrwerk, jedoch in der Performance-Version, sowie Shimano XT-Bremsen und kostet 7.999 €. Das 6000er kommt mit einem RockShox Super Deluxe Select-Dämpfer und der RockShox Domain-Gabel, kombiniert mit den kraftvollen SRAM DB8-Bremsen. Alle Modelle haben die gleichen Reifen wie die 10K-Variante.

Die Aluminium-Varianten des eONE-SIXTY sind budgetorientierter und bieten einen herausnehmbaren, größeren 750-Wh-Akku bei identischem Motor. Damit ist das eONE-SIXTY LITE eher als Tourer und Allrounder im Portfolio eingeordnet. Sie werden in den Ausführungen 875 und 675 angeboten und gehen für 5.349 € bzw. 5.799 € über die Ladentheke. Die Variante 875 kommt nicht mehr mit einem FOX-Fahrwerk, sondern ist mit einem RockShox Super Deluxe-Dämpfer und einer RockShox ZEB-Gabel bestückt. Hier setzt MERIDA auf Shimanos kraftvolle XT-Vierkolbenbremsen und auch auf die MERIDA-typische ASSEGAI/Minion DHR II-Kombi wie beim 10K. Das MERIDA eONE-SIXTY 675 und 6000 sind die Bikes, die nicht die lange Sattelstütze mit 230 mm in allen Größen mitbringen: In Größe XS hat die Dropper 125 mm, in S 150 mm und 200 mm in den Größen M, L und XL.

Das MERIDA eONE-SIXTY LITE kommt mit der gleichen Geometrie, aber einem größeren und herausnehmbaren Akku.

Sowohl die CF Carbon-Variante als auch die LITE Alu-Version des MERIDA eONE-SIXTY bringen die gleichen Detaillösungen mit, wie ein integriertes Licht, das Multitool unter dem Sattel, einen Fender am Heck und sind für einen Range Extender vorbereitet.

An beiden Modellen, egal ob CF oder LITE, kann ein Range Extender angebracht werden und ihr könnt eure Bike-Ausfahrt verlängern.
Nur an der Alu-Variante des MERIDA eONE-SIXTY kann der Akku entnommen werden. Dafür gibt es am LITE mit Range Extender massive 1110 Wh an Akku-Kapazität.

Neben den eONE-SIXTY-Modellen bietet MERIDA in der eigenen Trilogie auch das eONE-FORTY in fünf verschiedenen Ausstattungsvarianten an, die auf dem gleichen Hauptrahmen basieren, der bei diesem Modell aber ausschließlich aus Aluminium gefertigt ist. Das eONE-FORTY verfügt über einen Hinterbau mit Hinterradschwinge anstelle eines Flex-Pivot-Systems und ist mit einem Sitzstrebenlager ausgestattet, das die Montage eines Gepäckträgers und eines kompletten Schutzblechs erleichtert. Die Varianten eONE-FORTY 675, 475 und 400 kosten zwischen 5.349 € und 5.799 €, und die Modelle 657 und 475 gibt es zusätzlich noch als EQ-Varianten mit Vollausstattung: Gepäckträger, Front- und Rücklicht und Schutzbleche vorne und hinten. Der Federweg des eONE-FORTY wurde gegenüber dem Vorgängermodell an beiden Enden erhöht und beträgt 150 mm vorne und 142 mm bei einem 29’’-Hinterrad.

Die Geometrie des MERIDA eONE-SIXTY 2024

Das eONE-SIXTY 10K wird im Portfolio von MERIDA als renn- und leistungsorientiertes E-MOUNTAINBIKE positioniert und ist in 5 Größen erhältlich: XShort, Short, Mid, Long, XLong. Das Geometrie- und Größenkonzept des MERIDA eONE-SIXTY 10K ist besonders interessant, da die Rahmen nicht nach Höhe, sondern nach Länge geordnet sind. Dies ermöglicht eine freie Größenwahl basierend auf der Länge des Bikes – und dem damit einhergehenden agileren oder laufruhigeren Bike-Charakter. Mit einem steilen Sitzwinkel von 78,4° wandert die Sitzstrebe weit nach vorne, in Kombination mit einem flachen Lenkwinkel von 64,4° bietet das MERIDA eONE-SIXTY eine moderne Geometrie. In Größe M ermöglichen das kurze Sattelrohr mit 425 mm und die vollständig versenkbare Vario-Sattelstütze mit 230 mm maximale Bewegungsfreiheit für den Fahrer.

Es hat einen moderaten Reach von 459 mm und nicht mitwachsende Kettenstreben mit 446 mm in allen Größen. Dank der Mullet- und Flip-Chip-Option kann das eONE-SIXTY 10K auch mit 29”-Rädern ausgestattet werden, wodurch sich der Federweg auf 170/160 mm (v/h) verkürzt, die Geometrie jedoch gleich bleibt. Die längenverstellbare Sattelstütze bei den eONE-SIXTY-Modellen ermöglicht eine individuelle Anpassung an die Bedürfnisse des Fahrers, ohne dass die Bewegungsfreiheit leidet.

Größe XS S M L XL
Oberrohr 546 mm 567 mm 589 mm 610 mm 632 mm
Sattelrohr 400 mm 410 mm 425 mm 445 mm 465 mm
Steuerrohr 100 mm 105 mm 110 mm 115 mm 120 mm
Lenkwinkel 64,4° 64,4° 64,4° 64,4° 64,4°
Sitzwinkel 78,5° 78,5° 78,4° 78,4° 78,3°
Kettenstrebe 446 mm 446 mm 446 mm 446 mm 446 mm
Tretlagerabsenkung 9 mm 9 mm 9 mm 9 mm 9 mm
Radstand 1.199 mm 1.221 mm 1.244 mm 1.266 mm 1.288 mm
Reach 419 mm 439 mm 459 mm 479 mm 499 mm
Stack 624 mm 628 mm 633 mm 637 mm 642 mm
Helm Cannondale Terrus | Brille DELAYON Line Tracer | Shirt Rapha Men´s Trail Lightweight T-Shirt | Hose Rapha Men´s Trail Lightweight Pants | Schuhe Crankbrothers Mallet Lace

Das MERIDA eONE-SIXTY 2024 auf dem Trail

Nachdem ihr aufgesattelt habt und den ersten Uphill antretet, werdet ihr schnell eine bequeme Sitzposition einnehmen. Die kompakte Position im Bike macht lange Tagestouren mit dem MERIDA eONE-SIXTY möglich, ohne dass der Rücken leidet. Unebenheiten und Schläge schluckt das Fahrwerk weg, und auch im steileren Uphill klebt das Vorderrad förmlich am Boden und steigt nicht. Dadurch, dass das Vorderrad stets am Boden bleibt, könnt ihr jederzeit Lenkbefehle geben, die unverzüglich umgesetzt werden – das erzeugt ein sicheres Uphill-Gefühl. Wer sich im Anstieg noch gegenseitig was beweisen muss und eine kleine Uphill-Challenge startet, wird spüren, wie der Shimano EP801-Motor ordentlich Schub bergauf gibt. Durch die ausgeglichene Balance zwischen Front und Heck und dem traktionsstarken Fahrwerk zeichnet sich das MERIDA eONE-SIXTY als guter Kletterer aus.

Am Gipfel angekommen geht der spaßige Teil erst richtig los: ab in den Trail! Das MERIDA eONE-SIXTY überzeugt mit einem intuitiven und gutmütigen Handling und ist für jedes Fahrerlevel passend, egal ob Einsteiger oder alter Hase. Ein wohliges Gefühl stellt sich direkt am Start des Trails ein, und die ausgewogene Gewichtsverteilung zwischen Front und Heck bringt eine gleichmäßig hohe Traktion an beiden Reifen mit sich. Damit sind auch offene Kurven für Anfänger kein Problem und man muss nicht aktiv auf die Front arbeiten. Durch die weiche Gummimischung an der Front hat man vorne immer Grip und das Vorderrad beginnt nicht zu rutschen.

Das MERIDA eONE-SIXTY 10K ist super schick und hat eine perfekte Ausstattung für Up- und Downhill.

Um das Ganze erst mal langsamer anzugehen, ist beim Warm Up in den Flow-Trails direkt zu spüren, wie leichtfüßig und agil das MERIDA eONE-SIXTY von Kurve zu Kurve springt und eine ordentliche Portion Spaß garantiert. Sollte im Flow-Trail doch mal ein kleiner Gegenanstieg kommen, könnt ihr schnell die Dropper ausfahren.

Auch das straffe Fahrwerk hat überzeugt, und man kann damit spontan an Kanten abziehen. Wer doch mal zu weit über die Landung hinaus fliegt – ja solls tatsächlich geben –, hat mit dem FOX-Fahrwerk genug Reserven für harte Einschläge. Das MERIDA eONE-SIXTY ist agil und laufruhig zugleich und bietet trotz massig klingenden 170 mm Federweg einen guten Kompromiss aus beiden Welten. Dabei hat es auch keinerlei Probleme in roughen Trail-Segmenten, in denen es ruppig und wurzelig ist, und gibt dem Rider dabei noch genug Feedback vom Untergrund. Wer wissen will, was unter einem passiert und keine Überraschungen mag, trifft hier die richtige Wahl. Heizt man dann noch schnell in eine Kurve, bekommt das Fahrwerk auch auf losem Untergrund einiges an Traktion und bringt euch sicher um die Kurve rum. Mit dem variablen Größenkonzept von MERIDA könnt ihr selbst wählen, ob ihr lieber eine Rahmengröße höher für mehr Laufruhe wählt, oder doch eine Nummer kleiner, wenn ihr mehr Verspieltheit und Agilität bevorzugt. In der Abfahrt fehlt uns lediglich die Kirsche auf der Sahnetorte in Form eines kleinen Funkens an Temperament. Vergleichbar mit einem Pferd, das alles macht, was man will: Auch hier wird dem Reiter irgendwann langweilig, wenn es keine Herausforderungen gibt. Das MERIDA verhält sich in allen Situationen sehr gutmütig, aber nie herausragend oder perfekt – der stumme, unauffällige Schüler, der nur Zweier schreibt, aber nie den Durchbruch feiert.

Mit dem MERIDA eONE-SIXTY 10K könnt ihr Flugmeilen sammeln.

In steilen Abschnitten vermittelt das MERIDA eONE-SIXTY dank integriertem Stand und der großen Bewegungsfreiheit durch das niedrige Sattelrohr und die lange Sattelstütze ebenfalls Sicherheit. Wer den ein oder anderen Lap noch macht, weil er nicht genug bekommt, kann dank integriertem Lezyne E-Bike Power E115-Frontlicht, das vom Haupt-Akku gespeist wird, auch die letzten Meter im Dunkeln sicher nach Hause kurbeln.

Für wen ist das MERIDA eONE-SIXTY 10K 2024?

Wer Bock hat, es ordentlich krachen zu lassen und ein bisschen den Bodenkontakt zu verlieren – im positiven Sinne natürlich – kommt hier auf seine Kosten. Aber auch diejenigen, die gerade in den Anfängen ihres neuen Hobbys stecken und sich direkt ein top E-Mountainbike gönnen wollen. Es deckt alle Fahrlevel vom Anfänger bis Profi ab und meistert so gut wie alle Situationen einwandfrei und gibt jedem Rider ein Pudelwohl-Feeling. Von längeren Touren über technische Trails ist mit dem MERIDA eONE-SIXTY alles möglich. Einzig und allein der Wow-Effekt bleibt aus. Wie ein gut motorisierter Volvo oder Golf überzeugt es in allem und funktioniert solide, nur fehlt noch ein gewisser Funke Temperament, dass es an einen Porsche oder Ferrari rankommt.

Unser Fazit zum MERIDA eONE-SIXTY

Schickes Design, hochwertige Ausstattung und top Trail-Performance: In allen Bereichen hat das MERIDA eONE-SIXTY abgeliefert. Fahrerlevel aller Art kommen mit dem gutmütigen Handling auf ihre Kosten, und kaum eine Situation bringt das eONE-SIXTY ans Limit. Die cleveren Touren- und Alltags-Features überzeugen für Einsatzbereiche jeglicher Art und dank des Größenkonzepts ist jedem selbst überlassen, seinen bevorzugten Bike-Charakter zu wählen. Das neue eONE-SIXTY schafft es, in die Fußstapfen des Vorgängers zu treten und ist weiterhin ein sehr guter Allrounder.

Tops

  • einsteigerfreundlich und expertentauglich
  • potente Ausstattung
  • clevere Detaillösungen

Flops

  • fummeliger Ladeport
  • Multitool leidet unter Dreck

Für mehr Informationen besucht merida.com


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Words: Antonia Feder Photos: Mike Hunger