Wer hat’s erfunden? In diesem Falle nicht die Schweizer. Als E-Bike-Hersteller hat FLYER erst recht spät auf den E-Mountainbike-Trend reagiert, dann aber konsequent und richtig. Seit letztem Jahr ist FLYER mit drei Modellen auf dem Markt, die in unseren Testberichten bereits sehr gut abgeschnitten haben. Bei diesem Vergleich haben wir das top ausgestattete Uproc6 8.90 getestet und uns gefragt: Lohnen sich all die teuren Upgrades im Konfigurator?

Dieser Test ist Teil des E-Mountainbike Vergleichstest 2016.

Edel und Teuer.
Edel und Teuer.
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Für edle Produkte gibt es seit jeher nur eine standesgemäße Farbe: schwarz. Kein Wunder, dass das Uproc6 8.90 mit seinem stolzen Preis von 7.799 € in exakt dieser Farbe ausgeliefert wird und von Understatement zeugt. Doch es geht auch günstiger: „Bereits ab“ 6.199 € erhält man das Rad mit einer abgespeckten, aber nach wie vor soliden Ausstattung. Das Team von FLYER greift beim Uproc6 zu einfachen wie genialen technischen Lösungen, um ein agiles Handling zu erreichen, indem es dem Rad zwei unterschiedlich große Laufräder verpasst. Das große 27,5″-Modell an der Front sorgt dabei für gutes Überrollverhalten, Grip und Spurtreue, das kompaktere 26″-Modell am Heck verleiht dem Rad Agilität. Mit dieser Kombination fährt sich das Bike sehr ausgewogen und dank des steilen Sitzwinkels und des kraftvollen Bosch Performance CX-Motors klettert es auch steile Anstiege mühelos empor.

Die Flyer Modelle haben bereits vorher gut in unseren Tests abgeschnitten.
Die Flyer Modelle haben bereits vorher gut in unseren Tests abgeschnitten.

Jedem, der gern lange Touren plant, empfehlen wir den 200 € teureren 500-Wh-Akku, der die Reichweite deutlich erhöht. Das exponierte Nyon-Display (ebenfalls 200 € Aufpreis) hingegen kann man sich getrost sparen, bei ihm ist es wie mit der Unterhaltungselektronik in Autos – brandneu auf dem Markt und dennoch schon veraltet. Neben der gelungenen Geometrie ist es auch die Ausstattung, die überzeugt: kraftvolle Bremsen, ein stimmiges Cockpit, robuste Laufräder und ein top Fahrwerk lassen die Herzen der Tester höher schlagen und sorgen für konstantes Dauergrinsen auf dem Trail. Die satten 160 mm der RockShox PIKE filtern Unebenheiten souverän weg, ohne dass die Federgabel beim Anbremsen zu tief in den Federweg sackt. Der Hinterbau macht es ihr gleich und so ergibt sich auch hier ein ausgewogenes, stimmiges Gesamtkonzept.

Kaum auf dem Markt und schon veraltet: Das Bosch Nyon.
Kaum auf dem Markt und schon veraltet: Das Bosch Nyon.

Details

Die Saint stoppt einfach phänomenal!
Schade: Die standhaften Shimano Saint-Bremsen gibt es leider nur in der teuersten Ausstattungsvariante. Im Konfigurator wäre es schön, diese Option auch für das günstigere Modell zu haben.
Auch das Fahrwerk ist hochwertig.
Super satt: Das Fahrwerk des FLYER Uproc6 8.90 funktioniert bergab exakt so, wie man es sich von einem E-MTB wünscht: Feinfühlig, satt und dennoch immer mit ausreichend Feedback vom Untergrund. Leider ist es bergauf aber nicht frei von Antriebseinflüssen.
Tolles Detail.
Leise: Die Bündelung der Züge reduziert die Geräuschkulisse und sorgt für eine aufgeräumte Optik. Als Fahrer kann man sich so noch mehr auf den Trail konzentrieren. Genial einfach, einfach genial!
Bewährt hochwertig.
Hochwertig: Ebenfalls aus der Schweiz und wie auch das FLYER Uproc 6 8.90 sehr hochwertig verarbeitet: die robusten DT Swiss EX 1501 Spline-Laufräder.
Flyer Uproc 6 8.90
Flyer Uproc 6 8.90

Ausstattung Flyer Uproc 6 8.90

Federgabel: RockShox Pike Solo Air RCT3
Dämpfer: RockShox Monarch Plus RT3
Motor: Bosch Performance CX Nyon
Batterie: Bosch Power Pack 500
Bremsen: Shimano Saint 200/180 mm
Schaltung: Shimano XTR
Sattelstütze: RockShox Reverb Stealth
Vorbau: FRT Aheadvorbau
Lenker: 760 mm
Reifen: Schwalbe Hans Dampf 2,35
Laufräder: DT Swiss EX 1501 Spline
Gewicht/Größe: 21,98 kg / Größe M
Preis: 7.149 €

Fazit

FLYER schickt das Uproc6 nahezu unverändert in die neue Saison – und das aus gutem Grund: Das Rad funktioniert weiterhin absolut hervorragend. Wir würden uns noch etwas mehr Freiheiten bei der Konfiguration des edlen Bikes wünschen, denn ein teures Schaltwerk erhöht den Fahrspaß nicht, standhafte Bremsen hingegen schon. Aktuell erhält man beides nur im teuren Doppelpack.

Stärken:

  • sehr souveränes Handling
  • edle Verarbeitung
  • top Fahrwerk

Schwächen:

  • sehr teuer
  • wenig Konfigurationsmöglichkeiten
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Alle Bikes im Test: Bergamont E-Line Trailster C 8.0 | CUBE Stereo Hybrid 140 SL | FLYER Uproc6 8.90 | Haibike SDURO AllMtn Pro | LAPIERRE Overvolt FS 900 | ROTWILD R.X+ FS 27,5″ EVO | SCOTT E-Genius 710 Plus | Specialized Turbo Levo FSR Expert 6Fattie | KTM Macina eGnition 11 CX5

Hier geht’s zum großen E-Mountainbike Vergleichstest 2016.

Text & Bilder: Christoph Bayer


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