Südafrika – allein schon der Name weckt Sehnsüchte. Epische Landschaften, wilde Natur, eindrucksvolle Berge und famose Weinbaugebiete. Wir waren im berühmten Stellenbosch nahe Kapstadt zum Trail- und Wein-Tasting und fanden Flow, kontroverse Kontraste und ein bisschen Matrix – glücklicherweise ohne Schießerei!

Als die Welt noch in Ordnung war, oder besser gesagt, ihre alte Ordnung hatte – war vieles selbstverständlich. Zum Beispiel für ein Meeting um den halben Globus zu fliegen statt schnellem Zoom-Call oder Wein-Tastings an langer Tafel mit Freunden statt Online-Tastings mit Weinen, die tags zuvor per Post kamen und man sich gegenseitig via Webcam zuprostet. So auch in dieser Story.

Selbstverständliche Privilegien

Während der Anfangszeiten des E-MOUNTAINBIKE-Magazins war es fast schon selbstverständlich, uns mit Jens, dem Getränkehändler unseres Vertrauens, in Leonberg auf ein gutes Glas Wein zu treffen. Als begeisterte Weinverkoster probierten wir natürlich was das Zeug hielt – am liebsten Rotweine aus den famosen Weinbaugebieten von Rioja, Bordeaux, der Toskana oder Apulien. Nach jahrelanger Suche kristallisierte sich das kleine südafrikanische Weingut Stark-Condé als unser Liebling heraus. Die Tatsache, dass wir nicht nur Avocados und Klamotten, sondern auch iPhones, Laptops und eben auch feine Tropfen aus aller Welt in unseren Läden finden, ist ein Resultat der Globalisierung. Ein Privileg, das fast schon so selbstverständlich geworden ist, dass wir es als solches gar nicht mehr erkennen. Dass das alles seinen Preis hat, wird einem in Südafrika knallhart vor Augen geführt.

Nun muss man zugeben: Als Bike-Journalist gehört man zum Kreise einer sehr privilegierten Sorte Mensch, die beruflich Dinge erlebt, die man mit Geld nicht kaufen kann. Für einen Mountainbike-Redakteur war das Außergewöhnliche gewöhnlich und das Extravagante selbstverständlich. Die neuesten Produkte in den besten Bike-Spots der Welt vor allen anderen testen, innerhalb kürzester Zeit mit den spannendsten Locals in Kontakt kommen? Klar – denn für eine gute Story stehen viele Türen offen!

Das Hamsterrad der Privilegierten

Seit rund zwei Jahren steht die Bike-Medienwelt recht still – keine Produktpräsentationen in Whistler, Moab, Auckland, Santa Cruz oder Kapstadt, für die man als europäisches Magazin um den halben Globus fliegen „musste“. Down- statt Upsizing, lokal statt global, online statt offline – das sind die Motti der Bikemarken, die zuvor Jahr um Jahr gegenseitig und selbst versucht hatten, sich zu übertreffen. Auch wenn dieser Jet-Set-Journalismus wie der Traum eines jeden Bikers klingt, muss man auch sagen – es war intensiv. Eng getaktete Programme und Embargos, Jetlag und zu viel Arbeit für die verfügbare Zeit wirkten teils wie ein Hamsterrad – denn zu viel des Guten ist eben genau das: zu viel! Und zu viel bedeutet auch, dass man zwar geschäftlich durch die Welt reist, es aber nicht schafft, die tolle Region, in der man sich gerade befindet, in Ruhe zu erkunden.

Carpe occasionem – Noch einmal die E-Bikes laden

Als bekannt wurde, dass Specialized ihr damals neues Levo SL in Südafrika launchen würde, war schnell klar, dass wir noch ein paar Tage dranhängen müssen. Die Möglichkeit nutzen, Kapstadt zu erkunden und eine kleine Auszeit genießen? Warum nicht, wenn man schon mal dort ist! Dass der Specialized-Launch in nächster Nachbarschaft unseres Lieblingsweins stattfand, war eine Überraschung – und ein guter Grund, die geplante Auszeit etwas anders auszugestalten. Wer uns kennt, weiß, dass wir für spontane Abenteuer immer zu haben sind. Wir lieben das Neue und nutzen Chancen lieber, als so lange darüber zu philosophieren, bis sie verstrichen sind. Zwei Gespräche später hatten wir Specialized-Ambassador Hannah Barnes, sowie die Levo-Chefentwickler Marco und Jan dazu überredet, nach dem Launch nochmal die E-Bikes zu laden – ab zum südafrikanischen Trail- und Wein-Tasting!

Stellenbosch – Das südafrikanische Wein- und Bikeparadies

Eigentlich ist die geographische Zone in Nachbarschaft des südlichen Wendekreises, in der sich Stellenbosch befindet, zu heiß für Weinbau. Dennoch gibt es Hunderte von Weingütern rund um Kapstadt – allen voran in Stellenbosch, Paarl und Franschhoek. Dank der besonders fruchtbaren Böden in Kombination mit kühlenden Atlantikwinden, die ein gemäßigtes maritimes Klima erzeugen, ist die Region trotz der geographischen Zone perfekt für den Anbau von hochwertigen Rebsorten. Die Weinlese findet dann zwischen Februar und April statt. Wir waren im Januar dort, hatten aber dennoch Glück: es gab noch Wein 😉

Von Stellenbosch stammen fast ein Fünftel der südafrikanischen Weine, es ist also kein Wunder, dass die Region ein Paradies für Weinliebhaber ist – aber auch für Biker! Denn die Region bietet nicht nur unzählige Trailnetzwerke und Bike-Spots, von denen sich manche sogar auf einem Weingut befinden, sondern ist auch durch das legendäre Langstreckenrennen Cape Epic weltweit bekannt. Die internationale Bike-Szene ist in Stellenbosch tief verwurzelt: Bereits 1997 fanden Downhill-Rennen des UCI-World-Cups statt und seitdem zieht es zahlreiche Profis zum Wintertraining in die Region.

Teil I: Willst du die blaue oder rote Pille schlucken?

„Schusswaffen und Messer auf den Trails verboten“ – ein Warnschild am Traileingang setzt die Erfahrungskette fort, die wir seit Ankunft am Flughafen erlebt oder zumindest aus Erzählungen mitbekommen haben. Der Kontrast zwischen Arm und Reich, paradiesischer Idylle und brutaler Kriminalität ist omnipräsent. Das sieht man nicht nur an den unzähligen Gated Communities in Sichtweite der Townships, den grünen Golfplätzen inmitten sonst dürrer Vegetationen und großen Weingütern, die von Weißen geführt und von Schwarzen bewirtschaftet werden. Doch die Lage undifferenziert zu sehen, wäre falsch. Denn die gesellschaftliche Situation und gesellschaftlichen Kontraste sind viel komplexer und kaum anders als in der gesamten westlichen Welt – nur offensichtlicher. Dazu später mehr.

Genauso wie das Warnschild am Traileingang weisen uns auch die Locals auf die Gefahren hin. Fast schon automatisch tauchen Ängste auf: Ist es sicher hier draußen? Was, wenn wir überfallen werden? Es heißt, man solle selbst auf famosen Trails wie dem G-Spot unweit der Universität Stellenbosch nicht alleine fahren gehen. Es heißt, man solle auch nachts – selbst in Stellenbosch – nicht alleine zu Fuß unterwegs sein. Auch wenn wir während unseres gesamten Trips keine kritischen Begegnungen hatten, so war es offensichtlich, dass viele Weiße und Reiche in Angst leben, sich verbarrikadieren und sich im scheinbaren Paradies nicht frei zu bewegen trauen. Aber nicht nur Weiße und Reiche leben in Angst, sondern genauso Schwarze und Arme auf der anderen Seite. Vor allem die Kriminalität in den Townships selbst ist für die hohen Verbrechensstatistiken des Landes verantwortlich. Für Touristen ist es weitestgehend sicher, wenn man sich schlichtweg an gewisse Regeln hält, weil Straftaten gegenüber Ausländern in Südafrika deutlich höher geahndet werden.

G-Spot-Flow und Blaauwklippen Family Market – Eine paradiesische Kombination!

In Stellenbosch reichen manchmal nur 5 Minuten im Sattel aus, um der einen Welt zu entfliehen und in eine völlig andere Welt einzutauchen. Sobald man in die Pedale tritt, kommt man ins Singletrail-Paradies. Während des Specialized-Events waren wir auf dem Weingut Blaauwklippen zu Gast, das ein guter Ausgangspunkt ist, um auf die flowigen G-Spot-Trails zu starten: offenes Gelände, feinste Anlieger, Jumps und Roller – perfekt für Trailkünstler aller Art! Doch damit nicht genug! Wer am Wochenende fahren geht, kann im Anschluss das 1682 gegründete Weingut besuchen, das nicht nur Weine, sondern auch Gins und Brandys selbst produziert. Neben dem eigenen Restaurant findet jedes Wochenende der Blaauwklippen Family Market statt, der großen Wert auf lokale und biologische Lebensmittel, Produkte und Waren legt. Der Markt selbst wirkt wie ein kleines amerikanisches Festival, da sich auch in Südafrika unterschiedlichste Nationalitäten und Kulturen über die Jahrhunderte angesammelt haben und den Schmelztiegel der Kulturen zelebrieren. Volle Empfehlung!

Jonkershoek – Affen(geil) und Höllenfeuer

Früher aufstehen sollte man, wenn man in Jonkershoek am südöstlichen Rand von Stellenbosch fahren gehen will. Denn mittags kann es auch schon mal bis zu 40 Grad geben, also den Tag immer gut planen. Das rund 11.000 Hektar große Naturschutzgebiet ist für Mountainbiker freigegeben und bietet unzählige Trails, Wanderwege und – wie könnte es anders sein – grenzt direkt an Weingüter und sogar an einer Kaffeerösterei, die Balance Coffee Roastery.

Der ideale Startpunkt für einen Bike-Ride in Jonkershoek ist das Ride In Cycling Cafe, das auch gute Parkmöglichkeiten bietet. Von hier aus gelangt man direkt auf das Trailnetzwerk von Jonkershoek. Den Trailpass bekommt man für umgerechnet unter 2 Euro pro Person und hat damit Zugriff auf 56 Trails für E-MTBs, die allen Schwierigkeitsanforderungen gerecht werden. So wie der Wein in Südafrika sorgsam komponiert ist, sind auch die Trails: ausgewogen, oftmals perfekt ausgebaut und ein echter Genuß. Von flach und flowig bis hin zu grob und gnarly findet sich hier alles, was das Bikerherz sich wünscht. Je nachdem wo man unterwegs ist, begegnet man zahlreichen Pavianen. Schlangen, Leoparden und selbst Honigdachse gibt es zwar auch, sieht man aber sehr selten bis gar nicht …
Aufgrund der hohen Temperaturen herrscht in diesem Trailparadies Waldbrandgefahr, was man auch sieht – viele der Berge besitzen kaum mehr große Bäume, weil es regelmäßig zu Bränden kommt. Entsprechend gibt es auf vielen Trails wenig Schatten und es ist wichtig, immer genügend zum Trinken dabei zu haben!

Apropos Rehydration: Wer früh mit dem Biken startet, hat noch den halben Tag vor sich – warum also nicht mal für etwas Abwechslung sorgen und sich statt dem obligatorischen After-Ride-Bier eine Weinverkostung gönnen?

Ein Schluck Stark-Condé und Dankbarkeit

Stark-Condé ist ein kleines biologisches Weingut, das vom selbst erlernten Kellermeister José Condé seit Anfang der 2000er Jahre betrieben wird und sich dem Anbau von Cabernet Sauvignon verschrieben hat. Die Geschichte des Weinguts beginnt allerdings schon eine Generation früher: beim Schwiegervater Hans Schroder. Dieser wuchs in Stellenbosch auf, einen Großteil seines Erwachsenenlebens verbrachte er jedoch im Ausland, weil er eine Japanerin geheiratet hatte und die Heirat zu dieser Zeit gegen das Gesetz zum Verbot von Mischehen des Apartheid-Regimes verstieß. Ende der 1980er Jahre rückte das Ende der Apartheid näher und die Freilassung von Nelson Mandela stand unmittelbar bevor. Hans und seine Frau Midori beschlossen, dass es an der Zeit war, nach Südafrika zurückzukehren, kauften 1989 die Farm Oude Nektar und konzentrierten sich auf den Weinanbau.

Ihre älteste Tochter Marie und ihr amerikanischer Ehemann José zogen ebenfalls nach Südafrika, um die Familie zu unterstützen. José, der von Beruf Grafikdesigner ist, wollte ursprünglich ein Atelier in Kapstadt eröffnen, aber seine Pläne wurden durchkreuzt, als er seine Leidenschaft für Wein entdeckte. Mit der Liebe zum Detail eines Handwerkers und einer puristischen Herangehensweise im Weinkeller entwickelte José die Weine stetig zu dem, was sie heute sind: edle Weine ohne Schnickschnack, die in französischen Eichenfässern ausgebaut werden. Baute José Condé anfangs nur Cabernet Sauvignon an, so gibt es mittlerweile mehrere Rebsorten, von Syrah über Petite Sirah bis hin zu Sauvignon Blanc, Roussanne, Viognier, Chenin Blanc und Verdelho für seine Weißweinkreationen. Übrigens: Alle Weinetiketten sind von ihm selbst entworfen, was dank seines Grafik-Backgrounds auch keine Überraschung ist!

Inmitten eines idyllischen Sees mit Blick auf die Berge, die man zuvor auf den Elektrorössern beritten hat, stoßen wir an. Der Wein fließt und mit ihm neue Gefühle. Dankbarkeit kommt auf. Dankbarkeit für die Möglichkeiten und Privilegien, die wir – damit meinen wir jeden Biker auf diesem Planeten – haben, ein affengeiles Hobby betreiben zu dürfen: in der Natur spielen. Neue Orte entdecken. Ausgelassenes Gelächter und Freudenschreie auf dem Trail. Die Begegnungen mit den Pavian-Familien auf dem Trail. In bester Gesellschaft – und leicht einen sitzen.

Teil II: Willst du die blaue oder rote Pille schlucken?

Auf dem Rückweg nach Stellenbosch tauchen die Ängste wieder auf – was, wenn wir überfallen werden? Außerdem gesellen sich Gewissensbisse hinzu: Kann ich diesen Luxus, dieses Paradies genießen, mir feinstes Essen gönnen und Daydrinking erlauben, gezähmte Geparden auf Wildlife-Farmen streicheln und mit einem 15.000-€-Bike durch die unglaublich schöne Landschaft heizen, während hier gleichzeitig viele Menschen unter der Armutsgrenze leben?

VS

Man könnte den vorschnellen Schluss ziehen, dass der gesellschaftliche Kontrast in Südafrika verwerflich sei – doch das wäre zu voreilig. Faktisch ist die gesellschaftliche Situation in Südafrika hart, aber schlichtweg ehrlich. Wer einen Südafrika-Trip mit offenen Augen verbringt, dem ergeht es zwangsläufig wie Neo in Matrix. Man hat quasi gar keine andere Wahl, als sich mit der Frage zu beschäftigen, ob man die blaue oder rote Pille schlucken will. Ob man die Wahrheit ausblenden oder sie in ihrer schwer auszuhaltenden Härte anschauen will. Wir entschieden uns für die rote Pille und befassten uns mit der beunruhigenden Wahrheit, statt in zufriedener Unkenntnis und Ignoranz zu bleiben.

In vielen Teilen der westlichen Welt sind wir gut darin, Dinge auszublenden. Doch anders als in Europa begegnen krasse gesellschaftliche Kontraste einem in Südafrika im täglichen Leben immer wieder. In Europa findet sich kaum eine vergleichbare Armut wie in den Townships, dafür haben wir die günstigen Arbeitskräfte praktisch in andere Länder „outgesourct“. Wir genießen unsere Reichtümer und Konsumgüter im Überfluss, während die Produktion derselben zu Dumpinglöhnen in Fernost stattfindet. Wir haben kaum Gated Communities, investieren aber unzählige Millionen, um unsere europäischen Grenzen – insbesondere am Mittelmeer – gegenüber „unerwünschten“ Flüchtlingen „abzusichern“. Wir setzen uns für Klimaschutz ein, betreiben aber nur Symptom- statt Ursachenbekämpfung, weil wir unser komfortables Leben nicht einschränken wollen. Wir wähnen uns moralisch überlegen, propagieren die demokratischen Werte, handeln aber dennoch opportun, so wie es uns passt. Denn wirtschaftliche Vorteile, Geschäfte und Tourismus sind uns wichtige Menschenrechte in armen Ländern. Wir reden viel, fordern in unseren Ländern gleiche Chancen und Gleichheit, befassen uns als Gutmenschen, die wir sein möchten, mit Gender & Co, – ignorieren aber die massiven Kontraste zu armen Ländern und wie unser Lebensstil und Wohlstand darauf aufbaut.

Die südafrikanische Gesellschaft ist uns in diesem Sinne einen Schritt voraus, denn sie offenbart diese Kontraste an vielen Stellen im alltäglichen Leben. Das ist je nach Menschentyp – und Pille die man schlucken will – erst einmal schwer auszuhalten und zu verdauen, macht einem aber auch die Kehrseite der Privilegien sowie deren Kosten bewusst, die für viele Westler, so wie uns selbst, so selbstverständlich sind. Eine Sache, die wir hier in Europa selten so offensichtlich sehen.

Der Wein schmeckt jetzt anders

Mit unserem Besuch können wir die dortigen Verhältnisse nicht ändern – im Gegenteil, Südafrika braucht den Tourismus als wichtige Stütze der lokalen Wirtschaft. Darüber, wie eine Lösung der Kontraste und eine bessere Welt (nicht nur in der Theorie, sondern in der Praxis) aussehen kann, streitet sich nicht nur die Politik bereits seit Jahrzehnten. Es ist ein historisch gewachsenes Problem, das mit einer rein westlichen Sicht nicht zu lösen ist. Schließlich haben wir irgendwann diese im expansiven Kolonialismus begründeten Spannungen verursacht. Man sagt, Selbsterkenntnis ist immer der erste Schritt zur Besserung. Und unsere Sichtweise hat sich seit diesem einschneidenden Erlebnis gewandelt. Unsere Privilegien sowie die damit zusammenhängenden „Kosten“ wurden uns deutlich bewusster.

Man sagt, niemand kehrt von einer Reise als der gleiche Mensch zurück. Und so war es auch in diesem Fall. Stellenbosch ist ein Paradies für Biker und Weinliebhaber – daran gibt es keine Zweifel. Es gibt jede Menge gut ausgebaute Trails und ebenso exzellente Weine. Egal, ob Einsteiger oder Experte, auf den angelegten Strecken kann jeder seinen Lieblingstrail finden. Wer sich an die Regeln hält und die Tipps der Locals beachtet, kann sich auch sicher im Land bewegen und die überwältigende Landschaft und Gastfreundschaft genießen. Ob man die rote oder blaue Pille schlucken will, ist einem dabei selbst überlassen. Denn beides ist dort möglich – auch weil Paradies und Hölle sehr nah beieinander liegen.

Unser Südafrika-Trip war eine Reise, die wir immer wieder machen würden. Epische Landschaften, eine vielseitige Vegetation, wilde Tiere und unterschiedliche Kulturen. Eindrücke, die unseren Blickwinkel auf uns selbst verändert haben. Auch unser Lieblingswein schmeckt jetzt anders – intensiver, kontrastreicher und irgendwie auch komplexer. Denn wir waren dort. Der Wein hat ein Gesicht bekommen, das uns an das Paradies genauso erinnert, wie an den Preis, den andere für unsere Privilegien bezahlen.

Was man in Südafrika meiden sollte

  • Hitze – der kühle Wind vom Ozean und den Bergen macht das Klima meist erträglich. Dennoch sollte man beachten, dass es
    gerade mittags sehr heiß werden kann, teilweise bis zu 40 Grad. Wem das zu viel ist, der plant seine Tour lieber
    frühmorgens oder am späten Nachmittag.
  • Risiken – Locals raten dazu, nicht alleine loszuziehen, sondern in Begleitung und sich im Zweifelsfall lieber einer Gruppe
    anzuschließen.
  • Schlangen – ja, ihr lest richtig. In Südafrika gibt es jede Menge Schlangen und auch äußerst giftige Exemplare, wie die
    Kap-Kobra. Diese liegen gerne auch mal mitten auf dem Trail, um sich zu sonnen.
  • No-go-Areas – Südafrika hat ein krasses Gefälle zwischen Arm und Reich. Am besten im Hotel nachfragen, welche Bereiche man
    meiden sollte, um nicht in brenzlige Situationen zu geraten.
  • Verkehrschaos – in ganz Südafrika herrscht Linksverkehr. Das sollten auch Biker beachten. Besonders bei Kreisverkehren
    immer daran denken, andersrum als gewohnt zu fahren.

Was man in Südafrika genießen sollte

  • Phantastische Natur – Südafrika ist berühmt für seine Nationalparks.
  • Gut ausgebaute Trails – wunderschöne Landschaften und Trails ohne Ende: Südafrika ist das Eldorado für Mountainbiker.
  • Weltberühmte Weingüter – fast niemand kommt um einen Besuch der attraktiven Weingüter herum. Kein Wunder, zählen die Weine von
    Stellenbosch zu den besten der Welt.
  • Affen – fast schon eine Attraktion und lustig zu beobachten sind die frechen Paviane. Aber vorsichtig, als Gang sollte man sie
    nicht unterschätzen.
  • Kein Jetlag – die Flugdauer von Deutschland nach Kapstadt beträgt ca. 12 Stunden. Das Gute dabei: Es gibt keine
    Zeitverschiebung, nur im Winter muss man eine Stunde dazurechnen.

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Words: Robin Schmitt, Susanne Feddersen Photos: Robin Schmitt