Ausgabe #035 Test

The Lab: Technomousse Green Constrictor Reifen-Inserts

Reifen-Inserts ohne die Tubeless-Sauerei: klingt nach einer Win-Win-Situation, oder? Genau das verspricht Technomousse mit dem Green Constrictor Tire-Insert. Dieser funktioniert mit Schlauch und wird speziell für E-MTBs beworben. Er soll dabei alle Vorteile bringen, die man sonst auch mit Inserts hat. Geht das aber auf?

Gewicht 652 g (vorne und hinten) | Preis: 159,90 € (vorne und hinten) | Hersteller-Website

Technomousse ist ein Hersteller aus Italien, der hauptsächlich für seine Motocross-Mousse bekannt ist. Doch inzwischen haben sie auch einige Tire-Inserts für MTBs im Programm. Der Red Poison Evo, der in unserem Schwestermagazin ENDURO bereits auf Herz und Nieren getestet wurde, hat dabei die klassische Insert-Form – also eine Art Schaumstoffnudel, die auf die Felge gezogen wird und somit nur bei Tubeless-Reifen funktioniert. Der hier getestete Green Constrictor weist aber eine Besonderheit auf: er funktioniert auch mit Schlauch, um den er sich wie eine schützende Schaumstoff-Hülle legt, sodass man selbst mit einem Schnitt im Mantel noch Druck im Reifen hat und unbekümmert weiterfahren kann. Und sollte der Reifen doch mal platt sein, bietet der Insert auch ohne Luft genug Support, um zumindest zurück ins Tal rollen zu können, ohne die Felge zu beschädigen. Zusätzlich soll der Insert verbesserten Grip und mehr Kontrolle bieten. Er ist in 27,5” und 29” erhältlich und soll in zwei verschiedenen Breiten für Reifen von 2,35” bis 3” funktionieren.
Wir haben die schmalere Version der Inserts unter 29×2,4” MAXXIS-Reifen an Vorder- und Hinterrad montiert. Wie bei allen Tire-Inserts ist die Montage mit etwas Mehraufwand verbunden: Zuerst muss die eine Seite des Reifens auf die Felge gezogen, dann der Insert unter den Mantel auf die Felge gesetzt werden. Als nächstes wird der Schlauch in den Insert hineingeschoben und zuletzt die zweite Reifenseite aufgezogen. Da der Green Constrictor allerdings deutlich weniger Volumen hat als herkömmliche Inserts und direkt unter dem Mantel sitzt, gestaltet sich das ziemlich easy. Ist es geschafft, kann man den Reifen – bzw. den Schlauch – ganz normal aufpumpen. Und die Sauerei mit der Tubeless-Milch erspart man sich auch.

Bei der Montage muss die eine Seite des Reifens auf die Felge gezogen, dann der Insert unter den Mantel auf die Felge gesetzt werden.
Da der Green Constrictor deutlich weniger Volumen hat als herkömmliche Inserts und direkt unter dem Mantel sitzt, gestaltet sich die Montage einfacher als bei einem herkömmlichen Modell.

Pumpt man den Reifen mit dem Green Constrictor Insert auf seinen gewohnten Reifendruck auf, fühlt er sich deutlich härter an. Mit dem Insert kann man ohne Probleme 0,2–0,3 bar weniger hineinpumpen als gewöhnlich. Und selbst dann fühlt sich der Reifen bei der Fingerdruckprobe immer noch recht hart an. Das überträgt sich natürlich auf die Trail-Performance: Mit dem Technomousse hat man ein spürbar härteres Fahrgefühl. Das steht in krassem Gegensatz zum Fahrgefühl, das klassische Inserts liefern: sie bieten ein weicheres, eher gedämpftes Feeling auf dem Trail. Mit dem Green Constrictor schmiegt sich der Reifen deutlich weniger an den Untergrund, wodurch Vibrationen und Schläge stärker an den Fahrer weitergegeben werden, was wiederum zu weniger Grip und Kontrolle führt – eigentlich das Gegenteil dessen, was beworben wird. Für sportliche Fahrer gibt es deutlich bessere Inserts.

Fazit zum Technomousse Green Constrictor Tire Insert

Der Technomousse Green Constrictor Tire-Insert ist ein Reifen-Insert, den man zusammen mit einem Schlauch verwenden kann. So erspart man sich zwar die Sauerei mit Tubeless-Milch bei der Montage, die Fahrqualitäten machen den Green Constrictor eher für den Toureneinsatz sinnvoll. Denn auf dem Trail bietet er ein härteres Fahrgefühl, das Grip und Sicherheit kostet. Dafür punktet er mit hohem Schnittschutz – und selbst mit kleinen Löchern im Mantel hält er den Druck im Reifen.

Tops

  • sehr hoher Pannenschutz
  • sorgenfreies Fahren
  • keine Tubeless-Sauerei

Flops

  • härteres Fahrgefühl
  • verringert Grip und Kontrolle
  • nicht für den sportlichen Einsatz geeignet

Mehr Infos: technomousse.com


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Words & Photos: Simon Kohler