Nukeproof legt mit dem Megawatt Carbon nach und löst nach gut zwei Jahren den Vorgänger ab. Es kommt weiterhin mit gemischten Laufradgrößen, 170 mm Federweg (v/h) und mit keinem Geringeren als dem neuen SRAM Eagle Powertrain-Antriebssystem mit Automatikschaltung. Wir haben das brandneue E-MTB für euch getestet!

Nukeproof Megawatt Carbon RS | SRAM Eagle Powertrain /720 Wh | 170/170 mm (v/h)
24 kg in Größe L | 11.999€ | Hersteller-Website

Ihr steht auf (E)-Mountainbikes? Dann seid ihr bei Nukeproof genau richtig, denn hier findet man alles, was das Mountainbiker-Herz begehrt. Passend zum Markennamen sind die Bikes bekannt für ihre super-robuste Ausstattung. Die Nordiren bieten ein breites Portfolio von Gravel-Bikes und Trail-Hardtails, über Fullys, bis hin zu Downhillern und E-MTBs. Nach gut zwei Jahren Stille stellt das Nukeproof-Team nun sein neues Megawatt Carbon E-Mountainbike vor. Es ist nicht nur das einzige E-MTB der Marke, sondern auch das erste aus Carbon. Wie der Vorgänger rollt es auf gemischten Laufradgrößen mit 29” vorne und 27,5” hinten daher und soll mit seinen 170 mm Federweg (v/h) die härtesten Trails in Angriff nehmen können. Im Gegensatz zum Vorgänger aus Alu, den wir bereits für euch getestet haben, kommt das neue Megawatt Carbon nicht mit einem Shimano EP8-Antrieb, sondern mit dem brandneuen SRAM Eagle Powertrain-Antriebssystem – aber dazu gleich mehr. Das von uns getestete Megawatt Carbon RS bringt in Größe L 24 kg auf die Waage und wechselt für stolze 11.999 € den Besitzer.

Das Nukeproof Megawatt Carbon RS 2024 im Detail

Das Megawatt Carbon RS ist bereits von weitem als Nukeproof zu erkennen. Das liegt vor allem an dem typischen horizontal verbauten Dämpfer, der eine Linie mit den Sitzstreben bildet. Der Carbon-Rahmen kommt mit klaren Linien und mit sichtbarer Nukeproof-DNA. Auch der Vorgänger und das analoge Enduro-Bike Mega setzen auf die gleiche Designsprache. Die von uns getestete RS-Version des Megawatt ist in ein edles weißes Lackkleid gehüllt und mit einem großen funkelnden Marken-Schriftzug verziert, der fast so sehr glänzt, dass man ihn als Spiegel verwenden könnte.

Wie beim Vorgänger oder beim analogen Enduro-Bike Mega liegt der Dämpfer auch beim neuen Megawatt Carbon horizontal im Rahmen und bildet mit der Sitzstrebe eine Linie

Entgegen dem Trend und eine gute Nachricht für Heimschrauber sind die Leitungen, die nicht mehr wie beim Vorgänger durch den Steuersatz, sondern durch Kabelports hinter dem Steuerrohr in den Rahmen laufen. Sie sind nicht geklemmt, aber haben auch nicht geklappert. Am Übergang von Hauptrahmen zum Hinterbau treten die Leitungen kurz ans Tageslicht und laufen dann dort im Inneren bis zu ihrem Wirkungsort. Neben dem Nukeproof-typischen Look hat der Rahmen noch einen Toolmount auf der Unterseite des Oberrohrs. Das Nukeproof Megawatt ist zudem eins der wenigen E-MTBs, die mit einem Staufach daherkommen. Das sitzt allerdings nicht im Unterrohr, wie bei vielen analogen Bikes. Stattdessen findet man es im Motor-Cover, in dem sich z. B. ein Schlauch mit dem Strap sicher unterbringen lässt. Sicher verstaut und gleichzeitig vor Dreckbeschuss geschützt – cool. Über dem Motor-Cover wird das Unterrohr durch einen Kunststoffprotektor vor herumfliegenden Steinen geschützt, und am Hinterbau verhindert ein gut dimensionierter Sitz- und Kettenstrebenschutz das Schlagen der Kette und schützt den Rahmen vor unschönen Macken.

Die Leitungen laufen entgegen dem Trend hinter dem Steuerrohr in den Rahmen und treten nur kurz am Übergang vom Hauptrahmen zum Hinterbau ans Tageslicht. Das vereinfacht die Wartbarkeit und freut vor allem Heimschrauber.
Kofferraum wäre wohl zu viel gesagt, aber im Motor-Cover kann Werkzeug oder ein Schlauch am Strap befestigt werden und ist vor Dreckbeschuss geschützt – cool!

Das SRAM Eagle Powertrain-Motorsystem am Nukeproof Megawatt Carbon 2024

Das Nukeproof Megawatt Carbon setzt auf das SRAM Eagle Powertrain-Antriebssystem, das nicht nur den Motor, sondern auch die elektronische SRAM Transmission-Schaltgruppe in das System eingliedert. Das Besondere dabei: Mit der Auto-Shift-Funktion werden die Gänge durch einen Schaltalgorihtmus automatisch gewechselt. Mit der Coast-Shift-Funktion kann man auch schalten, ohne zu treten. Dabei dreht der Motor das Kettenblatt kurz an, sodass die Gänge gewechselt werden können. Nur im Stand funktioniert das Schalten nicht, da der Motor nur das Kettenblatt andreht, wenn auch das Hinterrad und damit die Kassette rotiert. Die Basis des Motors ist für viele kein Unbekannter, denn SRAM setzt auf den bewährten Brose Drive S Mag mit 90 Nm Drehmoment und 680 Watt Maximalleistung. Dass der Motor schon etwas in die Jahre gekommen ist, merkt man vor allem an seinen Proportionen, da der Tretlagerbereich am Megawatt etwas klobig ausfällt. Wie genau sich der Motor auf dem Trail verhält und welche weiteren Features der SRAM Eagle Powertrain noch liefert, findet ihr in unserem detaillierten Motortest.

Der SRAM Eagle Powertrain fällt relativ groß aus, dadurch wirkt der Tretlagerbereich des Nukeproof Megawatt Carbon klobig.

Gespeist wird der SRAM Eagle Powertrain von einem 720-Wh-Akku, der nach unten aus dem Unterrohr geslidet werden kann. So kann man den Akku auch entspannt in der Wohnung laden, falls man im Keller keine Stromquelle hat. Um die Akkuentnahme zu ermöglichen, haben die Entwickler den SRAM-Motor nicht horizontal eingebaut, sondern etwas nach oben rotiert – so ist der Motor nicht im Weg und der Akku kann daran vorbei gleiten. Dafür muss zunächst das Motor-Cover mithilfe einer Rändelschraube entfernt werden, dann wird der Bolzen gelöst, der den Akku fest an Ort und Stelle hält. Lädt man den Akku doch im Bike, sitzt der Ladeport zwar gut erreichbar über dem Tretlager, muss aber mit einem fummeligen Gummi-Cover kämpfen.

Um an den Akku zu kommen, muss zuerst das Motor-Cover abgenommen und der Bolzen gelöst werden, der den 720-Wh-Akku an Ort und Stelle hält.
Danach kann der Akku am Motor vorbei geslidet werden. Der SRAM Eagle Powertrain-Motor wurde dafür etwas nach oben rotiert.

Das SRAM AXS Bridge-Display sitzt im Oberrohr und bildet die Steuerzentrale des Motorsystems. Leider steht es etwas heraus, was der Antenne geschuldet ist, mit der das Hirn des Systems mit den einzelnen Komponenten kommuniziert. Der Farbbildschirm des Displays zeigt nur die nötigsten Informationen wie den gewählten Fahr- und Schaltmodus und den Akkustand in Prozent an. Bedient wird das System über die SRAM AXS-Pods, eine extra Remote sucht man vergebens, was zu einem cleanen Erscheinungsbild am Cockpit beiträgt. Die AXS-Pods überzeugen mit guter Haptik, und durch das definierte Klicken weiß man sofort, auch ohne einen Blick auf das Display zu werfen, ob der Befehl umgesetzt wurde. Die Tasten der Pods sind doppelt belegt, so schaltet man zum Beispiel mit der oberen Taste am rechten Pod durch kurzes Drücken in einen leichteren Gang, bei langem Drücken aktiviert oder deaktiviert man die Auto-Shift-Funktion. Das ist gerade am Anfang noch etwas gewöhnungsbedürftig, aber die Tasten lassen sich über die SRAM AXS-App auch frei nach den eigenen Vorlieben belegen.

Das SRAM AXS Bridge-Display bildet die Steuerzentrale und bietet einen Überblick über die wichtigsten Informationen wie den gewählten Fahr- und Schaltmodus und den Akkustand in Prozent.
Die SRAM AXS-Pods ersetzen eine herkömmliche Remote für die Motorsteuerung und tragen zu einem cleanen Erscheinungsbild am Cockpit bei.

Die Ausstattung unseres Nukeproof Megawatt Carbon RS 2024 Testbikes

Unser Nukeproof Megawatt Carbon-Testbike rollt in der Top-Spec-Variante namens RS daher und ist mit High-End-Komponenten ausgestattet. Angefangen beim RockShox-Fahrwerk, das vorne mit einer ZEB Ultimate und der hochwertigen Charger 3.0-Dämpfungskartusche die Schläge filtert. Am Heck kommt der brandneue Vivid Ultimate-Luftdämpfer zum Einsatz. Wie von RockShox gewohnt, überzeugt das Fahrwerk mit hoher Performance bei gleichzeitig einfacher Einstellbarkeit. Kombiniert sind Dämpfer und Gabel mit der neuen elektronischen SRAM X0 Eagle Transmission-Schaltgruppe, die direkt am Rahmen verschraubt wird und sehr robust ist. Sie wird aber nicht wie bei der herkömmlichen Transmission-Schaltgruppe über einen Akku am Schaltwerk, sondern über ein Kabel vom Hauptakku gespeist. So vergisst man nie wieder, den Akku für die Schaltung zu laden, aber die Gänge lassen sich auch nur bei eingeschaltetem System wechseln.

Das RockShox-Fahrwerk überzeugt mit hoher Performance bei gleichzeitig einfacher Einstellbarkeit.
Die elektronische SRAM X0 Eagle Transmission-Schaltgruppe wird nicht über einen Akku am Schaltwerk gespeist, sondern direkt über den Hauptakku mit Strom versorgt.

Gebremst wird das Megawatt Carbon RS mit den kraftvollen SRAM CODE RSC-Stealth-Vierkolbenbremsen, bei der sich die Hebelweite werkzeuglos verstellen lässt, und mit der SwingLink-Technologie benötigt man weniger Kraft, um die gleiche Bremspower abzurufen. Die Hebel stehen zudem in flacherem Winkel vom Lenker ab, wodurch die Leitungen einen kleineren Bogen machen. Kombiniert sind die Bremsen mit einer großen 220-mm-Bremsscheibe vorne und einer 200-mm-Scheibe hinten. Auf langen und steilen Abfahrten kommt man so trotzdem immer sicher zum Stehen.

Die SRAM CODE RSC-Stealth-Vierkolbenbremsen bieten in Kombination mit der großen 220-mm-Bremsscheibe vorne und der 200-mm-Scheibe hinten kraftvolle Bremspower auf langen Abfahrten.
Die RockShox Reverb AXS-Sattelstütze bietet mit ihren 170 mm Hub zu wenig für ein E-Mountainbike in Größe L und schränkt die Bewegungsfreiheit von Langbeinern ein.

In das AXS-dominierte Gesamtsystem fügt sich die RockShox Reverb AXS-Sattelstütze gut ein. Allerdings hat sie mit 170 mm schon ihre maximale Länge erreicht und für ein E-Mountainbike in Größe L zu wenig Hub, was Langbeiner in der Bewegungsfreiheit einschränkt. Bei den restlichen Anbauteilen setzt Nukeproof auf schicke Komponenten aus dem eigenen Haus. Der Nukeproof Horizon-Vorbau mit einer Länge von 45 mm klemmt den 800 mm breiten Horizon V2 Carbon-Lenker. Auf die Horizon Pro-Alu-Laufräder sind Reifen von Continental aufgezogen: vorne ein Kryptotal FR in der Super-Soft-Gummimischung und hinten ein Kryptotal RE in der Soft-Mischung. Beide Reifen kommen zudem in der robusten Downhill-Karkasse, das sieht man selten und zeigt, wo Nukeproof den Fokus ihres E-MTBs legt. Pannenschutz: Check! Traktion: Check check!

Bei den Reifen hat Nukeproof mit den Continental Kryptotal in der robusten Downhill-Karkasse und der weichen Super-Soft-Gummimischung an der Front ins Schwarze getroffen.
Viele schicke Anbauteile kommen bei Nukeproof aus dem eigenen Haus, so wie die Horizon Pro-Alu-Laufräder.

Nukeproof Megawatt Carbon RS

11.999 €

Ausstattung

Motor SRAM Eagle Powertrain 90 Nm
Akku SRAM Battery 720 Wh
Display SRAM AXS Bridge Display
Federgabel RockShox ZEB Ultimate 170 mm
Dämpfer RockShox Vivid Ultimate 170 mm
Sattelstütze RockShox Reverb AXS 170 mm
Bremsen Die SRAM CODE RSC-Stealth 220/200 mm
Schaltung SRAM X0 Eagle Transmission 1x12
Vorbau Nukeproof Horizon 45 mm
Lenker Nukeproof Horizon V2 Carbon 800 mm
Laufradsatz Nukeproof Horizon Pro 29"/27,5"
Reifen Continental Kryptotal FR Downhill Super-Soft, Continental Kryptotal RE Downhill Soft 2,5"

Technische Daten

Größe S M L XL XXL
Gewicht 24 kg
Anhänger-Freigabe nein
Ständeraufnahme nein

Besonderheiten

Staufach
Toolmount

Die verfügbaren Ausstattungen des neuen Nukeproof Megawatt Carbon 2024

Das Nukeproof Megawatt Carbon ist in zwei unterschiedlichen Ausstattungsvarianten erhältlich. Neben der von uns getesteten Top-Spec-Variante RS gliedert sich darunter die Ausstattungsvariante Pro für 10.499 € ein. Es kommt ebenfalls mit dem SRAM Eagle Powertrain-Motor in Kombination mit der etwas günstigeren GX-Transmission, bei der man aber nicht auf die Auto-Shift-Funktion verzichten muss. Beim Fahrwerk setzt das Megawatt Pro auch auf Komponenten von RockShox mit 170 mm Federweg vorne und hinten, bestehend aus einer ZEB Select+ und einem Vivid Select+ Luftdämpfer. Die Federelemente bieten eine etwas geringere Einstellbarkeit als die Ultimate-Topmodelle in der RS-Variante, haben aber die gleichen Dämpfungskartuschen verbaut und bieten auch eine starke Trail-Perfomance. Am Pro wird mit SRAM G2-RE-Vierkolbenbremsen gebremst, die restliche Ausstattung unterscheidet sich nicht von der RS-Version. Die jeweiligen Ausstattungsvarianten sind immer nur in einer Farbe erhältlich – ganz nach dem Motto von Henry Ford. Sie können das Megawatt Carbon in jeder Farbe haben, Hauptsache sie ist weiß oder lila.

Die Geometrie des Nukeproof Megawatt Carbon 2024

Das Nukeproof Megawatt Carbon 2024 ist in fünf Größen von S–XXL erhältlich und soll Fahrergrößen von 160–198 cm abdecken. Der Reach mit 475 mm in Größe L fällt moderat aus und das Sattelrohr ist mit 440 mm relativ kurz. Die RockShox AXS-Sattelstütze lässt sich im Rahmen komplett versenken. Die Kettenstreben haben mit 447 mm ebenfalls eine gemäßigte Länge und wachsen über die verschiedenen Rahmengrößen nicht mit.

Größe S M L XL XXL
Oberrohr 574 mm 595 mm 611 mm 633 mm 655 mm
Sattelrohr 380 mm 420 mm 440 mm 460 mm 480 mm
Steuerrohr 100 mm 110 mm 120 mm 130 mm 140 mm
Lenkwinkel 63,5° 63,5° 63,5° 63,5° 63,5°
Sitzwinkel 77,5° 77,5° 78° 78° 78°
Kettenstrebe 447 mm 447 mm 447 mm 447 mm 447 mm
Tretlagerabsenkung 30/10 mm 30/10 mm 30/10 mm 30/10 mm 30/10 mm
Radstand 1.225 mm 1.249 mm 1.274 mm 1.298 mm 1.323 mm
Reach 435 mm 455 mm 475 mm 495 mm 515 mm
Stack 624 mm 633 mm 642 mm 651 mm 660 mm
Helm Sweet Protection Trailblazer | Brille Oakley Sutro | Jacke Troy Lee Designs Descent| Schuhe Ride Concepts Accomplice

Das Nukeproof Megawatt Carbon RS 2024 im ersten Test

Schwingt man sich auf den Sattel, findet man sich in einer aufrechten und bequemen Sitzposition wieder. So ist das Nukeproof Megawatt Carbon RS durchaus für längere Touren geeignet. Biegt man in einen Anstieg, muss man die Front dennoch nicht aktiv belasten, um das Vorderrad am Steigen zu hindern. Der Hinterbau bietet auf losem Untergrund massig Traktion, dabei wippt er geringfügig. Den Griff zum Climb-Switch kann man sich dennoch sparen. Wird es steil, schiebt der SRAM Eagle Powertrain-Motor kraftvoll an und shuttelt einen entspannt zum Gipfel. In Kombination mit der Auto-Shift-Funktion kann man so gemütlich zum nächsten Trail cruisen. Gemütlich ist hier das Stichwort, da die Schaltung, sobald man in technische Uphills einbiegt, schnell überfordert ist und an anderen Stellen die Gänge wechselt, als man es selbst tun würde. So arbeitet man mehr gegen den Schaltalgorithmus, anstatt dass er einem hilft, und man ist besser beraten, Auto-Shift zu deaktivieren, sobald es steil und technisch wird.

Hat man es nach oben geschafft und biegt in den Trail, fühlt man sich mit dem Nukeproof Megawatt Carbon RS sofort wohl. Durch den integrierten Stand und die gute Balance zwischen Front und Heck ist es auch für Anfänger nicht fordernd zu fahren. Es punktet mit einem intuitiven Handling und einer hohen Manövrierbarkeit, es verhält sich spürbar wendiger, als man es von vielen Full-Power-E-MTBs kennt. In verblockten Steinfeldern spendet die hohe Front reichlich Sicherheit, und in Kurven muss man trotzdem nicht aktiv auf die Front arbeiten, um die Traktion aufrechtzuerhalten. Dazu trägt auch das feinfühlige Fahrwerk in Kombination mit den weichen Reifen bei, mit denen man auch die knifflige Highline halten kann, ohne wegzurutschen. Rollt man durch die hohe Laufruhe zu schnell in ein Steinfeld, hat das Fahrwerk genug Reserven, um auch harte Schläge wegzuschlucken. Dabei hat es ausreichend Pop, um das Megawatt Carbon RS leichtfüßig in die Luft zu befördern. Wir waren anfangs überrascht, wie weit und hoch wir mit wenig Kraftaufwand springen konnten. Rollt man mit aktivierter Auto-Shift-Funktion auf dem Trail ohne zu treten, weiß man nie in, welchem Gang man sich befindet, da das System ständig die Gänge wechselt. Zwar passt der automatisch eingelegte Gang dann grob, doch bremst man plötzlich vor einer Kurve, kommt das System nicht hinterher und man hat einen zu schweren Gang, um aus der Kurve beschleunigen zu können. Hier kann die Coast-Shift-Funktion des SRAM Eagle Powertrain-Antriebs besser punkten und ermöglicht es einem, ohne Pedalieren zu schalten, falls man z. B. den Gegenanstieg nach dem Steinfeld nicht bemerkt hat. Das mindert die Gefahr, mit der Kurbel an Steinen hängen zu bleiben, und man kann die stabile horizontale Pedalstellung beibehalten und sich besser auf die Hindernisse auf dem Trail fokussieren.

Für wen ist das neue Nukeproof Megawatt Carbon 2024?

Das Nukeproof Megawatt Carbon schlägt genau in die Kerbe der abfahrtsorientierten E-Mountainbikes, das macht schon die robuste und auf Performance getrimmte Ausstattung klar. Aber das Megawatt ist weit mehr als ein brutales Trail-Shredder-Bike: Durch das intuitive Handling wird es kein wilder Ritt auf dem Bullen, sondern ist sowohl für Anfänger als auch Fortgeschrittene geeignet. Das starke Fahrwerk brilliert auf Flowtrails genauso gut wie auf natürlichen Enduro-Trails oder roughen Bikepark-Lines. Es punktet mit hohen Allround-Qualitäten und eignet sich durch die aufrechte und bequeme Sitzposition auch für längere Touren.

Das Fazit zum neuen Nukeproof Megawatt Carbon RS 2024

Das Nukeproof Megawatt Carbon RS ist optisch nah dran am Vorgänger und bleibt der Marken-DNA treu. Mit der Auto- und Coast-Shift-Funktion des SRAM Eagle Powertrain-Antriebs sorgt es für ein völlig neues Fahrgefühl, lediglich in komplexen Trail-Situationen kommt Auto-Shift nicht mehr hinterher. In der Abfahrt überzeugt das Nukeproof mit einem intuitiven Handling, hohem Sicherheitsempfinden, einem starken Fahrwerk und holt Einsteiger und Fortgeschrittene gleichermaßen ab. Das Megawatt Carbon bietet hohe Allround-Qualitäten und bietet ein sehr großes Einsatzfeld von Touring bis zum Bikepark-Einsatz.

Tops

  • abfahrtsorientierte Ausstattung
  • intuitives Handling
  • hohes Sicherheitsempfinden
  • starkes Fahrwerk
  • integriertes Komplettpaket von Motorsystem und Schaltung

Flops

  • klobig um den Tretlagerbereich
  • Auto-Shift in komplexen Trail-Situationen überfordert

Für mehr Informationen besucht nukeproof.com


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Words & Photos: Mike Hunger

Über den Autor

Mike Hunger

Von Slopestyle und Landschaftsfotografie, hin zu Enduro und Actionfotografie. Mike probiert gerne neue Dinge aus und hat eine Vorliebe für Action. Und Handwerk: So zieht es ihn mit seinem Syncro-Van, den er selbst restauriert und umgebaut hat, regelmäßig auf verschiedenste Roadtrips. Natürlich immer mit dabei ist sein Bike und seine Kamera, um die feinsten Trails von Italien bis in die Alpen unter die Stollen zu nehmen und die schönsten Momente festzuhalten. Durch seine Ausbildung als Industriemechaniker, seiner Erfahrung aus dem Radsport und seinen Foto-Skills kann er das Know-How perfekt in den journalistischen Alltag umsetzen und testet jetzt als Redakteur die neuesten Bikes und Parts. Als “Foto-Nerd” hält er außerdem die Tests fotografisch fest und sorgt im Magazin für geiles Bildmaterial.