FOCUS JAM2 C PLUS PRO Test 

Das ohnehin schon schöne FOCUS JAM2 ist jetzt noch mal deutlich schöner geworden: Mit neuen Ausstattungsvarianten und einem Carbonrahmen legt das FOCUS JAM2 C in Sachen Optik noch eine ordentliche Schippe drauf. Aber macht sich der neue Rahmen auch auf dem Trail bemerkbar?

Nachdem FOCUS das neue SAM2 vorgestellt hat und damit das Longtravel-Segment der E-Mountainbikes bereichert, soll auch das bereits bekannte JAM2 nicht ohne Update in das neue Jahr gehen. Und wenn schon neu, dann richtig … oder auch irgendwie nicht: Denn wirklich neu ist am FOCUS JAM2 C nur der Hauptrahmen aus Carbon. Der sieht zwar auf den ersten Blick aus wie die Aluvariante, weist aber gerade im Detail Verbesserungen auf. Vor allem die schönere Integration der Lufteinlässe macht eine Menge aus. Auf alle, die das Alumodell kennen, wirkt das neue FOCUS JAM2 C vollkommen vertraut – nur vollkommener.

Wie schon die PLUS PRO Alu-Variante verfügt das JAM2 C PLUS PRO über 140 mm Federweg. Je nach Ausstattungsvariante gibt es die Option auf unterschiedliche Laufrad- und Reifengrößen. Angetrieben wird das E-Mountainbike durch den Shimano STEPS E8000-Motor mit 70 Nm und 250 W Systemleistung. Die schlanke Figur verdankt das JAM2 dem gerade mal 378 Wh starken Akku, der fest im Rahmen integriert ist. Wer mehr Power braucht, kann mit dem T.E.C-Pack die Akku-Leistung auf 756 Wh upgraden. Geschaltet wird bei allen Modellen, bis auf das JAM2 C Plus, mit der Shimano XT Di2, die sich hervorragend in das Display integriert – dort kann man jederzeit ablesen, in welchem Gang man sich befindet.

Die Ausstattung des FOCUS JAM2 C PLUS PRO

Das 140-mm-Fahrwerk besteht beim FOCUS JAM2 C PLUS PRO aus der brandneuen RockShox Revelation RL-Federgabel, die für 2018 das Casting der PIKE bekommen hat und damit neuerdings auch auf 35-mm-Standrohren steht. Im Innern der Revelation kommt jedoch die einfachere Motion Control-Dämpferkartusche zum Einsatz und bietet damit eine leichte Alternative zur Yari und eine günstige zur PIKE. Das Bremsen übernimmt die Shimano XT M8000 mit 200-mm-Scheiben vorne und 180-mm-Scheiben hinten. Die 40 mm Innenweite der Race Face Aeffect-Laufräder bieten genügend Platz für Plusbereifung. Bei den Reifen muss man sich direkt beim Kauf Gedanken machen, in welchem Gelände man unterwegs ist, da die MAXXIS Rekon+ nur auf trockenen Trails ihr Potenzial ausspielen können. Sobald es matschig und nass wird, schwimmen die Reifen nur noch auf der Oberfläche.

Federgabel RockShox Revelation RL 140 mm
Dämpfer RockShox Deluxe RT 140 mm
Motor Shimano STEPS E8000
Akku FOCUS T.E.C., max. 756 Wh (378 Wh integriert, 378 Wh optional)
Bremsen Shimano XT
Schaltung Shimano XT Di2
Sattelstütze RockShox Reverb Stealth
Vorbau BBB 55 mm
Lenker BBB 760 mm
Reifen MAXXIS Rekon+ 2.8″
Laufräder Race Face Aeffect+

Die Geometrie des FOCUS JAM2 C

Wie das Aussehen schon vermuten lässt, hat sich bei der Geometrie im Vergleich zum JAM2 aus Aluminium nichts verändert. So kommt das FOCUS JAM2 C mit einem flachen 66,5°-Lenkwinkel und einem moderaten Sitzwinkel von 74,5°. Der Radstand von 1.202 mm bei einem M-Rahmen in Kombination mit den 457-mm-Kettenstreben und einem Reach von 430 mm schenken dem JAM2 eine sehr ausbalancierte Geometrie. Der niedrige Stack von 618 mm verleiht dem E-Mountainbike eine sportliche Note.

FOCUS JAM2 C 27,5″+

Größe	S	M	L
Sattelrohr	410 mm	440 mm	470 mm
Oberrohr	582 mm	602 mm	622 mm
Steuerrohr	120 mm	120 mm	140 mm
Lenkwinkel	66,5°	66,5°	66,5°
Sitzwinkel	74,5°	74,5°	74,5°
Kettenstrebe	457 mm	457 mm	457 mm
Tretlager Absenkung	20 mm	20 mm	20 mm
Radstand	1.182 mm	1.202 mm	1.215 mm
Reach	410 mm	430 mm	445 mm
Stack	618 mm	618 mm	636 mm

FOCUS JAM2 C 29″

Größe	S	M	L
Sattelrohr	410 mm	440 mm	470 mm
Oberrohr	582 mm	602 mm	622 mm
Steuerrohr	120 mm	120 mm	120 mm
Lenkwinkel	66,5°	66,5°	66,5°
Sitzwinkel	74,5°	74,5°	74,5°
Kettenstrebe	470 mm	470 mm	470 mm
Tretlager Absenkung	20 mm	20 mm	20 mm
Radstand	1.195 mm	1.215 mm	1.230 mm
Reach	410 mm	430 mm	445 mm
Stack	618 mm	618 mm	636 mm

Das FOCUS JAM2 C PLUS PRO in der Praxis

In der Ebene und auf dem Weg nach oben fährt sich das JAM2 C PLUS PRO dank des steilen Sitzwinkels (74,5°) sehr komfortabel. Sobald es steil und technisch wird, kann das FOCUS mit seinen 457 mm langen Kettenstreben und dem niedrigen Stack (618 mm in M) punkten. Über ein abhebendes Vorderrad muss man sich mit dem FOCUS JAM2 C keine Gedanken machen. Nur die gewöhnungsbedürftige Form des Lenkers kann auf langen Touren zum Problem werden, da unseren Testern schon auf kurzen Touren die Handgelenke geschmerzt haben.

Bergab ist das FOCUS eine wahre Freude. Jeder Lenkeinschlag wird ohne viel Tamtam direkt umgesetzt. Durch den langen Radstand (1.202 mm in M) und die langen Kettenstreben bleibt das Rad auch auf schnellen und unwegsamen Trails laufruhig und gelassen, behält aber durch den moderaten Lenkwinkel (66,5°), den kurzen Reach (430 mm) und das geringe Gewicht ein agiles Fahrverhalten. In Kurven steht man zentral im Rad und hat in jeder Situation genügend Druck auf dem Vorderrad. Lediglich die Plusreifen schleifen an den Sitzstreben des Alu-Hinterbaus, sobald man mit viel Druck in eine Kurve geht. Das T.E.C-Pack für mehr Akkukapazität wirkt sich ebenfalls negativ auf die Abfahrtsperformance aus, da sich zwar die Reichweite verdoppelt, die Agilität durch das Mehrgewicht aber stark leidet.

Fazit

Das FOCUS JAM2 C ist wie das JAM2, nur schöner, und spart im Vergleich zum Alu-Bruder ca. 1 kg an Gewicht. Große Fahrunterschiede sind aber nicht bemerkbar. Nach wie vor richtet sich das JAM2 an eine sehr breite Masse, da es mit seiner sportlichen Geometrie und dem geringen Gewicht richtig Gas geben kann, dank des T.E.C-Packs mit Akkuleistung von 756 Wh aber genauso tourentauglich ist.

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Mehr Informationen zum FOCUS JAM2 C findet ihr unter focus-bikes.com.

Allen, die im Downhill noch mehr Reserven brauchen, empfehlen wir das neue FOCUS SAM2. Wer nicht das nötige Kleingeld für das JAM2 C hat, findet sein Glück vielleicht eher mit dem von uns getesteten FOCUS JAM2 Factory.