Für alle E-Mountainbiker, denen das zusätzliche Gewicht eines Ersatzakkus von mindestens 2,5 kg im Rucksack zu viel ist, haben wir nach alternativen Lösungen gesucht und sind hierbei auf eine Rahmentasche von Topeak und eine Satteltasche von ORTLIEB gestoßen. Beide Systeme sind jedoch nur bedingt für den Traileinsatz geeignet und stoßen auch bei vielen Akkus schnell an ihr Limit.

Topeak MidLoader 3L-Rahmentasche

Nur bei sehr wenigen Bikes bietet das Rahmendreieck genügend Platz, um darin eine Rahmentasche unterzubringen – vor allem Hardtails eignen sich für die Montage. Die Topeak MidLoader 3L besteht aus leichtem, wasserabweisendem und robustem Material und wird mit Klettverschlüssen befestigt. Wir haben sie außerdem erfolgreich an einem Trek Powerfly 9 LT montiert. Die ca. 3 kg Zusatzgewicht am Oberrohr ändern natürlich den Schwerpunkt des Bikes und haben dadurch Auswirkungen auf das Fahrverhalten. Speziell in Kurven wird das Bike kippeliger.
Zu beachten ist der Platzbedarf der MidLoader 3L. Am Oberrohr benötigt sie ca. 37,5 cm und ist 12 cm hoch, die untere Länge beträgt 28 cm. Der Shimano STEPS-Akku BT-E8010 für Rahmenmontage passt sehr gut in die Tasche, der Bosch PowerPack benötigt zur Unterbringung jedoch etwas Geschick. Andere Akkus können in der Rahmentasche aus Platzmangel nicht untergebracht werden. Auf Schotterpisten stellt die Topeak MidLoader 3L eine sehr preisgünstige Alternative zu einem Akkurucksack da. Auf harten Trails ist die Rahmentasche aber nicht zu empfehlen.


Stärken

– weniger Gewicht auf dem Rücken
– preisgünstige Alternative

Schwächen

– fast nur an Hardtails einsetzbar
– verändert das Fahrverhalten


Preis: 39,95 €
Gewicht: 250 g

Volumen: 3 l
Info: topeak.com

ORTLIEB Seat-Pack M

Der für Bikepacking-Abenteuer entwickelte ORTLIEB Seat-Pack M besitzt 11 l Volumen und kann auch für den Transport von Ersatzakkus verwendet werden. Die Montage ist unkompliziert und lässt sich innerhalb einer Minute erledigen. Beim Packen muss man aber darauf achten, dass der Akku nicht lose in der Satteltasche liegt. Deshalb sollte man ihn am besten in ein Ersatztrikot einwickeln, um die Tasche in der Breite und Höhe auszufüllen. Anschließend mit dem Rollverschluss die Tasche schließen, die Luft durch das Ventil entweichen lassen und dann nochmals straff verspannen. Dabei sollte man auch darauf achten, dass der Akku sich so nah wie möglich am Bike befindet, damit die Hebelwirkung so niedrig wie möglich ist. Deshalb würden wir die längeren Intube-Akkus eher nicht in die Tasche packen.

Außerdem würden wir die Tasche nicht an Teleskopsattelstützen befestigen, da diese zerkratzt werden können. Wenn man das volle Volumen des ORTLIEB Seat-Pack M ausnutzt und die Tasche schwer belädt, merkt man deutlich, dass der Schwerpunkt des Bikes nach hinten rückt. Bei sehr steilen Anstiegen muss man dann spürbar mehr Gewicht aufs Vorderrad verlegen. Wer allerdings nur Akku, Kleidungsstücke und ein paar Kleinigkeiten für eine Tour auf Forstwegen mitnehmen will, spürt kaum etwas von den negativen Fahreinflüssen. Für den Traileinsatz können wir die Tasche jedoch nicht wirklich empfehlen, da das Versenken des Sattels eingeschränkt wird und sich ein leichtes seitliches Baumeln der Tasche nicht verhindern lässt, selbst wenn alle Gurte fest sind.


Stärken

– weniger Gewicht auf dem Rücken
– Schutzblechfunktion am Hinterrad
– absolut wasserdicht

Schwächen

– nicht geeignet für absenkbare Sattelstützen
– teuer
– verändert das Fahrverhalten


Preis: 129,99 €
Gewicht: 336 g

Volumen: 11 l
Info: ortlieb.com


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