Light-Support-E-MTBs werden immer populärer und die Hersteller erheben spezielle Anforderungen an die verbauten Komponenten: Sie sollen höhere Drehmomente durch den Motor standhalten, bei möglichst geringem Gewicht. Die neue DT Swiss HYBRID LS-Serie soll genau das bieten, doch machen sie an Light-E-MTBs wirklich Sinn?

Der Light-E-MTB-Markt liegt voll im Trend. Die kürzlich vorgestellten Antriebe von TQ und FAZUA ermöglichen durch ihr Konzept und ihre Bauformen eine neue Generation an Light-E-MTBs mit besonders natürlichem Fahrcharakter. Das Trek Fuel EX-E zeigt eindrucksvoll in unserem Test, wozu die neuen E-MTBs in der Lage sind. DT Swiss hat hier eine Marktlücke entdeckt und die HYBRID LS-Laufräder speziell für Light-Support-E-MTBs designt. Sie reihen sich so zwischen der Enduro-Linie und der HYBRID-Linie in ihrem Portfolio ein. Das heißt, dass Speichen und Naben stabiler sind als bei MTB-Laufrädern, aber dennoch leichter als bei E-Bike-Laufrädern. Da sie für Light-Support-E-MTBs mit einer Motorpower von 50 Nm entworfen wurden, sind sie bis maximal 55 Nm freigegeben. Somit sind sie allerdings offiziell nicht kompatibel mit stärkeren Motoren – wie beispielsweise dem neuen FAZUA Ride 60. Zudem wurden die Labortests mit anderen Anforderungen durchgeführt, verglichen zu den MTB-Laufrädern: 50 % mehr Gewicht, 50 % mehr Bremsmoment, 45 % mehr Kraft auf die Speichen und über eine 25 % längere Distanz. Doch ein Labortest sagt nur wenig über den tatsächlichen Einsatzzweck eines Laufradsatz, geschweige denn eines E-MTBs aus. Während eine stabilere Nabe oder größer dimensionierte Speichen für die Übertragung der höheren Drehmomente am E-Bike noch Sinn ergeben, sieht es für die Felge schon anders aus. Die Fahrweise bestimmt die Beanspruchung an das Material, nicht die Bike-Kategorie. Es ist erfreulich zu sehen, dass DT Swiss einen Laufradsatz entwickelt hat, der höheren Belastungen standhalten soll, ohne dabei zu sehr aufs Gewicht zu drücken. Hier wird sich sicher eine Käuferschicht finden, die auf der Suche nach etwas stabileren Laufradsätzen ist, die ohne zu große Weight Penalty auskommt. Den Laufradsatz jedoch speziell für Light-Support E-MTBs zu vermarkten, ist unter Umständen irreführend. Denn den passenden Laufradsatz solltet ihr immer anhand eures Fahrstils auswählen.

Die Varianten der DT Swiss HYBRID LS-Laufräder

Die neuen HYBRID LS-Laufräder von DT Swiss gibt es in zwei Varianten. Die erste sind die HXC 1700 SPLINE LS, die auf eine Alu-Felge und die 350 HYBRID LS-Nabe mit bewährtem Ratchet System-Freilauf setzt. Im Vergleich zum HX 1700-Laufradsatz spart man hier um die 130 g ein. Ein Satz schlägt dabei mit 798 € zu Buche.
Die zweite Variante sind die 1.668 € teuren HXC 1501 SPLINE ONE LS-Laufräder, die auf eine leichte Carbon-Felge und die 240 HYBRID LS-Nabe setzen. Damit erhält man einen Laufradsatz, der im Vergleich zu den HXC 1501 HYBRID rund 95 g einspart. Die neuen Modelle sind nur in Boost-Standard und mit CENTER LOCK-Bremsscheibenaufnahme jeweils in 27,5” und 29” erhältlich.

HXC 1700 SPLINE LS HXC 1501 SPLINE ONE LS
Preis 798 € 1.668 €
Gewicht 1.894 g 1.691 g
Felgenmaterial Alu Carbon
Naben 350 HYBRID LS 240 HYBRID LS
zul. Gesamtgewicht 130 kg 130 kg
Innenweite 30 mm 30 mm
ASTM-Klassifizierung 4 4
Verfügbarkeit sofort sofort

Unser Fazit zu den DT Swiss HYBRID LS-Laufrädern

Die DT Swiss HYBRID LS liegen voll im Trend, da sie für den wachsenden Markt der Light-Support-E-MTBs entwickelt wurden. Sie sind etwas leichter als die normalen HYBRID-Laufradsätze des Herstellers, damit Light-E-MTBs auch light bleiben. Ob es die Zwischenlösung zwischen MTB und E-Bike wirklich braucht, steht auf einem anderen Blatt. Klar ist: Ihr solltet euren Laufradsatz immer entsprechend eures Fahrstils wählen.

Mehr Infos zu den Laufrädern findet ihr auf dtswiss.com.


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Words & Photos: Simon Kohler

Über den Autor

Simon Kohler

Simon liebt Geschwindigkeit. Als Downhill Skater ist er lange Zeit Rennen gefahren und mit seinem Longboard Alpenpässe runtergeknallt. Inzwischen hat er vier gegen zwei Reifen eingetauscht und heizt jetzt mit seinem Mountainbike auf Trails und Bikepark Lines. Bei verschiedensten Roadtrips durch die Alpen hat er seither einige der feinsten Trails Europas ausgekostet. Da er einige Zeit in Österreich gelebt hat, kennt er zudem die lokalen Bikeparks wie seine Westentasche. Durch sein Ingenieurstudium und seine Liebe zum Detail ist er ein echter Technik-Nerd und testet jetzt als Redakteur die aktuellsten Bikes und Parts auf Herz und Nieren. Als Frühaufsteher und selbsterklärter Müsli-Connaisseur lebt er sein Leben frei nach dem Motto „Powered by Oats. And also Legs.“