Hohe Berge oder tiefgründige Seen? In die Pedale treten oder einfach nichts tun? In Olang finden Aktivurlauber die schönsten Voraussetzungen, um eine unvergessliche Zeit zu erleben. Wir haben auf unserer Trekkingtour eine Region voller fabelhafter Gegensätze entdeckt und nebenbei die Hochzeit von Gravel- und Trekking-Bikes gefeiert.

Wer die 3.200-Seelen-Gemeinde Olang im Herzen des Naturparks Fanes-Sennes-Prags besucht, den überkommt schnell eine magische Gelassenheit. Malerische Landschaften, stille Wälder und grüne Wiesen, umgeben von eindrucksvollen Bergen und den Gipfeln der Dolomiten, laden ein, entdeckt zu werden. Es ist wie das verblüffend harmonische Zusammenspiel von Yin und Yang, den beiden Gegensätzen aus der asiatischen Philosophie, die erst zusammen eine perfekte Einheit bilden. Und genau so geht es einem in der Region von Olang. Das Gesamtpaket aus Sport und Erholung, Höhen- und Tiefenmetern, Himmel und Erde macht aus dieser Urlaubsdestination eine im wahrsten Sinne des Wortes sagenhafte Reise.

Der Pragser Wildsee – Geprägt von Mythen, Sagen und Instagram!

Durch einen Murenabgang entstand vor langer Zeit, auf fast 1.500 m Meereshöhe, der Pragser Wildsee – so die offizielle wissenschaftliche Version. Der Sage nach schürften einst Wilde in den Bergen nach Gold und Edelsteinen. Die ansässigen Hirten versuchten daraufhin, die Schätze den Wilden zu rauben. Deshalb öffneten die Wilden die unterirdischen Quellen und versenkten all ihren Reichtum in dem daraus entstandenen See. Angeblich kann man mit einem Boot das unterirdische Reich der Fanes erreichen. Denn das Tor zur Unterwelt befindet sich wohl am Südende des Sees, wo der imposante Seekofel mit fast 3.000 m den Pragser Wildsee überragt. Kein Wunder, dass der See, gerade im Hochsommer, ein wahrer Besuchermagnet geworden ist. Der Zugang für Autos ist dann allerdings limitiert. Am besten, man besucht den See mit dem Fahrrad, idealerweise frühmorgens oder am späten Nachmittag oder Abend, im warmen Licht der untergehenden Sonne. Dann kann man die einsame Idylle, die man auf Insta #lagodibraies sieht, auch live erleben.

Dem Himmel entgegen – Eine Trekkingtour der anderen Art

Es gibt viele Möglichkeiten, die sagenhaften Landschaften rund um Olang zu entdecken. Mit die Schönste ist die auf 2 Rädern. Aber auch da hat man die Qual der Wahl: Von Olang aus kann man zahlreiche Kilometer auf traumhaften Pässen mit dem Rennrad abspulen – Stichworte wie Drei Zinnen, Valparola oder Maratona dles Dolomites lassen Roadie-Herzen höherschlagen und auch der lokale Furkelpass ist immer eine Ausfahrt wert und kann mit einem Ausflug in das mystische Tal nach Pederü verbunden werden. Airtime, Gnar und Shred finden Mountainbiker auf den vielfältigen Trails rund um den Kronplatz. Wir hatten uns zu einer Trekkingtour der besonderen Art entschieden: Eine gemischte Gruppe aus Gravel-Bikern und E-Mountainbikern. Wie das geht? Und passt das überhaupt zusammen? Unser Selbstversuch zeigt: Es geht sehr wohl und macht auch richtig Spaß! Wieder so eine Erkenntnis, wenn aus vermeintlichen Gegensätzen ein großes Ganzes entsteht.

Das Gravel-E-MTB-Mixed-Team

Wo, wenn nicht in dieser grandiosen Landschaft, kann man das vermeintlich Unmögliche möglich machen? Gravel und E-MTB, gemütlicher Freizeit-Fahrer und ambitionierter Rennradfahrer, Altersstufen zwischen Mitte 20 und Mitte 60? Die Lösung ist ganz einfach: Die einen fahren mit einem E-Mountainbike, die anderen starten auf Gravel-Rädern zu einer gemeinsamen Tour hoch zur Brunstalm. Ihr seht: Die Trekking-Revolution ist in vollem Gange und verheiratet Gravel und E-MTBs mit einem gemeinsamen Spirit!

Gravel versus E-Mountainbike – In Olang läuft alles zusammen!

Egal, ob Gravel oder E-Mountainbike, Bruneck ist der ideale Startpunkt für die gemeinsame Tour. Natürlich darf der obligatorische Aperol nicht fehlen, aber dann kann es auch schon losgehen: 1.200 Höhenmeter liegen vor uns und wir starten den Gravel-E-MTB-Selbstversuch. Ohne Konkurrenzkampf oder Zeitvorgaben, immer mit dem Ziel, den größtmöglichen Spaß zu haben. Dazu gehört, immer offen für Neues zu sein, nicht nur Kilometer abzuspulen, sondern auch mal links und rechts des Weges neue Eindrücke zu sammeln: Ein Shetlandpony und ein Esel kreuzen unseren Weg, neugierige Blicke folgen uns, wir kommen ins Gespräch. Hier oben genießt man nicht nur traumhafte Aussichten, man findet auch Freilandhühner, Eigenanbau und Menschen, die im Einklang mit der Natur und ihren Tieren leben – man nennt die Gegend übrigens die Beverly Hills von Olang, so wird uns erzählt.

Kleine Entdeckungen links und rechts des Weges.

E-MTB versus Gravel: verschiedene Konzepte – ein Ziel.

Nach den ersten Höhenmetern wird klar: Es funktioniert zusammen erstaunlich gut. Die grobstolligen Gravelreifen kommen mit dem schottrigen Forstweg hervorragend klar. Die E-Mountainbikes sowieso. Zur Halbzeit sind die Freizeitfahrer auf den E-Mountainbikes froh, Unterstützung zu haben und bewundern heimlich die Kollegen auf den Gravelbikes, die mit purer Muskelkraft Serpentine für Serpentine den Forstweg durch den Wald hochtreten. Nach zwei Stunden lichtet sich der Wald, der Himmel öffnet sich weit und wir erreichen die Brunstalm. Gleichzeitig zeigt sich ein atemberaubender Blick auf die Olanger Dolomiten, mit dem Hochalpenkopf, dem Maurerkopf, der Dreifingerspitze und dem Piz da Peres. Von hier aus kann man weiterfahren zum Pragser Wildsee oder auch einkehren und die köstlichen Hüttengerichte und Südtiroler Spezialitäten genießen. Wir wollen im letzten Sonnenlicht weiter und machen noch Erinnerungsfotos von dieser überraschend gelungenen Mixed-Gravel-E-Mountainbike-Trekkingtour.

Olang ist das Eldorado für einen aktiven (Fahrrad-)Urlaub. Egal, ob Einsteiger oder Sportler: Mit der Wahl des passenden Bikes können auch gemeinsam Touren unternommen werden. Ideal also für große Familien oder einfach gute Freunde. Die Vielzahl an Aktivitäten und Freizeitmöglichkeiten machen Olang zu einer perfekten Destination, um sich auszupowern und anschließend zu entspannen. Ein märchenhafter Urlaub in einer Region voller spannender Gegensätze.

Weitere Infos findet ihr unter Olang.com


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Words: Susanne Feddersen Photos: Robin Schmitt