Trail-Knigge: Das solltest du als E-Mountainbiker in der freien Wildbahn beachten
Wanderer, die mit Nordic-Walking-Stöcken um sich schlagen, als gäbe es was zu bekämpfen; Reiter, deren Pferde den Ehrgeiz entwickeln, auch wirklich den gesamten Schotterweg zu düngen; Fußgänger, die im Naherholungsgebiet Pöbeln zum Hochleistungssport erheben – fragt ihr euch nicht auch manchmal, was zur Hölle alle diese Menschen in der Natur machen?
Ein Ausflug ins Grüne kann ganz schön anstrengend sein, – vor allem bei so vielen Idioten an einem sonnigen Sonntagmittag. Ja, der Mensch fühlt sich gerne im Recht. Vor allem wenn er keine Empathie besitzt. Aber denk daran: Du bist ein einziger von 7,5 Milliarden Menschen auf dieser Welt und da ist es unvermeidbar, dass man anderen Menschen in der freien Natur über den Weg läuft, fährt oder reitet. Das ist jedoch kein Grund, sich wie ein wildes Tier nach Darwinistischen Prinzipien zu verhalten. Die Natur wird immer mehr zum Abenteuerspielplatz für Freizeit- und Freiheitssuchende. Zu einem respektvollen Miteinander können wir als E-Mountainbiker viel beitragen. Wer den E-Mountainbike-Knigge beachtet, wird viele schöne Begegnungen auf Touren haben und interessante Gespräche führen, er wird eventuell sogar grandiose Tipps für neue Abenteuer in der Region abstauben!
1. Sei immer gut ausgerüstet
Die richtige Vorbereitung ist die Grundlage einer jeden Tour: Erkundige dich über Besonderheiten vor Ort, den Schwierigkeitsgrad deiner Tour und natürlich das Wetter. Wähle entsprechend die passende Ausrüstung. Die Mindestausstattung sollte Folgendes beinhalten: Radhelm, Langfingerhandschuhe, Radbrille, Pannen- und Erste-Hilfe-Set sowie ein Handy. Insbesondere in den Bergen solltest du das Wetter immer im Blick haben und regelmäßig checken.
2. Schätze dich richtig ein
Sei dir über deine aktuelle Ausdauer und dein fahrtechnisches Können im Klaren. Überschätze dich nicht, denn du könntest damit andere Naturnutzer gefährden. Starte zum Saisonstart mit kleinen Touren und entwickle dich im Laufe der Saison.
3. Behalte deine Akkureichweite im Blick
Der Erfolg einer E-Mountainbike-Tour hängt stark mit der Reichweite des Akkus zusammen. Plane Faktoren wie Außentemperatur, Umfahrungen, Schiebepassagen, wechselnden Untergrund, Ladestationen und das Rucksackgewicht mit ein.
4. Starte mit einem gut gewarteten E-Mountainbike
Eine Panne ist immer ärgerlich. Schon im Vorfeld kann man viele Defekte vermeiden, die auf Tour entstehen können. Prüfe dein Rad, bevor du losfährst, oder überlasse es dem Bikehändler deines Vertrauens.
5. Zeige Respekt gegenüber anderen Naturnutzern
Für ein angenehmes Miteinander in der Natur sollte man dem Schwächeren Vorrang gewähren. Ein frühzeitiges Klingeln und ein nettes Hallo helfen, um Fußgänger mit dem nötigen Respekt zu passieren.
6. Rücksichtsvoll E-Mountainbiken
Wege sind keine Rennstrecke, egal wie breit oder schmal sie sind. Halte dein Rad in jeder Situation unter Kontrolle und sei dir sicher, dass du immer anhalten kannst. Bringe dich und deine Freunde nicht durch übermütige Geschwindigkeiten in Gefahr. Achte auf deine Hinterradbremse und hinterlasse keine Spuren.
7. Gehe mit Natur und Tieren sorgfältig um
Wir sind nur Gast in der freien Natur. Nimm deinen Abfall wieder mit nach Hause, lasse geschützte Pflanzen stehen und störe keine Wildtiere, Weidetiere oder sonstige Tiere. Halte die Gewässer sauber und unterlasse lautes Herumschreien im Wald.
8. Verlasse keine Wege
Wiesen und Wälder gehören geschützt. Bleibe deshalb auf vorhandenen Wegen und fahre nicht Querfeldein. Fahre Kurven aus und verzichte auf Abkürzungen durchs Dickicht.
„Gegenseitige Rücksichtnahme und respektvolles Verhalten in der Natur sind das A und O für ein gutes Miteinander. Jeder von uns ist Botschafter unseres heißgeliebten Sports und muss einfach eine gute Figur abgeben. Ohne Wenn und Aber. Immer.“
Michaela Zingerle Geschäftsführerin BikeHotels Südtirol
Organisationen wie der Deutsche Alpenverein oder die Deutsche Initiative Mountainbike e. V. (DIMB) setzen sich für ein respektvolles Miteinander in der Natur ein.
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Words: Robin Schmitt, Andy Rieger Photos: Christoph Bayer