Das UD3 besitzt den typisch markanten Look von HNF-NICOLAI und ist ein richtiger Hingucker! Die deutsche Edelmarke steht für eine hohe Verarbeitungsqualität, speziellen Kundenservice und individuelle Lösungen. Für wen das HNF-NICOLAI UD 3 das richtige E-Bike ist, erfahrt ihr hier.

Einen Überblick über diesen Vergleichstest erhaltet ihr hier: Der beste Offroad-Tiefeinsteiger 2020

HNF-NICOLAI UD3 | Bosch Performance Line CX/625 Wh | 75/0 mm (v/h)
27,9 kg in Größe L | 4.695 € | Hersteller-Website

HNF-NICOLAI bleibt sich treu und zeigt sich beim Design des UD3 stilsicher. Die kantigen Rohre mit der mattroten Lackierung wirken sehr hochwertig und geben dem Tiefeinsteiger einen leicht technischen Look. Die Alltagsausstattung des HNF-NICOLAI UD3 ist ebenfalls hochwertig: stabile Alu-Schutzbleche, integriertes Schloss, Seitenständer, Gepäckträger (max. 15 kg) und eine der besten Lichtanlagen im Test. Allerdings fehlt ein Flaschenhalter. Die Positionierung des Seitenständers in der Nähe des Tretlagers ist stabil, hat aber ihre Tücken: Wenn man das E-Bike schiebt, blockiert die Kurbel den Ständer. Die SR Suntour MOBIE25-Federgabel verfügt über 75 mm Federweg, kommt ohne Luftkammer und kann nur bedingt an das Fahrergewicht angepasst werden. Damit müssen sehr kleine und sehr schwere Fahrer Kompromisse eingehen, denn das UD3 gibt es nur in den Größen M und L. Kritik gibt es auch für die Bremsen. Am UD3 kommen zwar bessere Bremshebel zum Einsatz als beim Riese & Müller Homage, sie machen aus der MAGURA MT4 allerdings immer noch keine gute Bremse. Ihr fehlt es an Bremskraft und Standfestigkeit.

Die stufenlose Enviolo-Nabenschaltung mit GATES-Carbonriemen und 380 % Bandbreite steht dem UD3 gut, sorgt für eine saubere Hose und ermöglicht auch Schalten im Stand. Das einzige Manko ist, dass man unter Last viel Kraft braucht, um in einen schwereren Gang zu schalten. Im Konfigurator hat man die Möglichkeit, das Bike auf eine Enviolo Automatik upzugraden. Außerdem kann man vor dem Kauf bei HNF-NICOLAI unter anderem das Display, die Lampen und die Reifen anpassen. Apropos Kauf: Wenn ihr euch für Räder von HNF-NICOLAI interessiert, kommt ein Mitarbeiter zu euch nach Hause und bringt bis zu fünf Bikes mit, die ihr dann in Ruhe Probe fahren könnt. Auch im Garantiefall kommt der Servicetechniker zu euch und nicht ihr zu ihm. Homeservice à la carte – genial!

Stilsicher
Das markante Design des Trekking-Tiefeinsteigers ist typisch HNF-NICOLAI und auch auf Details wurde Wert gelegt. Beim Emblem zeigt der deutsche Hersteller beispielsweise seine Schmiedekunst.
15 kg reichen aus!
Der Gepäckträger ist nur bis 15 kg ausgelegt – und das reicht völlig aus! Bei mehr Zuladung am Heck würde das Handling des UD3 sowieso stark leiden.
Warum rechts und nicht links?
Statt die Züge wie üblich um das Steuerrohr zu lenken, werden sie hier nahe am Steuerrohr in den Rahmen geleitet. Dadurch kommt es vor allem durch die Züge von Hinterradbremse und Schaltung zu Kratzern und zum Klappern.
Motorrad-Feeling
Die Schwalbe Moto-X-Bereifung sorgt für ein gänzlich anderes Fahrgefühl als mit MTB-Reifen. Asphalt top – Trails Flop. Auf Schotter und Waldwegen bieten die Reifen eine gute Dämpfung, geizen allerdings mit Grip.

HNF-NICOLAI UD3

4.695 €

Ausstattung

Motor Bosch Performance Line CX 75 Nm
Akku Bosch PowerTube 625 Wh
Display Bosch Intuvia
Federgabel SR Suntour MOBIE25 75 mm
Dämpfer mm
Sattelstütze Humpert Atar 31 - mm
Bremsen Magura MT4 180/180 (v/h) mm
Schaltung Enviolo Trekking 380 % Bandbreite
Vorbau Satori Compact 90 mm
Lenker Satori Compact 680 mm
Laufradsatz 27,5
Reifen Schwalbe Super Moto-X 2,4

Technische Daten

Größe M, L
Gewicht 27,9 kg
Zul. Gesamtgewicht 120 kg
Max. Gewicht Fahrer/Equipment 92 kg
Anhänger-Freigabe ja
Ständeraufnahme ja

Besonderheiten

Nabenschaltung
optionale Automatik Schaltung
teilweise konfigurierbar


Stufenlose Schaltung und Zahnriemen
Mit der stufenlosen Enviolo-Nabenschaltung wird per Drehgriff geschaltet. Das funktioniert im Stand super, unter Last nur mit deutlich mehr Kraftaufwand.
Einziges Carbon am Alu-Rad
Angetrieben wird die Schaltung über einen GATES-Carbonriemen, der für eine saubere Hose sorgt.
Durchsteigen erwünscht
Der Komfort beim Durchstieg ist gut – nicht zu hoch und nicht zu eng.
Super Licht an der Front
Die Supernova MINI ist eine der besten Lampen im Test und sorgt für eine gute Ausleuchtung. Direkt vor dem Bike und auch in ca. 50 m Entfernung.
Schlechte Sichtbarkeit am Heck
Das Rücklicht ist schick im Schutzblech integriert. Allerdings sitzt es sehr tief, wodurch die Sichtbarkeit leidet.
Helm Fox Flux

HNF-NICOLAI bringt mit dem UD3 gutes Handling in die Stadt – und das mit Stil.

Der verbaute Bosch Performance Line CX-Motor wird von einem 625-Wh-Akku mit Energie versorgt und kommt ohne eMTB-Modus. Der kann jedoch vom Händler nachträglich aufgespielt werden, und das solltet ihr auch nutzen, denn der progressive Modus ist selbst dann sinnvoll, wenn man nicht im Gelände unterwegs ist. Das Akkuschloss ist weit oben am Unterrohr angebracht und der Akku kann bequem nach oben entnommen werden. Und auch zum Laden muss man sich nicht bücken, denn die Ladebuchse ist in nächster Nähe zum Steuerrohr angebracht. Dort ist sie zum Glück auch gut vor Dreck geschützt, denn auch an diesem Bike ist uns das billige Standard-Bosch-Ladebuchsencover während des Tests abgefallen. Die Kabelklemmung am Rahmen ist gut in die Optik integriert und die Bündelung der Kabel sorgt für Ordnung am Cockpit. Leider wurden die Bremsleitungen der Hinterradbremse und der Schaltzug so verlegt, dass sie rechts aus dem Rahmen kommen und dadurch am Steuerrohr schleifen.

Die Sitzposition des UD3 ist langstreckentauglich und der Komfort auch ohne gefederte Sattelstütze aufgrund der voluminösen Schwalbe Super Moto-X-Reifen gut. Auf Asphalt setzt das HNF-NICOLAI Lenkimpulse präzise um und ist gleichzeitig gutmütig. Dabei wird das Handling stark von den Super Moto-X-Reifen beeinflusst – es ist ein völlig anderes Fahrgefühl als mit MTB-Reifen, Cruisen ist angesagt! Die Schwalbe-Reifen überzeugen mit guter Dämpfung und auf trockenem und nassem Asphalt mit gutem Grip. Im Stadtverkehr kann man dadurch die Wendigkeit des Tiefeinsteigers super ausnutzen. In Schotterkurven fallen die Pneus aber hinter den meisten Reifen im Test zurück. Auf Trails sollte man mit ihnen nicht gehen, hier geizen sie mit Grip. Mit einem Reifenwechsel wird der Trekking-Tiefeinsteiger zum Glück schnell Offroad-tauglicher. Schon 11 kg Gepäck am Heckträger sind deutlich spürbar und sorgen für ein indirektes Handling. Bei einer maximalen Zuladung (inkl. Fahrer) von 92 kg ist das Gepäck aber sowieso stark eingegrenzt.

Tuning-Tipp: eMTB-Modus beim Händler nachrüsten | bei Bedarf profilierte Reifen nachrüsten

Fazit

Das UD3 von HNF-NICOLAI ist ein Trekking-E-Bike für asphaltierte Radwege. Aufgrund der Super Moto-X-Reifen eignet es sich nicht für Schotter, Wald und Feldwege – auf Trails hat man damit nichts zu suchen, es sei denn, man rüstet profilierte Reifen nach! Wer einen hochwertigen, stilvollen und wendigen Tiefeinsteiger für die City sucht, wird hier auf jeden Fall fündig. Durch die exzellente Alltagsausstattung ist ganzjähriges Pendeln kein Problem. Da es nur zwei Rahmengrößen gibt, sollte man das Bike vorher Probe fahren, um Kompromisse beim Fit zu vermeiden.

Tops

  • präzises und gutmütiges Handling
  • Kundenservice bei euch zu Hause
  • Traktion und Abrollverhalten der Reifen auf Asphalt
  • Teile der Ausstattung sind konfigurierbar

Flops

  • geringe Zuladung
  • nur zwei Rahmengrößen
  • kein Flaschenhalter
  • schwache Bremsen

Mehr Informationen findet ihr unter hnf-nicolai.com

Das Testfeld

Einen Überblick über diesen Vergleichstest erhaltet ihr hier: Der beste Offroad-Tiefeinsteiger 2020

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Words: Photos: Robin Schmitt, Jonas Müssig, Philipp Schwab