Neuer Motor, neue Geometrie und neues Fahrwerk – mit dem neuen FLYER Uproc7 wollen die Schweizer aus Huttwil eine neue Maschine „für Steinfelder, Wurzeln, anspruchsvolle Trails, steilste Anstiege und Abfahrten“ erschaffen haben. Wir konnten das FLYER Uproc7 6.30 bereits fahren und haben die ersten Infos und Eindrücke für euch.

Auch wenn sich zum Vorgängermodell optisch eher wenig verändert hat, so ist das Uproc7 ein komplett neues Bike. Im Folgenden erfahrt ihr die wichtigsten Neuerungen:

Panasonic GX0-Motor

Kernstück des neuen Flyer Uproc7 2019 ist der neue Panasonic GX0-Motor. Kompakter, leichter und kräftiger – mit diesen drei Adjektiven lässt sich der neue, aktuell exklusiv von FLYER verbaute Motor beschreiben. Im Vergleich zum Panasonic X0-Motor hat das neue Modell rund 700 Gramm abgespeckt und bringt jetzt schlanke 2,9 kg auf die Waage. Die kompakte Bauweise des GX0-Motors soll zudem bei gleichbleibender Tretlagerhöhe die Bodenfreiheit um 1 cm vergrößern. Der limitierende Faktor wird hier dann eher das 34-Zähne-Kettenblatt sein, das über den Motor hinaus steht.

Die Big News für alle Freunde des ambitionierten Geländeradsports sind das 90 Nm Drehmoment (im Vergleich: X0-Motor 68 Nm), das der neue GX0-Motor bereitstellt, sowie die Elastizität des Motors. Im Vergleich zum X0-Motor, der bei eher hoher Trittfrequenz seine volle Power entfaltet hat, ähnelt das Kraftentfaltungsdiagramm nun eher einem Dieselmotor. Dies hilft weniger sportlichen Fahrern bei niedriger Trittfrequenz mehr Power zu erhalten. Gleichzeitig ermöglicht es sportlichen Fahrern, einen steilen Anstieg, der plötzlich nach einer Kurve folgt, locker zu nehmen. Ab einer Trittfrequenz von 70 Umdrehungen pro Minute entfaltet der Motor sein maximales Drehmoment.

Gespeist wird der Motor von einem 630 Wh Akku, der wie beim Vorgänger im L-förmigen Unterrohr semi-integriert wurde
Ein weiteres schönes Detail ist das Aluminium-Cover für den Motor mit Belüftungsschlitzen für optimierte Kühlung – sexy und robust! Gleiches gilt auch für den Geschwindigkeitssensor im Ausfallende und den in der Bremsscheibe integrierten Magneten.
Beim Display hat der Kunde die Wahl und kann das große D1- oder das kompakte D0-Display wählen. Die D1-Variante kostet 300 € Aufpreis. Beide Displays sind jeweils zentral über dem Vorbau positioniert, für den sportlichen Einsatz ist die kompakte D0-Variante empfehlenswert.

FLYER Uproc7 Fahrwerk

Das 160 mm Fahrwerk hat ebenfalls ein Update erhalten. So wurde die Kinematik des Bikes überarbeitet, um im Uphill effizienter und in der Abfahrt aktiver zu arbeiten. Zudem verbaut FLYER nun die RockShox-Dämpfer mit Trunnion-Mount, die technisch einige Vorteile bieten – einen großen lest ihr im kommenden Absatz!

FLYER Uproc7 Geometrie

Der Trunnion-Mount des RockShox-Dämpfers erlaubt es den gleichen Hub bei einem kürzeren Einbaumaß bereitzustellen. In der Praxis bedeutet das, dass die Ingenieure den Rahmen kompakter designen können und die Überstandshöhe am Uproc7 um 2 cm niedriger ist. Mehr Fahrsicherheit und ein leichteres Auf- und Absteigen sind das Resultat. Zudem wurden im Vergleich zum Vorgängermodell der Lenkwinkel um 0,5° flacher (66°)und der Sitzwinkel um 0,5° steiler (75°). Mit 450 mm kurzen Kettenstreben wollen die Schweizer eine optimale Fahrbalance aus Laufruhe und Agilität erreichen.

FLYER Uproc7 Modelle und Verfügbarkeit

Das FLYERr Uproc7 gibt es in zwei Ausstattungsvarianten, dem Uproc7 6.30 und dem Uproc7 4.10 mit jeweils zwei Farboptionen und in vier unterschiedlichen Rahmengrößen (S, M, L, XL). Die neuen FLYER Uproc7-Modelle sollen ab März 2019 verfügbar sein.

Ausstattung des FLYER Uproc7 6.30

Federgabel RockShox Lyrik RC
Dämpfer RockShox Super Deluxe RC3
Motor/Akku Panasonic GX0, 640 Wh
Bremsen Shimano ZEE (203/180 mm)
Schaltung Shimano XT / SLX (11-46Z)
Sattelstütze FLYER Dropper Post
Laufradsatz DT Swiss H1900 Spline 35
Preis 4.999 €

Ausstattung des FLYER Uproc7 4.10

Federgabel RockShox Yari RC
Dämpfer RockShox Deluxe RL
Motor/Akku Panasonic GX0, 640 Wh
Bremsen MAGURA MT Trail Sport (203/180 mm)
Schaltung Shimano XT / SLX (11-46Z)
Sattelstütze empfehlenswertes Upgrade auf eine Dropper Post für 200 €
Laufradsatz SUNringlé Düroc SD42
Preis 4.299 €

Das FLYER Uproc7 im Test

Soviel vorab: Das FLYER Uproc7 macht eine verdammt gute Figur. Auch wenn wir lediglich einen Prototypen testen konnten, so beeindruckte der neue Panasonic GX0 Motor mit einem sensiblen wie gefühlvollen Ansprechverhalten und hervorragender Durchzugsstärke am Berg. Sowohl steile Anstiege als auch schwere Gänge lassen den GX0 unbeeindruckt, was an dem Plus an Drehmoment liegt, das über einen breiten Trittfrequenzbereich bereitgestellt wird. Das Plus an Drehmoment ist im Vergleich zum alten X0-Motor deutlich spürbar. Die Unterschiede zwischen den unterschiedlichen Unterstützungsstufen (Eco-Standard-High) sind klar und recht linear.

Auf dem Trail gibt sich das Bike sehr ausgewogen und beeindruckt mit einem super Handling. Die Ausstattung wirkt durchdacht und gibt keinen Anlass für Kritik. Das zentral über dem Vorbau positionierte Display geht in Ordnung, andere Hersteller bieten jedoch mittlerweile bessere Integrations-Lösungen an. Das Bike liegt satt auf dem Trail, Ausflüge in verblocktes Terrain konnten wir leider noch nicht unternehmen.

Fazit

Ob das Bike also hält, was FLYER verspricht, muss es erst noch beweisen: Wir freuen uns jedoch bereits auf einen Alpen-Terminator-Test. Denn der erste Fahreindruck macht Lust auf mehr. Mit einem Preis von 4.999 € für das Topmodell FLYER Uproc7 kann man auch mal über einen gut stehenden Schweizer Franken-Kurs hinwegsehen. Hasta la vista, baby!

Mehr Infos auf der Flyer Website


Hat dir dieser Artikel gefallen? Dann würde es uns sehr freuen, wenn auch du uns als Supporter mit einem monatlichen Beitrag unterstützt. Als E-MOUNTAINBIKE-Supporter sicherst du dem hochwertigen Bike-Journalismus eine nachhaltige Zukunft und sorgst dafür, dass der E-Mountainbike-Sport auch weiter ein kostenloses und frei zugängliches Leitmedium hat! Jetzt Supporter werden!

Words & Photos: Robin Schmitt

Über den Autor

Robin Schmitt

Robin ist einer der zwei Verlagsgründer und Visionär mit Macher-Genen. Während er jetzt – im strammen Arbeitsalltag – jede freie Sekunde auf dem Bike genießt, war er früher bei Enduro-Rennen und ein paar Downhill-Weltcups erfolgreich auf Sekundenjagd. Nebenbei praktiziert er Kung-Fu und Zen-Meditation, spielt Cello oder mit seinem Hund (der eigentlich seiner Freundin gehört!), bereist fremde Länder und testet noch immer zahlreiche Bikes selbst. Progressive Ideen, neue Projekte und große Herausforderungen – Robin liebt es, Potenziale zu entdecken und Trends auf den Grund zu gehen.