BULLS hat in den letzten Monaten ordentlich die Ärmel hochgekrempelt und das E-Mountainbike Line-up für die neue Saison grundlegend überarbeitet. Das Hauptaugenmerk lag dabei auf der Integration des Bosch-Antriebs. Ob sich das auch positiv auf die Fahreigenschaften des BULLS Six50 E FS 3 ausgewirkt hat?
Von mehr als 600 Fachhändlern wird die Marke BULLS in Deutschland vertrieben – eine enorme Zahl! Sie alle sind Teil der Zweirad-Experten-Gruppe, kurz ZEG. Der Vorteil? Eine hohe Verfügbarkeit sowie bessere Konditionen bei Lieferanten. Davon soll auch der Kunde profitieren. Mit einem Preis von 4.499 € war das BULLS Six50 E FS 3 das mit Abstand günstigste Bike in diesem Vergleichstest. Trotz des niedrigen Preises wurden bei der Wertigkeit der Ausstattung jedoch keine Kompromisse eingegangen. Der Bosch Performance CX-Antrieb ist ebenso bewährt wie die Shimano XT-Schaltung oder das RockShox-Fahrwerk, bestehend aus der Yari RC-Federgabel und dem Deluxe RT-Dämpfer. Die MAGURA MT4-Hinterradbremse sowie die Vyron-Teleskopsattelstütze konnten dagegen nicht überzeugen. Der Bremse fehlte es auf langen Abfahrten an Power und die Sattelstütze lässt sich zwar super einfach via Plug and Play installieren, in der Praxis stört aber die lange Verzögerung beim Betätigen des Remotehebels. Der zu lange Vorbau ist im Hinblick auf den Einsatzbereich des Bikes ebenfalls deplatziert. Die ergonomischen Griffe sind Geschmackssache.
Schon im Stand wirkt das Six50 E FS in Rahmengröße Large extrem lang und das bestätigt sich auch beim ersten Aufsitzen. Sportlich und leicht gestreckt sitzt man auf dem Rad und erklimmt dank kraftvollem Motor und sehr langen Kettenstreben (497 mm) selbst steilste Steigungen. Das Vorderrad hält dabei immer Bodenkontakt. Was im Uphill von Vorteil ist, limitiert in der Abfahrt den Fahrspaß. Das BULLS ist auf dem Trail in etwa so agil wie ein Containerschiff im Hamburger Hafen. Das sorgt für Laufruhe auf Highspeed-Abschnitten, erfordert bei schnellen Richtungswechseln und engen Kurven aber viel Körpereinsatz. Der Hinterbau hingegen zeigt sich unauffällig und nimmt sowohl harte Schläge als auch kleine Unebenheiten bereitwillig auf.
Das BULLS Six50 E FS 3 im Detail
Federgabel RockShox Yari RC 150 mm
Dämpfer RockShox Deluxe RT 150 mm
Motor / Akku Bosch Performance CX 500 Wh
Bremsen Magura MT5 / MT4
Schaltung Shimano XT
Sattelstütze Magura Vyron elect
Vorbau Bulls 60 mm
Lenker Bulls 740 mm
Reifen Schwalbe Rocket Ron 2,8″
Laufräder Bulls Eccentric
Fazit
BULLS hat das Six50 E FS im Vergleich zum Vorgänger deutlich überarbeitet und verbessert. Der Rahmen mit dem einzigartig integrierten Motor ist eine sehr gute Basis für Fahrer, die Wert auf Laufruhe und Stabilität legen – für Fahrer, die ein agiles Handling wünschen, aber leider nicht. Bei der Wahl einzelner Komponenten gibt es noch Verbesserungspotenzial. Da tröstet auch der mit 4.499 € günstige Preis nur wenig.
Stärken:
– gute Klettereigenschaften
– niedriger Preis
Schwächen:
– behäbiges Handling
– Schwächen in der Ausstattung
Weitere Informationen findet ihr auf der offiziellen Website des Herstellers!
Einen Überblick über das Testfeld erhaltet ihr hier: Was sind die spannendsten E-Mountainbikes 2017? 10 Bikes im Vergleich
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