Was ist ein Abenteuer? Ist es die Suche nach dem Unbekannten, der Adrenalinschub oder das Gefühl von Freiheit? Egal wie man es definiert, es ist der Stoff, aus dem Träume gemacht sind. Unter dem Motto „Lust auf Abenteuer“ hat uns Ford zusammen mit STEVENS Bikes für einen ersten Testride nach Freiburg eingeladen.

Als Henry Ford 1903 die Ford Motor Company gründete und mit dem erfolgreichen Modell T Automobilgeschichte schrieb, war der alltägliche Weg mit einem Auto bereits ein Abenteuer. Autos waren besonders, aufregend und galten als Schritt in eine verheißungsvolle Zukunft. Fast 120 Jahre später ist Ford immer noch ein Gigant der Autoindustrie, aber die Zeiten haben sich geändert: Die Straßen sind voller Autos und das Abenteuer liegt nicht mehr im Alltag. Vor allem bei Ford, wo der Fokus, abgesehen von Legenden wie dem Ford Mustang oder dem GT40, lange Zeit auf dem Massenmarkt lag. Wie viele Automobiler befindet sich auch Ford in einem gigantischen Transformationsprozess. Kleinwagen wie der Fiesta werden eingestellt – ähnlich wie viele andere westliche Autokonzerne sieht man sich im Massenmarkt vermutlich nicht mehr konkurrenzfähig gegenüber chinesischen Marken. Ford richtet sich neu aus und will mit dem Motto „Lust auf Abenteuer“ nicht nur in den Adventure- und Outdoor-Bereich vordringen, sondern sich dort mit seinen PKW primär positionieren. Die Nutzfahrzeugsparte bleibt davon unangetastet. Laut Ford sollen auch Biken und Autos perfekt zusammenpassen. Dass das geht, haben wir schon vielerlei erleben dürfen: Egal, ob auf der Suche nach maximalem Fahrspaß mit einem historischen 911er und zwei High-End-Race-Bikes, bei einem 4.000-km-Roadtrip mit dem ID.BUZZ und E-Mountainbikes quer durch Europa oder Offroad-Abenteuer mit dem neuen Land Rover Defender, um ein paar Beispiele zu nennen. Aber zurück nach Freiburg: Dort haben wir die Bikes auf den Heckträger des Mustang Mach-E sowie die Ladefläche des Raptor geworfen und mit zwei komplett konträren Automobilen ausgecheckt, was geht – und ob sie trotz aller technischer Unterschiede den gleichen Spirit atmen!

Was ist eigentlich ein Abenteuer?

Abenteuer und Heldengeschichten faszinieren die Menschen schon seit jeher. Viele kennen die Abenteuer aus dem Wilden Westen von Lucky Luke oder Billy the Kid, aber ist es heute überhaupt noch möglich, in unserem reglementierten und erschlossenen Umfeld ein echtes Abenteuer zu erleben oder ist es eine Frage der Sichtweise? Jeder verbindet mit dem Begriff Abenteuer etwas anderes, für viele Menschen ist es ein aufregendes und unvorhersehbares Ereignis, das sie aus ihrer Komfortzone herausholt und mit neuen Erfahrungen und Erinnerungen verbunden ist. Dahingehend bedeuten Abenteuer immer auch Unsicherheit und Ungewissheit – da man nicht weiß, was da auf einen zukommen wird. Abenteuer können auf vielen Ebenen stattfinden: Es gibt zum Beispiel Abenteuer im technischen Sinne, wie den Adrenalinkick bei der unglaublichen Beschleunigung eines Elektroautos oder den ohrenbetäubenden Sound eines fetten Pickups.

Was können wir vom E-Biken lernen?

Der Begriff Abenteuer ist eng mit dem der Freiheit und der Unabhängigkeit verbunden. Das, was die Autos früher leisten konnten, als man die Begriffe Stau und Berufsverkehr noch nicht kannte, als der Geruch von Benzin noch als sexy und verrußte Gesichter und ölverschmierte Finger noch als männlich galten. Das alles haben die Autos in den letzten 100 Jahren auf der Strecke gelassen. Heute sind sie in den allermeisten Fällen nur noch Mittel zum Zweck, fast schon Aussätzige, die man mit Hilfe von Sekundenkleber aufhalten will. Die neuen Helden der Mobilität sind die Fahrräder – in der City als Commuter-Bikes und unkomplizierte Lastenträger, draußen in der Natur als Mountainbikes, idealerweise mit E-Antrieb – in Freiburg war es das neue STEVENS E-Inception FR 7.9.2. mit neuem Bosch CX Race-Motor. Man darf dabei aber nicht vergessen, dass die meisten Biker mit dem Auto zu den angesagten Bike-Spots oder -Parks unterwegs sind. Und gerade Vanlife & Co. sind unter Bikern populärer denn je! Das eine schließt das andere also nicht aus, letztendlich ist der richtige Mobilitätsmix entscheidend. Wer einmal mit dem E-MTB unterwegs war, möchte es nicht mehr missen, dieses Gefühl, alles aus (fast) eigener Kraft erreichen zu können und hinter jeder Abzweigung Neues zu entdecken. Mit dem E-MTB ist man mittendrin im Leben, nahe an der Natur, noch freier und spaßiger. Abenteuer ist ein Gefühl und entsteht im Kopf. Was hat die Autoindustrie daraus gelernt? Autofahren muss wieder mehr sein, als sich von A nach B zu transportieren. Ein Auto muss einem wieder das Gefühl geben, frei und unabhängig zu sein.

Wellnesshotel vs. Selbstversorger-Modus beim Ford und STEVENS Presse-Camp

Unser Besuch auf dem Ford Presse-Event war ein Vorgeschmack dessen, was man auf vier- und zweirädrigen Geländefahrzeugen erleben kann und geprägt von Gegensätzen: Wellnesshotel und durchgetaktete Testfahrten vs. Camping im Outback, Selbstversorger-Modus und no Schedule. Die gemischte Truppe aus Bike- und Autojournalisten brachte unterschiedlichste Fahrskills mit: Die E-Mountainbiketour war für die einen Abenteuer pur bis ans Limit, für die anderen nur ein Warmfahren. Gleiches galt für die Autotour, nur umgekehrt. Doch was war am Ende entscheidend? Dass jeder das bekommt, was ihn beglückt. Begeisterung über Technik und Maschinen: Den Mustang Mach-E mit bis zu 500 elektrischen Pferdchen unter der Haube, fetter Offroadtruck aka Ford Raptor oder doch lieber mit dem STEVENS E-Inception durch die Luft segeln? Alles nicht unbedingt alltäglich. Zumindest für uns und auf den ersten Blick komplette Kontrastprogramme. Aber alle begeistern auf ihre eigene Art und Weise. War es ein Abenteuer für uns? In diesem Setting nicht. Aber: Lust auf mehr Abenteuer? Definitiv!

Im Wandel der Zeit

Muss man immer das bleiben, was man war? Muss man allen gefallen? Ford scheint eine klare Antwort zu haben: nein! Der Automobilhersteller will sich neue Zielgruppen erschließen und sorgt vor allem unter eingefleischten Fans für hitzige Diskussionen. Der Mustang wird von den meisten mit Freiheit, Power und brachialem Motorsound in Verbindung gebracht. Doch nun interpretiert Ford ihn neu und es gibt erstmals in der 60-jährigen Mustang-Erfolgsgeschichte ein elektrisches Modell. Der SUV hat rein optisch bis auf die Lichter und den Mustang, der am Kühlergrill prangt, nicht viel mit der legendären Ikone gemein. In Sachen Leistung mit bis zu 487 PS muss er sich allerdings nicht verstecken. Das krasse Gegenteil ist der neue Ford Ranger Raptor, mit dem man sich wie ein Ranger fühlt, der die endlosen Weiten des Landes erkundet. Zudem lassen sich Bikes lässig über die Ladefläche hängen, das sorgt für einen selbstbewussten Auftritt beim nächsten Bikepark-Besuch. Unsere ersten Eindrücke vom neuen Ford Ranger Raptor und Mustang Mach-E sind viel- (und) spaßversprechend und beide versprechen richtige Abenteuer, egal, ob auf oder abseits der Straße. Wir haben nach Pfützen gesucht, allerdings waren diese nicht groß genug. Wir haben bereits zahlreiche Abenteuer mit verschiedenen Autos erlebt und jedes Mal war es ein ganz besonderes Erlebnis. Vielleicht seht ihr uns bald auf einem weiteren Trip mit dem Ford Ranger Raptor oder dem Mustang Mach-E? In Freiburg haben wir auf jeden Fall Blut geleckt und Bock auf ein Abenteuer nach unseren Vorstellungen: E-Bikes aufladen und ab in neue Länder, die wir noch nie bereist haben!

Fazit

Vor über 100 Jahren war bereits der alltägliche Weg mit dem Auto ein Abenteuer, doch die Welt ist in stetigem Wandel und gerade die Rolle des Automobils muss neu definiert werden. Mit dem neuen Mustang Mach-E und dem Ranger Raptor will Ford Spaß und Begeisterung beim Fahren zurückbringen. Kann der Automobilhersteller mit seinem neuen Motto die Massen begeistern und die Konkurrenz in Schach halten? Die Zukunft wird es zeigen, aber eins ist sicher: Ein neues Abenteuer hat gerade erst begonnen.


Hat dir dieser Artikel gefallen? Dann würde es uns sehr freuen, wenn auch du uns als Supporter mit einem monatlichen Beitrag unterstützt. Als E-MOUNTAINBIKE-Supporter sicherst du dem hochwertigen Bike-Journalismus eine nachhaltige Zukunft und sorgst dafür, dass der E-Mountainbike-Sport auch weiter ein kostenloses und frei zugängliches Leitmedium hat! Jetzt Supporter werden!

Words: Mike Hunger Photos: Julian Schwede

Über den Autor

Mike Hunger

Von Slopestyle und Landschaftsfotografie, hin zu Enduro und Actionfotografie. Mike probiert gerne neue Dinge aus und hat eine Vorliebe für Action. Und Handwerk: So zieht es ihn mit seinem Syncro-Van, den er selbst restauriert und umgebaut hat, regelmäßig auf verschiedenste Roadtrips. Natürlich immer mit dabei ist sein Bike und seine Kamera, um die feinsten Trails von Italien bis in die Alpen unter die Stollen zu nehmen und die schönsten Momente festzuhalten. Durch seine Ausbildung als Industriemechaniker, seiner Erfahrung aus dem Radsport und seinen Foto-Skills kann er das Know-How perfekt in den journalistischen Alltag umsetzen und testet jetzt als Redakteur die neuesten Bikes und Parts. Als “Foto-Nerd” hält er außerdem die Tests fotografisch fest und sorgt im Magazin für geiles Bildmaterial.