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Mit der Liebsten dem Alltag entfliehen? Ein paar entspannte Tage an der Bergluft genießen? Leckeren Rotwein trinken? Abendliche Kaminromantik am offenen Feuer? Mit dem E-Bike die Berge erklimmen, woran selbst meine Frau Gefallen hat?
Gute Idee! Habe ich dann auch einfach mal mit ihr gemacht. Um ehrlich zu sein, hat es schon ein bisschen Überzeugungsarbeit gebraucht. „Mit dem Bike Berge erklimmen? – ohne mich!“ war ihre erste Antwort. Irgendwann habe ich sie dann doch überredet. Von München aus einfach zu erreichen, sollte das Zillertal in Tirol Ziel unseres Wochenendausflugs werden.

Die anfängliche Skepsis verflog mit jedem Meter auf dem E-Mountainbike: Kaum hatte sie ein paar Pedalumdrehungen gemacht, setzte die Unterstützung ein. Das Grinsen kam und ging nicht mehr! „Warum haben wir das nicht schon früher gemacht?!“ war ihre vorwurfsvolle Frage. Da war er wieder. Der Punkt, an dem ich nicht verstand, was Frauen wollen. Aber egal – sie war glücklich und ich war es auch, es ging ja wenigstens vorwärts.
Über den Tourismusverband hatten wir uns im Tal E-Mountainbikes der Marke Centurion ausgeliehen und fuhren nach den ersten Spielereien auf dem Parkplatz gen Süd-Westen, die Zillertaler Höhenstraße hinauf. Ein angenehmer Schotterweg mit moderater Steigung. Man könnte jetzt viel von den grandiosen Ausblicken, den Momenten und Gefühlen der Freiheit und so weiter erzählen, aber wenn man es nicht selbst erlebt hat, dann ist es einfach nur halb so schön.

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An der Kristallhütte angekommen, genossen wir den grandiosen Ausblick auf die Dreitausender vor, neben und hinter uns. Die Luxus-„Hütte“ liegt genau am Scheitelpunkt der Zillertaler, Tuxer und Kitzbühler Alpen. Außerdem genossen wir: Das wohlverdiente Radler in unserer Hand, das Gefühl etwas geleistet zu haben und die Tatsache, dass wir schneller als gedacht unser Tagesziel erreicht hatten. Einfach perfekt!

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Am nächsten Tag ging es mit vollen Kräften und vollem Akku weiter zur Wedelhütte. Das hieß einen weiteren Tag voller „humanem“ Sport in alpinem Terrain, Spaß mit meiner Frau und grandiosen Blicken in die Ferne bei bestem Wetter.
Die Wedelhütte liegt auf rund 2350 Metern über dem Meeresspiegel und ist damit das höchstgelegene Wirtshaus in Tirol. Ein besonderes Schmankerl: der hauseigene Weinkeller! Doch zu dem kamen wir erst nach dem Besuch der finnischen Sauna. Kurzum: Das mehr als üppige Angebot an einheimischen Speisen, Komfort und Erlebnissen in solchen Höhen sorgte für alles andere als dicke Luft.
Im Auto, auf dem Heimweg nach München, fragte meine Frau mich dann – mit einem etwas verlegenen Blick: „Danke Schatz! Der Ausflug war eine schöne Idee, wann wiederholen wir das?“ Ich lächelte und war perplex. Es dauerte eine kurze Weile, bis ich ein „nächstes Wochenende?“ hervorbringen konnte.

WEITERE INFORMATIONEN ÜBER TOUREN, VERLEIH- UND AKKULADESTATIONEN
GIBT ES BEI DER TOURISMUSINFORMATION: WWW.ZILLERTAL.AT WWW.WEDELHUETTE.AT / WWW.PLATZLALM.AT / WWW.KRISTALLHUETTE.AT

Text: Martin Beckmann Foto: Daniel Geiger


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Über den Autor

Robin Schmitt

Robin ist einer der zwei Verlagsgründer und Visionär mit Macher-Genen. Während er jetzt – im strammen Arbeitsalltag – jede freie Sekunde auf dem Bike genießt, war er früher bei Enduro-Rennen und ein paar Downhill-Weltcups erfolgreich auf Sekundenjagd. Nebenbei praktiziert er Kung-Fu und Zen-Meditation, spielt Cello oder mit seinem Hund (der eigentlich seiner Freundin gehört!), bereist fremde Länder und testet noch immer zahlreiche Bikes selbst. Progressive Ideen, neue Projekte und große Herausforderungen – Robin liebt es, Potenziale zu entdecken und Trends auf den Grund zu gehen.