E-Mountainbike Vergleichstest: Riese & Müller Delite Hybrid II
Der Darmstädter Traditionshersteller Riese & Müller schickte uns mit dem Delite Hybrid II Supermountain für diesen Vergleichstest sein E-Mountainbike Topmodell. Unser Testmodell verfügt in Rahmengröße M über 29 Zoll große Laufräder und lediglich 105 Millimeter Federweg, der Grund ist, dass der identische Delite Rahmen auch in einer Trekking-Variante angeboten wird. Ob diese Konzept aufgeht und das Rad auch im Gelände überzeugen kann?
Erster Eindruck
Riese & Müller verfolgt bei der Auswahl der Laufradgröße eine ganz eigene Strategie. So ist der Delite Rahmen in Größe S lediglich mit 26 Zoll Laufrädern zu erhalten, in Größe M hat der Kunde die Wahl zwischen 26 und 29 Zoll und die Rahmengröße L ist nur noch mit den großen Laufrädern verfügbar. Wir testen, die in unsern Augen sinnvollere Variante in Größe mit 29“-Laufrädern. Das bessere Überrollverhalten und das Plus an Traktion verspricht in Kombination mit dem wenigen Federweg ein deutlich besseres Fahrverhalten. Auf Anhieb weiß das Rad durch seinen eigenständigen Rahmen mit dem edlen Aluminium gebürsteten Finish zu gefallen. Auch die Ausstattung des mit 4.999 Euro nicht gerade günstigen Testrades weiß zu überzeugen. Wohin man blickt gibt es hochwertige und tadellos funktionierende Shimano-XT-Komponenten zu entdecken, egal ob Bremsen, Laufräder oder das Schaltwerk. Einzig der günstige Shimano Deore Schalthebel passt nicht ins sonst einheitliche Gruppenbild.
Ausstattung
Einmal auf dem Rad Platz genommen überzeugt es direkt mit einer sehr komfortablen und effizienten Sitzposition. Die Kraft des Bosch Performance Mittelmotors wird dank des vom Lenker aus in drei Stufen verstellbaren Fox Fahrwerk (Climb, Trail, Descend) optimal in Vortrieb umgewandelt. Die mit 510 Millimeter wirklich extrem langen Kettenstreben sorgen zusammen mit einem 100 Millimeter langen Vorbau dafür, dass das Vorderrad auch bei steilen Anstiegen immer Bodenkontakt hält.
Fahreigenschaften
Das Fahrwerk bestehend aus einer Fox 32 Float CTD Federgabel und einem Fox Float CTD Dämpfer bietet 100 bzw. 105 Millimeter Federweg an Front und Heck. Beide Federelemente harmonieren gut miteinander und bieten dank der linearen Kennlinie, welche auch bei kleinen Schlägen bereits viel Federweg freigeben, viel Komfort.
Wird es steil, verblockt und verwinkelt, gerät das Rad nicht zuletzt aufgrund des wenigen Federweges, des 680 Millimeter schmalen Lenkers, der nicht verstellbaren Sattelstütze und des steilen Lenkwinkels von 69° an seine Grenzen. Es erfordert dann eine wirklich erfahrene Hand und einiges an Kraft das Rad auf Kurs zu halten.Auch Überschlagsgefühle sind hier nicht auszuschließen. Wohl fühlt sich das Rad auf weitläufigen, flachen und wenig anspruchsvollen Wegen. Hier spielt es seine guten Touren-Eigenschaften aus und gleitet entspannt dahin.
Fazit
Dem Riese & Müller Delite Hybrid II Supermountain merkt man seine Wurzeln aus dem Trekking-Bereich deutlich an. Auf entspannten Touren in gemäßigtem Terrain fühlt sich das Rad am wohlsten, sobald es jedoch anspruchsvoller bergab geht limitieren etliche Faktoren den Fahrspaß und die Fahrsicherheit.
Hier geht es zur Übersicht: Vergleichstest – Zehn E-Mountainbikes im Test
Den vollständigen Testbericht mit allen zehn E-Mountainbikes findet ihr neben vielen weiteren spannenden Stories auch in der Ausgabe #001! Rein digital & kostenlos für iPad, Online-Viewer und demnächst auch auf Android: Ausgabe #001
Text: Sebastian Gierulski Foto: Christoph Bayer
Hat dir dieser Artikel gefallen? Dann würde es uns sehr freuen, wenn auch du uns als Supporter mit einem monatlichen Beitrag unterstützt. Als E-MOUNTAINBIKE-Supporter sicherst du dem hochwertigen Bike-Journalismus eine nachhaltige Zukunft und sorgst dafür, dass der E-Mountainbike-Sport auch weiter ein kostenloses und frei zugängliches Leitmedium hat! Jetzt Supporter werden!