Ausgabe #026 Test

USWE Flow 25 Protector – Highend Protektor-Rucksack mit perfektem Sitz?

No Dancing Monkey nennt sich das patentierte Tragesystem des schwedischen Rucksackherstellers USWE, das auch auf wildesten Trailabfahrten einen festen Sitz verspricht. Ob der USWE Flow 25 Protector hält, was er verspricht? Wir haben den Rucksack ausführlich begutachtet und im Alltag sowie auf Trails getestet. Hier unser Urteil:

Das optisch und technisch auffälligste Unterscheidungsmerkmal bei USWE zu anderen Rucksäcken ist das Vier-Punkt-Tragesystem No Dancing Monkey. Das eigenwillige Gurtsystem ist elastisch und ermöglicht so beim Heben und Senken der Brust des Trägers eine uneingeschränkte Atmung. Der zusätzliche Hüftgurt mit zwei groß dimensionierten Hüfttaschen sorgt in Verbindung mit den X-förmigen Schultergurten für einen festen Sitz des Rucksacks auch auf ruppigstem Terrain. Die insgesamt sechs Kompressionsriemen helfen den Rucksackinhalt so zu fixieren, dass ein Verschieben des Inhalts fast unmöglich ist und das Gewicht sicher am Rücken bleibt. Bevor es jedoch auf den Trail geht, muss auf jeden Fall das Rückenteil auf die individuelle Körpergröße angepasst werden. Es lässt sich stufenlos um insgesamt ca. 15 cm variieren. Eine Empfehlung nach Körpergröße gibt es allerdings nicht, hierzu gilt es auszuprobieren. USWE hat 10 Stufen zur Orientierung angegeben. Der USWE Flow 25 Protector bietet mit seinem 25-l-Stauraum, aufgeteilt in ein großes Hauptfach, ein Frontfach mit zahlreichen Unterfächern für das Werkzeug und ein Brillenfach, viel Platz und eignet sich auch für eine 1-2 Tagestour.

Größenanpassung
Das Rückenteil wird stufenlos an die Körpergröße angepasst. Auf dem insgesamt 15 cm langen Verstellbereich sind 10 Punkte zur Orientierung angegeben. So kann sich jeder an die passende Größe herantasten.
Multiple Use
Der SAC-TEC Rückenprotektor ist nach CE EN 1621-2 Level 2 zertifiziert, einfach zugänglich und mehrschlagfähig. Das heißt, ihr müsst ihn nach einem Crash nicht direkt austauschen, wie es bei vielen anderen Rucksäcken üblich ist.
Organisation leicht gemacht
Die Werkzeugtasche mit zahlreichen Fächern und guter Aufteilung bietet reichlich Platz für alle nötigen Utensilien, die man auf dem Trail dabei haben will und erleichtert die Organisation.
Brille oder Goggle?
Mit dem geräumigen Brillenfach des USWE Flow 25 Protector habt ihr die Wahl, ob ihr hier Brille oder Goggle verstauen wollt.
X-Style
Typisches Merkmal der USWE-Rucksäcke ist das No Dancing Monkey-System. Das Vier-Punkt-Tragesystem verfügt über elastische Gurte und sorgt dafür, dass nichts verrutscht, auch wenn es auf dem Trail richtig zur Sache geht.
Clip it
Ist das System einmal auf euch eingestellt, geht es schnell. Per USWE-typischem rundem Clip wird das No Dancing Monkey-System vor der Brust verschlossen.
Wenn ihr den Helm gerade nicht braucht…
…könnt ihr ihn im Helmaufbewahrungsfach auf der Rückseite unterbringen. Auch an eure Knieschoner hat USWE gedacht: Dafür gibt es zwei Riemen auf der Unterseite.

Über das Hauptfach ist der 285 g schwere und anpassungsfähige SAS-TEC SCA 450-Rückenprotektor zu erreichen. Der herausnehmbare Protektor ist CE EN 1621-2 Level 2-zertifiziert und mehrschlagfähig. Das heißt, er muss nach einem Sturz nicht durch einen neuen Protektor ersetzt werden. Im Hauptfach befinden sich zudem eine große offene Tasche und eine kleinere Reißverschlusstasche für Wertsachen. Ebenfalls im Hauptfach kann eine 3-l-Trinkblase, die man von USWE für 30 € bekommt, untergebracht werden. Die Werkzeugtasche mit 4 offenen Fächern und einer großen Reißverschlusstasche bietet viel Platz für alle nötigen Utensilien, wie Multitool, Reifenheber, Ersatzschlauch, Tubeless-Repair-Kit etc., und hilft dabei Ordnung zu halten. Auch eine 30 cm lange Pumpe passt problemlos hinein. An der Oberseite des Rucksacks befindet sich das groß dimensionierte und mit weichem Innenmaterial versehene Brillenfach mit einem abnehmbaren Putztuch, in dem auch eine Goggle mühelos Platz findet. Zwei Außentaschen in Netzstruktur sowie die beiden auf einem breiten Hüftgurt sitzenden Hüfttaschen ergänzen das Platzangebot sinnvoll und auch hier glänzen kleine Details, wie zum Beispiel ein Schlüsselhaken. Ein Helmaufbewahrungsfach und eine Regenhülle komplettieren die nützlichen Features.

Die Belüftung des Rückenteils ist durchschnittlich, an warmen Tagen bleibt ein nasser Rücken nicht aus. Die vielen Einstellmöglichkeiten sowie die Passform des Rucksacks sind hingegen überdurchschnittlich und der sonstige Tragekomfort hoch. Das System ist zwar anfangs ungewohnt, aber intuitiv, sodass die Einstellung und kleinere Anpassungen schnell gelingen. Die ergonomisch geformten Schultergurte tragen maßgeblich zur Verteilung des Gewichts bei, sodass keinerlei Druckstellen entstehen. Der Bauchgurt fällt allerdings schmal aus und ist kein Komfortwunder. Als Alltagsrucksack hat der USWE Flow 25 Protector einen Nachteil: Er hält nur mit geschlossenem No Dancing Monkey-System sicher, was bedeutet, dass er also immer komplett angezogen werden muss. Mal schnell über die Schultern werfen und einkaufen gehen, wie man es mit vielen anderen Rucksäcken kann, ist durch das besondere System nicht möglich.

Fazit

Der Flow 25 Protector ist der High-End-Protector-Rucksack des schwedischen Herstellers USWE, der nicht nur durch seine Top-Verarbeitung, sondern auch durch sein No Dancing Monkey-System mit einem sicheren Sitz besticht. Wer auf den Look steht, findet einen guten Rucksack, der auch für die harte Gangart geeignet ist und mit vielen Anpassungsmöglichkeiten, guter Fachaufteilung und einem mehrschlagfähigen Rückenprotektor überzeugt. Mit 219,95 € ist er allerdings nicht günstig.

Tops

  • angenehmer Tragekomfort
  • viele Anpassungsmöglichkeiten für optimale Passform
  • sehr gute Verarbeitungsqualität
  • Rückenprotektor mehrschlagfähig mit Motorradzulassung

Flops

  • Alltagstauglichkeit

Tester: Manne & Peter
Dauer: 2 Monate
Preis: 219,95 €
Zubehör: 3-lTrinkblase für 30 €
Gewicht: 1.456 g (inkl. Protektor 285 g)
Packmaß: 54 x 29 x 22 cm (Höhe x Breite x Tiefe)
Mehr Infos: uswe-sports.com/


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Words & Photos: Manne Schmitt

Über den Autor

Manne Schmitt

Als stolzer Daddy von Robin und Max-Philip ist Manne der Mann der ersten Stunde und die „graue Eminenz“ im Redaktionsteam. Sein erstes Rad-Rennen gewann er im Grundschulalter beim Schulfest. Nach weniger erfolgreichen Versuchen im Fußball fand er über den Ausdauersport (Marathon) im Jahr 1989 seine Passion fürs Biken! Das Thema Racing verfolgt ihn noch immer, niemand im Team kennt die EWS-Profis besser als Manne. Als ehemaliger Chef-Analyst einer Landesbehörde weiß er, wie man richtig recherchiert, und findet exklusive News, die sonst niemand hat. Als Prokurist unterstützt er seine Söhne erfolgreich im Alltag – viva la familia!