Ausgabe #017 Test

The Lab: Trickstuff MAXIMA im Test

In der Kategorie „The Lab“ präsentieren wir spannende Produkte, die wir für euch ausprobiert haben. Manche waren monatelang im Einsatz, andere haben wir nur kurz abgecheckt. Diesmal verraten wir euch, wie sich die Trickstuff MAXIMA Bremse im Test geschlagen hat.

Was sollte eine Bremse können? Klar, bremsen. Aber das doch auch bitte so stark wie möglich! Dosierbar und standfest sollte sie sein und schönes Aussehen wäre auch super. All das hat schon die Trickstuff DIRETTISSIMA ausgezeichnet – was macht die MAXIMA also besser? Frei nach dem Motto „Never change a running system“ hat Trickstuff der DIRETTISSIMA lediglich ein paar Upgrades verliehen. Der größte Unterschied bei der so entwickelten MAXIMA in den Feinheiten des Bremshebels. Er ist jetzt länger und so geformt, dass er das Öl deutlich progressiver durch die Leitung drückt. Apropos Schlauch: Der besteht jetzt serienmäßig aus einer Goodridge-Stahlflexleitung, was zumindest optisch einiges hermacht! Doch auch die Kolben im Bremssattel wurden überarbeitet, sodass der kleinere von beiden um 2 mm in die Breite gewachsen ist. Die werkzeuglose Hebelweitenverstellung feiert ebenfalls Einzug in die Neue von Trickstuff.

An alle Bedienungsanleitungs-Verweigerer: Der Bleedingport sitzt seitlich am Ende des Reservoirs!
Endlich eine werkzeuglose Hebelweitenverstellung! Und die dreht sich, als wäre sie mit Butter gefettet.
Der Traum eines Zerspaners: Die MAXIMA ist aus einem Block Flugzeugaluminium gefräst.
Gut abgestützt: Die kleine Abstützung am Hebel garantiert optimale Kraftübertragung.

Die ersten Meter mit der MAXIMA sind zutiefst ernüchternd. Von der angeblich stärksten Bremse hätten wir uns mehr erhofft! Aber warte … ah … jetzt! Oh Shit.
Ziemlich genau so hat es sich in unserem Test zugetragen, denn erst nach der ersten langen und richtig steilen Abfahrt entfaltet die MAXIMA ihr volles Potenzial. Im Gegensatz zu den Bremsen anderer Hersteller braucht die Trickstuff MAXIMA eine bedeutend längere Einbremsphase. Wann weiß man, dass sie richtig eingebremst ist? Genau dann, wenn man ein unverkennbares Gefühl von tiefem Respekt für die Bremse entwickelt. Sobald sie richtig eingebremst ist, ist ihre Kraft überwältigend. Ganz gleich, wie schnell man unterwegs ist – wer voll in die Bremse langt, bringt das Vorderrad ohne Zucken zum Stillstand. Wie einst das Pirelli-Werbeteam kundtat, ist Kraft ohne Kontrolle nichts wert. Hier kann die MAXIMA erstaunlich gut punkten.

Die Goodridge-Stahlflexleitung macht eine verdammt gute Figur!
Speiseteller: Aus den neuen Alu-Kolben könnte man mittlerweile Suppe für eine Großfamilie servieren.
Nicht nur für die MAXIMA. Die Trickstuff Power-Beläge sind auch bei anderen Bremsen ein absoluter Tuning-Tipp!

Als Fahrer spürt man bei jeder Bewegung am Hebel sofort die Reaktion am Bremssattel: der erste Kontakt der Bremsbeläge mit der Scheibe, das bedrohliche Scharren der Bremse, wenn sie anfängt zu greifen, oder schlussendlich die martialische Bremskraft. Ist die Bremse auch standfest? Kurz und knapp: Ja! Da, wo andere Bremsen verglühen, ist die MAXIMA in ihrem Element. Auch Druckpunktwandern haben wir in den letzten vier Monaten Dauereinsatz nicht feststellen können. Einzig im Nassen neigt die Bremse zum Quietschen, was sich allerdings nach ein bis zwei Bremsungen wieder erledigt.

Ihr seid auf der Suche nach der perfekten Bremse? Cool, hier ist sie! Die Trickstuff MAXIMA macht alles, was wir von einer Bremse erwarten und setzt damit die absolute Benchmark. Leider auch beim Preis … mit rund 1.000 € ist sie alles andere als ein Schnäppchen. Aber ganz ehrlich: Wer will keine Bremse aus Flugzeugaluminium mit Stahlflexleitungen und einer angsteinflößenden Bremsleistung? So shut up and take my money!

Tops

  • Verarbeitung
  • Bremsleistung
  • Standfestigkeit
  • Dosierbarkeit

Flops

  • Stahlflexleitungen passen nicht in jeden Rahmen
  • für viele zu teuer

Tester Valentin
Dauer 4 Monate
Preis voraussichtlich 1.150 € (mit Scheiben u. Belägen)
Gewicht 1.050 g (Set inkl. Scheiben)
Mehr Infos trickstuff.de

Dieser Artikel ist aus E-MOUNTAINBIKE Ausgabe #017

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