Brixen – ein Ort, der Tradition atmet und trotzdem nach vorne denkt. Eine Stadt, die zeigt, wie gut sich Gegensätze ergänzen können: offen, mutig, verwurzelt. Hier verschmelzen jahrhundertealte Mauern mit moderner Architektur, Handwerk trifft auf Hightech und hinter jedem Espresso, jedem Bier und jedem Glas Wein steckt eine Geschichte. Zukunft zum Anfassen – genau der richtige Ort für unseren Think Tank.
Beim Think Tank in Südtirol ging es nicht um das nächste Produkt oder den nächsten Trend, sondern um das große Ganze: Neue Perspektiven, mutige Ideen und ehrliche Diskussionen darüber, wohin sich die E-Bike-Industrie entwickeln muss. Out of the box, mit Kopf und Herz. Und weil die besten Gespräche nicht nur im Meetingraum entstehen, sondern beim Kaffee, beim Ride-Out oder beim Glas Wein in der Sonne, nehmen wir euch mit auf eine Tour durch Brixen – an die Orte, wo wir mit den internationalen Think Tank-Teilnehmern über die Zukunft der E-Bike-Welt diskutiert haben.
Vom preisgekrönten Boutique-Hotel Badhaus über die ikonische Bibliothek, vom lässigen Alten Schlachthof über das stylische Soley bis hinauf zur Plose und schließlich zum traditionsreichen Griesserhof – jeder dieser Orte steht für einen Aspekt, der Zukunft möglich macht.
Dass Brixen auch im Bike-Bereich neue Wege geht, zeigt die bike festa Südtirol. Sie verbindet Marken, Menschen und Bewegung mit Kultur, Kunst und Kulinarik. Die Veranstaltung lädt zum Mitfeiern, Mitgestalten und Genießen ein: von Testfahrten durch Stadt, Weinberge und Dolomiten über kreative Aktionen und Workshops bis zu genussvollen Momenten mit Südtiroler Köstlichkeiten. Die bike festa versteht sich als Begegnungsraum für Einheimische und Gäste, für Jung und Alt – ein nachhaltiges GreenEvent, das Brixens Verbindung von Stadt, Natur und Lebensfreude erlebbar macht.
Boutique Hotel Badhaus – Architektur trifft Haltung
Mitten in der Altstadt, umgeben von jahrhundertealten Mauern, steht das Boutique Hotel Badhaus – ein Ort, der beweist, dass moderner Stil und Geschichte kein Widerspruch sind. Von der Fußgängerzone aus nahezu unsichtbar, führt eine kleine unscheinbare überdachte Gasse zum Hotel. Wo einst das mittelalterliche Badhaus von 1374 stand, lädt heute ein neu geschaffener Innenhof zum Verweilen ein. Hier hat das Brixner Architekturbüro bergmeisterwolf ein Boutiquehotel geschaffen, das sich zwischen die alten Häuser schmiegt wie ein Stück Zukunft, eingerahmt von der Vergangenheit. Und hier im Innenhof fand unsere Best Brand Award Night statt.
Stadtbibliothek Brixen – Architektur des Wissens
Unweit des Domplatzes, mitten im historischen Zentrum von Brixen, erhebt sich die neue Stadtbibliothek – ein Ort, der beweist, dass Architektur mehr kann, als nur Raum zu schaffen. Zwischen alten Mauern und modernen Linien, zwischen Geschichte und Zukunft, entstand hier ein Ensemble aus Alt- und Neubau, das wie ein architektonisches Manifest für Offenheit wirkt. Die Architekt*innen von Carlana Mezzalira Pentimalli integrierten dabei mehrere historische Gebäude – ein ehemaliges Finanzamt, ein Gericht und sogar ein Gefängnis – in einem Neubau, der den Altbestand nicht verdrängt, sondern miteinander verbindet. Insgesamt rund 3.000 m² Fläche, verwoben zu einem „Kulturbaum“, dessen Äste sich in Licht, Raum und Wissen verzweigen.
Zwischen Regalen, die Wissen stapeln, und Räumen, die zum Denken einladen, wurde diskutiert, gestritten, gelacht – über neue Wege, smarte Lösungen und das, was die Branche in Bewegung hält. Wer hier sitzt, merkt: Zukunft entsteht da, wo man Altes nicht abreißt, sondern integriert. Genau wie in der E-Bike-Welt.
Alter Schlachthof – Bier, Beton und weiche Kissen
Wo früher Tiere gewogen wurden, wird heute über die Welt diskutiert – und zwar bei einem kühlen Viertel Bier. Der Alte Schlachthof ist der Beweis, dass man Geschichte nicht auslöschen muss, sondern veredeln kann. Die Vision des Bauherren, der Viertel Group, ist klar: Menschen zusammenbringen – an besonderen Orten, mit ehrlichen Produkten, wo Kunst, Kultur und Zeitgeist gelebt werden. „Special Places“ schaffen, an denen Begegnung, Genuss und Kommunikation im Mittelpunkt stehen. Generationenübergreifend, zwanglos und lebendig.
Im Glas wie im Raum stecken echtes Handwerk. Die Biere der hauseigenen Viertel Brauerei werden ausschließlich mit regionalen, teils biologischen Rohstoffen sorgfältig gebraut und haben allesamt Charakter. Sieben Hauptsorten bilden das Fundament, ergänzt von saisonalen Spezialitäten. Der Duft von Malz liegt in der Luft, Gläser klirren, Stimmen füllen den Raum. Zwischen Beton und Holz, Hopfen und Ideen verschwimmen die Grenzen zwischen Werkstatt, Wirtshaus und Wohnzimmer. Architektin Claudia Unterhauser hat beim Umbau bewusst Spuren der Vergangenheit sichtbar gelassen und sie mit modernen Elementen und weichen Polstern kombiniert. Es ist dieser Mix aus rauem Charme und Gastlichkeit, der den Alten Schlachthof so besonders macht – ein Ort, an dem man ankommt, bleibt und gern noch ein zweites Bier bestellt.
Soley Restaurant – Aperitivo mit Aussicht
Mittags im Soley, Sonne auf der Terrasse, ein Glas in der Hand – und plötzlich ist die Pause mehr als nur eine Unterbrechung. Zwischen klaren Linien, hellen Materialien und einer Terrasse, auf der die Sonne so lange bleibt, bis auch der letzte Gedanke sortiert ist, verliert sich die Grenze zwischen Arbeit und Dolce Vita.
Die Architektur rundet das Erlebnis ab: Das Haus wurde mit einem modernen, fast minimalistischen Anspruch gestaltet, Räume geöffnet, Licht gezielt eingefangen.Große Fenster lassen den Blick über die Altstadt schweifen, edle Materialien wie Holz und Stein sorgen für Wärme. Während Aperol und DJ-Beats die Luft vibrieren lassen, entstehen Gespräche, die bleiben – genau hier zwischen Design und Entspannung. Im Soley wird Zukunftsdenken greifbar, aber nicht forciert: Man lässt sich treiben und genießt die Sonne.
Plose – Ride, Reflect, Repeat
Manchmal muss man raus, um klarer zu sehen. Die Plose, Brixens Hausberg, ist dafür der perfekte Ort. Flowtrails, Panorama, Freiheit – hier oben zeigt sich, was Fortschritt in Bewegung bedeutet. Zwischen Wurzeln, Staub und Weitblick wurde beim Ride-Out klar: Ideen entstehen nicht am Schreibtisch, sondern im Flow. Die Berge erinnern uns daran, worum es wirklich geht: um Balance, Bewegung und Mut, Grenzen zu überschreiten. Und genau das macht Innovation möglich – im Sattel wie im Leben.
Griesserhof – Wo Zukunft nach Tradition schmeckt
Nach einem Tag voller Ideen, Diskussionen und Trails gibt es keinen besseren Ort für den Ausklang als den Griesserhof in Vahrn. Zwischen Reben, Apfelbäumen und alten Mauern empfängt uns Paul Huber mit einem Glas seines hauseigenen Sylvaners – golden im letzten Licht des Tages, ehrlich im Geschmack. Die Abendsonne taucht den Hof in warmes Licht, eine Feuerstelle trotzt der Kälte draußen. Stimmen und Lachen mischen sich mit dem Klirren der Gläser. Es ist dieser Moment, in dem man spürt, dass die Zeit hier anders vergeht – oder vielleicht einfach weniger wichtig ist.
Der Griesserhof, erstmals 1192 erwähnt, ist gelebte Geschichte. In der 250 Jahre alten Stube riecht es nach Holz, Wein und einem Hauch Vergangenheit. Paul hat den Buschenschank seiner Eltern nicht einfach übernommen, sondern neu gedacht – mit Respekt, Handwerk und klarer Haltung. Alles, was hier auf den Tisch kommt, erzählt eine Geschichte – vom Boden, vom Tun, vom Sein.
Die Architektur spiegelt das wider: Alte Steinwände, liebevoll restaurierte Balken, moderne Akzente, die nicht stören, sondern atmen lassen. Draußen auf der Terrasse, wo der Blick über die Weinberge schweift, verliert man jedes Zeitgefühl. Der perfekte Ort, um anzukommen, runterzuschalten, zu genießen. Der Griesserhof ist kein Restaurant, kein Weingut, kein Museum – er ist alles davon. Ein Ort, an dem Tradition lebt, ohne stillzustehen. Zwischen hausgemachtem Traubensaft, Schlutzkrapfen und Slow-Food-Philosophie wird klar, was Fortschritt wirklich bedeutet – nicht Schnelligkeit, sondern Beständigkeit. Die Quintessenz des Törggelen.
Brixen und seine Best Places haben gezeigt, dass Zukunft nicht online entsteht, sondern an echten Orten – dort, wo Menschen zusammenkommen, Ideen teilen und Neues ausprobieren. Zwischen moderner Architektur und dem Südtiroler Lebensgefühl wurde spürbar: Nur gemeinsam kann man Dinge anders denken. Es entstehen echte Gespräche und das, was wir gesucht haben: Inspiration, Lachen, Verständnis füreinander – vielleicht mit einem Espresso in der Hand oder einem kühlen Bier in der Sonne.
Words: Susanne Feddersen Photos: Diverse


