Wenn’s mal wieder länger dauert: Mit dem HIP BELT double will FIDLOCK großen Stauraum, Komfort und Wasserdichtigkeit vereinen. Und bequem soll die Hüfttasche auch noch sein. Wir haben es für euch ausprobiert – auf dem Trail und auf der Straße, mit dem E-MTB und dem Gravel-Bike. Wasser marsch!

FIDLOCK HIP BELT double + bottle 450 | Tester: Erik, Manne & Patrick | Testdauer: 4 Wochen | Volumen: 2,5 l | Gewicht: 698 g mit Flasche | Preis: 159,99 € | Hersteller-Website

Trikottasche, Staufach im Rahmen, Tool-Mount – für die Feierabendrunde gibt es mittlerweile einige Lösungen, um das Nötigste dabei zu haben. Wenn es aber auf größere Tour geht, die Wetterlage unsicher ist oder ihr einfach keinen Mut zur Lücke habt, dann muss was mit mehr Stauraum her. Erster Gedanke? Rucksack! Zweiter, dritter und vierter Gedanke? Zu groß, zu schwer, sitzt zu weit oben. Geht es euch auch so? Dann solltet ihr über eine Hüfttasche – oder neudeutsch ein Hip Bag – nachdenken. Der für seine magnetischen Haltesysteme bekannte Hersteller FIDLOCK hat mit dem HIP BELT double + bottle 450 eine Kombi aus Hip Bag und einer Flasche im Programm, die eine robuste, bequeme und wasserdichte Alternative zum Rucksack darstellen soll.
Die Vorteile liegen auf der Hand: Ein Hip Bag sitzt weiter unten als ein Rucksack, der Schwerpunkt wandert also nicht ungünstig nach oben. Der Rücken bleibt besser belüftet, was vor allem im Sommer komfortabler sein dürfte. Und man kommt auch bei der Fahrt an seine Sachen ran – zumindest besser als beim Transport im Rucksack. Nachteile? Gibt’s auch. Der Stauraum fällt kleiner aus, das Gewicht verteilt sich auf einer weniger großen Fläche, und einen Rückenprotektor wie bei so manchem Rucksack gibt es freilich nicht.

Trotz seines Volumens sitzt das FIDLOCK HIP BELT stets sicher an der Hüfte …
… Dafür sorgen das durchdachte Gurtsystem und die großzügige Polsterung.

FIDLOCK HIP BELT double – Magisch magnetisch!

Beim Hip Bag von FIDLOCK dreht sich praktisch alles um das hauseigene Magnet-System. Und praktisch ist auch das Schlagwort: Der Hersteller betont, wie leicht die Handhabung dank der vielen Magnete fallen soll. Das laut FIDLOCK wasserdichte, komprimierbare Hauptfach verfügt über gleich drei selbst-schließende Magnetreihen und bietet ein Fassungsvermögen von 2,5 l. Hinzu kommen überkreuzte, flexible Riemen, die etwa eine Regenjacke sicher an Ort und Stelle halten sollen – außerhalb des Staufachs. Natürlich ist auch der Bauchgurt mit einem Magnetverschluss versehen. Der eigentliche Clou der Magnet-Hüfttasche sind aber die beiden TWIST Base genannten magnetischen Flaschenhalter links und rechts am HIP BELT – daher auch die Bezeichnung „double“. Daneben gibt es noch ein „single“-Modell mit nur einer Halterung. In beiden Fällen wird aber nur eine TWIST Bottle 450 mitgeliefert, die, wie der Name vermuten lässt, 450 ml Flüssigkeit fasst. Eine zweite Flasche schlägt mit satten 34,99 € UVP zu Buche. Angesichts des ebenso saftigen Preises von 159,99 € für die Hüfttasche aber nicht überraschend. Ohne Flasche wiegt die Tasche lediglich 500 g – wiederum ein klarer Vorteil gegenüber einem Rucksack. Den begehrten Design & Innovation Award konnte das Hip Bag von FIDLOCK bereits einheimsen.

Gut sortiert: Wer braucht da noch einen Rucksack oder ein Rahmenfach?

Im Praxistest: Das FIDLOCK HIP BELT hält und hält und hält …

Das FIDLOCK-System funktioniert – das schon mal vorweg, ohne zu viel zu spoilern. Der Verschluss am Bauchgurt klickt zuverlässig ein und lässt sich ebenso leicht – auch einhändig – wieder öffnen. Sehr gut ist auch der wirklich große Verstellbereich des Riemens (76–140 cm), der das HIP BELT so für Personen fast jeden Kalibers nutzbar machen sollte und dank der Polsterung auch sehr bequem ist. Bei sehr zierlichen Ridern dürfte eher die Breite des Hip Bag zum Problem werden, erst recht, wenn links und rechts noch eine Trinkflasche angebracht ist. Wir sind das FIDLOCK HIP BELT sowohl auf Gravel als auch auf MTB-Trails gefahren – in beiden Fällen hatten wir nie Probleme mit der Fixierung der Hüfttasche oder der Flaschen. Ganz im Gegenteil: Das Hip Bag war bei moderater Beladung kaum zu spüren, die Flaschen hielten stets bombenfest, ließen sich aber selbst beim Fahren ganz easy ein- und ausklinken. Mit zwei vollen Trinkflaschen, ein oder zwei Jacken und ein wenig Proviant wird die Tasche dann aber schon spürbar schwer und eignet sich vollbeladen eher fürs Graveln denn für ruppige Trails. Im Gegenzug geht einiges rein, sodass auch bei Tagestouren nichts Wichtiges zuhause bleiben muss.

Auf und zu – im Nu!
Und mit ein wenig Übung lässt sich die Flasche auch blind ein- und ausklinken.

Die Aufteilung der Tasche ist sinnvoll, die Reißverschlüsse lassen sich gut greifen – auch mit Handschuhen, solange diese nicht zu dick sind. Im Hauptfach haben wir eine Regenjacke und zwei dünne Ellbogenschoner problemlos untergebracht. Außen lässt sich mithilfe verstellbarer Straps auch noch eine dünne Jacke oder ein Trikot befestigen. Hier waren wir aber – zumindest auf holprigem Terrain – mit dem Halt nicht ganz zufrieden. Auf unseren Testfahrten stand das FIDLOCK HIP BELT oft unter dem Beschuss von Wasser und Schlamm. Doch hier hat die Tasche das Versprechen voll eingelöst: Im Innern fanden sich auch nach mehrstündigen Ausfahrten weder Dreck noch Feuchtigkeit. Und dank der wasser- und staubdichten HERMETIC Dry Bag bleibt euer Smartphone auch sauber und trocken. Mit einer weichen Bürste und etwas Wasser lässt sich das FIDLOCK HIP BELT einfach von außen reinigen.

Gut geschützt vor Staub und Wasser kann es sich das Smartphone bequem machen.

Für wen ist das FIDLOCK HIP BELT double?

Wer keinen Rucksack auf dem Rücken, aber seine sieben Sachen dennoch auf der Tour dabei haben will, greift zum Hip Bag. Und wer daran auch noch sicher und bequem bis zu zwei Trinkflaschen befestigen will, zum FIDLOCK HIP BELT double. Wobei das Gewicht bei voller Beladung nicht zu unterschätzen ist und dann eher on road oder auf Gravel-Pisten zum Einsatz kommen dürfte. Alle, die nicht den Mut zur Lücke haben und auf alle Eventualitäten vorbereitet sein wollen, nehmen lieber einen Rucksack – da verteilt sich das Gewicht besser und für einen Rückenprotektor ist auch noch Platz.

Fazit zum FIDLOCK HIP BELT double

Mit dem FIDLOCK HIP BELT habt ihr auch für lange Touren genug Stauraum für alles Wichtige: Werkzeug, Proviant, Klamotten und dazu noch Platz für 2 Trinkflaschen. Das Verschlusssystem ist durchdacht, funktional und auch mit Handschuhen zuverlässig bedienbar. Dank des wasser- und staubdichten Materials bleibt euer Zeug auch bei Regengüssen und Schlammschlachten sauber und trocken. Vollbeladen ist das Mehrgewicht an der Hüfte aber schon deutlich zu spüren. Und der Preis ist happig.

Tops

  • durchdachtes Verschlusssystem
  • reichlich wasserdichter Stauraum
  • Platz für zwei Trinkflaschen

Flops

  • vollbeladen recht schwer
  • teuer

Für mehr Infos besucht fidlock.com


Hat dir dieser Artikel gefallen? Dann würde es uns sehr freuen, wenn auch du uns als Supporter mit einem monatlichen Beitrag unterstützt. Als E-MOUNTAINBIKE-Supporter sicherst du dem hochwertigen Bike-Journalismus eine nachhaltige Zukunft und sorgst dafür, dass der E-Mountainbike-Sport auch weiter ein kostenloses und frei zugängliches Leitmedium hat! Jetzt Supporter werden!

Words & Photos: Patrick Gruber