Das Specialized Turbo Levo ist eines der beliebtesten E-Mountainbikes am Markt. Seine Fans schätzen die schicke Akku-Integration, das natürliche Handling und die smarte App-Anbindung. Das S-Works-Topmodell gewinnt den Highend-Vergleichstest in der letzten Ausgabe Ausgabe. Kann auch die günstigste Version überzeugen?

Einen Überblick über diesen Vergleichstest erhaltet ihr hier: Das beste E-Mountainbike um 4.500 € – 11 spannende Bikes zum fairen Preis im Vergleich

Specialized Turbo Levo FSR 6Fattie | 22,69 kg | 4.199 €

Specialized hat jede Menge Know-how in die Entwicklung des Levo gesteckt – und das sieht man dem Rahmen an. Mit einer eigens entwickelten App kann man unter anderem den Motor konfigurieren oder eine reichweitenbasierte Navigation starten, welche die Stromversorgung des Motors so dosiert, dass man auf alle Fälle mit einer Restreichweite wieder sicher zu Hause ankommt. Auf ein Display wurde verzichtet, stattdessen geben LEDs am Unterrohr Aufschluss über den Ladezustand und die gewählte Unterstützungsstufe. Wer jedoch ein Display wünscht, kann den Motor mit einem Garmin-Navigationsgerät koppeln und sich dort die wichtigsten Infos anzeigen lassen.

  Das Levo begeistert mit einem top Handling – vorausgesetzt, man senkt die Sattelstütze vor der Abfahrt ab

So auffällig und durchdacht der Rahmen, umso nüchterner fällt leider die Ausstattung des 4.199 € teuren Einstiegsmodell aus. Am meisten schmerzt das Fehlen einer Teleskopsattelstütze, aber auch die verbaute RockShox Reba SL-Federgabel kann bei Weitem nicht mit der Performance einer Yari mithalten. Punkten kann das Levo dagegen mit seinem gut dimensionierten Cockpit und den griffigen, 2,8” breiten Reifen. Das größte Ass des Bikes ist mit Abstand sein Antrieb. Der Specialized Custom Turbo 1.3-Motor auf Basis eines Brose Drive S begeistert mit viel Power, hervorragender Dosierbarkeit und einem sehr natürlichen Fahrgefühl. Die Akkukapazität beträgt beim günstigen Levo lediglich 460 Wh und nicht wie bei den teureren Versionen 504 Wh.

Das Specialized Turbo Levo FSR 6Fattie im Detail

Federgabel RockShox Reba SL 150 mm
Dämpfer RockShox Monarch Plus RT 135 mm
Motor/Batterie Specialized Custom/ Turbo 1.3 460 Wh
Schaltung SRAM NX
Bremsen SRAM Level T 200/200 mm
Sattelstütze Specialized Alu
Vorbau Specialized Trail 55 mm
Lenker Specialized 780 mm
Laufräder Roval Traverse
Reifen Specialized Butcher Grid 2,8″

Easy
Das Auto-SAG-Ventil erleichtert das korrekte Setup des Dämpfers immens. Grandios, vor allem für weniger versierte Fahrer.
Endlich
Lange haben Levo-Fans auf eine Fernbedienung zum Verstellen der Unterstützungsstufen gewartet. Jetzt gibt es sie, inkl. einer Schiebehilfe.
Falsch gespart
Eine Teleskopsattelstütze gehört an jedes E-Mountainbike. Sie erhöht nicht nur den Fahrspaß, sondern auch die Sicherheit. Leider fehlt sie am Levo.
Unterdimensioniert
Die verbaute RockShox Reba SL-Federgabel kann bei Weitem nicht mit der Performance einer Yari mithalten. Trail-Fahrer müssen hier Geld in ein Upgrade investieren.

Die Geometrie des Specialized Turbo Levo FSR 6Fattie

Helm POC Tectal | Rucksack EVOC STAGE 6L | Jersey ION Tee LS Traze_Amp | Shorts ION Bikeshorts Scrub_Amp | Schuhe ION Rascal

Der super Antrieb und die stimmige Sitzposition machen das Levo nicht nur zu einem echten Kletterkünstler, sondern auch zu einem der komfortabelsten Bikes im Vergleich. Auf diesem Rad sitzt man super bequem und kann problemlos mehrere Stunden auf Tour gehen – vorausgesetzt, man teilt sich die mit 460 Wh eher geringe Akkukapazität gut ein. Das Levo fährt sich sehr ausgewogen. Es überzeugt in engen Sektionen mit viel Agilität und besitzt bei höheren Geschwindigkeiten die notwendige Laufruhe. Perfekt! Sein Hinterbau verfügt zwar nominell nur über 135 mm Federweg, fühlt sich im Gelände jedoch nach deutlich mehr an. Er arbeitet sehr feinfühlig und gibt dennoch genau das richtige Feedback vom Untergrund. Auf Forststraßen-Touren leistet sich das Rad keine Schwächen; wird das Gelände jedoch verblockter und der Trail anspruchsvoller, kann die Federgabel nicht mit der Performance des restlichen Bikes mithalten. Sie taucht im steilen Terrain und beim Anbremsen tief in den Federweg und kann dann nicht mehr adäquat auf Schläge reagieren.

Fazit

Das Specialized Turbo Levo FSR 6Fattie überzeugt mit einem sehr gutmütigen, ausgewogenen Handling, dem tollen Motor und jeder Menge smarter Features. Leider kann das Bike sein volles Potenzial aufgrund der fehlenden Teleskopstütze, der geringeren Akkukapazität und der schwachen Federgabel nicht ganz ausspielen.

Stärken

– ausgewogenes, sicheres Handling
– vermittelt viel Fahrspaß
– viele smarte Features

Schwächen

– Federgabel im anspruchsvollen Terrain überfordert
– keine Teleskopsattelstütze
– kleiner 460-Wh-Akku

Uphill
Downhill
Laufruhe

Agilität
Preis-Leistung


Mehr Infos unter: specialized.com

Das Testfeld

Einen Überblick über diesen Vergleichstest erhaltet ihr hier: Das beste E-Mountainbike um 4.500 € – 11 spannende Bikes zum fairen Preis im Vergleich

Alle Bikes im Test: BULLS SIX50 EVO AM2 | Conway eWME 627 | FLYER Uproc 4.10 | FOCUS JAM² Plus | Giant Full-E+ 1.5 Pro LTD | Haibike XDURO AllMtn 7.0 | KTM MACINA KAPOHO 273 11 PT-CX5I | MERIDA eONE-SIXTY 800 | Moustache Samedi 27 Trail 6 | SCOTT E-Genius 720

Dieser Artikel ist aus E-MOUNTAINBIKE Ausgabe #013

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Words: Photos: Christoph Bayer, Valentin Rühl