Ausgabe #017 Test

The Lab: Race Face Rip Strip im Test

In der Kategorie „The Lab“ präsentieren wir spannende Produkte, die wir für euch ausprobiert haben. Manche waren monatelang im Einsatz, andere haben wir nur kurz abgecheckt. Diesmal verraten wir euch, wie sich der Race Face Rip Strip im Test geschlagen hat.

Mittlerweile gibt es eine Million und mehr clevere Designs, um Tools aus unserem Rucksack herauszubekommen und sie an unserem Körper und Bike zu befestigen. Wir haben Tools im Inneren unseres Steuerrohrs und Haltebänder, um Fahrradschläuche am Rahmen zu befestigen, und wir können sogar ein Multitool in der Kurbel-Hohlachse unterbringen. Unser UK-Tester Trev hat eine angeborene Abneigung gegenüber Rucksäcken, daher begeistert ihn alles, was das schaukelnde Äffchen von seinem Rücken fernhält. Er hat sich daher als Erster den Race Face Rip Strip zugelegt. Der funktioniert etwas anders als die meisten Gürtel im Stile einer Hüfttasche und schmiegt sich breit und flach an die Lendenwirbel an. Einmal festgezogen, sitzt der Gürtel eng an der Hüfte, gänzlich ohne Schaukeln oder Wackeln – und damit viel besser als die meisten Produkte auf dem Markt.

Der Race Face Rip Strip ist extrem flach und der breite Lendengurt sitzt sehr stabil.
Uns gefällt nicht, dass der einzige Platz zum Verstauen einer Pumpe direkt über der Wirbelsäule liegt – eine potenziell gefährliche Situation, sollte man über den Lenker gehen. Falls ihr stattdessen jedoch CO2-Kartuschen mitnehmt, ist der Rip Strip eine großartige Alternative, um den Rucksack daheim zu lassen.

Die anfängliche Begeisterung über den perfekten Halt und Sitz verwandelte sich jedoch schnell in Enttäuschung, als Trev die Tasche mit Pumpe, Schlauch, Multitool und einigen Trail-Snacks belud. Er liebt zwar die elastischen und verstärkten Taschen, die es ihm erlauben, eine oder mehrere Wasserflaschen plus Schlauch und Snacks zu transportieren, und auch die Reißverschlusstaschen sind ein feiner Touch, allerdings sind sie zu klein für manche Smartphones – gerade wenn sie in einer Hülle stecken. Der fundamentale Fehler ist jedoch, dass der einzige Ort, an dem eine Pumpe befestigt werden kann, sich in der zentralen Tasche befindet. Diese ist mit einer elastischen Schlaufe versehen, um die Pumpe zu sichern – nette Idee, nur bedeutet das, dass die Pumpe direkt über eurer Wirbelsäule sitzt. Das ist nicht nur super unbequem, sondern auch ein absolutes No-Go, wenn es um die Sicherheit bei einem Crash geht. Warum Race Face sich nicht entschlossen hat, die Pumpe zu versetzen, ist verwunderlich, wo es doch viele Stellen am Rip Strip gegeben hätte, die besser dafür geeignet gewesen wären. Die Verarbeitungsqualität ist ebenfalls nicht die beste und die Nähte zeigten schon bald Schwächen. Abgesehen von diesen gravierenden Versäumnissen ist das Design für die Lendengegend sicherlich die am stabilsten sitzende minimalistische Tasche, die es zu kaufen gibt.

Ganz wie bei Fortsetzungen von Hollywood-Hits waren bei dem Race Face Rip Strip die Erwartungen hoch und die ersten Eindrücke spannend, aber aufgrund einiger fundamentaler Design-Fehler sind wir letztendlich enttäuscht – es hätte besser sein können.

Tops

  • großartige Stabilität
  • Möglichkeit zur flexiblen Beladung

Flops

  • schlechte Platzierung der Pumpe
  • Reißverschlusstaschen zu klein für ein Smartphone

Tester Trevor
Dauer 8 Fahrten
Preis 53 €
Mehr Infos raceface.com

Dieser Artikel ist aus E-MOUNTAINBIKE Ausgabe #017

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