Propain Ekano AL 29 im Test – Mit Konfigurator zum Traum-Bike?

Das Propain Ekano AL 29 kommt mit viel Federweg, Shimano EP8-Motor, 504-Wh-Akku und soll auf den härtesten Trails so richtig abgehen. Dank umfangreichem Konfigurator und variablem Laufradkonzept könnt ihr Look und Ausstattung individualisieren. Kann das Ekano die vermeintlichen Vorteile des kleinen Akkus auf dem Trail nutzen?

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Ein Bike mit zahllosen Möglichkeiten, das den Kunden zum König macht: Das Propain Ekano könnt ihr gut auf eure Bedürfnisse und euren Geschmack zuschneiden. Bei der Ausstattung habt ihr zahlreiche Möglichkeiten, euer Ekano zu konfigurieren, und auch die Laufradgröße ist variabel. Zur Auswahl stehen 27,5”, 29” oder MX. Unser 5.529 € teures Testmodell hatte die großen 29”-Laufräder. Aber egal wie ihr euch entscheidet, die Alu-Rahmenplattform mit 170/165 mm Federweg ist immer die gleiche und wird über variable Ausfallenden und einen Flip-Chip an die verbauten Laufräder angepasst. Das Ekano kommt mit Shimano EP8-Motor und hat lediglich 504 Wh im Tank, bringt es aber dennoch auf 24,92 kg. Schleift die Kette im schwersten Gang noch immer am Kettenstrebenschutz? Nein! Hier hat Propain wie versprochen nachgebessert und das Problem beseitigt. Als Direktversender ist die Montagequalität für Propain extrem wichtig, denn nachdem ihr euer Wunsch-Ekano konfiguriert habt, landet es direkt bei euch und wird gefahren. An unserem Test-Bike hat sich Propain aber zwei extrem grobe Schnitzer geleistet: Die Akkuschiene war nicht richtig eingestellt, wodurch der Akku locker im Unterrohr saß und bei einem Drop aus dem Bike geflogen ist. Der sicherheitsrelevante Montagefehler konnte ausgebessert und das Problem beseitigt werden. Zudem war der Bremsscheibenadapter falsch montiert, wodurch die Bremse mit zunehmender Temperatur ihre Funktion eingebüßt hat. Bei der Montagequalität hat uns der Direktversender Besserung versprochen.

Der Kunde ist König: Mit dem Konfigurator des Propain Ekano AL 29 gestaltet ihr die Ausstattung nach euren Wünschen

Der umfangreiche Konfigurator bietet sinnvolle Wahlmöglichkeiten für jedes Anbauteil. Wer nicht genau weiß, was er will, kann aus vorkonfigurierten Ausstattungspaketen wählen. Wir haben uns bei der Laufradgröße für 29“ entscheiden, sind vom vorkonfigurierten Ekano Start für 4.999 € ausgegangen, haben aber einige Anpassungen gemacht und z. B. in das Fahrwerk mit 170/165 mm investiert. Unsere Wahl fiel auf ein Luftfahrwerk aus einer RockShox ZEB Select+ Federgabel mit Charger 2.1-Dämpfung und einem RockShox Super Deluxe Select+ Dämpfer. Wir empfehlen euch klar das Luftfahrwerk, denn aus einem früheren Test wissen wir, dass die Endprogression des Ekano mit Stahlfederdämpfer zu wünschen übrig lässt. Die 12 Gänge verwaltet eine SRAM GX Eagle-Schaltung. Gestoppt wird das Propain von einer super kraftvollen Formula Cura 4 mit 200-mm-Bremsscheiben. Bei den Laufrädern verbaut Propain bereits in der günstigsten Version die robusten Stan’s NoTubes ZTR Baron S1. Auch an der Schwalbe Eddy Current-Bereifung in 29 x 2,6″ mit Super Trail-Karkasse an der Front und pannensicherer Super Gravity am Heck haben wir nichts geändert. Wer das Ekano Start wählt, sollte auf jeden Fall die starre Sattelstütze zu einer Variosattelstütze upgraden. Unser Tipp: die BikeYoke REVIVE mit 185 mm Hub. Das Geld ist sinnvoll investiert, denn sie sorgt nicht nur für reichlich Bewegungsfreiraum, sondern lässt sich dank des ergonomischen Hebels auch einfach bedienen.

Mit den zahlreichen Ausstattungsmöglichkeiten könnt ihr euch das Ekano AL 29 genau so konfigurieren, wie ihr es wollt.

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Die Sitzposition, Geometrie und Reichweite des Propain Ekano AL 29

Als 29er fällt das Ekano AL 29 mit einem Reach von 455 mm in Größe L vorne kompakt aus. Hinten ist es dagegen lang. Die Kettenstreben messen 459 mm. Das 460 mm lange Sitzrohr verfügt über genug Einstecktiefe, um eine langhubige Sattelstütze zu verbauen, die für ordentlich Bewegungsfreiheit nach hinten und unten sorgt. Mit 75,6° fällt der Sitzwinkel auf dem Papier nicht besonders steil aus – ohne markanten Knick im Sitzrohr flacht er bei weitem Sattelauszug aber nicht weiter ab, wodurch auch Langbeiner zentral im Bike sitzen. Das Fahrwerk ist zwar komfortabel, die Sitzposition ist aber nicht gemacht, um Touren im Flachland zu unternehmen. Dafür lastet in der Ebene zu viel Druck auf den Händen. Beim Thema Reichweite kann das Propain Ekano AL 29 mit seinem kleinen 504-Wh-Akku nicht mit dem Canyon Spectral:ON CF 7 oder dem MERIDA eONE-SIXTY 700 mithalten, die beide einen 630-Wh-Akku haben. Deshalb fällt es bei der Tourentauglichkeit deutlich zurück.

Größe	M	L	XL
Sattelrohr	440 mm	460 mm	480 mm
Oberrohr	599 mm	620 mm	641 mm
Steuerrohr	120 mm	125 mm	130 mm
Lenkwinkel	64,6°	64,6°	64,6°
Sitzwinkel	75,6°	75,6°	75,6°
Kettenstrebe	459 mm	459 mm	459 mm
Tretlagerabsenkung	20 mm	20 mm	20 mm
Radstand	1.234 mm	1.255 mm	1.276 mm
Reach	435 mm	455 mm	475 mm
Stack	636 mm	640 mm	644 mm

Das Propain Ekano AL 29 im Test: So fährt sich das langhubige Bike auf dem Trail

Bergauf sitzt man zentral im Bike, auch noch dann, wenn es richtig steil wird. Über eine steigende Front oder Untersteuern muss man sich auf dem Propain Ekano AL 29 keine Gedanken machen. Das traktionsstarke Fahrwerk überträgt die Kraft des starken Bosch-Motors effektiv auf den Untergrund und erledigt bergauf die meiste Arbeit. Der Schwalbe Eddy Current-Hinterreifen in Super Gravity-Karkasse kann mit super niedrigem Luftdruck gefahren werden und trägt seinen Teil zu den klasse Klettereigenschaften bei. Durchdrehende Reifen im Turbo-Modus? Fehlanzeige. Das Resultat aus all dem: Steile Rampen, rutschige Wurzeln und Stufen frisst das Ekano AL 29 zum Frühstück. Auf Flowtrails folgt das Propain dem eingeschlagenen Kurs und ist einfach zu fahren. Um mit einem Wheelie aus dem Anlieger zu beschleunigen, ist es aber nicht gemacht. Dafür ist die Front zu schwer und die Kettenstreben sind zu lang. Fahrspaß im Uphill kommt mit dem Ekano AL 29 durch das Meistern von Herausforderungen auf.

Mit dem Propain Ekano AL 29 ist kein Trail zu krass oder zu steil – egal ob bergauf oder bergab. Geht es zur Sache, ist das Bike eine Wucht!

Tuning-Tipps: Volumenspacer im Luftfederdämpfer (nicht mit Stahlfederdämpfer bestellen!) | kleiner Werkzeugkoffer und Werkstattskills, um kleinere Montagefehler ggf. selbst beheben zu können

Neigt sich der Trail gen Tal, wird man auf dem laufruhigen Propain zentral zwischen den großen Reifen integriert und hat stets alles unter Kontrolle. Das sorgt zusammen mit der guten Bremse und der top Bremstraktion der Reifen für ein hohes Sicherheitsgefühl in steilem Gelände und bei Highspeed. Den kleinen und vor allem kurzen und leichten Akku kann sich das Propain nicht zunutze machen. Der Energiespeicher ist hoch im Unterrohr platziert, wodurch die Gewichtsverteilung frontlastig ist. Das Fahrwerk schluckt kleine Schläge souverän und generiert dadurch viel Traktion. Bei richtig hohen Drops und fiesen Trailhindernissen schlägt das Ekano aber spürbar durch. Unsere dringende Empfehlung an euch: Bestellt das Ekano mit dem progressiveren Luftfederdämpfer und verbaut mehr Volumenspacer, sobald sich das Ende des Federwegs zu oft mit einem lauten „Klonk ankündigt. Aufs Hinterrad geht das Propain nur mit ordentlich Körpereinsatz; um in die Luft zu gehen, braucht es einen Absprung und einen aktiven Fahrstil. Als Resultat fühlt es sich auf Flowtrails wie ein Lamborghini in der 30er-Zone: gelangweilt. Auf waschechten Downhillstrecken läuft das Propain Ekano AL 29 dagegen zur Höchstleistung auf – und zwar sowohl unter Profis als auch unter ambitionierten Hobby-Bikern.

Fazit

Auf direktem Weg hoch und wieder runter – das Propain Ekano AL 29 ist das Bike für die knackige und schnelle Feierabendrunde. Es eignet sich für Fahrer, die bei niedrigen und mittleren Geschwindigkeiten Sicherheit und viel Reserven suchen, genauso wie für erfahrene Piloten, die Adrenalin und Highspeed jagen. Auch die Uphill-Performance stimmt, mit dem Propain Ekano AL 29 ist kein Trail zu steil! Für lange Touren ist es mit seinem kleinen Akku und dem geringem Sitzkomfort dagegen nicht gemacht.

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Mehr Informationen findet ihr unter propain-bikes.com

Das Testfeld

Einen Überblick über diesen Vergleichstest erhaltet ihr hier: Das beste E-Mountainbike 2021 um 5.500 € – 7 günstige E-MTBs im Vergleichstest

Alle Bikes im Test: Canyon Spectral:ON CF 7 (Zum Test) | FOCUS JAM² 6.9 NINE (Zum Test) | Haibike AllMtn 4 (Zum Test) | INFRONT IF-2.1 Fully (Zum Test) | MERIDA eONE-SIXTY 700 (Zum Test) | Propain Ekano AL 29 | SCOTT Ransom eRIDE 920 (Zum Test)

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Words: Photos: Jonas Müssig & Felix Stix