
Die Eurobike 2025 wird zum Leistungsshowdown der Motorenhersteller. Alle buhlen mit neuen Superlativen, Leistungswerten und Upgrades um Aufmerksamkeit – und ZF mischt mit. Bisher kam der CentriX auf 90 Nm und 600 Watt bei nur 2,5 kg Gewicht. Jetzt legt der ultrakompakte Antrieb nach: 105 Nm Drehmoment und 750 W Spitzenleistung.
Auch bei der Software gibt’s Neues: Über die ZF Ride App lassen sich jetzt drei neue Fahrprofile aktivieren – für maximale Performance, nasse Bedingungen oder den Alltag. Alle Details dazu findet ihr in der folgenden Pressemitteilung:
ZF Pressemitteilung zum neuen CentriX Leistungsupdate
Die Performancesteigerung des CentriX erreicht ZF bei unverändert ultrakompaktem Bauraum in Größe einer Getränkedose und leichten 2,5 Kilogramm. Über ein Softwareupdate können auch bereits im Markt befindliche Antriebe upgegradet werden. Abgerufen werden kann das neue Spitzendrehmoment über das „Race“-Fahrprofil, einem von drei neuen „Preset Modes“, die ZF auf der Eurobike 2025 erstmals der Öffentlichkeit vorstellt: Dies sind Fahrprofile, die über die App „ZF Ride“ voreingestellt werden können. Der Antrieb merkt sich immer den zuletzt gespeicherten Preset Mode und führt diesen bei einem Systemneustart aus. Seit Frühjahr 2025 ist der Antrieb von ZF im Serieneinsatz. Die App ist im Apple App Store und im Google Play Store verfügbar.
„Mit den neuen Fahrprofilen können Nutzer ihren ZF-Antrieb noch besser und schneller auf ihren jeweiligen Einsatz einstellen“, sagt Daniel Härter, Leiter des Geschäftsbereichs Micro Mobility bei ZF. „Über die Software kitzeln wir für typische Fahrsituationen das Optimum aus unserem jetzt noch kraftvolleren Antrieb heraus.

Die Voreinstellungen beeinflussen den „Overrun“ – den Schub des Motors, nachdem der Fahrer aufgehört hat zu treten –, die Empfindlichkeit beim Anfahren, das Verhalten beim Erreichen der vom E-Motor unterstützten Höchstgeschwindigkeit sowie die maximale Leistung.
Fahrprofil „Race“: die maximale Performance rauskitzeln
All diejenigen, die das Maximum aus dem ZF Bike Eco System herausholen wollen, können dies im „Race“-Mode erleben. Der Motor zeigt ein direktes Ansprechverhalten und keine Kompromisse bei der Leistung. Zudem regelt er bei einer Geschwindigkeit von 25 Kilometern pro Stunde scharf ab. Dieser Modus eignet sich für dynamisches Fahren bei trockenen Bedingungen.

Fahrprofil „Wet“: der Nässe trotzen.
Bei Nässe auf der Straße oder auf Waldwegen verringert sich der Grip zwischen Reifen und Untergrund. Für den Antrieb eines E-Bikes heißt das: Leistung reduzieren und feiner dosieren, den Overrun verringern. So soll dem Durchdrehen des Hinterrads oder einem Wegrutschen in der Kurve durch übermäßige Antriebsleistung entgegengewirkt werden.
Fahrprofil „Ride“: den Alltag meistern
Bei trockenem Untergrund, egal ob in der Stadt oder Offroad, soll die optimale Performance für die jeweilige Fahrsituation bereitgestellt werden mit einer perfekten Balance zwischen Dosierbarkeit und Kontrolle. Jede Unterstützungsstufe sorgt für ein optimales Verhältnis von Motorunterstützung zu Fahrerinput. Unabhängig von der gewählten Unterstützungsstufe bietet die Antriebseinheit volle Unterstützung, wenn die Leistung des Fahrers 350 Watt übersteigt. Im „Boost“-Modus gibt der Motor maximale Power ab. Der Overrun wird abhängig von der jeweiligen Geschwindigkeit geregelt.

Hilft mehr wirklich mehr? Keine Frage: Das Leistungsupdate und vor allem die neuen Fahrmodi sind eine gute Nachricht. Doch unsere bisherigen Tests des ZF CentriX-Motors zeigen klar – das System hat noch einige Baustellen. Besonders das mahlende Fahrgefühl und der hohe Geräuschpegel sind große Kritikpunkte, die ein Update wohl kaum beheben wird. Cool: Dem bisherigen CentriX-Motor hat es oben raus an Power gefehlt. Das Plus an Leistung könnte hier tatsächlich Abhilfe schaffen.
Klar: Konkurrenzfähige Leistungsdaten sind wichtig für die Marktposition. Doch am Ende zählen nicht die PS auf dem Papier, sondern die Power, die das System tatsächlich auf den Trail bringt – im Zusammenspiel mit dem gesamten Motoren-Ökosystem und seiner Zuverlässigkeit. Langfristig gilt: Mehr Leistung allein reicht nicht. Es braucht mehr als ein „Mehr“ an Leistung und Drehmoment!
Words: Robin Schmitt Photos: ZF