Das Specialized Turbo Levo ist eines der besten E-Mountainbikes – bei uns hat es drei Jahre in Folge unseren großen E-MOUNTAINBIKE Vergleichstest gewonnen. Bei der grundlegenden Überarbeitung der dritten Generation wurde es deutlich potenter auf dem Trail. Wir konnten das neue 13.999 € teure Specialized S-Works Levo 2022 bereits intensiv testen, haben es mit seinem Vorgänger verglichen und sagen euch, was das neue Levo kann und für wen es das richtige Bike ist.

Inhaltsverzeichnis:

  1. Wo, wann und wie haben wir das neue Levo getestet
  2. Die 10 wichtigsten Neuerungen des Specialized S-Works Levo 2022 auf einen Blick
  3. Das Specialized S-Works Levo 2022 im Detail: Rahmendetails und Features
  4. Das neue Specialized MasterMind-Display im Detail: Was kann die TCU 2.0?
  5. Motor, Unterstützungsstufe und Mission Control-App im Detail
  6. Die Ausstattung des Specialized S-Works Levo 2022
  7. Specialized Levo Pro 2022: Zu dieser Ausstattung würden wir greifen
  8. Die Geometrie des Specialized S-Works Levo 2022 mit zahlreichen Einstellmöglichkeiten und S-Sizing
  9. Größenempfehlungen für das S-Sizing des Specialized Levo 2022
  10. Exklusiver Test des Specialized S-Works Levo 2022: So fährt es sich in der Ebene und bergauf
  11. Specialized Turbo Levo S-Works alt vs. neu
  12. Wer sollte das alte und wer das neue Levo fahren?
  13. Fazit zum Specialized S-Works Turbo Levo 2022

Bevor wir in den Testbericht des neuen Specialized Turbo Levo 2022 einsteigen, möchten wir auf unsere aktuelle Ausgabe #024 in unserem App-Magazin hinweisen. Die digitalen App-Ausgaben sind nicht nur die schönste Art, unseren Content zu genießen, sondern auch vollgepackt mit coolen Storys, Know-how und dem neuen Mega-Vergleichstest mit den 25 spannendsten Bikes 2021. Hier erfahrt ihr auch, ob sich das neue Specialized S-Works Turbo Levo gegen 24 weitere Bikes auf der Suche nach dem besten E-MTB 2021 durchsetzen konnte und ob es an die Erfolge seines Vorgängers anknüpfen kann. Das App-Magazin ist 100 % kostenlos, hier geht’s zur Ausgabe.

Specialized S-Works Turbo Levo | Specialized 2.2/700 Wh | 160/150 mm (v/h)
22,04 kg in Größe S4 | 13.999 € | Hersteller-Website

Das Specialized Levo gilt seit Langem als Pionier in Sachen Integration und Connectivity und ist bekannt für seine super Allroundfähigkeiten mit einem breiten Einsatzgebiet und exzellenten Tourencharakter. Auf den ersten Blick hat sich optisch gar nicht so viel am neuen Specialized S-Works Levo 2022 geändert. Schaut man genauer hin, sieht man jedoch, dass der Vollcarbon-Rahmen mit 150 mm Federweg komplett überarbeitet wurde. Dabei setzt Specialized nicht nur auf eine progressiv-sportliche und individualisierbare Geometrie und zwei Laufradgrößen mit 29”-Vorder- und 27,5”-Hinterrad. Auch die Ausstattung mit FOX 38-Federgabel mit 160 mm Federweg und Dämpfer mit Ausgleichsbehälter ist voll auf Trail-Performance ausgerichtet. In Anbetracht der großen 700-Wh-Akkus ist das Gewicht in Größe S4 mit 22,04 kg weiterhin auf der leichten Seite. Bei der Überarbeitung des 13.999 € teuren Specialized S-Works Turbo Levo haben die Kalifornier auch sonst keine Mühen gescheut: So haben Motor, Software, Kinematik, Ladebuchse, Einstellmöglichkeiten, einige Rahmendetails, das Ökosystem rund um Motor und Connectivity sowie die Turbo Connect Unit (TCU) selbst ein Update erhalten. Das neue im Oberrohr integrierte MasterMind mit Display ersetzt die bekannte TCU und ist eine der auffälligsten Neuigkeiten – und zieht die Blicke auf sich.

Wo, wann und wie haben wir das neue Specialized Levo 2022 getestet?

Wir konnten das Levo exklusiv und intensiv in unterschiedlichem Terrain mit insgesamt 14 Fahrern von Einsteiger bis Experten testen. In den Alpen, der Toskana, auf unseren Stuttgarter Hometrails und einigen der besten Bike-Spots Deutschlands wie etwa der Pfalz haben wir dem neuen Levo auf den Zahn gefühlt. Interessanterweise hat kein Biker, der uns begegnete, das neue Levo auf den ersten Blick als neu erkannt. Aber wir haben sie natürlich auch nicht genau hinschauen lassen.

Die 10 wichtigsten Neuerungen des Specialized S-Works Levo 2022 auf einen Blick

  1. komplett überarbeitete Rahmen-Plattform mit progressivem, individualisierbarem Geometrie-Konzept
  2. Specialized 2.2-Motor: Weiterhin basiert der Motor auf einem Brose Drive S Mag, allerdings mit überarbeiteter Motor-Soft- und Hardware und aktualisiertem Riemen. In der Vergangenheit gab es immer wieder Probleme, diese sollen damit nun behoben sein.
  3. Das Levo erstmals mit fest integriertem Display: Das sogenannte MasterMind ist die Evolution der TCU und ebenfalls im Oberrohr integriert.
  4. Jede Menge liebevolle Details: Rahmenschutz am Heck, vorbildlich integrierter Speichenmagnet und Geschwindigkeitssensor sowie Anschlagschutz der Sattelstütze
  5. Potentes Fahrwerk mit FOX 38-Federgabel und X2-Dämpfer
  6. Das neue Ladebuchsen-Cover ist mehrfach gedichtet ist und sagt Wasser den Kampf an – v. a. spannend für Levo-Fans aus UK und anderen Regionen der Welt, die mehr als 11 Monate im Jahr Winter oder Herbst haben.
  7. MicroTune: Der neue Modus lässt euch die Unterstützung des Motors in 10 %-Schritten anpassen und existiert parallel zum bekannten dreistufigen System mit ECO-, TRAIL- und TURBO-Modus.
  8. S-Sizing System: Das neue Levo kommt in sechs Rahmengrößen S1–S6 und ermöglicht dank kurzem Sitzrohr die Wahl zwischen 2 bis 3 Rahmengrößen. Damit ist es möglich, die Rahmengröße auf den Fahrstil, und nicht rein auf die Körpergröße festzulegen. Passend für alle zwischen 1,49 m bis 1,98 m Körpergröße.
  9. Keine Neuerung, aber wichtig, denn das können nur noch wenige E-MTBs: Das neue Levo ist absolut leise im Downhill!
  10. Die ganzen Neuerungen, Features und cleveren Detaillösungen kosten auch etwas mehr: 13.999 €.

Das Specialized S-Works Levo 2022 im Detail: Rahmendetails und Features

Die Proportionen des Levo sind absolut stimmig und das Motorsystem rund um den Specialized 2.2-Motor ist tadellos integriert. Durch den gedrehten Motor ist genug Platz, um den 700-Wh-Akku tief im Unterrohr zu platzieren. So erreichen die Kalifornier trotz großem Akku eine gute Gewichtsverteilung. Um den Akku zu entnehmen, muss das ganze Rad allerdings die Seite oder den Kopf gedreht werden.

Der neue Specialized 2.2-Motor ist super in den Vollcarbon-Rahmen integriert und basiert weiterhin auf dem Brose Drive S Mag.
Die Energie erhält der Motor aus einem 700-Wh-großen Akku, der im Unterrohr sitzt und nach unten entnommen werden kann.
Specialized hat für den Akku ein neues Ladebuchsen-Cover entwickelt, das mehrfach gedichtet ist und die Ladebuchse absolut trocken halten soll.
Der Magnet ist wie auch der zugehörige Sensor und das gesamt System um die Antriebseinheit super integriert worden.
Stay hydrated! Trotz Dämpfer mit Ausgleichsbehälter ist im Rahmendreieck Platz für eine Wasserflasche.
Auch an die Langlebigkeit haben die Kalifornier gedacht. An allen neuralgischen Punkten ist der Hinterbau mit schützendem Gummi ummantelt. Top!

Mögliche Probleme mit Wasser ist Specialized seit Langem ein Dorn im Auge. Deshalb hat man eindringender Nässe und nassen Steckverbindungen den Kampf angesagt. Die neue Ladebuchse ist in aufwendiger Eigenkonstruktion und mit viel Liebe zum Detail entstanden. Sie ist dreifach gedichtet und soll absolut wasser- und wetterbeständig sein. Auch das Kabel zwischen Motor und Ladebuchse sowie die Klappe wurden komplett überarbeitet. Egal wo man hinschaut, lassen sich zahlreiche durchdachte Details am neuen Levo erkennen: So hat die Sattelstütze einen Anschlagschutz bekommen, um den Motor zu schützen, und der Speichenmagnet ist vorbildlich in die Bremsscheibe integriert. Der Geschwindigkeitssensor ist sogar komplett im Carbon-Rahmen versteckt. Das typische SWAT-Multitool am Steuerrohr ist natürlich auch mit an Bord. Zudem gibt es am Heck einen Rahmenschutz und einen Schutz für das Hauptlager, was Beschädigungen durch Schmutz vorbeugen soll.
Der wellenförmige und weiche Kettenstrebenschutz trägt seinen Teil dazu bei, dass das Levo absolut leise ist. Im Rahmendreieck ist trotz Dämpfer mit Ausgleichsbehälter genug Platz für eine Wasserflasche.

Durch die AXS-Schaltung und Reverb-Sattelstütze gibt es nur noch drei Kabel. Die Front ist super clean und ein Steuersatz mit integrierter Kabelführung gar nicht nötig.
Typisch Specialized versteckt sich das SWAT-Multitool im Steuerrohr.
Die FOX 38-Federgabel kommt mit praktischem und klapperfreiem Fender.
Der massive Kettenstrebenschutz mit Wellen schützt nicht nur die Kettenstrebe, sondern trägt seinen Teil zum absolut leisen Levo bei.

Das neue Specialized MasterMind-Display im Detail: Was kann die TCU 2.0?

Specialized hat der Turbo Connect Unit, kurz TCU, ein Update verpasst und dem Kopf hinter dem digitalen Ökosystems rund um Motor und Akku ein fest verbautes Display im Oberrohr spendiert. Das MasterMind ist das neue Gehirn und mehr als ein Display. Es kann neben Ladezustand, Geschwindigkeit, Uhrzeit, zurückgelegte Kilometer und Höhenmeter, Fahrerinput, Restreichweite noch zahlreiche weitere Daten anzeigen. Trotz Gorilla-Glas hat die MasterMind-Einheit an unserem Test-Bike bereits erste Kampfspuren.

Das neue MasterMind löst die TCU ab, sitzt im Oberrohr und ist nicht nur das Gehirn hinter dem digitalen Ökosystem von Specialized. Es zeigt euch auch alle nötigen Fahrdaten und lässt sich individualisieren.

Was ihr sehen wollt, ist dabei euch überlassen. Bei der Anordnung der Datenfelder gibt es vier unterschiedliche Layoutmöglichkeiten mit jeweils 1, 2 oder 3 Datenfeldern, die ihr per Mission Control-App anpassen könnt. Auf eine Touchfunktion verzichtet Specialized auf dem Display bewusst, denn dazu ist es zu klein. Zwischen den Datenfeldern wird per Knopf an der Remote gewechselt.

In der Mission Control-App werden nicht nur die Unterstützungsstufen an euren individuellen Bedürfnisse angepasst, sondern auch die Layouts des Displays personalisiert.
Zur Wahl stehen vier unterschiedliche Layouts mit jeweils 1, 2 oder 3 Feldern, die ihr dann individuell anpassen könnt. Zwischen den unterschiedlichen Anzeigefeldern …
… könnt ihr auf dem Trail mit der altbekannten Remote wechseln.

Motor, Unterstützungsstufe und Mission Control-App im Detail

Der auf dem Brose Drive S Mag basierende Specialized-Motor wurde in Sachen Hard- und Software überarbeitet und hat deshalb auch eine neue Nummer im Namen bekommen: 2.2. Die Änderungen sollen zusammen mit einem aktualisierten Riemen vor allem die Langlebigkeit deutlich verbessern. Damit sollen die bekannten Probleme mit der Zuverlässigkeit des Specialized 2.1 Motors der Vergangenheit angehören. Wie auch sein Vorgänger besitzt der Specialized 2.2-Motor 90 Nm Drehmoment und hat einen kräftigen und durchzugsstarken Charakter. Die Software-Abstimmungen sind Specialized super gelungen, dadurch ist der Brose Drive S Mag trotz seiner Power relativ natürlich und intuitiv zu kontrollieren. Bei den Unterstützungsstufen hat man, wie bisher auch, die Wahl zwischen ECO, TRAIL und BOOST. Wir sind Fans des progressiven TRAIL-Modus.

Eine spannende Neuerung ist die sogenannte MicroTune-Funktion: Unterstützungsstufen können in diesem Modus auf dem Trail fein angepasst werden. Durch langes Drücken der Plus-Taste an der Motor-Remote kommt man in die neue Parallelwelt, die neben den Unterstützungsstufen ECO, TRAIL und BOOST existiert. So könnt ihr während der Fahrt in 10 %-Schritten die Unterstützungsstufen wählen.

Mit der Mission Control-App könnt ihr wie bei jedem E-MTB von Specialized die Unterstützungsstufen in ihrem Bescheinigungsfaktor, dem Support und der Spitzenleistung nach den eigenen Vorlieben selbst anpassen. Diese Unterstützungsstufen lassen sich aber nicht nur per Remote auswählen, sondern ihr könnt das Levo auch bezogen auf Herzfrequenz steuern. Eine spannende Option für alle, die gezielt trainieren oder in einem bestimmten Herzfrequenzbereich unterwegs sein wollen. Wer noch mehr Vernetzung und Features sucht, sollte sich die Specialized Ride-App anschauen, mit der Routen und Social Rides geplant, organisiert und aufgezeichnet werden können.

Wir sind uns sicher, dass Specialized den Funktionsumfang des digitalen Ökosystems in Zukunft durch Over-the-Air-Updates erweitern wird, d. h. man kauft jetzt ein Bike, das in Zukunft noch mehr können soll.

Die Ausstattung des Specialized S-Works Levo 2022

Das Specialized S-Works Levo 2022 ist nicht auf Leichtbau, sondern auf Trail-Performance getrimmt. Dennoch ist das Gewicht mit 22,04 kg in Größe S4 auf der leichten Seite. Das 160/150-mm-Fahrwerk kommt mit FOX 38-Federgabel mit GRIP2-Kartusche an der Front und FLOAT X2-Dämpfer am Heck. Beim S-Works Modell setzt Specialized auf kabellose Komponenten. So sind die SRAM XX1 Eagle-Schaltung und die RockShox Reverb Sattelstütze mit kabelloser AXS-Technologie, die auch für ein aufgeräumtes Cockpit sorgt, verbaut. Gebremst wird mit einer MAGURA MT7-Bremse mit 200-mm-Bremsscheiben an Front und Heck. Leider ist der Verstellbereich der montierten MAGURA Shiftmix-Schellen, an denen der AXS-Trigger für die Schaltung und Dropperpost montiert sind, sehr gering. Dadurch lassen sich Bremshebel und Trigger nicht perfekt erreichbar einstellen. Hier empfiehlt es sich aus ergonomischen Gründen, klassische Klemmschellen für Bremse und Schaltung anzubringen. Die RockShox Reverb-Sattelstütze kommt mit 170 mm Hub in S4. Allerdings ist das auch das Maximum, in S5 und S6 kommt keine längere Stütze zum Einsatz.

Crème de la Crème – an der Front kommt einen FOX 38 Factory mit GRIP2-Kartusche und 160 mm Federweg zum Einsatz.
Am Heck verwaltet ein FOX X2 Factory-Dämpfer die 150 mm Federweg.
Die MAGURA MT7-Bremse mit Loïc Bruni Hebel ist gepaart …
… mit 200-mm-Rotoren an der Front und am Heck.
Die dazugehörigen MAGURA Shiftmix-Schellen haben einen geringen Verstellbereich und sorgen für ein Ergonomie-Problem am Cockpit. Schaltung und Bremshebel lassen sich nicht perfekt aufeinander einstellen. Wir empfehlen, auf traditionelle Klemmschellen zu wechseln.

Auf dem Roval Traverse SL-Carbon-Laufradsatz mit 29”-Vorder- und 27,5”-Hinterrad sind hauseigene Reifen aufgezogen: der 2,6”-Butcher mit T9-Gummimischung an Front und 2,6”-Eliminator mit der langlebigeren T7-Mischung am Heck. Leider wird die pannenanfällige GRID Trail-Karkasse dem Potenzial des Bikes nicht gerecht. Besonders schwere Fahrer und alle, die ihren Carbon-Laufradsatz schützen wollen, müssen den Reifen mit viel Druck fahren, wodurch der Vorteil der 2,6”-breiten Reifen verpufft. Wer das ganze Potenzial des Bikes ausfahren und gleichzeitig die Carbon-Felge schützen will, sollte robustere Reifen aufziehen mit z. B. Specialized GRID Gravity-Karkasse.

Hinten klein vorne groß: Das neue Levo kommt mit MX-Laufradkonzept mit 29”-Vorder- und 27,5”-Hinterrad.
Um die Schaltungsvorgänge kümmert sich eine SRAM XX1 Eagle AXS 12 fach-Schaltung.
Die RockShox Reverb AXS kommt mit 170 mm Hub in Größe S4 und sorgt zusammen mit dem niedrigen Sitzrohr für reichliche Bewegungsfreiheit.
Potenzials des Levo riskant. Vor allem schwerere und schnelle Fahrer sollten pannensichere Reifen aufziehen, um die Carbon-Felge besser zu schützen.

Specialized S-Works Turbo Levo

13.999 €

Ausstattung

Motor Specialized 2.2 90 Nm
Akku Specialized M3 700 Wh
Display Specialized Mastermind
Federgabel FOX 38 Factory GRIP2 160 mm
Dämpfer FOX X2 Factory 150 mm
Sattelstütze RockShox Reverb AXS 100-170 mm
Bremsen MAGURA MT7 200/200 mm
Schaltung SRAM XX1 Eagle AXS 1x12
Vorbau Deity Copperhead 50 mm
Lenker Specialized Trail, FACT Carbon 780 mm
Laufradsatz Roval Traverse SL 29"/27,5"
Reifen Specialized Butcher/Eliminator GRID Trail 2,6"

Technische Daten

Größe S1–S6
Gewicht 22,04 kg
Zul. Gesamtgewicht 131 kg
Max. Gewicht Fahrer/Equipment 109 kg
Anhänger-Freigabe Nein
Ständeraufnahme Nein

Besonderheiten

SWAT Multitool


Specialized Levo Pro 2022: Zu dieser Ausstattung würden wir greifen

Das einzige weitere Modell des neuen Levo, das es ab sofort zu kaufen gibt, ist das Specialized Levo Pro 2022 für 11.499 €. Auffallendes Understatement: Der fehlende Specialized Schriftzug auf dem Unterrohr. Das Pro-Modell verzichtet zwar auf die kabellosen Komponenten, ist dem S-Works Modell in Sachen Ausstattung, abgesehen der fehlenden Funkwellen für Vario-Sattelstütze und der SRAM XX1 Eagle-Schaltung, sogar überlegen. Die verbaute FOX Transfer-Sattelstütze kommt in den Größen S4-S6 mit mehr Hub (175 mm in S4 und S5, 200 mm in S6) als das S-Works Modell und erhöht dadurch den Bewegungsfreiraum für größere Fahrer. Den ergonomischen Flop des Topmodells mit den MAGURA Shiftmix-Schellen gibt es am Pro-Modell auch nicht. Denn gebremst wird mit der über jeden Zweifel erhabenen SRAM CODE RSC mit großen 220-mm-Bremsscheiben in Größe S4-S6 an der Front und 200 mm am Heck. Super, denn große 220er-Bremsscheiben für schwere Fahrer machen absolut Sinn! Leider sind sie nur am Pro-Modell verbaut. Beim Fahrwerk und den Reifen gibt es keinen Unterschied zum S-Works Modell. Bei den Laufrädern setzt Specialized beim Pro-Modell auf die etwas günstigeren und marginal schwereren Roval Traverse Carbon-Laufräder in 29” an Front und 27,5“ am Heck.

Specialized Turbo Levo Pro

11.499 €

Ausstattung

Motor Specialized 2.2 90 Nm
Akku Specialized M3 700 Wh
Display Specialized Mastermind
Federgabel FOX 38 Factory GRIP2 160 mm
Dämpfer FOX X2 Factory 150 mm
Sattelstütze FOX Transfer 100-200 mm
Bremsen SRAM Code RSC 200/200 (S1-S3), 220/200 (S4-S6) mm
Schaltung SRAM XX1 Eagle 1x12
Vorbau Deity Copperhead 50 mm
Lenker Specialized Trail, FACT Carbon 780 mm
Laufradsatz Roval Traverse 29"/27,5"
Reifen Specialized Butcher/Eliminator GRID Trail 2,6"

Technische Daten

Größe S1–S6
Zul. Gesamtgewicht 131 kg
Max. Gewicht Fahrer/Equipment 109 kg
Anhänger-Freigabe Nein
Ständeraufnahme Nein

Besonderheiten

SWAT Multitool

Die Geometrie des Specialized S-Works Levo 2022 mit zahlreichen Einstellmöglichkeiten und S-Sizing

Die Idee hinter dem S-Sizing, bei dem ein niedriges Sitzrohr mit passender Einstecktiefe der Sattelstütze kombiniert wird, ist: Jeder Fahrer soll mehrere, im Idealfall bis zu 3 passende Rahmengrößen zur Auswahl haben. Damit ist die Größenwahl nicht mehr von der Länge des Sitzrohrs, sondern vom Fahrstil und den gewünschten Fahreigenschaften abhängig. Das Specialized Levo wird in 6 Größen, S1–S6, angeboten und soll damit für Fahrer zwischen 1,49 und 1,98 m passen. Mehr zur gibts im nächsten Absatz. Am Levo gibt es mehrere Möglichkeiten, mit der Geometrie zu experimentieren und diese nach den persönlichen Vorlieben anzupassen. Nachfolgend präsentieren wir die High-Position (kurzes Setup) des Flip-Chip mit dem nominalen Lenkwinkel von 64,5°, in der das Rad in den meisten Größen auch serienmäßig ausgeliefert wird.

Größe S1 S2 S3 S4 S5 S6
Sattelrohr 380 mm 390 mm 405 mm 425 mm 445 mm 465 mm
Steuerrohr 105 mm 105 mm 115 mm 125 mm 135 mm 145 mm
Lenkwinkel 64,5° 64,5° 64,5° 64,5° 64,5° 64,5°
Sitzwinkel 78° 77,2° 76,7° 76,2° 76,2° 76,2°
Kettenstrebe 442 mm 442 mm 442 mm 442 mm 442 mm 442 mm
Tretlagerabsenkung 25 mm 27 mm 27 mm 27 mm 27 mm 27 mm
Radstand 1.179 mm 1.200 mm 1.225 mm 1.255 mm 1.284 mm 1.318 mm
Reach 412 mm 432 mm 452 mm 477 mm 502 mm 532 mm
Stack 605 mm 617 mm 626 mm 635 mm 644 mm 653 mm

Das im Lieferumfang enthaltene Angleset mit zwei unterschiedlichen Lagerschalen ermöglicht die Einstellung des Lenkwinkels zwischen 65,5°, 64,5° und 63,5°. Dafür muss der Vorbau demontiert und die Lagerschale des Steuersatzes getauscht bzw. für den Wechsel zwischen 63,5° und 65,5° gedreht werden. Ein besonderes Highlight: Die untere Lagerschale benötigt keine Änderung. Das System ist so konstruiert, dass die obere Lagerschale automatisch perfekt ausgerichtet ist.

Fürs Levo 2022 gibt es zwei Lagerschalen, mit denen der Lenkwinkel zwischen 63,5–65,5° angepasst werden kann.
Um den Lenkwinkel zu ändern, muss der Vorbau demontiert werden und die Headset-Kappe entweder getauscht und beim Wechsel zwischen 65,5° und 63,5° gedreht werden.
Die untere Lagerschale muss nicht angepasst werden. Das System ist so konstruiert, dass nur die obere Schale getauscht werden muss.

Der Flip-Chip am Heck eignet sich nicht nur zum Experimentieren, sondern ermöglicht in unseren Augen auch eine größenspezifische Anpassung des Hinterbaus. Denn wichtiger als kurze Kettenstreben ist die Balance der gesamten Geometrie. Die Kettenstreben des Specialized Turbo Levo 2022 wachsen zwar nicht pro Rahmengröße wie bei manchem analogen Bike, die Kettenstrebenlänge kann so aber sinnvoll an die Länge des vorderen Rahmendreieck angepasst werden. Wir empfehlen euch, das Levo von S1–S3 in High-Position, also mit kurzen Kettenstreben, zu fahren. So wird es auch ausgeliefert.

Mit dem Flip-Chip am Heck kann die Kettenstrebenlänge und die Tretlagerabsenkung angepasst werden. Das hat natürlich auch eine leichte Änderung von Sitz- und Lenkwinkel zur Folge.

In S4 kommt es auf eure Vorliebe an: Die High-Position verstärkt den verspielten, aber fordernden Charakter, während die Low-Position für ein gutmütiges Handling mit deutlich mehr Laufruhe sorgt. In Rahmengröße S5 und S6 empfehlen wir euch die Low-Position (langes Setup). Aber Achtung: Der Flip-Chip verändert nicht nur die Kettenstrebenlänge, sondern auch die Tretlagerabsenkung und Winkel und hat daher auch komplexe Auswirkungen auf die Geometrie.

Größenempfehlungen für das S-Sizing des Specialized Levo 2022

Wir hatten bereits die exklusive Möglichkeit, das neue Turbo Levo in den Größe S3 und S4 zu testen, und sagen euch, wie deutlich die Unterschiede sind.

Wenn ihr zwischen zwei Größen steht, punktet die größere für euch empfohlene Rahmengröße mit Laufruhe, viel Sicherheit bei Highspeed und – durch den größeren Reach – reichlich Bewegungsfreiheit nach vorne und hinten. Bei schnellen Richtungswechseln und langsamen verblockten Sektionen verlangt es allerdings einen aktiven Fahrstil. Hier muss man arbeiten, um so auch Druck auf der Front und damit Grip am Vorderrad zu haben. Arbeitet man nicht nach vorne, fällt es schwerer, jede Linie perfekt zu treffen. Für super schnelle Richtungswechsel und in engen Kurven ist das größere Bike im Vergleich zur kleineren Rahmengröße deutlich behäbiger. Der Wechsel zur kleinere Rahmengröße erhöht nicht nur die Agilität, sondern für viele auch den Allround-Charakter des Bikes. Zudem ist das Levo dann einfacher und intuitiver zu fahren und meistert schnelle Richtungswechsel leichtfüßiger. Dafür muss man Abstriche bezüglich Laufruhe bei Highspeed-Geballer hinnehmen. Denn in der kleinere Rahmengröße muss man bei hohen Geschwindigkeiten aktiv werden und nutzt am besten den spritzigen Charakter und umfährt bzw. überspringt Wurzelteppiche und Steinfelder lieber, als voll draufzuhalten.

Der Ansatz des S-Sizings ist modern, clever und ermöglicht die Wahl der Rahmengröße anhand des Fahrstils. Die Umsetzung am Levo ist in unseren Augen allerdings nicht perfekt gelungen und hat ihre Tücken. Specialized war es wichtig, mit dem S-Sizing Ansatz und sechs Rahmengrößen eine große Spanne an Bikern von 149 cm bis 198 cm abzudecken, was wir super finden. Denn dadurch wird Menschen fast jeder Körpergröße ermöglicht, ein Levo für sich zu finden, egal mit welchem Fahrstil oder welcher Vorliebe. Allerdings fällt das Levo insgesamt sehr geräumig aus, und zwischen den Größen S3 und S4 macht sich ein großer Sprung bemerkbar. Hier hätte uns eine Zwischengröße bzw. kleinere Unterschiede zwischen den mittleren S-Größen gut gefallen.

Eine weitere Herausforderung für den Käufer: Man muss für die Wahl der richtigen Größe auch genau wissen, was man will. Unsere Empfehlung: Nehmt euch Zeit, die für euch möglichen Rahmengrößen einer ausführlichen Probefahrt auf dem Trail zu unterziehen und die richtige Größe zu ermitteln. Und im Zweifel lieber die kleinere Nummer nehmen – don’t size up!

Felix, Test-Chef E-MOUNTAINBIKE und ENDURO, 187cm
Mit 1,87 m bin ich am oberen Ende der S4-Skala und lande bei S5 genau in der Mitte. Mit über 500 mm Reach wäre es mir aber viel zu lang. Das S4 trifft hingegen den Sweet-Spot im Bikepark und auf schnelleren Enduro-Trails. Um ehrlich zu sein, hat mir auf verwinkelten Trails auch das S3 richtig Spaß gemacht. Allerdings ist die Sitzposition bergauf dann zu gedrungen.
Jonas, Chef-Redakteur E-MOUNTAINBIKE, 179 cm
Ich bin 179 cm groß und bin nach der Größenempfehlung am oberen Ende der S3-Skala bzw. im Sweet-Spot von S4 und könnte laut Specialized sogar zu S5 greifen. Die Praxis hat gezeigt: S3 und S4 passen beide zu meiner Größe. Ein verspieltes Handling und der Charakter in verblockten Sektionen bei mittlerer Geschwindigkeit ist mir wichtiger als die Highspeed-Eigenschaften auf gebauten Strecken. Deshalb greife ich lieber zum S3. Die dann relative kurze Sitzposition lässt sich mit zurückgeschobenem Sattel gut ausgleichen.
Robin, Gründer E-MOUNTAINBIKE und Chef-Redakteur ENDURO, 178 cm
In S4 ist das Bike ein Baller-Bike und echtes Schiff, in S3 deutlich verspielter und auf den Stuttgarter Hometrails auch viel spaßiger, weil man nicht über alles drüber bügelt und das Bike weniger wuchten muss.

Exklusiver Test des neuen Specialized S-Works Levo 2022: So fährt es sich in der Ebene und bergauf

Beim ersten Platznehmen auf dem Specialized S-Works Levo 2022 in S4 fällt sofort der steile Sitzwinkel auf, der den Fahrer zentral über dem Motor positioniert. In der Ebene lastet dadurch viel Druck auf den Händen und durch das straffe Fahrwerk ist das Levo dabei auch kein Komfortwunder. Motor und Akku-Kapazität eignen sich prinzipiell für lange Touren, wer allerdings viel in der Ebene unterwegs ist, sollte den Sattel ganz nach hinten schieben, um einen ausgewogenere Lastverteilung zu erreichen. Aber das neue Levo ist auch nicht für lange Touren in der Ebene gemacht, sondern soll vor allem in technischem Gelände brillieren. Und dort sitzt man, wie auch auf steilen Forststraßen bergauf, genau richtig. Der Motor lässt sich gut dosieren, ist von schwankender Trittfrequenz unbeeindruckt und verzeiht eine falsche Gangwahl großzügig.

Der Hinterreifen ist zwar relativ flach profiliert, das traktionsstarke Fahrwerk gleicht das aber super aus, wodurch auch technische Anstiege gut gelingen. Gelegentlich durchdrehende Reifen auf losem Untergrund lassen sich aber trotz gut abgestimmtem Fahrwerk nicht ganz vermeiden. Technische Schlüsselstellen meistert das Levo gekonnt und spornt dazu an, Herausforderungen im Uphill zu suchen. Jede Stufe sorgt für Fahrspaß! Wer gerne auch auf Uphill-Flowtrails unterwegs ist, muss das Vorderrad aktiv belasten, damit das Levo dem eingeschlagenen Kurs auch treu folgt. Sind die Kehren zu steil, kann die Front sonst steigen, und ihr fahrt geradeaus weiter.

Nostalgie? E-MOUNTAINBIKE-Gründer Robin Schmitt fühlt sich an seine Downhill-Racing-Zeiten erinnert, wenn er mit dem neuen Levo bergab ballert!

Das neue Specialized S-Works Levo 2022 im Downhill

Wireless Signal an die AXS-Dropperpost senden und ab gehts gen Tal! Und zwar mit Vollgas: Das neue Levo ist eine Baller-Maschine, die Highspeed liebt. Es vereint viel Bewegungsfreiheit mit enormer Laufruhe und ist durch fast nichts aus der Ruhe zu bringen. Wer lieber in Steinfelder und Wurzelteppichen mit Vollgas rein hält, für den kann die Low-Position des Flip-Chip (langes Kettenstreben-Setup) die besser Wahl sein. Denn dann ist der Charakter des Levo in S4 laufruhiger und gutmütiger. Ihr überspringt Steinfelder lieber? Dank des leichten Gewichts und des top Fahrwerks mit gutem Gegenhalt auch kein Problem! Dann solltet ihr das Levo 2022 in S4 jedoch in der High-Position fahren, um einen verspielteren Charakter zu erzielen. Das Handling wird damit allerdings fordernder, sprich die Front muss in Kurven aktiv belastet werden, und das kurze Heck beginnt hin und wieder zu tänzeln. Egal in welcher Einstellung ihr unterwegs seid, sobald es steil und technisch wird, vermittelt das Specialized S-Works Turbo Levo viel Sicherheit.

Chefredakteur Jonas Müssig und das neue Levo 2022 beim ersten exklusiven Test in alpinem Gelände rund um Flims/Laax.

Laufruhig und gutmütig oder fordernd und verspielt? Der Flip-Chip hat enorme Auswirkungen auf das Fahrverhalten des neuen Levo. Aber eines bleibt gleich: Die Gier nach Geschwindigkeit.

Tuning-Tipp: traditionelle Klemmschelle für Bremse und Schaltung |
robustere Reifen (z. B. Specialized GRID Gravity-Karkasse)

Auf gebauten Bikepark-Strecken giert das Levo nach hohen Geschwindigkeiten und lässt es gerne so richtig krachen. Bei schnellen Richtungswechseln, kurzfristigen Linienänderungen und offenen Kurven fordert es aber einen aktiven Fahrstil. Hier will die Front aktiv belastet werden, um ausreichend Grip auf dem Vorderrad zu generieren. Um das Potenzial des Bikes voll ausfahren zu können und sich dabei keine Sorgen um die Folgen von Durchschlägen für die Carbon-Felge machen zu müssen, empfehlen wir euch einen pannensicheren Reifen mit z. B. Specialized GRID Gravity-Karkasse. Er schützt nicht nur die Carbon-Felge, sondern ermöglicht euch auch niedrigere Luftdrücke in den 2,6”-Reifen. Auf gemäßigteren, flowigen Strecken ist das natürlich kein Problem. Hier langweilt sich das Levo aber auch und kann den Fahrspaß aus den Highspeed-Passagen nicht vermitteln.

Specialized Turbo Levo S-Works alt vs. neu

Sieht man die zwei Levos so gegenüberstehen, hat sich auf den ersten Blick gar nicht viel geändert. Bei genauerem Hinsehen wird allerdings klar: Bis auf den Akku, den Namen und die hohe Verarbeitungsqualität ist kaum noch etwas gleichgeblieben. Das Fahrwerk des Specialized Turbo Levo S-Works 2022 ist deutlich potenter geworden und auch die Laufradgröße hat sich von 29” zu einem ein MX-Setup mit 29” Vorder- und 27,5”-Hinterrad gewandelt.

Das alte Levo kommt mit FOX 36-Federgabel, was gut zu seinem Charakter passt.
Die neue Potenz und das gewandelte Einsatzgebiet des neuen Levo wird durch die FOX 38-Federgabel unterstrichen.
Früher ohne, …
… jetzt mit Ausgleichsbehälter am Dämpfer. Eine Wasserflasche passt trotzdem noch ins Rahmendreieck.
Same same but different: Die Unterstützungsstufen lassen sich beim alten und neuen Levo per Handy und Mission Control-App einstellen. Die Möglichkeit, per MicroTune-Mode während der Fahrt zusätzliche Feinabstufungen der Unterstützungsstufen vornehmen zu können, sind wie die Personalisierbarkeit des MasterMind-Displays dem neuen 2021er Modell vorbehalten.

Bei der Grunderneuerung hat das Specialized Turbo Levo 2022 nicht nur einige neue coole und sinnvolle Features, wie das MasterMind mit MicroTune, einen überarbeiteten Motor und Details wie die neue wasserdichte Ladebuchse und der Rahmenschutz am Heck, spendiert bekommen. Mit seinen vielen Einstellmöglichkeiten mittels Flip-Chip und Angleset ist es auch komplexer geworden. Zudem ist die Geometrie des neuen Levo deutlich potenter. Durch das S-Sizing am neuen Modell hat man jetzt zwar auch die Wahl zwischen mehreren Rahmengrößen, der Levo-Kauf verlangt vom Kunden damit aber auch Klarheit über Fahrstil und Vorlieben. Die Smart Simplicity hat das neue Bike im Vergleich zum Vorgänger etwas verloren: Draufsetzen, wohlfühlen, sofort Spaß haben, wie man es vom Vorgängermodell kennt, ist mit dem neuen Levo 2022 mit dem neuen Größensystem, kombiniert mit zahlreichen Geometrie-Einstellungen, nicht mehr ganz so einfach.

Ballern statt touren! Das neue Levo hat im Vergleich zu seinem Vorgänger Allroundfähigkeiten eingebüßt, ist dafür aber nicht nur viel potenter in extremem Gelände bergauf und bergab, sondern auch eines der schnellsten Bikes, das wir seit Langem gefahren sind!

E-MOUNTAINBIKE Test-Chef Felix Stix aka Stixi sammelt Flugmeilen in der Toskana – mit Style natürlich! Unser Testfahrer Lefti verfolgt Stixi auf dem alten Levo.

Mit dem neuen Modell sind auch Geometrie und Einsatzzweck deutlich radikaler geworden. Das „alte”“ Levo ist mit seinem leichtfüßigen und verspielten Handling und der langstreckentauglichen Sitzposition für nahezu jeden Fahrertypen geeignet: vom Einsteiger, Tourenfahrer bis hin zum ambitioniertem E-Mountainbiker. Es hatte nur zwei Schwachstellen im Fahrverhalten: Vollgas in hartem Gelände bergab und sehr steil bergauf. Ein weiterer Punkt waren Abstriche im Spec zugunsten einer leichten Ausstattung, wie z. B. der Dämpfer ohne Ausgleichsbehälter. Mit Ausnahme der Kombination aus Reifen und Carbon-Läufrader ist das neue Levo hingegen voll auf Ballern trainiert: In technischem Gelände bergauf wie bergab und bei Highspeed hat es einen deutlichen Performance-Sprung hingelegt. Dafür hat es im Vergleich zu seinem Vorgänger Allroundfähigkeiten und Langstreckenkomfort eingebüßt.

Wer sollte das alte und wer das neue Levo fahren?

Ihr wollt das Levo als Allrounder fahren und seid vorrangig auf Touren und Flowtrails unterwegs? Zudem seid ihr bei Abstechern in technischen Singletrails nicht mit ultimativem Highspeed unterwegs? Dann seid ihr mit dem alten Levo weiterhin gut beraten. Wer hingegen ein performantes E-Mountainbike für schnelle und ruppige Trails und gebaute Bikepark-Strecken sucht und sonst bergauf wie bergab meist in technischem Gelände unterwegs ist, greift zum neuen Levo.

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Fazit zum Specialized S-Works Turbo Levo 2022

Der Charakter des neuen Levo hat mit seinem Vorgänger bis auf den Namen und den Akku nicht mehr viel gemein. Das neue Specialized S-Works Turbo Levo ist für alle geeignet, die ein performantes E-MTB für anspruchsvolles Gelände suchen und viel Wert legen auf Detailliebe, hohe Verarbeitungsqualität und State-of-the-Art User-Experience dank erweitertem Ökosystem rund um das neue MasterMind. Besonders auf richtig harten Strecken und bei Highspeed fühlt es sich richtig wohl und punktet mit seinem super Fahrwerk und ordentlich Laufruhe. Wer ein Bike für komfortable Touren und Flowtrails sucht, ist hier fehl am Platz. Auch bergauf ist es am liebsten im anspruchsvollen Gelände unterwegs. Auch wenn das Bike zu euch passt, gibt es noch eine Sache: Ihr solltet euch Zeit nehmen, die richtige Größe und das richtige Fahrwerk und Geometrie-Setup für euch zu finden.

Tops

  • Fahr-Performance bei Highspeed und in technischem Gelände
  • gute Klettereigenschaften
  • absolut leise im Downhill
  • zahlreiche Verbesserungen an Rahmen, Motor und Software
  • MasterMind-Display mit vielen Connectivity- und Individualisierungs-Möglichkeiten

Flops

  • hat im Vergleich zum Vorgänger Allround-Charakter verloren
  • richtiges Setup und Größenwahl können komplex sein
  • Ergonomie am Cockpit

Mehr Informationen zum Specialized S-Works Turbo Levo findet ihr auf specialized.com.

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Words: Jonas Müssig Photos: Robin Schmitt, Jonas Müssig