Für 2021 setzt Mondraker beim Dusk RR auf den brandneuen Shimano EP8-Motor und einen großen 630 Wh-Akku mit zusätzlichem Range-Extender. Wir haben alle Infos, was sich sonst noch am Touren E-Mountainbike geändert hat und einen ersten Fahreindruck für euch.
Mit dem neuen EP8-Motor hat es Shimano den Bikeherstellern einfach gemacht, E-Bikes mit dem neuen Motor zu entwickeln. Denn er teilt sich dieselbe Motor-Aufnahme am Rahmen wie sein Vorgänger STEPS E8000. Auch Mondraker hat das genutzt, um das Dusk für das neue Modelljahr aufzufrischen. Das 6.499 € teure Touren E-Mountainbike bringt es mit einem optionalen 360 Wh Range-Extender auf bis zu 990 Wh Akkukapazität und soll so auch lange Touren ohne Zwischenladen ermöglichen. Mit 150 mm Federweg an Front und Heck und 29” Laufrädern soll es ambitionierten Touren und Trailfahrern ausreichend Komfort und Reserven in der Abfahrt bieten.
Das Mondraker Dusk RR im Detail
Der Aluminiumrahmen des Mondraker Dusk RR geht unverändert in das neue Modelljahr. So kommt auch der interne und fest verbaute 630 Wh-Akku von Simplo zum Einsatz. Er wird von der Unterseite des Unterrohrs aktiviert, sodass der Ein-/Ausschalter permanentem Dreckbeschuss ausgesetzt ist. Hier hätten wir uns mit dem Modellwechsel eine geeignetere Position gewünscht. Ansonsten integriert Mondraker den neuen EP8 sehr gut ins Bike. So ist der Geschwindigkeitssensor pannensicher ins Ausfallende integriert. Bei Display und Remote kommt die E7000 Serie zum Einsatz, die über einen speziellen Kabel-Adapter mit dem neuen Motor kompatibel ist.
Die Ausstattung des Mondraker Dusk RR
Das Mondraker Dusk gibt es in zwei Ausstattungsvarianten. Das Topmodell Dusk RR setzt auf hochwertige und zuverlässige Komponenten. Das FOX Fahrwerk mit 36er Federgabel und Float DPS-Dämpfer generiert 150 mm Federweg. Gebremst wird mit Shimano M6120 Vierkolben-Bremse mit 200 mm Schieben. Sie ist zwar schwerer und vor allem weniger schick als eine SLX oder XT, packt aber dennoch zuverlässig und kraftvoll zu. Beim Cockpit und der Sattelstütze kommen hauseigene Komponenten von Onoff zum Einsatz. Hier gibt es lediglich Kritik für die wackelige und dennoch schwergängige Remote der 150 mm (Größe L) Sattelstütze. Auf den 29” DT Swiss H1900 Laufrädern sind MAXXIS Rekon-Reifen in EXO-Karkasse montiert. Hier hätten wir uns einen Reifen mit mehr Grip und vor allem am Heck höherem Pannenschutz gewünscht.
Mondraker Dusk RR
6.499 €
Ausstattung
Motor Shimano EP8 85 Nm
Akku Simplo internal 630 Wh + 360 Wh Range Extender
Display Shimano STEPS E7000
Federgabel FOX 36 FIT 4 150 mm
Dämpfer FOX Float DPS 150 mm
Sattelstütze Onoff Pija 125 - 170 mm
Bremsen Shimano M6120 4-Kolben 200/200 mm
Schaltung Shimano XT/SLX 1x12
Vorbau Onoff Sulfur 30 mm
Lenker Onoff Sulfur 780 mm
Laufradsatz DT Swiss H1900 Spline 29"
Reifen MAXXIS Rekon EXO 2,6"
Technische Daten
Größe S M L XL
Gewicht n/a kg
Zul. Gesamtgewicht n/a
Max. Gewicht Fahrer/Equipment n/a
Anhänger-Freigabe n/a
Ständeraufnahme n/a
Besonderheiten
360 Wh Range Extender
Die Geometrie des Mondraker Dusk
In Sachen Geometrie gilt Mondraker als Pionier der langen und flachen Rahmen. Das spiegelt sich nicht nur in den besonders sportlichen Race-Bikes sondern auch im Touren E-Mountainbike Dusk wieder. Mit einem Reach von 490 mm in Größe L ist es für ein Bike dieser Klasse zumindest auf dem Papier sehr lang. Auch in Sachen Radstand und Lenkwinkel ist das Dusk im Vergleich mit anderen Tourenbikes im extremen Spektrum. Ob sich das auf dem Trail bestätigt, lest ihr im Fahreindruck.
Größe | S | M | L | XL |
---|---|---|---|---|
Sattelrohr | 380 mm | 420 mm | 450 mm | 490 mm |
Oberrohr | 605 mm | 625 mm | 650 mm | 670 mm |
Steuerrohr | 110 mm | 110 mm | 130 mm | 130mm |
Lenkwinkel | 65,5° | 65,5° | 65,5° | 65,5° |
Sitzwinkel | 76° | 76° | 76° | 76° |
Kettenstrebe | 455 mm | 455 mm | 455 mm | 455 mm |
Tretlagerabsenkung | 25 mm | 25 mm | 25 mm | 25 mm |
Radstand | 1225 mm | 1245 mm | 1265 mm | 1285 mm |
Reach | 450 mm | 470 mm | 490 mm | 510 mm |
Stack | 622 mm | 622 mm | 640 mm | 640 mm |
Das Mondraker Dusk RR im ersten Test
Wir hatten bereits vor der offiziellen Vorstellung der 2021 Mondraker-Modelle und des neuen Shimano-Motors die Möglichkeit, das Dusk RR in der Region rund um Leogang zu testen. Mondraker positioniert das Dusk als Tourenbike in ihrem umfangreichen Portfolio und stattet es entsprechend mit MAXXIS Rekon-Reifen aus. Für unseren Test auf den Teils rauen alpinen Trails hat Mondraker uns gleich zu Beginn pannensichere und griffigere MAXXIS Assegai-Reifen aufgezogen.
Entgegen der Erwartung ist die Sitzposition auf dem Dusk sehr ausgewogen. Trotz der vermeintlichen “Länge” des Bikes lassen sich so auch ausgedehnte Touren bewerkstelligen, ohne dabei im technischen Uphill Kompromisse eingehen zu müssen. Diese meistert das Dusk nicht zuletzt dank des neuen, kraftvollen und dennoch intuitiv dosierbaren Shimano EP8-Motors. Dank der langen Kettenstreben und des steilen Sitzwinkels, der sich auch mit zunehmendem Sattelauszug nicht erheblich abflacht, lastet auch an besonders steilen Rampen ausreichend Druck am Vorderrad. Der feinfühlige Hinterbau glättet Wurzel und Kanten effektiv weg, ohne sich aufzuschaukeln. Mit dem griffigen Hinterreifen unseres Testbikes erklimmt das Dusk auch schwierige Passagen mit Leichtigkeit. Mit dem deutlich flacher profilierten Rekon-Hinterreifen ist vor allem auf Schotter oder bei Nässe früher mit einem durchdrehenden Hinterrad zu rechnen.
Bergab glänzt das Dusk RR vor allem mit Laufruhe und Kontrolle. Von Hindernissen auf dem Trail lässt es sich nicht aus der Ruhe bringen. Die FOX 36 FIT4-Federgabel mit dem speziellen eBike-Tune gibt den Federweg ebenso wie das Heck willig, aber kontrolliert frei. Bei hohen Geschwindigkeiten und in Steilstücken ist es vor allem die Geometrie, durch die das Dusk stets souverän und linientreu unterwegs ist. Erst wenn sich der Trail verwinkelt und eng gen Tal schlängelt, erfordert das Dusk mehr Input vom Fahrer, um zügig ums Eck zu steuern. Hier zeigt sich vor allem der lange Radstand, der das Dusk in Spitzkehren träge wirken lässt. In der Ebene ist die Lastverteilung zwischen den 29” Laufrädern gut gelungen, sodass vor allem offene Kurven intuitiv und ohne viel Gewichtsverlagerung von der Hand gehen. Wie fast alle E-Mountainbikes mit dem neuen Shimano EP8 ist das Dusk RR, trotz aller Bemühungen der Mondraker Ingenieure nicht ganz leise. Schuld daran ist das metallische Klackern aus dem Getriebe des Motors.
Fazit
Das Mondraker Dusk RR überzeugt als durchdachtes Tourenbike mit optional riesiger Reichweite (Range Extender), hohem Komfort und klasse Uphill-Performance. Dank der Mondraker-typischen Geometrie macht es aber auch auf härteren Trails nicht schlapp. Hier wird es lediglich von der Ausstattung gebremst. Wir sind gespannt, ob es in Zukunft auch eine Trail-orientierte Ausstattung geben wird.
Mehr Infos unter mondraker.com
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