Jetzt wird’s stürmisch: wir stellen das neue GIANT Stormguard E+ 2023 Trekking-E-Bike vor

Offroad, Transport und Connectivity: Diese Eigenschaften scheinen die Entwicklung des neuen Trekking-E-Bikes Stormguard E+ beeinflusst zu haben. Es kommt vollgefedert mit Gepäckträger und einem umfangreichen Bordcomputer. Ob das Stormguard E+ die E-Trekking-Welt im Sturm erobert, lest ihr hier.

GIANT präsentiert mit dem Stormguard E+1 ein Trekking-E-Bike mit einem Hauch von Mountainbike-Genen. Mit dem vollgefederten Fahrwerk mit 100 mm Federweg vorne und hinten, einem umfangreichen Offroad-Paket und modernen Connectivity-Ansatz hätte es auch perfekt in unseren großen Trekking-Vergleichstest gepasst, kam dafür allerdings leider etwas zu spät. Aber besser spät als nie.
Mit dem Stormguard E+ soll man für richtig lange Touren gewappnet sein. Dafür sorgen die 800 Wh Batteriekapazität, die mit einem Range Extender auf 1.050 Wh aufgestockt werden können. Willkommen im 1.000-Wh-Club! Durch die großen Akkus wird der kraftvolle GIANT SyncDrive Pro 2-Motor, der auf dem Yamaha PW-X3 aufbaut, mit reichlich Energie versorgt. Die Kraft des neuen Motors wird durch einen wartungsarmen Carbon-Riemenantrieb auf das Hinterrad übertragen. So ist der Antrieb eine Sorge weniger, die man sich bei einer langen Tour sonst oft machen muss. Das Stormguard E+ startet bei 6.499 € und geht bis 7.999 €, je nach Ausstattungsvariante. Somit platziert es sich im Premium-Segment der Trekking-E-Bikes.

Das GIANT Stormguard E+ 2023 im Detail

Ein Trekking-E-Bike ohne jegliche Connectivity-Funktionen ist für viele Biker nicht mehr zeitgemäß. Um auch Connectivity-Fans etwas zu bieten, platziert GIANT das hauseigene RideDash Evo-Display zentral am Lenker auf dem Vorbau des Stormguard E+. Hierüber werden die wichtigsten Informationen abgerufen. Neben den klassischen Informationen, wie Akkukapazität und Geschwindigkeit, besitzt das Display eine schlichte Navi-Funktion mit Turn-by-Turn-Anweisungen. Die Navigation funktioniert allerdings nur zusammen mit der RideControl-App auf dem Smartphone, mit der es zudem möglich ist, die Fahrten aufzuzeichnen, die eigenen Fitnessdaten zu tracken und die Systemdaten einzusehen. Die Züge und Leitungen der Bremsen, Schaltung, Sattelstütze, Scheinwerfer und Remote werden durch den Vorbau und Steuersatz geführt. Die Remote besitzt einen praktischen USB-C-Ladeanschluss für alle, die lieber über ein Smartphone am Lenker als über das RideDash Evo-Display navigieren wollen.

Um die vom Hersteller angegebenen 32,8 kg (inkl. Range Extender) mit einer maximalen Zuladung von 123,2 kg vorwärts zu bewegen, setzt GIANT auf den SyncDrive Pro 2, den wir bereits im GIANT Trance X E+ für euch getestet haben. Mit 85 Nm und hoher Tretunterstützung von 400 % ist auch beim Stormguard E+ ordentlich Kraft auf dem Hinterrad. Die Energie dafür kommt aus einer Batterie mit neuem Zellentyp, dem sogenannten EnergyPak 800. Dieser besteht aus 22700er Rundzellen, anstatt der üblichen 21700er. Dadurch kommt die etwas größere Kapazität von 800 Wh im Gegensatz zu den bisherigen 750 Wh zustande. Geladen wird das Stormguard E+ – wie bei GIANT üblich – über den Ladeport, der über dem Motor sitzt. Gesichert wird der Akku mit einem ABUS Xplus Battery-Lock. Am Heck des Stormguard E+ kommt statt einer Sitz- und einer Kettenstrebe eine Einarmschwinge zum Einsatz, die über den Riemen verläuft. Das hat den Vorteil, dass man ohne Rahmenschloss auskommt, wie es für gewöhnlich an Bikes mit Riemenantrieb vorzufinden ist. Außerdem ist das Hinterrad im Falle eines Plattfußes schneller ausgetauscht.

Am Heck des Stormguard E+ befindet sich ein scheinbar schwebender Gepäckträger. Er ist nicht wie üblich am Hinterbau und Schutzblech, sondern am Sattelrohr befestigt. Dadurch wird er Teil der gefederten Masse und soll so vermeiden, dass das Gepäck bei Schlägen auf das Hinterrad zu stark durchgeschüttelt wird. Vorteilhaft, wenn man nicht gerade einen Vodka Martini für den entspannten After-Ride-Umtrunk mitführt. Das Konzept ist durchdacht und hat uns auch bei anderen Bikes, wie dem Riese & Müller Homage, bereits mit sehr positiven Fahreigenschaften überrascht. Ob das GIANT Stormguard E+ ebenfalls in der Performance abliefert, können wir euch erst nach einem Fahrtest mit Gewissheit sagen. Die Taiwanesen versprechen zumindest einen „Easy Ride” auch mit Gepäck und ermöglichen eine Zuladung von bis zu 15 kg am Heck. Außerdem ist der Gepäckträger mit dem MIK-System kompatibel und hält dadurch vielfältige Transport-Optionen bereit. Daneben können auch kleinere Taschen an Adaptern am Oberrohr angebracht werden. Als weitere Transportmöglichkeit führt das Stormguard E+ eine Anhängeraufnahme an der Hinterradachse ein, wodurch zwar nicht auf dem Trail, aber in wegsamerem Gelände weitere Lasten transportiert werden können.

Die Ausstattungsvarianten des GIANT Stormguard E+ 2023 im Überblick

Das Stormguard E+ kommt in zwei Ausstattungsvarianten: eine günstigere Version E+ 2 für 6.499 € und eine Top-Variante E+ 1 für 7.999 €. Beide werden mit 100 mm Federweg vorne und hinten ausgestattet und kommen dabei entweder mit einer Gabel von FOX oder SR Suntour. Als Dämpfer wird jeweils der FOX FLOAT DPS verbaut. Bei der FOX-Gabel wird auf die Trekking-Gabel AWL gesetzt, bei der günstigeren Version des Stormguard E+ kommt die SR Suntour XCR 34 zum Einsatz. Sie beide besitzen Anschraubpunkte für Schutzblech und Licht, wobei GIANT zum Glück nur die Befestigungsmöglichkeit für das Schutzblech nutzt. An der Front direkt am Lenker sitzt das hochwertige Supernova M99 Mini Pro mit Fernlichtfunktion, während am Heck ein dezent in das Schutzblech integriertes Supernova E3-Rücklicht für die rote Heckbeleuchtung sorgt.

Abseits der Straße ist der Dropper Post mit 150 mm Hub in Größe L von großem Nutzen. Genauso der Flaschenhalter auf dem Unterrohr, der entweder für das Getränk der Wahl oder die zusätzlichen 250 Wh im Range Extender genutzt werden kann. Hektisches Herunterschalten bei Anstiegen ist beim Stormguard E+1 passé, denn geschaltet wird mit einer automatischen Schaltung von Enviolo. Sie ändert das Übersetzungsverhältnis stufenlos, während beim Stormguard E+2 eine manuelle Shimano-Schaltung mit fünf Gängen verbaut wurde.
Zum Offroad-Paket gehört ein Satz voluminöser 2,6”-MAXXISRekon-Stollenreifen in 27,5”, die bereits auf dem Moustache Samedi Weekend 27 FS Dual EQ für eine gute Performance abseits befestigter Wege gesorgt haben, zumindest solange die Fahrbahn trocken und nicht zu lose war. Außerdem ist das Stormguard E+ mit Shimano Deore Vierkolbenbremsen vorne und hinten ausgestattet und bekommt zusätzlich große Bremsscheiben mit 203 mm Durchmesser spendiert.

Die Geometrie des GIANT Stormguard E+ 2023

Das Stormguard E+ wird in vier Größen von S bis XL angeboten. Dadurch stehen die Chancen gut, dass eine passende Größe für euch dabei ist. Die Stack-Werte fallen hoch und die Reach-Werte gering aus, wodurch man von den Daten auf dem Papier darauf schließen kann, dass man in einer aufrechten Sitzposition Platz nimmt. Ob die Position wirklich tourentauglich ist, hängt jedoch noch von vielen weiteren Faktoren ab, wie zum Beispiel der Vorbaulänge, dem Lenker oder dem realen Sitzwinkel bei Sattelauszug. Wie entspannt oder sportlich man mit dem neuen GIANT die Welt entdecken kann, können wir euch allerdings erst nach einem Fahrtest sagen.

Größe	S	M	L	XL
Sitzrohr	445 mm	445 mm	460 mm	490 mm
Oberrohr	580 mm	595 mm	610 mm	630 mm
Steuerrohr	125 mm	140 mm	155 mm	170 mm
Lenkwinkel	69,0°	69,5°	69,5°	69,5°
Sitzwinkel	73,5°	73,5°	73,5°	73,5°
Kettenstreben	480 mm	480 mm	480 mm	480 mm
BB Drop	40 mm	40 mm	40 mm	40 mm
Radstand	1.152 mm	1.169 mm	1.185 mm	1.206 mm
Reach	395 mm	406 mm	417 mm	433 mm
Stack	623 mm	637 mm	651 mm	665 mm

Unser Fazit zum GIANT Stormguard E+ 2022

Das Stormguard E+ erfindet das Fahrrad zwar nicht neu, dafür lassen der Riemenantrieb, der vom Hinterrad entkoppelte Gepäckträger und das Connectivity-Paket auf ein solides Trekking-E-Bike hoffen. Diese Ausstattung in Kombination mit dem vollgefederten Fahrwerk und dem Offroad-Paket könnten auf längeren Touren durchaus glänzen. Ob die über 1.000 Wh das Stormguard E+ tatsächlich so brillant in die weite Welt tragen, wie GIANT es verspricht, können wir euch nach einigen intensiven Test-Sessions verraten.

Für mehr Informationen, besucht giant-bicycles.com.

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Words: Gabriel Knapp Photos: Hersteller