5. Tag

Durchs Vinschgau nach Meran

Strecke: 79 km, 300 hm
Reschen – Reschensee – Graun – Haidersee – Burgeis – Laatsch – Glurns – Laas – Goldrain – Latsch – Staben – Naturns – Töll – Algund – Meran
Hochalpine Variante: 81 km, 300 hm
Tschierv – Santa Maria – Müstair – Laatsch, ab hier weiter wie Hauptroute

Ein toller Abschluss: Die Fahrt mit Ortlerblick startet entlang des Reschensees und führt weiter durch die weiten Apfelplantagen des Vinschgaus bis ins mediterrane Meran. In fünf Tagen hat man das Tor zum Süden erreicht, zwischen Palmen, Zypressen, Weinreben und Olivenbäumen.

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Der versunkene Glockenturm im Reschensee, das Wahrzeichen im Vinschgau

Bald ist man in Graun. Wie ein kleines, romantisches Dorf im Vinschgau zu seiner Berühmtheit kommt, ist weniger romantisch. Die Region war im Jahre 1939 nicht vom Faschismus verschont, ein daraus avancierter Großkonzern reichte ein Projekt zur Stauung des Reschen- und Graunersees ein – ohne Rücksicht auf die Einwohner. Auch wenn der Zweite Weltkrieg das Vorhaben verzögerte, versanken 10 Jahre später bei der Seestauung das ehemalige Dorf Graun und ein Großteil von Reschen in den Fluten und machten 163 Häuser den Garaus. Nur noch der Kirchturm ragt aus dem Reschensee und zeugt vom versunkenen Alt-Graun. Am Morgen hat man noch die größten Chancen, ein wenig Ruhe an diesem Ort zu finden, der natürlich eine Touristenattraktion ist.

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Die Sonne scheint von hinten auf das Ortlermassiv, das sich am Horizont mit seiner charakteristischen Schneehaube abzeichnet

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Es ist wirklich eine gute Wahl, in Reschen zu übernachten und dann dort am Morgen den stimmungsvollen Auftakt entlang des Stausees zu genießen, mit der gigantischen Aussicht auf das Ortlermassiv. Auch bei der Weiterfahrt entlang des Haidersees wird man mit einem wunderschönen Panorama für den fünften Tag im Sattel belohnt.

Nun geht es an die Abfahrt ins Vinschgau. Der Radweg ist schmal und in beiden Richtungen gut frequentiert. Da heißt es Obacht und Augen auf. Dennoch ist ein ein Hochgenuss, sich entlang der Etsch nach Burgeis und Laatsch bei Mals zu schlängeln und wir können es verstehen, dass der Vinschgauer Radweg als einer der schönsten und abwechslungsreichsten Radwege Südtirols gilt. In Laatsch mündet nun die alternative hochalpine Variante aus dem Münstertal kommend ein (Beschreibung siehe unten).

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Rasant geht es entlang der Etsch hinunter nach Glurns, einem idyllischen Städtchen mit mittelalterlichem Flair. Highlight ist die vollständig erhaltene Stadtmauer mit ihren drei Wehrtürmen und Toren. Seit dem 16. Jahrhundert kaum verändert, spürt man fast die Angreifer, Waffenschmiede und Gaukler an jeder Ecke. Die historischen Laubengänge, charmanten Gassen und Marktplätze sind ein kultureller Schatz. Der Glurnser Stadtplatz ist teilweise verkehrsberuhigt. Unter Kastanienbäumen am Trinkwasserbrunnen oder von den Sitzplätzen der umliegenden Cafés lässt sich das bunte Treiben entspannt beobachten.

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Marktplatz von Glurns, absolut sehenswertes Städtchen!

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Unsere Route führt weiter nach Schlanders. Die Selfservice-Station eines Bio-Bauernhofes liegt direkt an der Strecke und lädt gegen einen kleinen Obolus zum Kosten der Säfte und des Obstes ein. Eine tolle Idee.

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Bergab rollt es sich leicht – vor allem in einer traumhaften Kulisse wie bei Kastelbell
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Unser „Triumphbogen” kurz vor dem Ziel, am Radweg von Algund nach Meran

In Algund ist Meran nun in Sicht. Über viele Serpentinen geht es nun abwärts in die Kurstadt Meran, die neben ihren kulturellen Schauplätzen und historischen Gärten mit dem mediterranen Flair inmitten von Palmen, Zypressen und Zitrusfrüchten lockt.

FAZIT:
Geschafft, wir sind am Ziel! Überglücklich, aber auch ein bisschen wehmütig. In fünf wunderschönen, eindrucksvollen Tagen sind wir von München nach Meran geradelt. Ohne Stress, ohne Hektik, einfach nur auf einer schönen Route. Unser innerer Motor? Vollgeladen mit Energie aus abwechslungsreichen Erlebnissen.

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Am Ziel angekommen, an der Passerpromenade in Meran
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Übersichtskarte
Untergrund: Farben analog Höhenprofil

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Zusammenfassung der Strecke in Relive: relive.cc

Hochalpine Variante: im Münstertal von Tschierv ins Vinschgau bis Laatsch

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Schöne Bergabstrecke im Münstertal, die die grüne Grenze zwischen der Schweiz und Italien passiert. Sie trifft in Laatsch auf die Hauptroute, die vom Reschensee kommt.

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Einkehrtipps

Glurns
diverse Restaurants und Eisdielen auf dem zentralen Platz
Fischteich Brugg
direkt an der Strecke zwischen Laas und Göflan
radtreff-brugg.com

Radbar bei Staben
radbar.it

Algund
mit Abstecher über die Holzbrücke am Freibad zur Forstbier-Brauerei (s. a. unsere Route der Tandem-Transalp)

Übernachtungstipps

Gästehaus Rieder
Verdistraße 54
39012 Meran (BZ)
Italien
Tel. +39-0473-446107
haus-rieder.com

Liegt sehr ruhig in einem wunderschönen parkähnlichem Grundstück unterhalb der Tappeiner Promenade. Das Zentrum von Meran ist auf ebenem Weg fußläufig zu erreichen.

Hotel FLORA MERAN
30-Aprilstr. 2
39012 Meran (BZ)
Tel. +39-0473-448335
merano-flora.it

Landkarten
KOMPASS digital: Über die Alpen
KOMPASS Wanderkarten (1:50.000) in der Reihenfolge der Nutzung: WK 184, WK 182, WK 5, WK 35, WK 42, WK 52, WK 53
Übersichtskarten:
KOMPASS- Straßenkarte (1:250.000): 358: Tirol – Trentino, 259: Südtirol – Dolomiten – Gardasee – Venedig
KOMPASS- Straßenkarte (1:500.000): 350: Alpen
Karte bestellen durch Klicken auf die jeweilige Nummer
GPS-Tracks im Shop von Transalp.biz

Touridee: Simone Philippeit
Tourenplanung: Andreas Albrecht
gefahren von: Andreas Albrecht (MERIDA eONE-SIXTY 800)
und Simone Philippeit (CENTURION No Pogo E R3500)
Fotos: Andreas Albrecht

Weitere Varianten: www.transalp.info


Inhaltsübersicht
  1. Intro
  2. Tag 1
  3. Tag 2
  4. Tag 3
  5. Tag 4
  6. Tag 5