4. Tag

Durchs Gaistal an der Zugspitze vorbei und über den Fernpass ins Inntal

Strecke: 59 km, 1220 hm
Landeck – Urgen – Neuen Zoll – Pontlatz – Prutz – Tösens – Schönegg – Pfunds – Kajetansbrücke – Altfinstermünz – Martina – Norbertshöhe – Nauders – Reschenpass – Reschen
Hochalpine Variante: 92 km, 2120 hm
Landeck bis Martina wie Hauptroute, weiter via Sclamischot – Sur En – Scuol – S-charl – Pass da Costainas – Lü Tschierv

Schöner Weg am Inn entlang von Landeck bis zur Kajetansbrücke und einem reizvollen Abschnitt nach Altfinstermünz. Die kurze und leicht abschüssige Straßenpassage nach Martina geht schnell in eine schöne Wegstrecke durch die Schweiz zur Norbertshöhe über. In Zukunft wird ein neu ausgebautes Radnetz eine direkte Verbindung von Altfinstermünz nach Nauders ermöglichen. Doch auch die abfallende Passage durch die Schweiz zur Norbertshöhe abseits der Straße wird ihren Reiz behalten. Es folgt eine traumhafte Fahrt auf dem Radweg über den Reschenpass nach Südtirol. Auf dieser Etappe ist unser Sprachtalent gefragt, wir werden drei Länder befahren. Das Ende der Etappe findet sich am Reschensee.

Aus Landeck heraus ist man schnell am Innradweg, der moderat ansteigend zunächst bis nach Pfunds verläuft. Meine Strecke folgt dabei nicht immer dem Radweg, so fahren wir zum Beispiel von Prutz nach Tösens auf dem Weg direkt am Inn entlang.

Pfunds passiert man am Rande und erreicht schließlich die Kajetansbrücke. Am dortigen Campingplatz kann man gut rasten und auch den Akku nachladen (siehe Infos unten). Die anschließende schöne Strecke von der Kajetansbrücke nach Altfinstermünz geht in einen Straßenabschnitt nach Martina über. Da es aber bergab geht, ist dieser schnell absolviert.

Wer die bedrohlich aus dem Fels hervorragende Burg von Altfinstermünz aus der Nähe erblickt, erkennt sofort den Grund für die Namensgebung der Bastion

Sehr schön ist die folgende Strecke auf der Römerroute direkt am Inn nach Altfinstermünz. Die Felswände am Fluss rücken hier eng zusammen. Auf den alten Handelswegen als ehemals wichtige und strategische Punkte wird man förmlich ins Mittelalter katapultiert.

Nahezu unbemerkt überqueren wir die grüne Grenze zur Schweiz

Nach einem kurzen steilen Stück sind wir in Vinadi und rollen auf der Straße hinab nach Martina. „Grüezi!“ Wir schulen schnell um. Auch auf Schweizer Seite ist man bemüht, den Innradweg nach und nach von der Straße wegzuführen. Kurz vor dem Ort beginnt ein neuer Radweg. An der Grenzstation bleiben wir als Radfahrer unbehelligt, ebenso auf der gleich folgenden, die uns wieder nach Österreich bringt. Bei so schnellen Grenzen-Turns kann einen höchstens schwindlig werden.

Es beginnt die von Radlern stark frequentierte Auffahrt zur Norbertshöhe auf 1461 Meter ü.M., die das Unterengadin mit Nauders verbindet. In der Regel ist mit wenig Autoverkehr zu rechnen (es sei denn, die Bundesstraße zwischen Pfunds und Nauders ist gesperrt). Auf österreichischer Seite wird ein Radweg ausgebaut: Von der Festung Nauders bis zum Ort Nauders ist er schon fertig trassiert. Es fehlt aber noch ein ganzes Stück entlang der vielen Tunnel, was sicher noch einige Zeit in Anspruch nehmen wird.

Wir verweilen deshalb nicht lange an der Norbertshöhe und nehmen den schönen Wiesenweg nach Nauders, der kurz nach der Passhöhe zum Sportplatz abzweigt. Nauders liegt im Dreiländereck auf einem Hochplateau auf 1340 Metern und wir können – von der Via Claudia Augusta kommend – den Zauber der Zeit und der Natur spüren. Und die südtiroler Luft riechen.

Wir genießen die aufgrund der Höhenlage angenehmen Temperaturen und radeln auf dem schönen Radweg nach Südtirol. Die dritte Grenze am heutigen Tag. „Buon giorno!“

Am Reschensee, im gleichnamigen Ort, endet unsere heutige Etappe. Das Hotel liegt nur einen Steinwurf vom See entfernt, sodass wir noch eine kleine Extrarunde am Ufer drehen, ehe wir einchecken.

Zusammenfassung der Strecke in Relive: relive.cc

Variante: Postbus zwischen Landeck und Nauders

Zu bestimmten Zeiten fährt zwischen Landeck, Pfunds und Nauders der Postbus mit Anhänger, der auch – im Gegensatz zu den Standard-Postbussen – Bikes mitnimmt. Interessant ist dieser Shuttle auch für die hochalpine Variante (siehe weiter unten), zum Beispiel, indem man bis Pfunds fährt. Nähere Infos zum Radtransport auf: rad.tirolwest.at
Durchgeführt wird dieser Radtransport von Bikeshuttle.at. Mario Schmid und sein Team führen auch individuelle Bikeshuttles durch, zum Rückholservice vom Gardasee.

Telefon Mario Schmid: +43 664 121 70 50

Variante: von Norbertshöhe auf der Straße nach Nauders

Dazu braucht es keinen GPS-Track, das rollt von ganz alleine.

Einkehrtipps

Pfunds: Campingplatz Via Claudiasee (Kajetansbrücke)
direkt an der Strecke, Lademöglichkeiten
Achtung: Rezeption ist nur in der Saison durchgängig besetzt. Zugang zur Steckdose sollte laut Auskunft der Betreiber immer gegeben sein.
Info: camping-pfunds.at, Tel.: +43 664 40 127 40 oder +43 5474 43098

Nauders
M-Preis: direkt an der Strecke
Nr 257
6543 Nauders
Österreich
Öffnungszeiten:
Montag – Freitag 08:00 – 19:00
Samstag 08:00 – 18:00
Sonntag geschlossen
17.06.2018 bis 02.09.2018
Montag – Freitag 08:00 – 19:00
Samstag 08:00 – 18:00
Sonntag 08:00 – 12:00

Übernachtungstipps

Nauders (Österreich)
Amontanara
Spitzwiesenweg 243
6543 Nauders
Telefon: +43 5473 87323
amontanara.at

Appartements Belvedere
6543 Nauders Nr. 485
Telefon: +43 664 5107 443
apart-belvedere.at

Gästehaus Alpenruh
6543 Nauders
Telefon.: +43 (5473 87281
Mobil: +43 664 3374840
alpenruh.com

Haus Dorfblick
Vogelhütte 471
6543 Nauders
Telefon: +43 5473 89064
dorfblick.com

Hotel Schwarzer Adler
Altdorfstr. 1
39027 Reschen
Italien
Tel: +39 0473 633110
adler-reschen.it

ÜbersichtskarteUntergrund: Farben analog Höhenprofil

Hochalpine Variante:

über den Pass da Costainas ins Münstertal nach Tschierv

Diese Variante geht über den Pass da Costainas, der auf einer Höhe von 2251 Metern ü. M liegt und somit nur in den Sommermonaten Juni bis September weitgehendst sicher fahrbar ist. Der Pass ist ein Highlight auf meiner Albrecht-Route (s. u.), weil er als einer der wenigen Pässe über den Alpenhauptkamm komplett fahrbar ist. Nur, wenn es viel geregnet hat, müssen – selbst auch mit einem E-MTB – etwa 20 bis 30 Höhenmeter von der Alp Astras über eine dann sumpfige Wiese geschoben werden. Es folgt ein toller, schmaler Höhentrail durch Krüppelkiefern. Ein weiteres Highlight ist der Blick auf den Ortler, wenn man kurz vor Lü aus dem Arvenwald heraus kommt.

Pass da Costainas auf einer Höhe von 2251 Metern ü. M.

Weitere Infos zu dieser Variante: siehe auch Transalp mit dem E-MTB – 2. Tag: Königsetappe über den Alpenhauptkamm

Einkehrtipps mit Akku-Nachlademöglichkeit

Sur En
Campingplatz (ganzjährig geöffnet), direkt an der Strecke
Telefon: +41 81 866 35 44
suren.ch

S-charl
Alpengasthof Crusch Alba (direkt an der Strecke)
Telefon: +41 81 8641405
cruschalba.ch

Übernachtungstipps

HOTEL AL ROM
Plaun Grond 27
7532 Tschierv
Schweiz
Telefon: +41 81 858 55 51

Das Hotel Al Rom liegt zentral gelegen in Tschierv am Fuß des Ofenpasses und ist ein bekannter und beliebter Etappenort auf der Albrecht-Route (Transalp mit MTB und eMTB). Biker sind dort herzlich willkommen. Bei Ankunft wird das Fahrrad gereinigt und dann in die abschließbare Bikegarage gestellt. Bei direkter Buchung unter info@hotel-al-rom.ch wird sogar die Wäsche gratis gereinigt (gilt nicht bei Buchung über Online-Portale). Direkt an der Ofenpass-Straße gelegen.

Inhaltsübersicht
  1. Intro
  2. Tag 1
  3. Tag 2
  4. Tag 3
  5. Tag 4
  6. Tag 5