Moustache stellt das neue Clutch vor – ein Alu-E-Mountainbike mit 170/160 mm Federweg, Mullet-Laufrädern und entnehmbarem 780-Wh-Akku. Echter Hingucker: Die Pinion MGU, die Motor und Schaltung in einer Einheit integriert – eine klassische Kettenschaltung entfällt. Was bringt diese Lösung auf dem Trail? Und wie schlägt sich das neue Clutch im harten Einsatz? Wir haben es für euch getestet!

Moustache Clutch 160
Moustache Clutch 160.9 | Pinion MGU E1.12/780 Wh | 170/160 mm (v/h)
27,4 kg in Größe M | 9.999,00 € | Hersteller-Website

Moustache aus Frankreich ist längst keine Unbekannte in der E-Bike-Welt – vom Laufrad über E-SUVs bis hin zu sportlichen E-Mountainbikes haben die Franzosen alles im Portfolio. Nach der Neuauflage des Moustache Game im Frühjahr folgt nun das nächste große Projekt: das neue Clutch.

Schon im letzten Jahr wurde das Bike auf der EUROBIKE gezeigt – damals noch getarnt als Prototyp, unter dem Titel „Project Box 46“. Jetzt geht das 27,4 kg schwere Pinion-Bike mit dem Modellnamen Clutch offiziell in Serie. Wir hatten bereits die Gelegenheit, das neue Getriebe E-Bike für 9.999 € in Freiburg auf Herz und Nieren zu testen.

Moustache Clutch 160

Das neue Moustache Clutch 2025 im Detail

Das Moustache Clutch ist eine völlige Neuentwicklung und hebt sich schon auf den ersten Blick deutlich von den altbekannten Moustache-E-Mountainbikes ab. Der Dämpfer, der parallel zum Oberrohr liegt, wird von einer Viergelenker-Hinterbaukonstruktion angesteuert. Der Hinterbau ist ein optischer Blickfang, denn Schaltwerk und Kassette fehlen komplett, was für ein schlankes und aufgeräumtes Bild sorgt.

Anders dann der Motorbereich, denn hier sitzt die eigentliche Besonderheit des Bikes: Die Pinion MGU (Motor Gearbox Unit) vereint Antrieb und Schaltung in einem einzigen Gehäuse – geschützt vor Umwelteinflüssen. Der Motor selbst liefert 85 Nm Drehmoment und bis zu 600 Watt Leistung, ist leicht nach oben gedreht im Rahmen integriert und sorgt damit für einen wuchtigen Tretlagerbereich. Der 780-Wh-Akku stammt von FIT. Er ist fest im Unterrohr integriert, kann aber nach unten entnommen werden. Dafür muss lediglich das Motorcover geöffnet werden – was werkzeuglos per Bajonettverschluss gelingt – und ein Bolzen herausgeschraubt werden. Danach lässt sich der Akku entweder nach unten herausziehen oder, falls das Bike auf dem Kopf steht, nach oben entnehmen. Top: Oberhalb des Akkus gibt es eine kleine Tasche für Ersatzschlauch und Reifenheber. Wer den Akku im Bike laden will, findet den Ladeport auf der rechten Seite oberhalb des Motors.

Praktisch: Das benötigte Werkzeug zur Akkuentnahme ist direkt im Steuerrohr integriert. Das Granite Stash Tool lässt sich schnell entnehmen und hält klapperfrei. Allerdings besteht es aus mehreren Teilen – hier muss man aufpassen, dass auf dem Trail nichts verloren geht.

Moustache Clutch 160
Das Tool im Steuerrohr fährt immer mit und hält klapperfrei. Bei der Entnahme muss man etwas aufpassen, dass man keine Einzelteile verliert.
Moustache Clutch 160
Der Ladeport sitzt seitlich über dem Motor und ist gut zu erreichen.
Moustache Clutch 160
Der Riementrieb ist quasi wartungsfrei. Eine regelmäßige Wäsche, wie man sie fürs ganze Bike praktiziert, reicht aus. Nur die MGU selbst braucht alle 10.000 km einen Ölwechsel.
Moustache Clutch 160
Der Motorbereich ist relativ groß, da die Pinion MGU nach oben rotiert eingebaut ist. Das ist nötig, damit der Akku noch entnommen werden kann.

Im Oberrohr des Moustache Clutch sitzt nahtlos integriert das farbige Master Node Display. Drei Tasten steuern das System: oben der On/Off-Button, unten zwei Knöpfe, mit denen sich Fahrmodi wechseln oder durch langen Tastendruck verschiedene Ansichten durchblättern lassen.

Am Lenker befindet sich die FIT Remote Pure, die durch ihren Drehschalter an die bekannte Ring Remote von FAZUA erinnert, sich aber spürbar hochwertiger anfühlt. Clean: Das Stromkabel der Remote läuft durch den Steuersatz, während alle weiteren Leitungen durch geschraubte Cable Ports seitlich in den Rahmen geführt werden – durch die leichte Zugänglichkeit ein Pluspunkt für Wartung.

Moustache Clutch 160
Der Akku lässt sich simpel nach unten aus dem Rahmen entnehmen, indem man das Plastikcover werkzeuglos entfernt …
Moustache Clutch 160
… und danach den Bolzen seitlich herausschraubt.

Ein praktisches Detail ist die Sattelklemme, die gleichzeitig ein Rücklicht beherbergt, das direkt mit dem Hauptakku verbunden ist. Das dazugehörige Kabel ist unsichtbar und elegant in einer Nut am Alu-Rahmen verlegt.

Am Hinterrad schützt ein kleiner Fender den Rahmen vor Dreckbeschuss, während ein schmaler Kettenstrebenschutz für Ruhe sorgt – wobei hier aufgrund des fehlenden Schaltwerks und der Nutzung eines Riemenantriebs ohnehin deutlich weniger Belastung herrscht. Der GATES-Riemen wird über eine vorgespannte Rolle direkt hinter dem Motor auf Spannung gehalten und passt sich damit dynamisch an die Bewegung des Hinterbaus an. Und wer lieber auf eine klassische Lösung setzt: Moustache bietet ein optionales Umbau-Kit für den Betrieb mit Kette an. Die Kette braucht etwas mehr Pflege und ab und zu einen Tropfen Öl, dafür kann sie mit einem normalen Kettennieter und -schloss repariert werden. Sollte hingegen der Riemen unterwegs reißen, besteht keine Chance, weiterzufahren.

Die Ausstattung des Moustache Clutch 160.9 2025

Unser Testbike Moustache Clutch 160.9 ist die Top-Spec-Ausstattung und kostet 9.999 €. Die Ausstattung zeigt sich insgesamt solide, auch wenn es kleine Schwächen gibt – besonders bei der Dropper Post.

Beim Fahrwerk setzt Moustache auf ein komplettes RockShox-Setup: Vorne arbeitet eine ZEB Ultimate Federgabel mit 170 mm Federweg und breiter Einstellbarkeit, hinten sorgt der VIVID Ultimate Air-Dämpfer für 160 mm Federweg am Heck – ebenfalls fein abstimmbar und auf sportliche Fahrer ausgelegt. Die verbaute Dropper Post, eine Kind Shock LEV INTEGRA, funktioniert zwar zuverlässig, bietet mit nur 150 mm Hub aber spürbar zu wenig Hub. Damit schränkt sie die Bewegungsfreiheit gerade in einem modernen E-Mountainbike mit diesem Federweg ein.

Moustache Clutch 160
Das farbige Master Node Display im Oberrohr liefert einen guten Kontrast und verfügt über drei Tasten.
Moustache Clutch 160
Der Schalthebel von Pinion hat eine gute Haptik und ist kabelgebunden. Die Tastenbelegung lässt sich per App umkehren.

Bei den Bremsen setzt Moustache auf die MAGURA Gustav Pro, die neben einer guten Haptik eine werkzeuglose Hebelweitenverstellung bietet. Kombiniert mit 200-mm-Bremsscheiben vorne und hinten sorgt sie für eine solide Brems-Performance. Auf langen Abfahrten braucht es allerdings ordentlich Fingerkraft, um konstant kräftig zu bremsen.

Eine klassische Schaltgruppe sucht man vergebens – stattdessen übernimmt die Pinion MGU die Arbeit: Sie bietet 12 elektrisch geschaltete Gänge, die sich im Stand und unter Last wechseln lassen. Dazu gibt es den halbautomatischen Pre.Select-Modus, der beim Rollen automatisch den passenden Gang vorschlägt, sowie den neuen Auto.Shift Pro-Modus, der die Gänge vollautomatisch an die per App gewählte Wunschkadenz anpasst. Gerade im steilen Uphill ist das System allerdings noch nicht perfekt ausgereift – dazu aber später mehr.

Für den nötigen Grip sorgen MAXXIS ASSEGAI-Reifen vorne und hinten, die auf den Alu Mullet-Laufradsatz von Mavic aufgezogen sind. Sie kommen jeweils in der weichen MaxxGrip-Gummimischung und der robusten Doubledown-Karkasse.. Für schwere, aggressive Fahrer, auch bei nassen Bedingungen, ist die Reifenwahl ideal. Bei moderatem Fahrstil und für mehr Haltbarkeit könnte man hinten auf die etwas härtere MaxxTerra-Gummimischung wechseln. Das Gesamtgewicht des Bikes liegt bei 27,4 kg – damit bringt das Clutch ordentlich Masse auf die Waage.

Tuning-Tipp: Längere Dropper Post nachrüsten

Moustache Clutch 160

Moustache Clutch 160.9

9.999 €

Ausstattung

Motor Pinion MGU E1.12 85 Nm
Akku Moustache 780 Wh
Display FIT Master Node
Federgabel RockShox ZEB Ultimate 170 mm
Dämpfer RockShox VIVID Ultimate 160 mm
Sattelstütze KS LEV INTEGRA 150 mm
Bremsen MAGURA Gustav Pro 203/203 mm
Schaltung Pinion MGU 1x12
Vorbau Moustache 40 mm
Lenker Moustache 780 mm
Laufradsatz Mavic XM 1030 29"/27,5"
Reifen MAXXIS ASSEGAI, MaxxGrip, Doubledown/ ASSEGAI, MaxxGrip, Doubledown 2,5"

Technische Daten

Größe S M L XL
Gewicht 27,4 kg
Zul. Gesamtgewicht 150 kg

Die verschiedenen Ausstattungsvarianten des Moustache Clutch und das Clutch SUV 2025

Neben unserem Testbike bietet Moustache das neue Clutch in zwei weiteren Ausstattungsvarianten an: dem Clutch 160.7 und dem 160.8. Allen gemeinsam ist die Pinion MGU Motorgetriebe-Einheit mit 12 Gängen und der 780-Wh-Akku. Die Preissprünge sind jeweils 1.000 € Unterschied zwischen den Modellen.

Das Clutch 160.7 eröffnet das Angebot bei 7.999 € und bringt ein einfaches RockShox-Fahrwerk mit: An der Front arbeitet eine Domain R-Gabel und am Heck ein Super Deluxe Select-Dämpfer. Beide Komponenten bieten eingeschränkte Einstellmöglichkeiten und limitieren in der Regel die Trail-Performance. Die Laufräder stammen aus der Moustache-Produktion, und statt Riemenantrieb wird hier aus Kostengründen eine klassische Kette verwendet – anders als bei den anderen beiden Varianten. Für die Verzögerung sorgt eine MAGURA MT5-Bremse. Bei den Reifen kommt vorne ein MAXXIS ASSEGAI mit EXO+ Karkasse zum Einsatz – entgegen den sehr robusten mit Doubledown-Karkasse bestückten beiden anderen Modellen. Dafür wiegt das günstige Modell mit 26,9 kg auch 500 g weniger als das Top-Modell.

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Moustache Clutch 160.7 | Pinion MGU E1.12/780 Wh | 170/160 mm (v/h)
26,9 kg | 7.999,00 € | Hersteller-Website

Das Clutch 160.8 liegt bei 8.999 € und rückt in der Ausstattung deutlich näher an das Top-Modell heran. Hier wird ein Riemenantrieb verbaut und das Fahrwerk setzt sich aus einer RockShox ZEB Select-Federgabel sowie einem Vivid Select-Dämpfer zusammen, der durch die große Luftkammer für gleichbleibende Performance auf langen Abfahrten sorgen soll. Auch die Reifen erfahren beim 160.8 ein Upgrade: Beide Räder sind – wie beim Top-Modell – mit MAXXIS ASSEGAI in Doubledown-Karkasse und der griffigen MaxxGrip-Gummimischung ausgestattet. Bei den Bremsen bleibt es beim Modell MAGURA MT5, was für solide Bremskraft sorgt.

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Moustache Clutch 160.8 | Pinion MGU E1.12/780 Wh | 170/160 mm (v/h)
26,9 kg | 8.999,00 € | Hersteller-Website

Zusätzlich zu den Trail-Modellen bietet Moustache mit dem Clutch SUV 150.7 eine voll ausgestattete E-SUV-Variante an. Hier wurde der Federweg auf 150 mm vorne und hinten reduziert. Serienmäßig gibt es Schutzbleche, Lichtanlage vorne und hinten sowie die Option, Satteltaschen am Heck zu montieren. Das SUV-Modell richtet sich klar an komfortorientierte Alltagspendler und Tourenfahrer und kostet 8.299 €.

C57FGL7E0250 Clutch 150 SUV side drivetrain view studio scaled
Moustache Clutch SUV 150.7 | Pinion MGU E1.12/780 Wh | 150/560 mm (v/h)
26,9 kg | 8.299,00 € | Hersteller-Website

Die Geometrie des neuen Moustache Clutch 160.9 2025

Das Moustache Clutch ist in vier Rahmengrößen von S bis XL erhältlich und deckt damit ein breites Spektrum an Fahrergrößen ab. Der Reach wächst dabei von 435 mm in Größe S bis auf 504 mm in XL. Unser Testbike in Größe M kommt mit einem Reach von 460 mm. Einen Flip-Chip oder andere Geometrieanpassungen sucht man am Clutch vergebens. Der Lenkwinkel liegt bei flachen 64,2°, der Sitzwinkel bei steilen 77°. Typisch für Moustache: Die Kettenstreben sind mit 450 mm eher lang, trotz Mullet-Setup mit kleinem Hinterrad, und verändern sich nicht über die verschiedenen Rahmengrößen hinweg.

Moustache Clutch 160
Grüße S M L XL
Sattelrohr 370 mm 400 mm 430 mm 460 mm
Oberrohr 580 mm 607 mm 631 mm 657 mm
Steuerrohr 100 mm 110 mm 130 mm 140 mm
Lenkwinkel 64,2° 64,2° 64,2° 64,2°
Sitzwinkel 77,0° 77,0° 77,0° 77,0°
Kettenstrebe 450 mm 450 mm 450 mm 450 mm
BB Drop 349 mm 346 mm 349 mm 349 mm
Radstand 1224 mm 1253 mm 1282 mm 1310 mm
Reach 435 mm 460 mm 480 mm 504 mm
Stack 625 mm 637 mm 652 mm 660 mm

Das neue Moustache Clutch 160.9 im Test

Startet man im Uphill, zeigt sich das Moustache Clutch von seiner komfortablen Seite: Man sitzt aufrecht und angenehm, die Sitzposition ist klar auf Tourentauglichkeit ausgelegt. Der Pinion MGU-Motor liefert eine kraftvolle Unterstützung, die hinsichtlich Leistungsentfaltung mit einem Bosch Performance Line CX-Motor oder „regulären“ Full-Power-Antrieben in etwa vergleichbar ist. Ganz so mühelos wie beispielsweise mit dem DJI Avinox-System geht es den Berg allerdings nicht hinauf. Wichtig zu wissen: Die angegebenen 85 Nm Drehmoment sind ein theoretischer Wert, da die MGU keinen 1:1 übersetzten Gang hat, in dem das Drehmoment normalerweise gemessen wird.

Moustache Clutch 160

Fährt man entspannt vom flachen Terrain zum Trail-Einstieg, eignet sich der oben angesprochene Auto.Shift-Modus ideal. Entspannt cruisen und dabei noch einhändig ein Eis essen? Kein Problem. Das Bike schaltet zuverlässig, kann aber keine Anstiege voraussehen. Daher kommt der Modus in plötzlich steilen oder technischen Anstiegen schnell an seine Grenzen und schaltet nicht schnell genug in einen leichteren Gang. Es empfiehlt sich daher, im technischen Gelände manuell zu schalten.

So zeigt dann das Clutch auf technischen Uphill Trails seine Stärke: Die Front bleibt zuverlässig am Boden und die MGU liefert nach einem Software-Update auch einen ordentlichen Motor-Nachlauf. Das hilft beim Überwinden von Stufen, wenn man nicht dauerhaft Druck aufs Pedal geben kann. Nervig im Uphill ist jedoch die Geräuschkulisse: In den leichtesten vier Gängen ist der Motor am lautesten, zwischen den Gängen 5–8 mittellaut und in den schwersten Gängen am leisesten. Das hängt mit der Aufteilung der Schaltstufen und der dazugehörigen Motor-Drehzahl zusammen. Zwischen den Gängen 4 und 5 bzw. 8 und 9 findet immer ein Doppelschaltvorgang im Motor statt. Der Doppelschaltvorgang ist hörbar, aber auch spürbar, da hier die Kurbel etwas Leerweg hat. Tritt man gerade sehr kraftvoll in die Pedale und schaltet dann zwischen besagten Gängen durch, geht ein kurzer Ruck durch die Beine. Cool: Der Riemenantrieb ist pflegeleicht, braucht keine Ölung und macht keine schmutzigen Finger. Der Getriebemotor selbst verlangt nur alle 10.000 km einen Ölwechsel – ideal für Vielfahrer und Ganzjahres-Biker, die viel im Regen und Matsch unterwegs sind.

Moustache Clutch 160 Moustache Clutch 160

Wechselt man in die Abfahrt, steht man gut integriert im Bike und fühlt sich hinter dem hohen Cockpit sicher aufgehoben. Das Clutch sorgt auf unwegsamen Trails für eine hohe Laufruhe und bietet massig Traktion. Begünstigt wird das einerseits durch das hohe Eigengewicht und andererseits durch die geringe ungefederte Masse am Hinterbau ohne Schaltwerk und Kassette. Besonders auf schnellen und ruppigen Trails liegt das Bike satt und laufruhig wie festgeklebt auf dem Untergrund.

Moustache Clutch 160

Je schneller es wird, desto eher spielt das Clutch seine Stärken aus. In engen, verblockten Passagen erfordert es allerdings mehr Kraftaufwand, um Hindernisse zu umzirkeln und schnelle Ausweichmanöver zu fahren. Klar ist auch: Das Moustache Clutch ist kein Flowtrail-Wunder und auch kein verspieltes Jibber-Bike. Dem Fahrwerk fehlt es hierfür etwas an Gegenhalt, was es schwer macht, das Bike aktiv in die Luft zu bringen oder spielerisch über den Trail zu jagen. Auch die 27,4 kg Eigengewicht spielen hier eine große Rolle und brauchen ordentlich Kraftaufwand bei gleichzeitig aktivem Fahrstil – obwohl einem bei allem, was auf dem Boden stattfindet, der tiefe Schwerpunkt in die Karten spielt. Dennoch geht einem auf flachen und anspruchslosen Trails schnell die Puste aus und das Bike ist etwas gelangweilt, wenn es nicht knallt.

Für wen ist das neue Moustache Clutch 160.9 2025 das richtige Bike?

Das Moustache Clutch richtet sich an schnelle Vielfahrer, die ein sorgloses Gesamtpaket suchen. Wem wenig Verschleiß, minimaler Wartungsaufwand und maximale Zuverlässigkeit die wichtigsten Punkte für ein Bike sind, der ist hier genau richtig. Durch die Pinion MGU und den Riemenantrieb entfällt viel üblicher Pflegeaufwand. Für Pendler und Abenteurer besonders sinnvoll ist das Konzept bei der SUV-Variante mit Schutzblechen, vollständiger Lichtanlage und der Gepäckoption am Heck – hier ergibt der wartungsarme Antrieb richtig Sinn. Trail-Akrobaten und Jibber, die verspielt die Trails runter jagen wollen, werden mit dem Clutch dagegen nicht happy. Das Bike fordert viel Fahrer-Input und auf flachen Trails fühlt es sich träge an.

Moustache Clutch 160 Moustache Clutch 160

Helm IXS Trigger | Brille Oakley Sutro | Jacke Troy Lee Designs
Shirt Troy Lee Designs Tech Longsleeve | Hose Troy Lee Designs Skyline Superlite
Schuhe Crankbrothers Mallet E Speedlace Socken STANCE

Das Fazit zum Moustache Clutch 160.9 2025

Die Franzosen bringen mit dem Moustache Clutch ein laufruhiges E-Bike mit Getriebe auf den Trail, das viel Sicherheit vermittelt. Besonders im schnellen und groben Gelände vermittelt das Clutch ordentlich Vertrauen und klebt förmlich am Boden. Durch das hohe Gewicht und das eher softe Fahrwerk braucht es auf flachen, verspielten Trails allerdings viel Fahrer-Input, um aufzublühen. Dafür sorgt die Kombination aus Pinion MGU und Riementrieb bei Vielfahrern und Wartungsmuffeln für ein dauerhaftes Lächeln im Gesicht – es ist ein Sorglos-Bike für Kilometerfresser im ruppigen Gelände.

Mehr Infos unter moustachebikes.com


Words: Julian Schwede Photos: Pia-Sophie Nowak, Valentin Laroche, Julian Schwede

Über den Autor

Julian Schwede

Juli ist es gewohnt, mit großen Kalibern umzugehen. Er schraubt nicht nur gerne an seinem Bike, sondern hat nach seiner Ausbildung zum KFZ-Mechatroniker an der Königsklasse der Kraftfahrzeuge – Omnibussen – getüftelt und gewerkelt. Als ihm die Entwicklung auf Elektroantriebe im Großformat zu langsam ging, hat er technische BWL studiert und nebenher Tische aus Carbon gebaut. Während sein Dirtbike aus dicken Alu Rohren geschweißt ist, besteht sein Fully ebenfalls aus den schwarzen Fasern und hat ihn schon auf einige Gipfel gebracht. Doch auch angeseilt erklimmt er Berge gern über Klettersteige oder senkrecht an der Wand. Mittlerweile fährt er statt seinem eigenen Bike fast nur noch Bikes aus dem Office-Keller und testet sie auf Leib und Lenker. Neben Bike Reviews kümmert Juli sich auch um das tägliche Newsgeschäft und bezeichnet sich selbst als rasenden Reporter “Carlos Columbus”.