Mit dem MET Terrae haben die Helmspezialisten vom Comer See einen neuen leichten Trail- und E-Bike-Helm an den Start gebracht. Dieser soll seinen Träger zu einem fairen Preis mit luftig leichtem Tragekomfort überzeugen, ohne Abstriche bei der Sicherheit zu machen. Ob ihm das gelingt, erfahrt ihr in unserem Test.

Seit mehr als 30 Jahren ist MET eine feste Größe in der Welt der Fahrradhelme. Wer als gravityorientierter Rider in dieser Zeit trotzdem noch nie etwas von dem italienischen Hersteller gehört hat, kann wahrscheinlich mit dem Namen Bluegrass mehr anfangen. Bluegrass ist ein Tochterunternehmen von MET und auf den MTB-Sektor spezialisiert. Diese Aufgabenverteilung hindert die Ingenieure von MET aber nicht daran, einen eigenen Helm auf den Trail zu schicken. Der Terrae soll als leichter Halbschalenhelm in erster Linie bequem und leicht auf dem Kopf sitzen und dabei dem Verwendungszweck entsprechend guten Schutz gewährleisten.
Eine Bewertung von 4 Sternen im Safety-Rating für Fahrradhelme der Virginia Tech und leichte 397 g in Größe M lassen hoffen, dass der Terrae halten kann, was MET verspricht. Die Halbschale vom Comer See geht für 150 € über die (virtuelle) Ladentheke und liegt damit preislich gleichauf mit anderen Mittelklasse-Helmen wie dem Fox Speedframe Pro oder dem Giro Source MIPS.
Lightweight und Safety zum verhältnismäßig schmalen Taler sind also angesagt. Aber kann der Terrae auch liefern?
Der neue MET Terrae-Helm im Detail
Erhältlich ist der Terrae in den Größen S, M und L, die insgesamt einen Kopfumfang von 52 bis 61 cm abdecken sollen. Auf den ersten Blick fällt das sehr kleine Visier ins Auge, das fast schon überflüssig wirkt. Dieses ist verstellbar und bietet euch die Möglichkeit, eure Brille sicher darunter zu verstauen. Um den Kopf richtig zu schützen, hat der MET Terrae das MIPS C2-System an Bord. Zwischen EPS-Liner und Polster angebracht, erlaubt das MIPS-System dem Helm, sich bei einem Sturz kontrolliert um den Kopf des Fahrers zu drehen. Auf diese Weise sollen die bei einem Sturz entstehenden Rotationskräfte reduziert werden. Um den Träger zuverlässig vor Impacts zu schützen, verfügt der Helm neben MIPS über eine Polycarbonat-Schale. In Position gehalten wird er dabei von einem Kinnriemen mit drei Verstellmöglichkeiten. Entwickelt wurde der Helm laut MET – der Norm NTA 8776 entsprechend – für leichtes Trailriding mit und ohne E-Bike.

Bei der Konstruktion haben sich die Italiener besonders auf die Belüftung konzentriert. Nach intensiven Tests im eigenen Windkanal sollen 19 Belüftungsöffnungen einen optimalen Luftstrom gewährleisten, damit der Nutzer in jeder noch so heißen Situation einen kühlen Kopf bewahren kann. Die verwendeten Polster sind per Velcro-Verschluss am Helm befestigt und lassen sich zum Waschen leicht herausnehmen und wieder einsetzen.
Verschlossen wird der Helm klassisch mit einem Clip-Verschluss am Kinnriemen, bei einem Preis von 150 € wäre ein magnetischer Verschluss eine schönere Lösung gewesen. Unsere Testhelme kamen in Weiß und einem schicken Lila, das MET Mauve nennt. Wer sich farblich anders orientieren möchte oder ein klassisches Schwarz bevorzugt, hat bei MET die Wahl aus insgesamt sechs verschiedenen Designs – nice!

MET weiß, wie es richtig geht!
Der neue MET Terrae-Helm im Test
Setzt man den Terrae zum ersten Mal auf, fällt der erste Eindruck direkt gut aus. Der Helm hat eine schöne Passform und sitzt bequem auf dem Kopf, ohne stellenweise unangenehm zu drücken. Der Einstellbereich fällt breit aus und das Einstellrädchen lässt sich leicht drehen, besitzt aber gut definierte und fein abgestufte Klicks. Der Kopf wird von der Schale gut umschlossen, einzig am Hinterkopf könnte der EPS-Liner ein wenig tiefer ziehen.
Auf dem Trail sitzt der Helm auch bei schnelleren Abfahrten ohne zu wackeln, bei Bewegungen des Kopfes macht sich der Terrae allerdings durch ein unangenehmes Knirschen vom MIPS-System auf dem EPS-Liner bemerkbar.
Besonders gestört hat uns das nicht, geräuschempfindliche Fahrer könnten sich hiervon aber irritieren lassen. Das von MET entwickelte Belüftungskonzept für den Terrae geht zusammen mit dem Gewicht voll auf. Auch an heißen Tagen gab es zu jedem Zeitpunkt immer genug Luftzufuhr, ohne eine zu große Hitzeentwicklung.


Das Brillen-Dock unter dem Visier funktioniert dagegen nicht besonders gut. Bringt man seine Brille in eine Position, in der sie sicher hält, drücken die Bügel unangenehm an der Schläfe. Wer seine Brille im Uphill sicher verstauen möchte, bekommt zum Glück eine bessere Option geboten, die von MET vermutlich nicht beabsichtigt war. Steckt ihr eure Brille nämlich umgedreht in die hinteren Belüftungsöffnungen, schieben sich die Bügel genau zwischen MIPS und EPS-Liner. Auf diese Weise hält die Brille stabil im Helm, ohne dass sie beim Tragen drückt. Und cool aussehen tut ihr damit trotzdem!
Fazit zum neuen MET Terrae-Helm
Der neue MET Terrae kann auf dem Trail vor allem mit seinem leichten und komfortablen Tragegefühl und seiner guten Belüftung überzeugen. Detaillösungen, wie der fehlende Magnetverschluss oder das verbesserungswürdige Brillen-Dock (für das es zum Glück eine passende Lösung gibt), hätten allerdings besser ausfallen können. Für den aufgerufenen Preis kann der Italiener dennoch ein stimmiges Gesamtpaket liefern, das für ein breites Feld an Fahrern eine attraktive Option darstellen dürfte.
Tops
- viele Farben
- gute Passform und hoher Tragekomfort
- geringes Gewicht
Flops
- kein magnetischer Chinstrap
- MIPS knirscht auf EPS-Liner
Alle weiteren Infos findet ihr auf der
Website von MET.
Words: Ben Arlom Photos: Benedikt Schmidt


