Mit dem Lapierre eZesty AM will der französische Hersteller eine neue E-Bike-Kategorie geschaffen haben: weniger Gewicht + weniger Leistung + weniger Akku = mehr Trail-Spaß? Ob die Rechnung mit dem kompakten FAZUA-Evation-Motor aufgeht, erfahrt ihr exklusiv hier.

Das Lapierre eZesty Am ist nicht das erste E-Mountainbike mit FAZUA-Motor, bereits vor zwei Jahren kam mit dem FOCUS Raven2-Hardtail das erste Mountainbike mit dem kompakten und leichten FAZUA-Motor auf den Markt. Allerdings hat das marathonorientierte Hardtail-Konzept seine klaren Limits und ist für den Trail-Einsatz nur bedingt geeignet. Das krasse Gegenteil stellt nun das neu vorgestellte und vollgefederte Lapierre eZesty AM dar, dessen Eckdaten mehr als vielversprechend klingen und maximalen Trail-Spaß versprechen!

Lapierre eZesty AM LTD Ultimate | 150/150 mm (v/h) | 18,4 kg | 7.599 €

FAZUA Evation 1.0: Der Motor des Lapierre eZesty AM im Detail

Herzstück des Bikes ist der im Unterrohr integrierte FAZUA Evation 1.0 Drive Pack-Mittelmotor, der über einen 250-Wh-Akku verfügt. Wie Bosch und Co. unterstützt der FAZUA Evation 1.0-Motor bis 25 km/h. Dank der ausgeklügelten Tretlager-Konstruktion entkoppelt der Motor vollständig und man spürt sowohl beim Treten oberhalb der 25-km/h-Schwelle als auch beim Fahren ohne Motorenunterstützung fast keinen Widerstand!

Der Remote-Controller lässt sich so positionieren, dass man den Hebel der versenkbaren Sattelstütze problemlos montieren kann!

Über den etwas klobigen, nicht zeitgemäß anmutenden Remote-Controller lässt sich der Motor in drei Unterstützungsstufen regulieren. Der BreezeMode unterstützt mit bis zu 125 W, der RiverMode mit bis zu 250 W und der RocketMode mit bis zu 400 W. Der Motor unterstützt ausschließlich, wenn der Fahrer in die Pedale tritt. Um die Leistung zu regulieren, erfolgt eine doppelseitige Drehmoment- und Trittfrequenz-Messung am Tretlager sowie eine Geschwindigkeitsmessung über einen Speichenmagnet am Hinterrad.

Und genau hier liegt der Clou beim Lapierre eZesty bzw. dem FAZUA-Motorenkonzept: Der Motor und der Akku bilden eine schnell und werkzeuglos herausnehmbare Einheit, sodass man das Bike auch ohne Antriebseinheit fahren kann. Das Bike wird dadurch rund 2,8 kg leichter. Statt der 18,4 kg (Rahmengröße Large) wiegt das eZesty dann nur noch 15,6 kg – in Anbetracht der robusten Ausstattung ist das vergleichbar mit einem klassischen Enduro-Bike. Statt der Antriebseinheit wird einfach eine geschlossene Abdeckung eingefügt, die knapp 500 g wiegt und in der jede Menge Stauraum verfügbar ist.

Zahlreiche Bananen, ein Baguette (für den französischen Hersteller ein Muss!) oder eine Packung Spaghetti und Mutti-Tomatensauce finden in der leeren Antriebseinheit problemlos Platz – das Moretti-Bier leider nicht, da ist der Durchmesser zu groß.

Wird das Rad nicht bewegt, geht der Motor nach rund 8 Stunden aus. Dann muss er am Akku-Pack wieder angeschaltet werden, sprich: Man muss dazu den Knopf auf der Oberseite des Unterrohrs betätigen und den Akku herausnehmen. Wer seinen Akku regelmäßig abschließt, der sollte also immer schauen, dass er den Schlüssel auch dabeihat! Das ist insbesondere deshalb wichtig, weil man den Akku zum Laden herausnehmen muss und es keine externe Ladebuchse gibt. Das Schloss verfügt über keine serienmäßige Abdeckung und ist damit in kritischer Weise Schlamm bzw. Verschmutzung ausgesetzt.

Bei circa 15–20 % Restkapazität des Akkus wird beim FAZUA-Antrieb die Unterstützungsleistung automatisch reduziert, um die Reichweite zu erhöhen und den Fahrer „sicher“ nach Hause zu bringen. Da der Akku sehr klein (72 x 70 x 285 mm) und leicht (1,35 kg) ist, kann man eine zusätzliche 250-Wh-Batterie ganz einfach im Rucksack mitnehmen!

Noch nie zuvor etwas von FAZUA gehört? Kein Problem, hier geht’s zu unserem Firmenbesuch des Münchner Herstellers, der 2018 die Newcomer-Auszeichnung des Design & Innovation Award gewonnen hat. FAZUA ist übrigens bayerisch und heißt auf Hochdeutsch: Fahr zu!

Auf den nächsten Seiten findet ihr alle Ausstattungsdetails und den exklusiven Testbericht.

Über den Autor

Robin Schmitt

Robin ist einer der zwei Verlagsgründer und Visionär mit Macher-Genen. Während er jetzt – im strammen Arbeitsalltag – jede freie Sekunde auf dem Bike genießt, war er früher bei Enduro-Rennen und ein paar Downhill-Weltcups erfolgreich auf Sekundenjagd. Nebenbei praktiziert er Kung-Fu und Zen-Meditation, spielt Cello oder mit seinem Hund (der eigentlich seiner Freundin gehört!), bereist fremde Länder und testet noch immer zahlreiche Bikes selbst. Progressive Ideen, neue Projekte und große Herausforderungen – Robin liebt es, Potenziale zu entdecken und Trends auf den Grund zu gehen.