Das GHOST HYBRIDE SL AMR X S 7.7+ LC ist eine absolut kompromisslose Fahrmaschine. Ähnlich wie ein Porsche GT3 ist es für maximale Performance konzipiert, braucht aber einen erfahrenen Fahrer um sein volles Potenzial auszureizen.

Einen Überblick über diesen Vergleichstest erhaltet ihr hier: Das beste E-Mountainbike 2019 – 14 E-MTBs im Vergleichstest

GHOST HYBRIDE SL AMR X S 7.7+ LC | 21,29 kg | 6.499 €

Das Team von GHOST hat beim HYBRIDE SL AMR X S 7.7+ LC tief in die Trickkiste gegriffen, um aus dem Rad das Maximum an Fahrperformance herauszukitzeln. So besitzt es z. B. einen Carbon-Hauptrahmen, aber keinen integrierten Akku – der externe Akku ist nämlich leichter und ermöglicht einen tieferen Schwerpunkt. Außerdem verbaut der deutsche Hersteller eine RockShox Lyrik-Federgabel mit Absenkfunktion, gemischte Laufradgrößen für viel Traktion und extra kurze 155-mm-Kurbeln für maximale Bodenfreiheit.

Push your Limit! Das GHOST erweitert den eigenen fahrerischen Horizont!

Auch die restliche Ausstattung zielt auf maximale Trail-Performance ab: eine SRAM EX1 8-fach Schaltung mit großer Übersetzungsbandbreite, kraftvolle SRAM CODE R-Bremsen und ein RockShox Super Deluxe-Stahlfederdämpfer für extra sensibles Ansprechverhalten des Hinterbaus. Das von uns getestete 6.499 € teure Topmodell besitzt 160 mm Federweg in Front und 140 mm Federweg am Hinterbau und wird von einem Shimano STEPS E8000-Motor mit 500 Wh-Akku angetrieben.

Das GHOST HYBRIDE SL AMR X im Detail

Federgabel RockShox Lyrik RCT3 Dual Position 160 mm
Dämpfer RockShox Super Deluxe Coil RCT 140 mm
Motor/Akku Shimano Steps E8000 504 Wh
Schaltung SRAM EX1 8-speed
Bremsen SRAM Code R 200/200 mm
Sattelstütze KindShock LEV Integra 170 mm
Vorbau Ground Fiftyone Team 45 mm
Lenker Ground Fiftyone Carbon 780 mm
Laufräder DT Swiss H 1700 Spline
Reifen Maxxis Shorty 29×2,5″ / Minion DHRII 27,5×2,8″

Super satt
Der Hinterbau des GHOST HYBRIDE SL AMR X klebt förmlich am Boden, ohne aber den Fahrer zu sehr vom Trail zu isolieren – top!
Große Sprünge
Die SRAM EX1-Schaltung besitzt zwar eine sehr große Übersetzungsbandbreite, aufgrund der geringen Ganganzahl (8 Gänge) aber große Gangsprünge. Speziell beim Fahren in einer Gruppe hat man oft das Gefühl, im falschen Gang zu sein.
Semi-integriert
Eigentlich ist die große Stärke von Carbon-Rahmen, den Akku komplett integrieren zu können. GHOST hat sich aufgrund des höheren Gewichts und des schlechteren Schwerpunktes von integrierten Lösungen bewusst dagegen entschieden – eine gute Entscheidung!
Markant
GHOST hat es mit seiner Designsprache geschafft, den HYBRIDE SL AMR-Modellen einen sehr futuristischen, eigenständigen Look zu verpassen.

Die Geometrie des GHOST HYBRIDE SL AMR X

Größe S K L XL
Sattelrohr 390 mm 430 mm 460 mm 500 mm
Oberrohr 574 mm 596 mm 636 mm 670 mm
Steuerrohr 90 mm 100 mm 120 mm 140 mm
Lenkwinkel 65,6° 65,6° 65,7° 65,7°
Sitzwinkel 75,2° 75,2° 75,3° 75,3°
Kettenstrebe 455 mm 455 mm 455 mm 455 mm
Tretlager Absenkung 23 mm 23 mm 23 mm 23 mm
Radstand 1.186 mm 1.209 mm 1.253 mm 1.290 mm
Reach 411 mm 430 mm 466 mm 495 mm
Stack 616 mm 625 mm 644 mm 663 mm

Das GHOST HYBRIDE SL AMR X im Test

Helm MET Roam | Brille 100% Speedcraft | Jersey Mons Royale Raglan 3/4 Tee | Shorts ION Bikeshort Scrub Amp | Schuhe ION Rascal

Schon nach wenigen Metern mit dem GHOST HYBRIDE SL AMR X S 7.7+ LC wird klar: Dieses Bike ist nicht für entspannte Forststraßen-Touren gebaut. Mit den kurzen Kurbeln erfordert das Rad eine erhöhte Trittfrequenz und durch den steilen Sitzwinkel lastet viel Gewicht auf den Händen. Das GHOST erwacht erst richtig zum Leben, wenn es anspruchsvoll bergauf geht. Hier sitzt man super entspannt und angenehm aufrecht. Wird es richtig steil, kann man die Federgabel absenken und in Kombination mit den kurzen Kurbeln klettert man dann selbst technisch anspruchsvollste Trails bergauf. Wer seine eigenen Grenzen in steilen Uphills ausloten will, findet hier das passende Arbeitsgerät.

Tuning-Tipp: ggf. stabileren Hinterreifen einsetzen und Vorderreifen für harte Untergründe gegen MAXXIS Minion DHF tauschen

Ähnlich verhält sich das HYBRIDE SL AMR X auch bergab. Erst wenn man als Fahrer beginnt aktiv zu arbeiten, kommt auch das Bike auf Betriebstemperatur. Inputs setzt es dann sehr direkt und präzise um. Im steilen Gelände vermittelt das Rad dank des tiefgezogenen Rahmens und der hohen Front viel Sicherheit. Wird es dagegen flacher bzw. fällt die Geschwindigkeit, erfordert das Rad einen aktiven Fahrstil, um ausreichend Grip auf beiden Laufrädern zu behalten. Wer hier nicht aufpasst, kommt in Kurven aus der Spur. Das Fahrwerk arbeitet feinfühlig und schluckt jede Art von Schlägen souverän. Federgabel und Dämpfer harmonieren trotz der zwei Zentimeter Differenz an Federweg sehr gut und bieten guten Gegenhalt. Dadurch ist das Rad agil und lässt sich auch in engen Sektionen willig manövrieren. Wenn man das Potenzial des Bikes bei Highspeed in hartem Terrain voll ausschöpft, kann es mit den dünnwandigen Reifen schnell zu Plattfüßen kommen.


Fahreigenschaften

4

Agilität

  1. träge
  2. verspielt

Laufruhe

  1. nervös
  2. laufruhig

Handling

  1. fordernd
  2. ausgewogen

Fahrspaß

  1. langweilig
  2. lebendig

Motor-Feeling

  1. digital
  2. natürlich

Motor-Power

  1. schwach
  2. stark

Preis-Leistung

  1. schlecht
  2. top

Technische Daten

Größe: S M L XL
Gewicht: 21,29 kg
Zul. Gesamtgewicht: 140 kg
Max. Gewicht Fahrer/Equipment: 118 kg
Motor-Drehmoment: 70 Nm
Akkukapazität: 504 Wh
Federweg (v/h): 160/140 mm
Laufradgröße: MX (29" vorne, 27.5" hinten)
Preis: 6.499 €

Fahrertyp

Genießer 1
Trail-Rider 2
Extrem-Biker 3

Fazit

Das GHOST HYBRIDE SL AMR X S 7.7+ LC ist eines der radikalsten E-Mountainbikes auf dem Markt. Es wurde von den Ingenieuren kompromisslos auf maximale Trail-Performance bergauf wie bergab konzipiert. Erfahrene Fahrer finden hier ein herausragendes E-Mountainbike für härtestes Terrain. Wer es jedoch eher gemütlich angeht, ist hier schnell überfordert.

Tops

  • verschiebt die Grenze des Fahrbaren bergauf
  • sehr gutes Fahrwerk
  • gebaut für die anspruchsvollsten Trails

Flops

  • auf einfachen Trails unterfordert
  • kurze Kurbeln nicht ideal für entspannte Touren
  • große Gangsprünge an der SRAM EX1-Schaltung

Mehr Infos unter: ghost-bikes.com

Einen Überblick über diesen Vergleichstest erhaltet ihr hier: Das beste E-Mountainbike 2019 – 14 E-MTBs im Vergleichstest

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Dieser Artikel ist aus E-MOUNTAINBIKE Ausgabe #016

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Words: Photos: Trevor Worsey