Der italienische Bike-Hersteller Fulgur Cycles hat mit dem Fulgur MULA ein E-Mountainbike Fully mit Vollcarbon-Rahmen und dem brandneuen Polini-Motor E-P3 MX mit 90 Nm auf die Räder gestellt. Wir haben uns das erste Exemplar des MULA genauer angeschaut.
Der nördlich von Mailand angesiedelte Fahrradhersteller Fulgur Cycles setzte bei seinen E-Mountainbikes bislang noch auf den Shimano STEPS E8000-Motor. Bei ihrem neuen E-Mountainbike Fully MULA verwendet Fulgur nun den im vergangenen Jahr auf der EUROBIKE vorgestellten Polini-Motor E-P3 MX mit 90 Nm. Polini ist in Bergamo ansässig und als Hersteller von Mini-Motorrädern und Motorradteilen Polini bekannt. Das MULA hat eine gemischte Laufradgröße, vorne mit 29”- und hinten mit 27,5”-Laufrädern. Die Carbon-Felgen sowie der Vollcarbon-Rahmen stammen von Fulgur und werden in der unmittelbaren Nachbarschaft ihres Werkes hergestellt. Das Bike soll in den Rahmengrößen S, M und L erhältlich sein. Laut Hersteller bringt das hier vorgestellte MULA in Größe M 20,6 kg (ohne Pedale) auf die Waage.
Die Ausstattung des Bikes sowie die Farbgebung kann der Kunde individuell zusammenstellen, dementsprechend liegt der Verkaufspreis zwischen 6.700 € und 8.900 €.
Fulgur stattet sein MULA mit einem Öhlins-Fahrwerk aus, wie wir es in der Vergangenheit auch bei verschiedenen Specialized Levo-Modellen gesehen haben. An der Front arbeitet eine Öhlins RXF36 M.2-Federgabel mit 170 mm Federweg, am Heck ist ein Öhlins TTX18-Dämpfer mit 160 mm Federweg verbaut. Das Setup des Fahrwerks lässt Fulgur vom italienischen Fahrwerksspezialisten Andreani verfeinern.
Herzstück des Fulgur MULA ist der brandneue Polini E-P3 MX-Motor
Der neue Polini-Motor basiert auf dem bisherigen Modell E-P3 und hat die gleichen Maße und Motoraufnahmepunkte für den Rahmen. Somit ist der Bike-Hersteller nicht gezwungen, einen neuen Rahmen zu konstruieren. Das Drehmoment des neuen Motors wurde von 70 Nm auf 90 Nm angehoben und die Leistung soll bereits bei niedriger Kadenz nutzbar sein. Die Display-Einheit, die gleichzeitig auch die Remote ist, sieht auf den ersten Blick ansprechend aus. Wie die Haptik ausfällt und ob die Bedienung intuitiv ist, muss ein Test noch zeigen. Die kleine italienische Bike-Manufaktur Fulgur ist der erste Hersteller, der den neuen Motor verbaut.
Der neue Polini E-P3 MX kann es mit dem aktuellen Bosch CX und dem neuen Shimano EP8 aufnehmen. Unserer Meinung nach ist er sogar noch stärker als diese beiden Motoren. – Fulvio Canadelli (Eigentümer von Fulgur)
Die Geometrie des Fulgur MULA
Größe | S | M | L |
---|---|---|---|
Oberrohr | 590 mm | 610 mm | 630 mm |
Sattelrohr | 406 mm | 457 mm | 508 mm |
Steuerrohr | 100 mm | 110 mm | 120 mm |
Lenkwinkel | 64° | 64° | 64° |
Sitzwinkel | 75,5° | 75,5° | 75,5° |
BB Drop | 20 mm | 20 mm | 20 mm |
Radstand | 1.215 mm | 1.238 mm | 1.268 mm |
Reach | 425 mm | 450 mm | 476 mm |
Die Race-Ausstattung von Matteo Baruffi
Wir hatten die Gelegenheit, im Rahmen des allerersten EWS-E Rennens während der Enduro World Series in Zermatt das MULA näher anzuschauen. Deshalb wollen wir euch die spezielle Race-Ausstattung des Fulgur MULA nicht vorenthalten.
Der 18-jährige Matteo Baruffi ist Mitglied des Fulgur Factory Team. Matteo startete bei der Premiere der EWS-E Serie in Zermatt beim EWS-E100-Rennen. Mit dem neuen Fulgur MULA belegte er nach sechs Stages einen beachtlichen, wenn auch undankbaren 4. Platz.
Welche Pedale sind die richtigen?
Während sehr viele E-Mountainbiker mit Plattformpedalen unterwegs sind, verwenden Racer fast ausschließlich Klickpedale. Die Vor- und Nachteile haben wir euch in dem Artikel Klick- vs. Plattformpedale: Was ist das beste System für E-Mountainbikes? zusammengestellt.
Die Reifenwahl
Reifen sind nicht nur auf schroffen Trails ein riesiges Thema. Eine stärkere Karkasse bedingt ein größeres Gewicht, dafür aber eine höhere Pannensicherheit. In unserem Artikel der beste E-Mountainbike-Reifen – Alle wichtigen Modelle im Test findet ihr viel Wissenswertes rund um den für euch besten E-Mountainbike-Reifen. Matteo hatte auf der Hinterradfelge sowohl beim Training als auch beim Rennen einen Michelin E-Wild Enduro montiert und fuhr diesen mit einem Reifendruck von 1,8 bar. Das Vorderrad war beim Training mit einem Michelin Wild Enduro Magi-X und beim Rennen mit einem Michelin DH-Reifen bestückt und mit 1,6 bar aufgepumpt.
Was bringen Tire Inserts?
Matteo vertraut in schroffem Gelände auf Tire Inserts, um Reifenpannen zu minimieren, während andere Racer lieber auf stabilere Karkassen setzen. Bei Tire Inserts handelt es sich um einen Schaumstoffring, der bei heftigen Schlägen als Puffer zwischen der Felge und dem Reifen agiert. Die Carbon-Felgen sind von Fulgur in Handarbeit montiert.
Fazit
Die kleine italienische Bikeschmiede Fulgur Cycles ist der erste und aktuell einzige Hersteller, der den neuen Polini-Motor verbaut. Matteo Baruffi konnte mit der viertschnellsten Zeit in der einzigen Uphill-Stage der E-EWS in Zermatt und dem insgesamt vierten Platz zeigen, dass das Bike und der neue Polini-Motor E-P3 MX im Renneinsatz performt. Wir sind gespannt darauf, wie sich der Motor im Fulgur MULA fährt und ob er es wirklich mit dem neuen Shimano EP8, dem Bosch Performance Line CX und dem Brose Drive S-Mag aufnehmen kann.
Mehr Infos findet ihr unter fulgurcycles.it
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Words & Photos: Manne Schmitt